Gedopte Nachwehen

Doping ist dieser Tage wieder in allen Zeitungen, die Aufhänger sind unterschiedlich.

Just heute und gestern nimmt die Berichterstattung über die gedopte deutsche Hawaii-Ironman-Siegerin Nina Kraft größeren Raum ein (FR 1, FR 2, Berliner Zeitung 1, Berliner Zeitung 2, FAZ).

Damit dem Triathlon zwei Artikel in der Zeitung gewidmet werden, braucht es also Doping. Leider kommt keiner der Artikel nicht ohne eine Erwähnung vom “Fall” Katja Schumacher aus. Wie auch immer die Wahrheit im Fall Schumacher aussieht, in den Medien wird es auf “gedopt, also gesperrt” verkürzt, ohne das auf die besonderen Umstände eingegangen wird. Ein weiterer Strich auf der Doping-Liste, nicht mehr und nicht weniger.

Wenn Journalisten nun vom Triathlonverband und den Ausrichtern stringentere Kontrollen verlangen, täten sie gut daran auch ihrerseits die Thematik differenzierter und detaillierter anzugehen. So bleibt der schale Nachgeschmack, dass die üblichen Dopingwarner in den Zeitungen zu Beißern mit Pawlow’schen Reflexen verkommen sind.

Eine Spur feister als das normale Doping, ist das Doping von Pferden im Reitsport. Sowohl im Military als auch beim Springreiten wurden die deutschen Goldmedaillen-Sieger positiv getestet. Bettina Hoy im ersten Fall, Ludger Beerbaum im zweiten Fall. In beiden Fällen muss die Goldmedaille abgegeben werden. Auch die Einzelspringen-Goldmedaillengewinnerin aus Irland wurde positiv getestet, sowie zwei Pferde von deutschen Voltigierern und Fahr-Weltmeistern (siehe auch FAZ).

Beim Reitsport scheint es aber das Problem zu geben, das jegliche Medikation die bei Wettkämpfen nachweibar ist, verboten ist, egal ob leistungsfördernd oder nicht.

Und zu guter letzt wurde der 400m-Weltmeister Jerome Young aus den USA für sein zweites Dopingvergehen nun lebenslang gesperrt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp