Lacrosse entjungfert

Meine persönliche Premiere: ich habe heute nachmittag dank NASN zum ersten Mal “Lacrosse” gesehen, das College der Navy gegen Army.

Lacrosse steht im Ruf eine indianische Sportart und die älteste amerikanische Sportart zu sein.

Ich würde Lacrosse am ehesten mit Eishockey vergleichen. Es ist näher als Hockey am Eishockey dran. Es wird mit 2 Mannschaften à 10 Mann auf einem Fußballfeld gespielt. Statt eines großen Tores am Toraus, gibt es – wie beim Eishockey – mitten in der eigenen Hälfte ein 1m80 x 1m80 großes Tor.

Die Spieler sind mit Helmen, Gesichtsgitter und Schonern ausgestattet und tragen eine Art Schmetterlingsnetz. Mit diesen Netzen fangen und werfen sie sich einen kleinen Gummiball zu.

Wie gesagt, die Ähnlichkeiten zum Eishockey sind da: statt eines Schlägers wird der Cacher genutzt. Man kann unbegrenzt mit dem Ball im Cacher durch die Gegend rennen, riskiert aber von der Abwehr niedergecheckt zu werden oder Schläge auf den Stock zu bekommen und den Ball zu verlieren. Fouls werden mit zeitweiliger Unterzahl bestraft. Pro Spiel fallen 10 – 20 Tore.

Ich fand das Spiel nach einer Zeit langweilig, weil es zuwenig “Mittelfeldgeplänkel” gibt, der Ballbesitz eigentlich nur nach einer Torchance wechselt. Die Abwehr hat nur die Chancen zu stören, aber kann nur selten Turnovers provozieren. Faszinierend war die Sicherheit beim Werfen und Fangen. Der Ball hat Puckgröße und die Netze sind zirka 2-3 Hand groß.

Der Ball ist aber sowieso ein Problem. “Puckgröße” ist nicht sehr groß, dazu ein Spielfeld größer als Eishockey, die Kamera mit entsprechender Totale und dann noch die NTSC-Bildschirmauflösung von knapp 32 Bildschirmzeilen. Mit anderen Worten: der Ball ist mehr aufgrund der Spielerbewegungen als aufgrund wirklicher Sichtbarkeit zu sehen.

Lacrosse: kann man sich antun. Besser als Synchronschwimmen.

Links

Wikipedia
US Lacrosse
CSTV
LAXPower

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. ganz toll!!! lacrosse für mitteleuropaer… mann, mann. dann tue ich mir lieber liliputaner-weitwurf an…

  3. Selber schonmal ausprobiert? Ich habe schon ne Menge sportarten hinter mir, ob Fußball, Basketball, Volleyball,… und nichts war so gwenial wie Lacrosse!
    Ich finde jeder sollte es mal ausprobiert haben und dann darüber entscheiden, ob er es mag oder nicht, aber nicht von vornherein es verurteilen.
    Es ist verdammt schnell (Schüsse bis zu 160km/h), erfordert Technik als auch Physis und Ausdauer, Teamplay als auch individuelle Skills.
    Ist für jeden was dabei, schnell zu erlernen.
    Jetzt interessiert mich aber auch mal eure Seite. Wieso gefällt euch Lacrosse nicht?
    Lacrosse ist noch ziemlich unbekannt in Good old Germany und wir steckken eine Menge Zeit und Arbeit rein, um es bekannter zu machen (www.dlaxv.de).
    Gruss,
    Justus

  4. @Justis: Ich weiß nun nicht sich dein Kommentar auf meinen Eintrag doer Stefan bezieht. Lasse ich mich mal angesprochen fühlen:

    Ich finde jeder sollte es mal ausprobiert haben und dann darüber entscheiden, ob er es mag oder nicht, aber nicht von vornherein es verurteilen.

    Es geht hier um eine Fernsehübertragung und nichts anderes. Mau-Mau-Spielen ist auch ziemlich klasse aber als TV-Übertragung vermutlich nicht der Bringer. Da gibt es nix “vorschnelles” zu urteilen: entweder das Zuschauen macht Spaß oder es macht keinen Spaß. Brutal formuliert: mich interessiert es als Zuschauer von NCAA-Lacrosse bzgl. des Unterhaltungswert nicht, ob in Deutschland einige Privatleute Zeit reinstecken oder nicht.

    Jetzt interessiert mich aber auch mal eure Seite. Wieso gefällt euch Lacrosse nicht?

    Das habe ich weiter oben in meinem Eintrag ausgeführt.

    Das soll jetzt kein böses Abbürsten von Lacrosse an und für sich sein. Lieber eine Partie Lacrosse als Synchronschwimmen gucken oder so. Ich fand es nicht abgrundtief furchtbar. Aber eben nicht so interessant, dass ich dafür extra meinen Videorekorder programmieren würde.

    Das “Lacrosser” sich auf den Schlips getreten fühlen, kann ich nachvollziehen, geht mir ähnlich wenn andere über Football sprechen. Aber nur weil ich Lacrosse als Fernsehzuschauer nicht interessant fand, heißt es nicht dass ich Lacrosse die Existenzberechtigung abspreche. Und soviel muss noch erlaubt sein: das man Lacrosse nicht für das Heißeste seit g’schnitten Brot hält.

  5. hi, wollt nur mal kurz meinen senf dazu geben: ich kann mir vorstellen, daß das spiel “navy-army” wirkich nicht so prickelnd war, was das zuschauen anbelangt. und zwar aus dem grund, weil die amis nunmal, wie der autor auch bemerkt hat, sehr sicher im fangen und werfen sind. da geht das zack-zack-zack und drin isser. allerdings ist das in europa anders (außer vielleicht england). dort spielt sich viel im mittelfeld ab und man kann auch erkennen wo der ball ist (weil er öfter auch mal auf dem boden landet ;) so ehrlich muß man sein) und (zumindest in deutschland) die spieler/innen auch viel mehr selber mit dem ball laufen und versuchen sich durchzusetzen. ich glaube, für eine zuschauer-geeignete übertragung ist, wie gesagt, europäisches lacrosse besser geeignet. zum staunen für die lacrosse-community sind natürlich ami-spiele das non-plus-ultra.
    alle zufrieden :) juti, dann geh ich jetzt schlafen.

    stix up, jeannine