Hasse mal einen Trainer?

Der VfL Wolgsburg meldete gestern abend überraschend Vollzug: ein neuer Trainer konnte verpflichtet werden. Nein, nicht der allseits kolportierte Rangnick, der nach meinem Dafürhalten wie Faust auf Auge gepasst hätte.

Es ist das Auge selber geworden: Klaus Augenthaler. Beim 1.FC Nürnberg hat er meiner Meinung nach gute Aufbauarbeit geleistet, schien mir aber bei Bayer Leverkusen überfordert zu sein, a) für internationale Außendarstellung zu sorgen, b) aus dem Ruder gelaufene Ansprüche des Managements wieder auf den Boden zurückzuholen.

Wolfsburg ist für meinen Geschmack mehr Leverkusen als Nürnberg. Gerade das soll nach Informationen der Braunschweiger Zeitung für Augenthaler gesprochen haben.

Der große Vorteil des 27-fachen A-Nationalspielers Augenthaler liegt in seiner Erfahrung mit einem Werksverein. Bei Bayer Leverkusen stand der 48-Jährige von Beginn seines Engagements am 13. Mai 2003 an unter Druck.

Doh! Das klingt vielversprechend.

Strunz-Nachfolger wird übrigens Klaus Fuchs, der neben seinen Tätigkeiten als Geschäftsführer auch sportlicher Leiter wird.

Nicht klar ist, was gegen Rangnick gesprochen hat, nachdem beide Seiten noch am Dienstag geäußert hatten, man sei sich quasi handelseinig. Gemäß der Braunschweiger Zeitung gab es nur in zwei Punkten Klärungsbedarf: wie schnell könnte ein Rangnick von Schalker Verträgen losgeeist werden und würde Wolfsburg in der Winterpause in die Abwehr investieren wollen.

Die Wahl von Augenthaler könnte auch Köln betreffen, die angeblich auch an “Auge” drangewesen sein sollen.

Michael Meier

Nach Informationen des “Kölner Stadt-Anzeigers” ist ein Mann mit rosa Sakko in Salzburg gesehen worden, wo er den Trainer des Grazer AK, Walter “Schoki” Schachner getroffen hat, der als ausstiegsklausel-besitzender Interessent an einen Bundesliga-Job gilt.

Schachner war ja bereits vor Sammer und Trap immer wieder als Kandidat beim VfB Stuttgart genannt worden. Vielleicht kann sich ja ein Österreich-Connaisseur in den Kommentaren melden, aber so wie ich es mitgekriegt habe, trainiert Schachner seit Monaten nur noch mit der Faust in der Tasche, weil der Vorstand des Grazer AKs bezüglich Investitionen in den Spielerkader ihn verarscht hat und diverse Spieler hat ziehen lassen.

Schachner hat zumindest in Interviews immer einen netten und sympathischen Eindruck gemacht.

Mäßig neues auf Schalke. Indirekt hat Manager Assauer wohl einige Namen aus der Verlosung geworfen, als er Reportern sagte, der Trainer müsse deutsch sprechen. Ein K.O.-Argument gegen Claudio Ranieri, Martin O’Neill (der war jetzt wirklich nicht ernst gemeint, liebe Schalker, oder?) und Klaus Augenthaler.

Stattdessen könnte nun alles auf Erik Gerets zulaufen. Der Mann mit dem sicheren Griff für Jobs mit Front-Office-Turbulenzen (Lautern, Wolfsburg/Strunz) steht wohlmöglich bei Galatasaray kurz vor dem Absprung. Galatasaray macht eine schwere finanzielle Krise durch, inkl. ausbleibender Gehaltszahlungen. Gerets und die Spieler haben gedroht am 4ten Januar nicht zu einem Trainingscamp zu erscheinen, sollten bis dahin nicht die drei ausstehenden Monatsgehälter gezahlt werden.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ad Schachner: Nett und symphatisch ist Schachner in Interviews nur so lange wie er Erfolg hat ;). Da gab es schon einige zünftige Ausraster in den letzten Jahren, wenn der GAK mal nicht gewonnen hat und blöde Fragen vom Reporter kamen. Nachdem Hickersberger “statt” ihm zu Teamchef bestellt wurde, ist Schachner beim Interview vollends “ausgezuckt” und meinte nur er will von der Sache nichts mehr hören. Schon damals mit Stuttgart war er nicht wirklich gut aufgelegt, schrie den Reporter an, daß er niemals Angebote von Stuttgart, Rapid oder dem österr. Nationalteam hatte.

    Schachner (bitte übrigens “SchokO”, nicht “SchokI”!!) ist mit Sicherheit kein neuer Happel, aber er kann durchaus aus 11 Spielern ein Team formen und ist ausserdem ziemlich begabt darin junge (und sogar untalentierte) Spieler zu fördern und aus ihnen etwas zu machen. Das beste Beispiel überhaupt ist Rene Aufhauser (inzwischen bei den Dumpfdosen in Salzburg), der von einem absoluten Antikicker unter Schachner zu einem nahezu unersetzbaren Bestandteil des Nationalteams avancierte.

    IMO wäre Schachner in der derzeitigen Situation des FC Köln garkeine schlechte Wahl… auch wenn er sich sicher leichter tut, wenn er einen Spitzenclub coachen kann der im oberen Tabellendrittel anzusiedeln ist.

    Gegen Ende der Herbstsaison hat sich seine Stimmung übrigens wieder gebessert, auch wenn der GAK nichtmehr die Klasse der Vorsaisonen hat. Wie auch immer, bei einem Angebot (er hat ja eine Ausstiegsklausel aus dem bis 2007 laufenden Vertrag) wäre er mit Sicherheit sofort weg.

  3. ich als halber köln-fan halte eher wenig von diesem schachner.
    wenn sie in köln einen richigen coup landen wollen, sollen se sich rangnick holen. ansonsten sehe ich nur wenig licht am ende des tunnels!

  4. Wieviel genau weisst Du denn von Schachner? Ausser daß er Walter mit Vornamen heisst?

  5. […] Ich sehe es wie dogfood. Klaus Augenthaler hat beim FCN gute Arbeit geleistet und hatte keine echte Chance bei Leverkusen. In Wolfsburg träumt man vom internationalen Wettbewerb und wird ihm da auch keine echte Chance geben. Er bräuchte einen Club, der es ihm ermöglcht seine Arbeit auf lange Sicht zu planen und durchzuführen. Außerdem ist er, obwohl durch Leverkusen geprägt. noch nicht der reife Trainer, der mit einer so schweren Aufgabe klar kommen kann. […]