HSV sucht Trainer. So what?

Es ist mal wieder Trainerfindung beim Hamburger SV angesagt. Binnen viereinhalb Jahren wird der sechste Haupttrainer (Stevens, Jol, Labbadia, Veh, Oenning) gesucht (plus die Interimslösungen Moniz und Cardoso).

Das Faszinierende an der aktuellen Trainersuche ist das Im-Dunkeln-Tappen aller Außenstehenden. Unter der neuen Führung Jarchow/Arnesen haben die Hamburger Medien noch weniger Zugriff auf die aktuellen Wasserstände und fabulieren deswegen noch wilder herum, als man es gewohnt ist. Und da Vorstandsvorsitzender Carl-Edgar Jarchow und Sportdirektor Frank Arnesen an kein Mikro und kein Notizblock vorbeigehen können ohne jeden in die Runde geworfenen Namen mit “ein interessanter Mann” zu adeln, werden inzwischen selbst die abseitigsten Namen gehandelt. Barbarez, really?

Abgeschnitten von jeden Internas, versuchen die Medien die Schlagzahl dadurch hoch zu halten, dass sie Tag um Tag eine schnelle Lösung fordern und ansonsten gerne Vokabeln wie “Posse”, “Farce”, “Tollhaus” o.ä. schreiben – dabei ist das Tempo von Arnesen eher angenehm. Nach dem Schalke-Spiel gibt es eine Länderspielpause und mit einem Schlag sind dadurch zwei Wochen mehr gewonnen. Warum sich also hetzen lassen?

Verschärft wird der Informationsdurst der Medien dadurch, dass keiner den Modus Operanti von Arnesen kennt. Hat er sich den Oenning aufquatschen lassen? Lässt er sich wieder den nächstbesten Namen aufquatschen (fast: Stevens)? Neigt er zu einer Entscheidung für Buddys und Landsmänner (Olsen, Laudrup, van Basten)?

Als Außenstehender kann man bei dieser Trainersuche diesmal noch mehr als sonst nur mit den Achseln zucken und warten, bis ein konkreter Name aus dem Aufsichtsrat raussickert. Aber solange der lecke Aufsichtsrat nicht in die Entscheidungsprozesse eingebunden ist, solange tappen die Hamburger Medien im Dunkeln.

Das ist auch die Erklärung für die Personalie Stevens, die letzte Woche im Duett von Kreisen aus dem Hamburger Aufsichtsrat und den lokalen Medien hochgejazzt wurde. Als am Freitag Arnesen bestätigte, er würde mit Stevens reden, wähnte das Hamburger Abendblatt sich nur noch Millimeter vor der Vollzugsmeldung.

Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass es ab Montag – auf diesen Termin haben sich die vier Vorstände verständigt – wieder Stevens ist, der den HSV übernimmt. „Noch ist nichts entschieden“, so Arnesen, der allerdings ein wenig verlegen auf die bohrenden Nachfragen des Reporters nur sehr ausweichend reagierte.

aus: “2:1 in Stuttgart – endlich, der erste Sieg! Jetzt soll Stevens übernehmen”, HSV-Blog des Abendblatts, Fr 23.9., Marcus “Scholle” Scholz

Die BILD-Zeitung ging nur wenige Minuten nach dem Bundesliga-Spiel noch weiter und meldete die Verpflichtung als Fakt.

Der Hamburger SV feiert den ersten Saisonsieg, gewinnt nach vier Niederlagen in Folge mit 2:1 beim VfB Stuttgart – und kann sich zudem über einen neuen Trainer freuen!

Nach BILD-Informationen wird Huub Stevens (57) neuer Trainer beim Hamburger SV!

aus: “Jetzt kommt Trainer Stevens” von Jens Nagler und Kai-Uwe Hesse, BILD, 23.9.2011

Am Sonntag dann das große Zurückrudern. Arnesen sagt angeblich ab, weil Stevens gleichzeitig mit Schalke 04 verhandelte. Diese Aussage gibt es auch in der Schalke-Großmufti-Variante von Tönnies: “[Stevens] hat bewusst mit Hamburg nicht zu Ende verhandelt und gehofft, dass wir uns melden.“.

Wie ernsthaft Huub Stevens beim HSV wirklich in der Verlosung war, werden wir wohl nicht erfahren. Das Stevens aber ein Kandidat war, war schon eine sehr schräge Nummer. Was der HSV angeblich zu etablieren versucht, “jung” und “offensiv”, passt so gar nicht zu Stevens. Stevens, sechs Vereine in sieben Jahren (das ist schon fast HSV-esk), hat zuletzt in Salzburg mit negativen Fußball die Leute aus den Stadien rausgetrieben. Offensivfußball? Gemäß Tordifferenz, gab es den auf Schalke in sechs Amtjahren nur in einer oder zwei Spielzeiten zu sehen. Förderer der Jugend? Man schaue sich bitte die Aufstellungen der letzten Rückrunde beim HSV an – und frage mal Vincent Kompany.

Der Stevens ist in bestimmten Kontexten sinnvoll. Beim HSV war es seinerzeit eine undisziplinierte, verunsicherte Truppe, die nach der Doll-Ära durch eine kurze Leine wieder mehr mehr Halt hatte und sich stabilisierte. Aber beim HSV 2011? Sehe ich nicht.

Next up? Rodolfo Cardoso? Vielleicht bekäme man beim DFB Cardoso trotz der Trainerschein-Problematik durch – Co-Trainer Heinemann hat die Lizenz. Vielleicht bekäme man sich auch nicht durch.

Problematischer scheint mir die Person Cardoso selber zu sein. Fantastischer Auftritt am Freitag in Stuttgart. Aber wenn man sich die Personalie Cardoso näher ansieht… seit mehr als 20 Jahren in Deutschland, aber immer noch im schweren Kampf mit der deutschen Sprache. Bereits zweimal den Antrag zum Lehrgang für die Trainerlizenz verpennt. Das sind keine KO-Gründe, aber zumindest Warnsignale, dass man Cardoso vielleicht noch nicht alleine auf ein Bundesliga-Team los lassen sollte, sondern nur im Duett mit einer besser durchstrukturierten Person bringen kann. Ein Heinemann für die Substanz und ein Cardoso für die Ansprache und die Außendarstellung: wieder mit den Knopfaugen in die Kameras blicken, das Hemd zwei Knöpfe aufmachen und die blanke Männerbrust durchschimmern lassen. Läuft.

Wird es ein Übergangstrainer der im Sommer dann von Morten Olsen abgelöst wird? Eigentlich kann sich Arnesen nicht leisten, eine Dreiviertel-Bundesligasaison mit einer derart jungen, im Aufbau befindlichen Truppe wegzuschenken. Olsen selber habe ich nur bei der WM2010 auf dem Radar gehabt, wo er mit Dänemark eher arme Spiele ablieferte.

Van Basten? Keine Ahnung wieviel an diesem Namen dran sind. Van Bastens Trainerlaufbahn ist nicht unumstritten, aber seine Resultate mit der niederländischen Nationalmannschaft sind auch nicht die schlechtesten gewesen. Problematischer war seine Zeit bei Ajax – aber auch Martin Jol schmiss später den brocken wegen zu großen internen Streit innerhalb der Vereinsführung hin.

Louis van Gaal? Wer soll den bezahlen? Warum sollte sich van Gaal das antun wollen?

Henk ten Cate? Früh gehandelt, ein Name der scheinbar ins Beuteschema von Arnesen passen könnte, aber inzwischen in der Gerüchteküche kaum noch im Umlauf.

Dragan Stojkovic? What?

So richtig ist kein Name bei, der einen anspringt. Also warten, bis Arnesen zur Aufsichtsratssitzung bittet…

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Kevin Keegan war ja als Trainer auch nicht so übermässig erfolgreich, oder? Spricht er eigentlich deutsch? Oder singt er es? Charisma hat der Mann jedenfalls

  3. Ich bleib dabei: Werner Lorant! Schleifer, Witzfigur, zieht die Presse an -> passt genau zum HSV.

  4. Ich weiß alle werden lachen, aber wenn man Eier hätte würde man Loddar zumindest im Erwägung ziehen. Er hat, bis auf Bulgarien, überall wo er war gute Arbeit mit, um es höflich auszudrücken unterdurchschnittlichem Personal, geleistet. Wenn ich mir die oben vorgestellten Namen durchlese finde ich ausser Van Gaal keinen der als Trainer wirklich großartig was vorweisen kann. Der HSV ist verzweifelt, er hat keine Kohle, er muss was riskieren und wenns nicht klappt dann nimmt man in der Winterpause eben den nächsten. Sozusagen Buisness as usual.

  5. @ freddy7

    Du bist nicht zufällig selbst Loddar? ;-)

  6. freddy7 _ muss_ ein Pseudonym von Lothar Matthäus sein – anders kann man diese Äußerung nicht lesen.
    Wie wäre es mit der *hust* “spontanen” Rückkehr von Oenning nach zwei, drei Spieltagen unter Cardoso?
    Zum HSV würde es passen… Gab’s dort eigentlich mehr Spieler-, Trainer- oder Managertransfers in den vergangenen fünf Jahren?

  7. Ich kann mich erinnern, dass mal Hansa Rostock so eine Variante versuchte, wo der Co-Trainer die Lizenz hatte und Cheftrainer ein anderer sein sollte. Zuvor war der ursprüngliche Cheftrainer gefeuert worden. Kann mich nicht mehr an die Namen erinnern, maybe ging es damals um die Eilts-Nachfolge. Jedenfalls war die Antwort vom DFB ein glasklares Nein. Was dann zur Folge hatte, dass man bei Hansa nochmal die Stühle von Chef- und Co-Trainer tauschte.

  8. Das war in der Saison 09/10, als Hansa Zachhuber feuerte, Co-Trainer Thomas Finck übernahm, aber dann Co- und Torwartraioner Marco Kostmann wegen Finck fehlender Lizenz Cheftrainer wurde. Der DFB war damals ziemlich streng und drohte meines Wissens sogar mit Strafen, falls irgendwie ersichtlich werden würde, dass Kostmann nur in Alibifunktion tätig wäre.

  9. und das von einem Verband wo der “teamchef” schon eine gewisse Tradition hat…

  10. Ich möchte Franco Foda mal als Namen einwerfen. Abgesehen von dem aktuellen Saisonstart liefert er in Graz eine saubere Leistung ab. Baute innerhalb von 3, 4 Jahren ein junges Team auf, welches er zum Meister- und Pokalsiegerteam formte.
    Ösi-Natio-Trainer scheint nicht fix zu sein, ansonsten würden nicht immer wieder neue (alte) Namen gehandelt werden wie Herzog und Daum.
    M.E. würde er sehr gut zum HSV passen. Kann gut mit jungen Leuten, entwickelt sie weiter und ist selbst noch hungrig. Wäre auch der nächste Schritt für seine Karriere.

  11. .. und passt hervorragend zu Teilen der Innenstadt! (ich weiß, ich wollte doch nicht mehr..)

  12. Schöne Zusammenfassung. Der (mein) HSV hält natürlich die Spannungskurve schön hoch – zumal auf einem Feld und Umfeld, wo Beiß- und Pawlowreflexe gleichermaßen dominieren.

    Hat eigentlich wer an Arne Friedrich gedacht?

    Ich bin aber sehr gespannt, wie der Arnesen sich da rauskommt. Die alten Fahrensleute des Gewerbes (Was macht eigentlich Peter Neururer? Kann der Franz das nicht machen?) sind ja … ihm nicht so bekannt. Zum Glück.

  13. Ich finde es großartig, wie die Hamburger Presse im Dunkeln tappt. Wenn dahinter eine Strategie steckt und ein vernünftiger Trainer kommt, dann hat der Vorstand viel gewonnen.

    Aber leider überwiegt die Skepsis. Bei den Fans (und den Medien) wird sich durch die lange Wartezeit der Glaube entwickeln, dass dann in 1-3 Wochen ein großer Name kommt. Wenn es dann “nur” ein alter Bekannter oder (schlimmer) ein Unbekannter aus dem B- oder C-Regal ist, dann wird das Geschrei bei den Medien UND den Fans groß sein.

    Welcher Nationaltrainer wird denn für den HSV frei? Olsen? Gerets? Hitzfeld? Das wäre (bis auf Hitzfeld) das B-Regal.

    Und aus dem C-Regal? Foda? Henk ten Cate? Foda klingt interessant, aber das wäre ein zu großes Risiko (für den Vorstand) nach dem überforderten Oenning einen weiteren Frischling auf den Feuerstuhl zu setzen. Und unbekannten Trainer ohne Erfolge (Henk ten Cate, Stojkovic) werden von 80% der Fans nicht akzeptiert werden.

    Und die immer wieder von den Fans und einigen HH-Medien geforderten HSV-Urgesteine (Hrubesch, van Heesen, Barbarez, Cardoso) sind einfach nicht gut genug.

    Ein gefährliches Pokerspiel, welches viele Gefahren birgt. Und man sollte die gerade positive Stimmung nicht überbewerten. Geht das Spiel gegen Schalke verloren, ist die Titanic-Stimmung wieder da. Gewinnt man, schreiben die Medien Cardoso ungeahnte Heilkräfte zu und machen ihn zum Halbgott.

    Mein Tipp: Gerets, evtl. nur für den Rest der Saison.

  14. HSV will wohl Hecking. An seiner Stelle würde ich beim Club bleiben.

  15. Im Spiel HSV gegen Trainersuche steht es 6:0 für den HSV.

    1:0 HSV entlässt Oenning
    2:0 HSV durch glücklichen Sieg in Stuttgart
    3:0 HSV nimmt nicht Huub
    4:0 Eigentor der Medien (Verpflichtung Stevens fix)
    5:0 HSV Jarchow/Arnesen halten “dicht”
    6:0 HSV der super Zeitplan mit der Länderspielpause

    Jetzt fehlt nur noch Mr. Right.

    Einen Namen möchte ich auch noch in die Runde stellen.
    Thorsten Lieberknecht, aber der hat Vertrag.

  16. @ Markus
    Quelle für die Hecking-Behauptung?
    Wenn’s auf dieselben begabten Fährtenleser rausläuft, die letzten Freitag abend die sichere Verpflichtung von Stevens durch den HSV vermeldet haben, wäre ich schonmal sehr beruhigt.

  17. Ein anderer interessanter Move in diesen Minuten:

    Der Däne John Jensen ist als Co-Trainer bei Blackburn Rovers zurückgetreten (worden?)

    Jensen war nicht nur eine Zeit lang Assistent von Michael Laudrup. Er machte auch 47 Bundesligaspiele für den HSV Ende der 80er Jahre.

  18. Ist das der “Faxe” Jensen, der uns anno 92 durch sein Tor den Eurosieg gekostet hat? Bisher war er nur Co-Trainer oder Manager (Randers).
    Ich wage mal zu behaupten, dass die Qualifikation eines Co-Trainers (Jensen) oder eines Dritt- und Zweitligatrainers (Torsten Lieberknecht) dem HSV nicht ausreichen wird, es sei denn, er sei Nachwuchscoach bei Chelsea :-)

    Andererseits: Jensen ist Däne und Ex-HSVer, da könnte was gehen, auch ohne bisherigen Erfolg.

  19. Ja, das ist der Jensen. Und du hast den dritten Satz überlesen: Jensen war früher Assistent von Laudrup. Jenem Laudrup, der am Montag bei RCD Mallorca zurückgetreten ist.

  20. Da geht jemand, bevor er mit Steve Kean hochkantig rausfliegt. Angesichts des kommenden Programms (ManCity, QPR, Tottenham) hätte er den Oktober sowieso nicht überlebt. Aber ob das zwangsläufig Laudrup zum HSV spült?
    “One of the important things in football is the climate in which you work. You can win or lose but you need to enjoy it. It cannot be that every day I go home frustrated and angry.” Hört sich irgendwie nicht nach Hamburg an.

  21. @Ste: Natürlich geht da ein Assistent freiwillig bevor er rausfliegt und verzichtet damit auf eine Abfindung…

    (über Twitter kursiert das Gerücht, dass Jensen rausgeschmissen wurde, weil er mit einem anderen Verein verhandelt haben soll – wie gesagt, unbestätigtes Gerücht)

  22. Die Fans scheinen nicht die Einzigen zu sein, mit denen es sich Kean in letzter Zeit versaut hat. Kann also sein, dass eine weitere Zusammenarbeit einfach nicht möglich war und er von Blackburn für sein Schweigen eine Art Abfindung kassiert hat. Eine solche Aktion würde mich bei den seltsamen Figuren vor Ort nicht überraschen. (Zugegeben aber alles sehr, sehr spekulativ.)

  23. Wie ist denn Hrubesch einzuschätzen? Ich kann mich dunkel dran erinnern, dass er vor der Zeit als U-Nationaltrainer in 1. und /oder 2. Bundesliga nicht wirklich erfolgreich war. Seine Nationalmannschaften waren dagegen erfolgreicher als erwartet.

    Ich fände es jedenfalls interessant den jetzt nochmal bei einer Vereinsmannschaft zu sehen. Aber die Skepsis kann ich natürlich verstehen. Ging mir bei meinem HSV mit Slomka genau so und da hat sich glücklicherweise gezeigt, dass ich keine Ahnung hab…

  24. Ich finde ja die Idee von Knipser smart, den Nachwuchscoach von Chelsea zu verpflichten…;-)

  25. Hrubesch hat seinen Platz gefunden, wozu also irgendein Risiko eingehen? Und das bezieht sich sowohl auf ihn als auch auf den HSV. Hrubesch ist ein bodenständiger Kumpeltyp, zudem ein Nuschler und Haspler, der wäre der Medienmeute hilf- und rettungslos ausgeliefert. Und sobald er wieder mal alles Paroli laufen lassen würde, wäre das Gelächter groß und er der Lächerlichkeit preisgegeben. Nachwuchsarbeit ist super wichtig und verlangt den ganzen Kerl, wie gesagt, da paßt Hrubesch perfekt hinein.

  26. @ Higgibaby: Sehe ich absolut genauso.

  27. @ dazu, lieber Spoonman, fällt mir Hrubsch-like nur ein einziges Wort ein: Vielen Dank

  28. @Bernd77:

    Quelle war der Spoxticker die sich auf die Bild bezogen. Hecking dementierte inzwischen und sagte er bleibt beim Club.

  29. wenn schon Typ Hecking gefragt ist:
    mein Senf dazu: Marcel Koller

    der überall genannte, nie verpflichtete ( warum eigentlich) Fachmann, herrlich unaufgeregt-

  30. Wer ist beim hsv für den Trainervertrag zuständig? Vorstand oder Sportdirektor?

    Lemke von Werder hatte es ja vor dem Hertha Spiel schön beschrieben, er sei nur zuständig für den Vorstand (Allofs) und der widerum für den Trainerposten. Ist das so beim HSV ähnlich? Also ist nun Jarchow oder Arnesen zuständig für die Entscheidung.

    Obwohl es bei beiden egal wäre. Worauf ich hinaus will ist, dass ich nicht glaube, dass Arnesen einen “HSV-Spezi” in Betracht ziehen würde. Warum sollte er das aus der Historie (verdienter Ex-Spieler, verdienter Ex-Trainer) machen. Er wird nach Konzept, Ausstrahlung und Systemfussball entscheiden wollen. Da würde natürlich als möglicher Co-Trainer von Laudrup ein Ex-Spieler für die Fans wunderbar zu verkaufen sein. “Schaut her, auch für euch tun wir was.”

  31. Bezüglich Jensen und Blackburn ist noch zu sagen, dass dort im Verein viel mehr im Argen als man sich fast schon ausmalen kann.

  32. Und Hrubesch hat schon im Frühjahr abgelehnt, da er sich schon bei der Wahl des Sportdirektors mehrmals übergangen fühlte. Sein Konzept wollte sich der Verein nicht einmal anhören.

  33. Hab den Hecking-Artikel in der B… inzwischen gefunden. Den Link hier zu setzen wäre schon viel zu viel der Ehre für den “Autor” dieser Ansammlung aus Unwissen und Spekulation!

  34. Noch ein Namen in den Ring geworfen: Ricardo Moniz (inzwischen Cheftrainer in Salzburg). War beim HSV u.a. Co-, bzw. Techniktrainer. m.E. damals von Jol mitgebracht. Sein Co-Trainer in Salzburg ist überraschenderweise ein Ex-HSVer: Nico Kovak.

  35. Das HA bringt mit Ricardo Moniz einen alten Bekannten ins Spiel, der allerdings noch bei Brause Salzburg bis 2013 unter Vertrag steht. Anscheinend tappt man wirklich im Stockdunklen.

  36. @ Fritz:
    Die Gründe, warum Marcel Koller nie mehr einen Job im bezahlten Fußball ausführen sollte, würden Seiten füllen. Glaub mir, ich habe ihn in Bochum lang genug ertragen. Und es hat definitiv seine Gründe, warum der gute Herr mittlerweile als “Personal Coach” arbeitet. Kann bis heute nicht verstehen, warum der immer wieder als Kandidat gehandelt wird.

  37. nun, da koller doch einen job gefunden hat, wäürden mich einige details interessieren, boju.

  38. Gilt die österr. NM noch als “bezahlter Fußball”? :D

  39. @ Linksaussen:
    Das fängt an mit der Behauptung, dass Marcel Koller Lukas Podolski “entdeckt” hat. Mal ehrlich, so ein Talent wäre jedem Blinden aufgefallen, dazu braucht es keine große Fußballkenntnis. Letztlich führte dies aber zu dem Irrglauben, dass Koller jemand sei, der auf Talente setzen würde. In seiner gesamten Zeit bei Bochum hat er allerdings keinen Spieler aus der eigenen Jugend hochgezogen, der es zum Stammspieler geschafft hat. Jetzt kann man natürlich sagen, dass es vielleicht einfach keinen gab, der gut genug gewesen wäre. Allerdings wechselte in Kollers Zeit (hab es jetzt nicht genau nachgeschlagen) Ilkay Gündogan nach Nürnberg, spielte Lukas Schmitz unbemerkt bei den Amateuren und der Altersschnitt der Profimannschaft pendelte sich mittlerweile so um die 28,29 Jahre ein. Gleichzeitig schaffte er es, durch eine dermaßen unattraktive und (letztlich) nicht erfolgreiche Spielweise das Stadion leerzuspielen. Klar stehen seine Erfolge auf der anderen Seite, allerdings letztlich auch eine Stagnation in allen Bereichen des Vereins. Natürlich war das nicht nur seine Schuld, sondern des verantwortlichen damaligen Präsidenten Werner Altegoer, der den extrem beliebten und gut vernetzten Stefan Kuntz (remember Kaiserslautern!) durch den blassen Thomas Ernst ersetzte, welcher zusammen mit Koller zum Schreckens-Duo mutierte. Ergebnis: Eine brachliegende Nachwuchsarbeit, eine “Mannschaft”, die charakterlich ähnlich wie der HSV die letzten Jahre gestrickt war (nur fußballerisch deutlich schlechter), eine extrem schablonenhafte Spielweise und dazu immer wieder gerne öffentliche Fanschelte, was Anspruchsdenken etc. angeht. Seitdem hält sich auch die Mär der “anspruchsvollen” Bochumer Fans. Wer die Freude über den Sieg jetzt gegen Ingolstadt oder die bedingungslose Unterstützung gegen Duisburg mitbekommen hat, weiß, dass dies absoluter Quatsch ist.
    Naja und so wahnsinnig toll kann der Fachmann Koller ja offensichtlich auch nicht sein, bedenkt man, wie lange der schon ohne Job ist.

  40. Na da hoffe ich doch stark, dass du dich irrst. Wenn das alles zutreffen sollte, dann gute Nacht Nationalmannschaft. Wobei es eh schon länger Nacht ist, es wäre nur schön wenn endlich mal nur ansatzweise die Sonne aufgehen würde ;-)

  41. Mittlerweile bin ich bei der Trainersuche des großen hsv nachhaltig irritiert. Das Abgeschnitten sein der Medien vom Informationsfluss ist ja schön und gut, aber jetzt entsteht so langsam der Eindruck, dass die Trainersuche auch noch die Länderspielpause in Anspruch nimmt.

    Ein Zeichen, dass ich nicht gerade als übermäßig positiv für einen “Plan B in der Tasche haben” seitens der Verantwortlichen deuten würde (Man suche sich aus ob Plan A Cardoso, van Gaal oder Stevens gewesen sein soll). Oder wie ist die heutige Aussage von Jörn Wolf zu verstehen, dass man überlegt Beschwerde bei der DFL gegen die Ablehnung der Lex Cardoso einzulegen? Ist das dann nur Hinhaltetaktik / ein mediales Störfeuer, um die Medien abzulenken während man mit anderen Kandidaten verhandelt? Oder verfällt man hier in alte Verhaltensmuster aus Zeiten der Sportdirektorensuche?

  42. Soll van Gaal wirklich jemals ein ernstzunehmender Plan A, B oder C gewesen sein?

    Was will der HSV in seiner sowieso schon chaotischen Situation mit einer Zeitbombe wie van Gaal? Umbekehrt genauso: Was will van Gaal bei einem Trümmerhaufen wie dem HSV, wenn er die Bundesliga über deren Bel Etage betreten und wieder verlassen hat?

  43. Das Hamburger Abendblatt treibt nun heute als neueste Sau den Namen Thorsten Fink durchs Dorf und behauptet zu wissen, dass Sportchef Arnesen zu entsprechenden Gesprächen in die Schweiz geflogen ist.

    Das wäre ja mal ein Schritt weg von Arnesens üblichen Verdächtigen aus dem Dunstkreis Holland/Dänemark und womöglich keine schlechte Variante.
    Könnte aber schwierig (oder teuer) werden den Herrn Fink zu überzeugen,
    da es sich aktuell erstaunlicherweise nicht nach einem Karrieresprung anfühlt von Basel zum HSV zu wechseln. Von wegen Champions League vs. Tabellenletzter und so….

  44. Nur dumm das Herr Fink anscheinend gar nicht in der Schweiz ist sondern auf Mallorca – zumindest meint das der FC Basel – zweck Trainingslagerbesichtigung.

  45. Dann korrigiere bzw. präzisiere ich die Aussage auf “Arnesen FLOG in die Schweiz” – ohne exakte Zeitangabe.
    Abgesehen davon wäre vermutlich aber wg. des laufenden Vetrages auch ein Gespräch mit den Basler Vereinsoffiziellen ja nicht ganz unangebracht.

  46. Der Name Fink ist ja nicht neu und es gab ja schon ein Nein. Aber generell ist es nartürlich richtig das man mit den Verantwortlichen sprechen müsste.