Screensport am Donnerstag: DEL, Spengler-Cup, HBF, College Football

Moin. Aus deutschen Landen gibt es heute vor allem Eishockey. Von den Top-Ligen ist heute alleine die DEL heute mit einen kompletten Spieltag unterwegs.  Alle sieben Spiele werden um 19h30 gestartet und von Telekom Sport gestreamt.

Nach den Siegen von München, Nürnberg und der Eisbären, hat sich dieses Top-Trio nun endgültig abgesetzt und 14-15 Punkte Vorsprung auf Wolfsburg. München und die Eisbären sind heute Abend in Schwaben unterwegs. Während die Eisbären nach Augsburg müssen, hat RB München mit einem Besuch beim Tabellenfünften Schwenningen die schwierigere Aufgabe. Nürnberg empfängt #13 Krefeld.

Ansonsten gibt es in einem sehr engen Tabellenmittelfeld viele Duelle untereinander, um ein paar Punkte für die Playoff-Plätze zu sammeln.


@NoFBexpert hat mit seinem Einwurf via Twitter recht behalten: DAZN schiebt die Spengler-Cup-Spiele im Listing nach, sobald die Begegnungen feststehen. Und so gibt es zum letzten Gruppenspieltag um 15h15 die Schweiz gegen HPK aus Finnland (Schweiz gewann deutlich gegen Dinamo Riga, HPK verlor in OT gegen Riga). Am Abend (20h15) gibt es Kanada gegen den Gastgeber HC Davos. Beide Teams gewannen gegen die Tschechen aus Hradec Králové.


Und in der Nacht gibt es aus der NHL das Schmankerl der beiden besten Teams aus der Pacific Division. Ab 4 Uhr LA Kings – Vegas Golden Knights, sehr gute Defense gegen sehr gute Offense. Vegas bleibt als neue Franchise so weit oben, eine der Überraschungen der Saison, schleppt aber eine latente Auswärtsschwäche mit sich herum.

H-Ball

Nach Ende der Handball-WM der Frauen in Deutschland, befindet sich die HBF in ihrem zweiten Post-WM-Spieltag. Mit nur sechs bis acht ausgespielten Spieltagen, ist die Tabelle oben noch eng zusammen. Heute ab 18 Uhr kommt es zum Spitzenspiel zwischen Buxtehude (1 Niederlage) und dem noch ungeschlagenen Thüringer HC. Sportdeutschland.tv bzw handball-deutschland.tv streamen.

Ei

Auch heute gibt es wieder drei College Football-Bowls im ESPN-Player und auch heute wird das erste Spiel auch auf SPORT1 US ausgestrahlt. Es ist der Military Bowl, diesmal mit zwei 6–6er-Teams: Navy Midshipmen – Virginia Cavaliers.

Navy gehört zu den Militärteams, die recht einseitig spielen. In dieser Saison stehen 746 Läufen nur 101 Passversuche und nur 42 Catches gegenüber – eine Completion-Rate von schattigen 41,6%. Zach Abey spielt Quarterback, hat es aber nicht so mit werfen: 71 Passversuche, aber 280 Läufe und… leading rusher des Teams mit 1.325yds. Allerdings scheint es bei Navy in den letzten beiden Spielen einen Schwenk hin zu Malcolm Perry gegeben zu haben. Der wird, je nach Preview, mal als Running Back und mal als Quarterback geführt (Pass-Statistik 2017: 2 Passversuche, 1 Completion für fünf Yards – beste Completion Rate aller Navy-QBs im Kader)

Nach gutem Start in die Saison folgte für Navy ab Mitte Oktober eine Bilanz von 1–6 – allerdings waren fünf der sieben Spiele so eng, dass ein Score die Partien hätten drehen können.

Für Virginia ist es die zweite Saison unter Headcoach Bronco Mendenhall, der sich bei BYU einen Namen als Coach gemacht hat. Auf einer 2–10-Bilanz in seiner Debüt-Saison, folgte nun eine 6–6-Saison, bei der aber wie bei Navy, seit Mitte Oktober die Luft draußen ist. Eine Bilanz von 1–5 mit zuletzt drei Niederlagen in Folge und einem 0:10 im Rivalry Game gegen #24 Virginia Tech.

Die Buchmacher geben eine Line von „Even“, also ausgeglichen. Einerseits ist Navy mit seinem Laufspiel berechenbar, andererseits hat Virginia eine der schlechtesten Lauf-Defenses des Landes.


Ab 23h15 der „Camping World Bowl“, früher auch als Champs Sports- und Russell Athletic-Bowl bekannt: #19 Oklahoma State Cowboys – #22 Virginia Tech Hokies.

Es ist das erste Spiel der Bowl-Saison in dem zwei Top 25-Teams aufeinandertreffen. Oklahoma State geht aufgrund seiner exzellenten Pass-Offense als deutlicher Favorit ins Spiel, während Virginia Tech im Jahre 2 nach Frank Beamer und Beamer Ball noch im Umbau ist.

Hier die Punktzahlen die Oklahoma State in dieser Saison verteilt hat: 59, 44, 59, 31, 41, 59, 13, 50, 52, 49, 40 und 58 Punkte. Die drei Spiele die man verlor, waren Shoot Outs, in denen man unterlag, obwohl man 31, 52 und 40 Punkte machte. Quarterback der Cowboys ist Mason Rudolph, für den es als Senior die letzte Partie an der Uni ist. Rudolph wird als NFL-Pick gehandelt, irgendwo zwischen 1st Round und 2nd Round. Außerdem sind zwei WRs im Fokus der NFL-Draft: WR James Washington und WR Marcell Ateman, die als potentielle First Rounder gehandelt werden und trotzdem heute zu spielen scheinen.


Rausschmeißer aus dem Sporttag ist ab 3 Uhr der Alamo Bowl mit #15 TCU Horned Frogs – #13 Stanford Cardinal, zwei weiteren Top 25-Teams. Beide Teams unterlagen in „ihren“ Championship Games – TCU in der Big 12 und Stanford in der Pac-12.

Die Entscheidung wird über das Laufspiel passieren: Stanford verfügt mit RB Bryce Love und Cameron Scarlett über eines der besten Lauf-Offenses des Landes und TCU über die viertbeste Lauf-Defense des Landes. Love hatte Heisman Trophy-Potential, laborierte aber die ganze Saison an einer Knöchelverletzung. Sollte Love sich für die NFL-Draft entscheiden, könnte er ein potentieller Erstrunden-Pick sein.

AMA, Teil 3

Von @DavidNaujeck kommt die Frage nach meinem Setup zum Fernsehen-/Streams-Gucken „Hat sich dein Setup mit zunehmender Anzahl an Streams geändert?

Ich bin im Laufe der letzten zwei Jahre zum Cord Cutter geworden und schaue quasi nur noch Streams (seit dem Sommer zu 90+x%). Es ist mir inzwischen zu „mühsam“ die Sky-Box anzuschmeißen und mein Interesse an Bundesliga und Champions League sind inzwischen bei nahe Null. Damit entfällt jeder Grund, die Sky-Box und damit das Satellitenfernsehen anzuschmeißen.

Ich werde vermutlich zum Sommer mein Sky-Abo kündigen (und mich auch nicht „rückholen“ lassen). Ich erwäge mit dem Umzug ins eigene Haus, ernsthaft meine Satellitenschüssel aufzugeben. Und als reines Online-Geschichte macht ein Sky-Abo keinen Sinn, da alle Sportereignisse in den Apps nur live, aber nicht on demand zur Verfügung stehen (nur im Desktop-Browser mit dem alten Silverlight-Plugin wird Sport von Sky on demand angeboten – für 2017 ist das inakzeptabel).

Ich nutze zuhause hauptsächlich drei Stream-Devices: Apple-TV, Fire-Box und ein älteres iPad, das Streams sowohl per AirPlay als auch HDMI auf den Fernseher bringen kann.

Es gibt in der Tat immer noch zwei Fernseher (es ist weniger Ausdruck von Dekadenz, sondern eine Kollateralfolge aus einer Trennung). Ich setze allerdings nur selten beide Fernseher ein. Ich konzentriere mich lieber auf das Geschehen eines Fernsehers statt nur die Hälfte von zwei Bildschirmen mitzubekommen. Aber durch den Generationswechsel beim Apple-TV und Amazon Fire, hängen die neueren Modelle am größeren Fernseher und die älteren Modelle am „Zweitfernseher“ und könnten parallel streamen.

Insbesondere am Wochenende gibt es den Sport bei mir in zwei Modi: nebenbei als Grundrauschen laufen lassen und konzentriertes Angucken. „Grundrauschen“ heißt, dass ich meistens noch andere Dinge dabei mache (Kochen, Waschen, Bürokram erledigen, Staubsaugen). Über Sonos wird die ganze Wohnung mit der Übertragung beschallt, so dass ich auch beim Zwiebelschneiden mitbekomme, wenn was passiert. Im „Grundrauschen“-Modus versuche ich zumindest in der Schlussphase von Halbzeiten/Dritteln/Vierteln mir das Spiel konzentriert anzuschauen.

Ich bin auch sehr, sehr schmerzfrei, was On-Demand-Inhalte angeht. Mir ist es recht wurscht, ob etwas live oder Re-live ist. Spoiler kriege ich eigentlich gut ausgeblendet. Es ist manchmal doof zum Blog-Schreiben, weil ich dadurch bestimmte Quellen nicht ansteuern kann, ohne mir was zu spoilern oder mich bewusst spoilern lassen muss – aber ich sterbe nicht dran.


Das ist ein gleitender Übergang zu einer Frage von @andres_revuelto „Wie machst du das eigentlich mit US-Sport, den du schaust unter der Woche. Willst dich häufig nicht Spoilern lassen. Schaust du dann komplett On-Demand, Condensed oder nur Highlights? Und in welchem Umfang.

Wann fange ich an, in seine Saison einzusteigen? Das ist halt auch eine Frage, was es für anderen Sport gibt und wie sehr bin ich durch Arbeit und andere Aktivitäten belegt.

In die NFL steige ich zu Saisonbeginn ein und verfolge ich am intensivsten von allen US-Sportarten. Die MLB und NBA (und auch die CFL) habe ich aus zeitlichen Gründen aus meinem Radar gestrichen. MLB und CFL haben ihre Saisonhöhepunkte während der NFL-Saison und den ersten fiebrigen College Football-Spielen. Ähnlich NBA und NHL, die quasi zeitgleich stattfinden. Auch hier: beides zusammen ging nicht und in den letzten Jahren hat sich eine deutliche Präferenz für die NHL entwickelt.

Aus zeitlichen Gründen steige ich in NHL und College Basketball erst ein, wenn NFL und College Football nicht mehr so viel Zeit belegen, also ab irgendwann Dezember/Januar. Beim College Basketball bin ich aber so schmerzfrei und schaue mir dann auch mal einen Tag lang, Spiele einer Mannschaft aus dem November oder Dezember an, um einen Eindruck zu bekommen, wie sie sich gegen Top-Gegner aus den diversen Einladungsturnieren gehalten hat.

Als Frühaufsteher bin ich auch Früh-Ins-Bett-Geher und bis auf Samstags und das Sonntag-19-Uhr-Spiel der NFL, schaue ich US-Sport ausschließlich per Konserve.

Die NFL schaue ich überwiegend in der 40minütigen Condensed-Variante – je nach dem wieviel Zeit ich unter der Woche habe und wieviele auf dem Papier interessante Spiele es gibt. Das kann auch mal Tage später sein – mit der Folge, dass ich Podcasts erst spät in der Woche oder gar nicht höre. Das ist auch der Grund, warum ich aktuell nicht bei den „Sofa-QBs“ mitmache. Zum Aufnahmezeitpunkt habe ich gerade mal eines, maximal zwei Sonntagsspiele gesehen – etwas wenig zum mitdiskutieren.

Bei der NHL finde ich die 6minütigen Zusammenfassungen nicht so prall und versuche stattdessen die ersten und letzten fünf Minuten jedes Drittels mir anzuschauen (und in den Playoffs nach Möglichkeit alles). Ähnlich im College Basketball – die ersten fünf Minuten jeder Halbzeit und die letzten acht Minuten jeder Halbzeit.

Bei NHL und College Basketball versuche ich mich zum Einstieg in die Saison auf bestimmte Teams einzuschießen und deren Saison zu verfolgen und im Laufe der Saison weitere interessante Teams zu finden.

Aber egal welche Liga – aus irgendeinem Grund entwickle ich im Laufe einer Saison immer einen „East Coast Bias“– bzw. in der NHL auch einen Hang zu kanadischen Teams.

Die Spoilergefahr hält sich in Grenzen, da ich in den letzten Jahren stärker dazu übergegangen bin, Twitter unter der Woche nicht mehr permanent offen zu haben. Spoilern ist in den Playoffs problematisch, wenn man aus der Länge der On-Demand-Streams ablesen kann, dass das Spiel in die OT ging… Und, siehe oben, spoilern ist halt beim Schreiben von Screensport, wenn man gezielt einige Infos braucht, immer eine Gefahr.


Daniel mit drei Fragen aus ganz anderen Ecken:

Du bist HSV- Fan? Wie stehst du zu St. Pauli? (Ich bin nämlich St.Pauli Sympathisant)“ – Ich bin Mitglied der Fußball-Ökumene und sehe mich in erster Linie als Hamburger und daher sowohl HSV als auch St. Pauli. Aber bei einer Wahl zwischen den beiden, immer St. Pauli.

Wobei mir beim HSV zunehmend die Identifikationspunkte abhanden gekommen sind. Spieler, Führungsetage, Spielweise, Konzepte der Vereinsführung. Überall wo du hinschaust, so viel Elend, dass ich mich diese Saison in Sachen HSV komplett ausgeklinkt habe (inklusive einer belanglosen, uninteressanten Bundesliga-Saison als Abschaltgrund). Mein Empathie-Reservoir für den HSV ist bei null angelangt.


Habe ich das richtig verstanden, dass du für Pittsburgh bist? Wie kommt es dazu? Welche Verbindungen hast du zu Pittsburgh und sind es dann alle Sportteams dort?

Irgendwann ist in den Achtzigern/Neunziger Jahren bei mir das Interesse an der NFL wach geworden. Was machste als Neuling, der mit 28 ihm völlig unbekannten Teams konfrontiert wirst? Du versuchst erst mal anhand anderer Faktoren mit den Teams warm zu werden. Coole Nicknames? Lieblingsfarben? Filme?

Das hat sich dann schnell auf die Pittsburgh Steelers fokussiert. Schwarz-Gelb, netter Nickname, nettes Logo, Team mit dem ich mich identifizieren konnte (Coach Bill Cowher, fettes Laufspiel), das Image der Stadt Pittsburgh und ein Film den ich damals sehr gemocht habe („Reckless“/„Jung und rücksichtslos“) und der in Pittsburgh spielt. Mit zunehmenden Wissen, erwiesen sich die Steelers als Volltreffer, weil sie ein gut geführtes Team sind und waren – über die Generationen hinweg. Die Rooneys, nach Coach Cowher nun Coach Mike Tomlin, nach QB Neil O‘Donnell die atemberaubende Ära mit Kordell „Slash“ Stewart, und zwei Playoff-Spielen für die Ewigkeit (gegen die Colts mit Harbaughs Hail Mary-Versuch und gegen die Chargers nach dem „Three more Yards“-Drama aus dem Spiel des Vorjahres) und nun Roethlisberger.

Die Steelers passen zur Stadt und umgekehrt: die Wurzeln als Arbeiterstadt sind immer noch spürbar. Auch wenn man sich neu erfindet, bzw erfunden hat, bleibt man diesen Wurzeln als Vermächtnis treu.

Der Sprung von den Steelers zu den Penguins ist kein weiter, mit der Geschichte der Pens, Lemieuxs Rettung der Franchise, der Neuerfindung unter Crosby, der geschickten Klubführung, die es geschafft hat, Crosby und Malkin zusammenzuhalten – ach ja, und die Teamfarben.

Dazu das College Basketball-Team unter Jamie Dixon in der alten Big East. Es war die Hochphase der Big East. Jedes Spiel in der regular season war physisch und physischer. Unfassbar intensive Spiele über zwei, drei Spielzeiten hinweg. Leider ist die Big East auseinander gebröckelt und mit der ACC, American oder was auch immer, werde ich nicht warm. Die alte Big East war für mich die Idealvorstellung einer Basketball-Conference.


Kannst du mir vielleicht noch die ein oder andere (deutsche) Quelle für deine Informationen verraten?

Ich nehme an, es bezieht sich auf Infos aus dem Bereich Medien und Sportbusiness. Medieninfos beziehe ich in erster Linie über DWDL, Turi2 und SPONSORs. Fallweise auch dort, wo man näher an den Ligen dran ist: handball-world.news, schoenen-dunk.de.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp