Fluch in Pennsylvania

Der Vorteil einer Erkältung: man hat nur leichten Schlaf, wacht sechsmal die Nacht auf, weil man zum Klo rennt, da man wie Beserker trinkt. Mit anderen Worten: da kann man dann auch um drei Uhr morgens aufstehen, um das erste Monday Night Game der Saison live zu sehen.

Eine vielversprechende Ansetzung, ein Rematch der letzjährigen NFC-Championship, Phildelphia Eagles – Tampa Bay Buccaneers.

Zuerst zu der Übertragung selber: Zapf blieb schlafen, stattdessen kommentierte auf deutscher Seite Andreas Renner, der allemal mit den mittelmäßigen Kunsthaar-Toupet-Nasen von FOX mithalten kann.

Al Michaels und John Madden gehen in ihr zweites Jahr. Täusche ich mich, oder werden die Kommentare von Madden von Jahr zu Jahr beliebiger?

Die Titelmusik hielt den Trend der letzten zehn Jahre: das Stück von Hank Williams Jr. wird von Jahr zu Jahr schlechter. Mit der Zusammenarbeit von Mrs. “Verrucht” Britney Spears wurde ein neuer Tiefpunkt beschritten.

Putzig die Intro zum Spiel: Sylvester Stallone boxt im ärmellosen Shirt sich sich einen Wolf (“Rocky” spielt ja in Philly), die Äderchen quillen um den Bizeps herum und Sly nöhlt mit seinem schiefen Mund irgendwas von Revanche. Putzig deshalb, weil Sly einen neuen Haarschnitt hat: 3cm lange Haare, nach vorne gekämmt, massiv Schwarz gefärbt. Ich kann mir nicht helfen, aber er sah aus wie Udo Jürgens. Sly Stone mutiert im Alter zu Udo Jürgens… Scheiße, was? Alle Aufbaupräparate für’n Arsch, am Ende sieht man doch so aus wie ein Schnulzensänger.

Es gab auch ein nettes Halbzeit-Feature, bei dem sie Jon Gruden Jon Gruden zeigten, wie er beim Superbowl an der Linie auf- und abrumpelstilzte. Wie Gruden über sich selbst grinste, kam recht sympathisch rüber. PREMIERE zeigte das Feature in zwei Spielunterbrechungen im dritten Viertel, netter Service, während ich meine Anti-Grippe-Hühnersuppe auslöffelte.

Es war ein sehr statisches Spiel, dass darunter litt das beide Abwehrreihen fehlerlos agierten und den Offenses nicht gerade sehr viel einfiel. Es gab nach der Niederlage der Eagles im NFC-Championship-Game herbe Kritik an Coach Reid, er hätte ungewöhnlich konservative Spielzüge angesagt. Die Kritik läßt sich fortführen. McNabb scrambelte erst zu Beginn des dritten Viertels das erste Mal.

PHI produzierte viele “Three and Outs” und kam in keinen Rythmus. Der längste Drive von Philly im gesamten Spiel: 3’22. TB erging es lange Zeit nicht anders, aber sie profitierten von einem abgefälschten Punt, der sie quasi automatisch in FG-Position brachte. 3:0 für die Buccs zur Halbzeit.

Das Spiel wurde durch zwei lange Drives von Tampa Bay entschieden, einmal über 80 und einmal über 62 Yards im dritten und vierten Viertel, jeweils mit schönen Pass-TDs beendet. So erklärte sich auch der Unterschied in der “Time of Posession”: 38 zu 22 Minuten zugunsten von Tampa.

Zwar gab es auch einige First Downs durch Läufe von Pittman und Alstott, aber es waren vorallen Pässe auf Keyshawn Johnson und Joe Jurevicius, die Gefahr heraufbeschworen.

Aber ich war im Großen und Ganzen von den Wurfkünsten Jonsons und McNabbs nicht sehr angetan. Da war noch sehr viel unpräzises bei.

Keine dolle Partie, aber als Grippekranke ist man da recht schmerzunempfindlich.

Nächste Woche wurde das Spiel Dallas – New York Giants ausgesucht… Bah, was wird das für eine einseitige Partie! Nur weil Parcells in Dallas Coach ist (holte 2x SuperBowl mit den Giants)… Ich habe schon meine Gründe weswegen ich eigentlich das “Sunday Night Game” bevorzuge. Beweisen besseren Geschmack in der Spielwahl…

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp