Vorschau Wildcards03: Indianapolis Colts – Denver Broncos

So, 22h30, CBS-Kommentatoren: Greg Gumbel, Phil Simms, Armen Keteyian

Wenn man so will, ist es ein Treffen der Loser. Die Colts haben seit Urzeiten kein Playoff-spiel gewonnen (1995) und in Indianapolis gar noch nie. Coach Tony Dungy steht zudem, ebenso wie Colts-QB Peyton Manning im Ruf die entscheidenden Spiele nicht gewinnen zu können, was Dungy letztendlich den Buccs-Job kostete und Manning wiederum bei den Colts-Fans immer in Kritik stehen lässt. Denver-Coach Shanahan hat wiederum seit Rücktritt von QB Elway selber noch nie ein Playoff-Spiel gewonnen.

Diese Saison haben die Colts es wirklich in der Hand diesen Ruf zu ändern. Nicht nur dass man sehr gut aufgelegt wirkte und eine recht stramme Offense produzierte. In meinen Augen noch wichtiger, der irre Monday-Night-Sieg in Tampa Bay, als man durch ein furioses 28:7 im letzten Viertel sich noch in die OT rettete und dann durch ein FG 38:35 gewann. Eine solche Wende ist atypisch für die eher phlegmatisch daher kommenden Dungy und die Colts.

Die Denver Broncos haben sich mehr in die Playoffs geschlichen, im Windschatten des Spektakels den die Chiefs veranstaltet haben. Leise und unauffällig legten sie zuletzt eine Serie von 5-1 Siegen hin (das unbedeutende Spiel in GB ausgeklammert), verbesserten sich vorallen in der Abwehr. Aber sie profitierten, ähnlich wie Dallas, von einem laschen Spielplan.

Der Reiz der Partie liegt darin, dass das Aufeinandertreffen vor zwei Wochen fortgesetzt wird. Damals haben die Colts in Indianapolis das Laufspiel der Broncos trotz eines verletzten RB Clinton Portis überhaupt nicht unter Kontrolle bekommen. Unterm Strich blieben 227yds durch RB Griffin, RB Anderson und QB Plummer. Man kontrollierte die Uhr, war 45 von 60 Minuten im Ballbesitz. Und RB Clinton Portis, dieses Jahr fast 1600yds erlaufend, kehrt in die Startformation zurück.

Und der Reiz der Partie liegt darin, dass beide Coaches „kopflastig“ sind (es dürfen wieder Wetten angenommen werden inwieweit die Kommentatoren erwähnen werden, dass Shanahan der Coach ist, der die ersten 15Spielzüge am besten im Voraus scripten kann) und ich nicht die Bohne Ahnung habe, was für Konsequenzen beide Coaches aus der Partie vor zwei Wochen ziehen werden.

Okay, Laufspiel der Broncos stoppen, selber eines etablieren, das ist banal. Nur wie wird Shanahan reagieren? Wird er verstärkt auf den manchmal unstet wirkenden QB Plummer setzen, der sich hinter einen starken OL wähnen kann? Oder wird er die volle Pracht seines Laufspieles setzen, die mit Plummer, Portis, Griffin und Anderson gleich vier Spieler hat, die jederzeit ein First-Down machen können? Das Laufspiel ist vielleicht wirklich der Schlüssel, denn die zwar schnelle, aber körperlich kleine Colts-Defense kann durch stetes Laufspiel erschöpft werden.

Umgekehrt die Colts. Sie haben gleich ein ganzes Arsenal an Pass-Empfänger: Harrison, Pollard, Wayne, Walters und James. Aber bei brenzligen Situationen reduziert sich das Pass-Spiel schnell auf ein berechenbares „Manning passt auf Harrison“.

Was wird gewinnen: die ausgewogenere Offense der Colts, oder die stärkere Defense der Broncos? Werden die Broncos bei einem Hiscoring-Game über 24 Punkte noch mithalten können?

Es ist ein total offenes Spiel. Mein Tipp, aus dem Bauch heraus und wegen meiner Sympathien für Dungy: Indy mit sechs Punkten vorne.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp