The Return of the “wardrobe malfunction”

Das NFL-Monday Night Game war eine eher lauere Veranstaltung. Die Philadelphia Eagles trieben die Dallas Cowboys im Texas Stadium vor sich her (49:21).

Für das eigentliche “Bruhahar” sorgte ABC die, wie üblich, auch diesmal das Monday Night Game mit einem kleinen humoristischen Einspieler einleiteten, der mit den Worten “Are you ready for some football?” endet.

Diesmal sah man WR Terell Owens in den leeren Spielerkabinen, als plötzlich eine Frau aus den Duschräumen kommt, eingehüllt in ein Handtuch. Betreffende, hinreichend mit Silikon ausgestopfte Frau aus der ABC-Serie “Desperate Housewives” (zu sehen auf PREMIERE), Nicollette Sheridan, schmiegte sich an Owens an. “Ich habe dich so vermisst, komm, wolln wa nicht…”, “Nein, ich muss zum Spiel” blabla.

Und mit einem Mal küsst die Frau Nicollette den Herrn Terrell und man sieht wie das Handtuch runterfällt. Das ganze aus der harmlosen Rückenansicht. Nicht weiter der Erwähnung wert…

… wenn nicht bei den NFL-Eroberen in Erinnerung an “the wardrobe malfunction” (dt: “die entsprungende Jackson-Titte“) diverse Herzschrittmacher kollabiert wären.

Halb schames-, halb zornesrot wurden die ABC-Verantwortlichen von den NFL-Oberen herbeizitiert. Man habe “Hunderte von eMails und Dutzende von Beschwerde-Anrufen bekommen” (NYTimes).

Bitte? Das meistgesehenste PrimeTime-Programm und dann so einen Boohay wg. “Dutzenden” von Anrufen?

Das offizielle NFL-Statement in voller Länge:

ABC’s opening was inappropriate and unsuitable for our Monday Night Football audience. While ABC may have gained attention for one of its other shows, the NFL and its fans lost

Nein, NFL. Ihr und eure Fans haben mit Sicherheit durch einen entblößten Rücken keine Achtung verloren. Zumindest nicht solche. Nur die andere…

Oh ja, zum Spiel…

Ich war mir vor dem Spiel nicht bewusst wie schlecht die Cowboys waren. Jetzt frage ich mich, wie man noch schlechter spielen kann als die Cowboys…

Nehmen wir mal die Offensive raus, auch wenn Testaverde beliebtes Ziel für Schuldzuweisungen ist. 21 Punkte, da kann man nicht meckern und auch in den Stats wird man nicht wirklich vieles zu bemängeln finden.

Nein, nein, die Probleme liegen in der Defense. Das war im Pass-Rush okay, in der Laufabwehr schlecht und die Pass-Defense ging gar nicht. Ich habe auch in den schlechtesten Packers-, Steelers oder Colts-Zeiten noch nie einen derartigen Hühnerhaufen gesehen, der sowohl in der Raumaufteilung als auch beim Verhalten Mann gegen Mann derart durch die Bank weg, stinkt.

Was die #30, #31 und #35 da trieben, das habe ich noch nie gesehen. Eine atemberaubende “Cover 2”-Interpretation in der der Corner sich von der Scrimmage-Line kaum wegbewegt und der Safety nicht nach aussen rückt, während der Eagles-WideReceiver im Umkreis von 10m keinen Gegenspieler hat.

Ich mag den Mann nicht, und ich kann es nicht nachvollziehen dass die deutschen Zuschauer vor Wochen bei PREMIERE sich für seine Mätzchen aussprachen, aber Terrell Owens hat gestern schon wie ein Ausnahme-WR gespielt.

Neben dem üblichen Dingen die ein WR haben muss (Fangsicherheit, Schnelligkeit) fielen gegen die SParringspartner aus Dallas zwei Dinge auf: Es dürfte kaum einen WR geben der derzeit so schnell den Ball fangen kann ohne dabei an Laufgeschwindigkeit zu verlieren. Was im übrigen auch auf exzellente Partnerschaft mit McNabb hindeutet.

Zum zweiten ist er gestern instinktsicher in die Lücken, in die Nahtstellen der Deckungszonen reingelaufen. Owens hat die Cowboys im Alleingang vor unlösbare Aufgaben gestellt.

Der Zustand der Cowboys muss eine bittere Pille für den “Meistermacher” Bill Parcells sein, der ein seinen 17 NFL-Jahren nur vier Jahren mit mehr Niederlagen als Siegen abschloß.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp