NFL-Spiel des Tages

Pittsburgh Steelers – NY Jets
(22h05, PREMIERE, CBS-Kommentatoren: Jim Nantz, Phil Simms, Bonnie Bernstein)

Heute abend steht ein besonderer Leckerschmecker für Freunde des Eis auf der Mattscheibe: Steelers (11-1) gegen Jets (8-3).

Beide Teams marschieren stramm auf die Playoff-Plätze zu. Die Steelers sind nun seit 10 Spielen ungeschlagen und liegen gleichauf mit den Patriots (und dem Tie-Breaker auf seiner Seite) auf dem Top-Platz der AFC-Playoffs.

Was das Spiel interessant macht: beide Mannschaften ähneln sich sehr stark.

Offenses

Beide Mannschaften kommen eher vom Laufspiel, beide Mannschaften machen zwar nicht viel mit Pässen, aber wenn, dann machen sie es recht sicher. Hohe Completion-Rate, wenig Ballverluste.

Quarterbacks

Hüben wie drüben ein junger QB, wobei “Big Ben” Roethlisberger derzeit mehr Schlagzeilen erntet. Kein Wunder, keiner hat damit gerechnet, dass er bereits dieses Jahr ins Wasser geschmissen werden würde und noch weniger wurde erwartet, dass er nach der Verletzung von Maddox so abgezockt zu Werke geht.

Nach ersten starken Spielen schwächelte er etwas, hat aber letzten Sonntag die Steelers quasi im Alleingang binnen 107 Sekunden die Steelers zum Sieg geführt.

Die Unterschiede zwischen Pennington und Roethlisberger, außer das ersterer drei jahre mehr Erfahrung besitzt? Bei aller guten Performance: Steelers-Coach Cowher setzt Roethlisberger immer noch nur vorsichtig ein. Selten dass grossgewachsene Roethlisberger mehr als 20 Würfe nehmen muss.

Laufspiel

Beide Mannschaften verfügen über die stärksten Laufoffenses der Liga (Platz 2 bzw. 3) und doch sind sie unterschiedlich gestrickt.

Bei den Jets gibt es einen klaren Top-Back: RB Curtis Martin läuft in seinem 36ten Frühling und kann heute ausgerechnet an Steelers Jerome Bettis vorbeiziehen, in der Rangliste der meisten gelaufenen Yards.

RB LaMont Jordan wird vorzugsweise bei 3rd Downs und zur Entlastung von Martin gezogen.

Das Laufspiel der Jets ist in ihr Paß-Spiel einbezogen: viele Spielzüge sind “Play Action“-Spielzüge, angetäuschte Laufspielzüge die in Pässen münden, wobei auch RB Martin häufig eine Anspielstation ist. Eine Option die nur funktioniert, wenn auch das Laufspiel funktioniert. Problem für die Jets: eine 3-4-Defense sollte m.E. nicht so anfällig für Play-Action sein, da nur drei Mann an der Linie stehen, vier Linebackers sich aber nicht überstürzt in eine vermeidlich falsche Laufabwehr bewegen sollten.

Ahhh, Jerome Bettis, der Bus. Ein Mann wie ein Baum, der trotzdem eine überraschende Beweglichkeit besitzt. Der Mann quatscht seit 8 Jahren bei den Steelers Freund und Feind die Ohren voll, drohte langsam gen Altersruhestand zu gehen und ein Dasein als Third-Down-Back zu fristen. Dann verletzte sich der für teures Geld geholte Duce Staley und Bettis wurde auf seinen alten Tagen wieder zum Arbeitspferd. Und wie. In den letzten 5 Spielen 4x 100yds-Spiele abgeliefert.

Nun ist Staley wieder zurückgekehrt und Bettis ist wieder “zurückgestuft”.

Wide Receiver

Pennington hat keinerlei Vorlieben bei den WRs. Moss, McCareins, Chrebet, Sowell und RB Martin werden fast zu gleichen Teilen eingesetzt. Sowell und Moss sind die “Deep-Threats” mit guten “Yards-after-Catch”-Werten ausgestattet, Moss meistens auf rechts spielend. Die Jets-WRs sind alle nicht wirklich groß gewachsen.

Klare Aufgabenteilung bei den Steelers. Hines Ward ist die kleine giftige Zecke, macht akrobatische Catches, scheut sich nicht vor Traffic in der Mitte. Außergewöhnlicher Mann, der zudem auch gut werfen kann. In der Not ist er Roethlisbergers “Go-to”-Guy.

Placixo Burress ist ein WR der über die Physis kommt, knapp 1m95 groß. Wirf ihn hoch an und er pflückt alles runter. Ob er es auch heute macht, ist aufgrund einer Oberschenkelverletzung fraglich. Antwaan Randle El ist der pfeilschnelle und fangsichere Mann, weswegen er bei 3rd Downs gegenüber Burress vorgezogen wird.

Offenselines

Wo gutes Laufspiel, da auch gute Offenseline. In Sachen Protection gibt es leichte Vorteile für die Jets die sich etwas weniger Sacks einfangen.

Defenses

Vorteil für die Steelers in Sachen Laufabwehr. Nur ein RB konnte gegen die Steelers mehr als 100yds laufen, bei den Jets immerhin zwei RBs. Die Steelers lassen aber wesentlich weniger Yards zu, als die Jets.

Die Jets agieren mit jüngeren und schnelleren Linebackers als im Vorjahr. Die Steelers wiederum agieren mit einem renovierten Backfield.

Die Steelers machen wesentlich mehr Sacks als die Jets.

Houston Texans – Indianapolis Colts

(19h, PREMIERE, CBS-Kommentatoren: Gus Johnson, Brent Jones)

Nicht wirklich eine pralle Partie. Hauptaugenmerk wird wohl auf Peyton Manning gerichtet: mit 4 TD-Pässen würde er den Rekord von Dan Marino für meiste TD-Pässe in einer Saison einstellen, und das am 14ten Spieltag…
… und gegen einer der schwächsten Pass-Defenses der Liga, das zudem durch Verletzungen noch mehr geschwächt ist.

Houston kämpft mit dem Rücken zur Wand. Bei 5-7 bedeutet die nächste Niederlage das sichere Aus für Playoff-Träume. Die Colts werden hingen sich allenfalls bemühen den dritten Platz im Playoff-Ranking zu bekommen. Das wichtigere Spiel dafür, ist übernächste Woche die Partie gegen die Chargers.

Das “Hinspiel” ging 49:14 für die Colts aus. Was auch immer die NFL bewogen haben mag, dieses Spiel und damit zum zweiten Mal hintereinander ein mittelmäßiges Team wie die Texans über den Äther zu schicken.

Sonstiges

Nachdem das traditionsreiche Notre Dame überraschend ihren ersten schwarzen Headcoach entlassen haben und sich knapp zwei Wochen lang mit einer hilflosen Trainersuche lächerlich machten, haben sie nun einen Vertrag mit Charlie Weis, dem OffCoord. der Patriots geschlossen, der von vielen eh als lange überreif für eine Beförderung gehalten wird.

Chiefs ohne Laufspiel: Priest Holmes wurde auf die IR gesetzt und ist damit out for the season.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp