Moin!

Wenn das Wochenende ein Indiz für die gesamte Saison ist, dann kann die NFLE bereits einpacken. Danke meine Damen und Herren, war nett mit ihnen, aber nun hat es keinen Sinn mehr.

Die Zuschauerzahlen waren angesichts der frühlinghaften Temperaturen unterirdisch: enttäuschende 9.600 in Köln, Berlin immerhin 16.200, Amsterdam meldete 10.200.

In Köln gab es bei der Premiere der Hamburg Sea Devils dann auch eine Panne, an die ich mich selbst zu Bundesligazeiten nicht erinnern kann: die Uhr tickte die letzten 16 Sekunden doppelt so schnell runter und war auf Null ehe die Sea Devils ihre letzte Auszeit setzen konnten um einen gewinnbringenden FG in aussichtsreicher Position zu versuchen. So blieb es beim 23:24.

Dieser bizarre Vorfall wird auch nur in den deutschen Medien vermeldet. Wer in den Spielbericht der NFL-Europe reinschaut, bleibt diesbezüglich uninformiert: “That advantage was maintained in a frantic finish when Hamburg kicker Todd France […] failed to add to the record five field goals he had kicked earlier when time expired.“. Jaja, die Time expired.

Was für ein Sinn macht es Sponsoren für die NFLE zu suchen, wenn man mit einer derartigen Website aufwartet, wie die NFL Europe? Knapp 36 Stunden nach Spielende sind auf der Homepage weder Ergebnisse noch Tabelle aktualisiert. Zum Köln – Hamburg-Spiel gibt es keinen Boxscore. Wer am Samstag versuchte die Ergebnisse zu verfolgen, bekam ein nur heiße Luft ladendes Java-Applet serviert und eine HTML-Seite bei der die angezeigten Ergebnisse nicht mit der Addition der Spielviertel übereinstimmte.

Ach ja, und das Spielniveau… Ich habe mir die erste Hälfte Berlin – Frankfurt, ähem, angetan. Es ist halt so wie man es erwarten kann, von einer Football-Mannschaft die erst vier Wochen zusammenspielt. Das hat sich seit Wiederbeginn der NFLE 1995 nicht verändert.

Häuptling Dicke Eier

Ich bin kein großer Freund von DFL-Chef Werner Hackmann, den ich als Hamburger als Strippenzieher und Filzokrat fiesester Ausprägung erinnere. Der WELT hat er aber heute ein Interview gegeben, dass ich als angenehm offen und durchdacht bezeichnen möchte. Zum Thema Fernseherlöse liest er offensichtlich allesaussersport.de :-)

DIE WELT: Der FC Bayern München hat die Summe von 500 Millionen Euro pro Jahr genannt. So viel wird in Frankreich erzielt. Ist das auch bei uns realistisch?

Hackmann: Man muß schon sehen, daß die Summe in Frankreich aufgrund eines speziellen Konkurrenzkampfes zweier Pay-TV-Kanäle zu Stande kam. Aber keine Frage: Wir müssen die durchaus noch vorhandenen Potentiale im deutschen Markt ausschöpfen, dafür muß man sich alle Optionen offen halten.

Der erste der diesen TV-Vertrag in Frankreich als Ausnahmeerscheinung relativiert. Überhaupt die anstehenden TV-Verhandlungen. Ging man bislang davon aus, dass die DFL aufgrund eines Grundlagenvertrages mit dem DFB gezwungen ist, Bundesliga-Fußball zeitnah im Free-TV ausstrahlen zu lassen, fördert Hackmann Neues zutage.

[… Wir haben] aus gutem Grund in den Vertrag hineinformuliert, daß die Free-TV-Übertragung der Bundesliga eben nicht zeitnah, sondern möglichst zeitnah zu erfolgen hat. Das ist ein wichtiger Unterschied.

Die Hintertür wird also aufgehalten. Möglicherweise dient die Drohung die Ausstrahlung im Free-TV auf den Samstagabend zu verschieben auch nur als Schreckgespenst um die anderen Änderungen, sprich Freitags- und Samstag-Mittag-Spiele durchzuprügeln. Ja, “prügeln” ist ein angemessenes Wort, angesichts mancher verbaler Drohgebärde:

Ich sage dem Fan ganz deutlich: Wir haben in Deutschland europaweit in den großen Ligen die niedrigsten Eintrittspreise in den Stadien. Die sind aber nur zu halten, wenn wir auch vernünftige TV-Einnahmen erzielen.

In die Reuse

NY Nets – Orlando 102:103, Duell der beiden Playoff-Ambitionierten. Der Nets-Lauf wurde gebrochen, aber beide können nicht aufschliessen, da Philadelphia später am Sonntag gewonnen hat.
New Orleans – Miami 99:111
San Antonio – LA Lakers 95:94, Spurs bleiben bis auf zwei Siege an Phoenix ran, haben Playoff-Spor auch rechnerisch aber sicher.
Chicago – Charlotte 112:97 Chicago siegt weiter: Sieg 9 in Folge, hat durch die spätere Niederlage der Wizards, Washington überholt uns ist nun im Osten auf Platz 3 der Setzliste, ohne dass nach oben noch mehr gehen würde.
Portland – Denver 97:103, weiter starker Lauf der Nuggets, die sich nun vom letzten Playoff-Platz im Westen lösen konnten und Memphis einen Platz nach unten drücken. Mit einem derzeit mäßigen Lauf der Rockets, rückt nun Houston ins Visier.
Cleveland – Dallas 100:80, ein merkwürdiges das schon nach einem Viertel (31:14) entschieden zu sein schien. Aber nicht zuletzt aufgrund zweier Ejections der Cavs, kamen die Mavs mit einem starken 3ten Viertel (29:18) zurück um dann im 4ten Viertel durch die Halle geprügelt zu werden (40:21). Die Mavs hatten eine schauerliche Shooting Pct (35,4%) und das Rebound-Verhalten war nicht von dieser Welt. 64:34 lautete das Rebound-Verhältnis zwischen Cavs und Mavs.
Washington – Indiana 76:79, Washington verliert einen Platz. rutscht auf 4, Indiana macht einen wicjtigen Sieg um sich noch vor den ebenfalls siegreichen Cavs zu halten und bis auf einen halben Sieg an Boston ranzukommen, s.u.
Boston – Philadelphia 93:97 Phillly ist nur dank eines Sieges in den Playoffs und Boston riskiert im engen Playoff-Mittelfeld den Anschluß zu verlieren.
Milwaukee – NY Knicks 106:102
Sacramento – Minnesota 100:112, Minnesota bläst zum letzten Angriff auf die Playoffs, hat einen guten Lauf (7-3), aber möglicherweise kommt die Attacke zu spät, denn so richtig zeigen Memphis und Denver keine Blöße, als dass die 3 Siege Abstand aufzuholen wären.
Golden State – Seattle 101:92
Toronto – Detroit 103:113
Atlanta – LA Clippers 91:111
Memphis – LA Lakers 102:82 1-11 die aktuelle Bilanz der Lakers.
Houston – Phoenix 78:91

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp