Die Horry-Party und die NBA

Vorweg die besten Nachrichten des heutigen Tages: Latrell Sprewell wird weiterhin für sich und seine Familie warme Mahlzeiten und den einen oder anderen Nachtischn leisten können.

Spielergewerkschaft und NBA-Besitzer haben sich auf einen neuen Vertrag einigen können. Damit ist die Gefahr eines Lockouts nach Muster der NHL gebannt und es kann im Herbst mit der nächsten Saison weitergehen. Der neue Vertrag ist auf sechs Jahre abgeschlossen worden. Es sind bislang nur einige Details rausgesickert, u.a. die Heraufsetzung des Mindestalters für die Draft auf 19 Jahre (siehe Yahoo NBA).

Inzwischen habe ich es auch geschafft Spiel 5 der NBA-Finals mir anzusehen. So richtig gezündet haben die Finals bei mir noch nicht. Ich stehe damit nicht allein. Die Einschaltquoten sind verheerend und das Echo in der US-Blogosphäre ist ähnlich. Mark Cuban ist da die große Ausnahme.

Allerdings ist die Serie auf dem Weg der “Besserung”, zumindest nach dem vierten Viertel und der Overtime zu urteilen, die sehr physisch und sehr intensiv waren. Es war vorallem zumersten Mal in der Serie ein auch bis in die Schlußsekunden spannendes Spiel, während davor die Spiele Mitte 4ten Viertels entschiedne waren.

Mann des Tages ohne ein Jota von Zweifel: Robert Horry. Ich gebe es zu, ich habe seit 2002 eh einen Knacks weg für Horry, als der diesen sensationellen Dreier in der Schlußsekunde gegen die Kings gemacht hat.

Auf ähnlichem Niveau der Slickness-Skala war Horrys gestriger Auftritt. In der Schlußminute macht Horry einen wichtigen Korb, und wie! So ein geflogener, gestreckter Ausfallschritt wie man es nur einst von Michael Jordan kannte und inzwischen als Silhouette auf diversen Nike-Produkten prangt. Horry kugelt sich dabei fast die Schulter aus. Aber diesen Horry-Flug hätte ich gerne als Posterprint.

Überhaupt Horry: mit 21 Punkten, darunter 5 Dreier, hielt er die Spurs über Wasser. Und ihm gebührte die Ehre die Verlängerung mit einem Dreier abzuschliessen, was sonst. So frei und unbedrängt aus 26 Fuß, 8m zum Schlußstand 96:95 eingeschenkt.

Auch wenn Horry nur ein “Rollenspieler” ist, er ist ein ganz Großer.

Den Spurs gelang nun der erste “Breakball”, Detroit steht nach dem letzten Heimspiel in der Serie mit dem Rücken zur Wand. San Antonio kann heute nach die Serie dicht machen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. yeah, das ding von horry war ein echter knüller.. obwohl mein herz ja für die pistons schlägt – der spannung der serie waren die ersten 4 blowout-spiele nicht gerade zuträglich.. naja, freitag morgen steht dann endlich der neue champion fest.

  3. Nu ja, was heißt »nur ein “Rollenspieler”«? Er ist ein “seasoned veteran”, der nicht mehr starten muss, der aber sehr wohl immer noch weiß, worum es speziell in den Playoffs/Finals geht. Nerven wie Drahtseile hatte Horry schon, als er noch ein Jungspund bei den Rockets war, kopfüber und ohne Angst in die gegnerische Defense, egal wer da lauerte (man erinnere sich an die “ugly ball”-Knicks rund um Anthony Mason, uah!).

    Der Mann hat mittlerweile einfach Erfahrung, muss aber nicht mehr 82 Spiele starten, um sich als wichtigen Teil eines Teams zu sehen. Das sind die Jungs, die jeder Coach liebt ;-)

  4. Wobei sich natürlich die Frage stellt, warum ein bestimmtes, sehr ambitioniertes Team aus Texas offensichtlich immer die falschen Leute verpflichtet? Diese Selbstdarsteller können dann zwar wunderschön für sich alleine spielen, haben aber wenn es drauf ankam noch nie etwas gerissen. So ein Horry hätte da Wunder wirken können…

  5. Apropos Dallas: die Mavericks sind dabei Bradley aus seinem Mavs-Vertrag herauszukaufen. Kurzfassung: er soll sich in Rente begeben und bekommt die Gesamtsumme seines Vertrages ausbezahlt, allerdings zu kleineren Portionen über einen längeren Zeitraum.

  6. Hrhr.

    Bradley hätte ein ganz “Großer” werden können, wenn er beizeiten größere Portionen zu sich genommen hätte.

    (Größere Portionen Gewichtheben, versteht sich …)