Zeilensport: Rangnick und die Binnensituation

Langes Interview in der FR von Jan Christian Müller mit Ralf “Rolf” Rangnick: “Prügel zwischen den Beinen

FR: Warum hat zum Ende hin auch noch Ihr doch zuvor immer gutes Verhältnis zum Sportlichen Leiter Andreas Müller gelitten, der dafür gesorgt hat, dass Sie im September 2004 entgegen dem Wunsch von Rudi Assauer verpflichtet wurden?

Das stimmt ja gar nicht. Wir sind ein Stück weit befreundet und bleiben das auch. Es war so: Ich hatte Andy am Donnerstag nach Erscheinen des Bild-Artikels angerufen und ihn gefragt, ob er den Bericht bestätigen könnte. Er ist ausgewichen und wollte erst am nächsten Tag mit mir darüber reden. Ich habe das abgelehnt. Ich kann ja nicht vor die Mannschaft treten, wenn in der Zeitung steht, der Daumen geht schon halb nach unten.

FR: Sie haben also sofort eine klare Aussage von Müller verlangt?

Ich habe ihm gesagt, dass ich sonst selber handeln muss. Deshalb kann ich es auch nicht nachvollziehen, dass der Vorstand am Freitag überrascht gewesen sein soll über meine Entscheidung (auf eine Vertragsverlängerung zu verzichten, die Red.). Jeder, der mich sonst kennt, war nicht überrascht.

Weil Sie sich nicht vorführen lassen wollten?

Es konnte niemand im Vorstand erwarten, dass ich weiterhin alles schlucke. Ich hatte schon viel zu oft viel zu viel geschluckt und verziehen. Ich habe mich mit Andy am Samstagabend noch einmal ausgetauscht über die Dinge, die zu Irritationen geführt hatten. Mich hatte natürlich erheblich irritiert, dass er zitiert worden war, man wolle noch einmal genau schauen, wie ich mit der Mannschaft umgehe. Ich habe ihm gesagt: ,So was kannst Du vielleicht denken oder mir unter vier Augen sagen, aber doch in einer solchen Situation niemals in der Öffentlichkeit kund tun.’ Er hat versichert, er hätte das so nie gesagt.

Wenn man sich das Interview in Gänze liest, merkt man nochmal wie wirklich angefressen Rangnick ist. Rangnick ist nun kein Trainer, der es nicht schon mal mit Patriarchen als Vorgesetzte zu tun gehabt hätte (MV, Kind/Kaenzig). Aber was da im Viereck Assauer, Müller, Schnusenberg, Tönnies abgegangen sein muss …

Wird interessant sein zu beobachten, wer sich das antut… Es könnte wirklich auf die “billigste” aller Lösungen hinauslaufen: den Huub.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Irgend ein Trainer findet sich immer… Hauptsache die Knete stimmt! Und das Volk vergisst alles und sofort, wenn der Erfolg da ist… siehe Hannover. Alles supi, und es wird der Tag kommen der fliegt der Neururer achtkantig raus.

  3. Möglicherweise ist der Huub wirklich die einzige Alternative für Schalke. Einfach weil sich solche Spielchen mit ihm niemand traut. Nicht mal die Kölner Presse wollte sich ernsthaft mit ihm anlegen. Und das will was heißen.

  4. @ Stefan: mit Presse meinst du doch wohl nicht den express?

    Spannend fände ich es wirklich, wenn ein ex-Dortmunder den Laden übernehmen würde. Z.B. Hitzfeld oder Sammer. Ich mag den Rangnick seit den letzten Tagen irgendwie immer mehr.

  5. Huub ist auf Schalke ein Denkmal, er könnte doch im Grunde nur verlieren.
    Warum sollte er sich das wirklich antun… nur der schönen alten Zeiten wegen?
    Nichtsdestotrotz halte ich es für realistisch, dass man bei S04 jetzt an ihn denkt.

  6. @ Markus: In Köln gibt es keinen Unterschied zwischen Boulevard (Express, Bild) und seriöser Presse (Stadt-Anzeiger, Rundschau). Deshalb meine ich alle.