WM-Tach 13

[15h38] Okay, eine Kundenmail muss ich noch schreiben, will sagen: zum Anpfiff von Portugal – Mexiko werde ich es noch nicht ganz nach Hause geschafft haben.

Letzter Lesestoff: das lange, ausführliche Interview in der SZ mit dem Physiotherapeuten Oliver Schmidtlein, der recht detailliert über die “Fitness-Arbeit” der Nationalmannschaft spricht (danke an Juskowiak für den Link).

[15h02] Na super, das haut ja mit dem eigenen Zeitplan hinten und vorne nicht hin. Ich will hoffen, dass ich mich rechtzeitig zu den Spielen aus dem Büro loseisen kann.

Niederlande – Argentinien – Theoretisch eine schöne Partie. In der Praxis werden beide Mannschaften nur mit der zweiten Garnitur auflaufen. Beide sind qualifiziert und beide scheinen keinen allzu großen Respekt vor dem potentiellen Sieger aus Gruppe D, Portugal, zu haben. Wenn die Formation aus der SZ stimmt, werden die Niederlande mit nur drei Stammspieler antreten, bei Argentinien sind es ungefähr doppelt so viele.

Portugal – Mexiko – Auch in Gruppe D treffen die beiden Führenden aufeinander. Portugal ist durch, Mexiko könnte bei einer Niederlage und einem 3-Tore-Sieg von Angola doch noch aus den Playoffs gekegelt werden. Das spannendste an dieser Partie dürfte sein, ob Mexiko endlich mal so spielt, wie es seiner würdig ist, also in “Confed-Form” kommt. Natürlich dürfte die Motivation zum Siegen bei den Portugiesen auch vom Ausgang des Spiels Argentinien – Niederlande abhängen. Die Argentinier dürften in dieser Form gefürchteter als die Niederlande sein.

[14h01] Die FA hat nun bestätigt, dass bei Michael Owen die Kreuzbänder gerissen sind. Owen wird nach England abreisen und zirka 5 Monate lang Newcastle fehlen.

[13h10] Die täglich Nationalmannschaftsaudienz gib uns.

Die ARD meldet dass es gestern einen Marktanteil von über 82% bei der Übertragung des Deutschland-Spiels gegeben hat.

Jürgen Klinsmann nahm Platz. Es wurden Fragen nach dem gestrigen Spiel, nach dem Nicht-Gegner England und dem Training gestellt. Nichts Essentielles. Es stellen diesmal soviele ausländische Journalisten wie noch nie, Fragen an Klinsmann.

Nach 20 Minuten Klinsmann kam Arne Friedrich. Friedrich reagiert äußerst angefressen, als eine gefragt wird, ob er privat an seinen Schwächen wie z.B. dem Flanken schlagen arbeitet “Vielen Danke für diese Frage”, nur weil er im Spiel gegen Polen drei Flanken hintereinander hinters Tor geschlagen habe. Natürlich würde er so wie jeder andere im Team daran arbeiten, sagt Friedrich. Uh, Oh, Hans-Dieter Hermann, bitte ins ICC, Hans-Dieter Hermann, bitte für einen Notfall ins ICC.

Dritter Sich-den-Fragen-Steller ist Bernd Schneider, der entsetzt aus der Wäsche guckt, als Thomas Kattenbeck vom BR fragt, was Klinsmann für Schneiders Fittness bei dieser, Schneiders letzter WM getan hat. Schneider: “Wieso ‘letzte’ WM?“. Thomas Kattenbeck musste auf Nachfrage verschämt zugeben, das Alter von Bernd Schneider nicht zu kennen.

[12h16] Bei “France Info” diskutiert der Korrespondent bei der französischen Mannschaft die möglichen Optionen von Domenech für das Spiel gegen Togo. Als heißeste Variante wird 4-4-2 gehandelt, mit Henry und Trezeguet vorne (oder statt Trezeguet Saha). Eine Möglichkeit wäre mit eine Art “deutschem” System zu spielen, also die Mittelfeld-Vier nicht in einer Raute spielen zu lassen, sondern zwei zentrale Mittelfeldspieler mit eher defensiver Ausrichtung (Makelele & Viera) spielen zu lassenund außen auf die offensiveren Malouda und Dhorasoo zu setzen.

Überhaupt wird über einen Einsatz vom vielseitigen Dhorasoo in der Startaufstellung spekuliert, der in einem 4-2-3-1 rechts außen Wiltords Platz einnehmen könnte.

[10h33] Keiner scheint noch an einer Rückkehr von Michael Owen in die WM zurück zu glauben. Torwart Paul Robinson bezeichnet die Verletzung als “the big one”. Eriksson gibt zu, dass es nicht gut aussieht. Gerrard hat auch keine Hoffnung. Wie gesagt: mehr wird man erst nach einer Untersuchung heute vormittag wissen. Die Sun titelt heute: “Woe de Cologne

Mit ziemlicher Sicherheit wird Gary Neville auch für das Achtelfinale gegen Ekuador fehlen, was dem Offensivdrang auf der rechten Seite nicht gut tun wird. Neville war im Spiel nach vorne kein doller, aber sein Verständnis mit Beckham ist allemal besser als das von Carragher, der gestern beim Aufrücken in seinen Laufwegen eher hilflos aussah und immer brav hinter Beckham blieb.

Rio Ferdinand wurde gestern eher präventiv ausgewechselt, leichtes Zwicken in der Leiste. Mit seinem Einsatz gegen Ekuador wird gerechnet.

[9h55] Gibt es soetwas wie “Selbstlüge” oder “Eigenlüge”? Nach dem zu stumpfen Rasen im Spiel gegen die Schweiz setzt nun Raymond Domenech in einem Interview mit der L’Équipe die zweite Abwehrkette ein: die unfähigen Schiedsrichter.

Dass ein Trainer Schiedsrichter für unerwartet negativ ausgefallene Ergebnisse verantwortlicht macht, ist nach der Prostitution die drittälteste Tätigkeit der Welt. Bei Domenech bekommt es eine neue Qualität, weil er im gleichen Atemzug die Schiedsrichter für das gute Abschneiden der Schweizer verantwortlich macht und Weltverschwörungen herbeiruft.

Wir stellen fest, dass es in zwei Spielen drei Entscheidungen gab, die uns massiv benachteiligt haben. Ich will es nicht erklären. Aber ich finde dass es ein bißchen viel des Zufalls ist […] Ich denke die Schweizer wurden in den ersten zwei Spielen stark von den Schiedsrichtern bevorzugt, wie z.B. beim nicht gepfiffenen Elfmeter für Togo.

Weitere Auszüge aus dem heftigen Interview:

Ich verstehe den Pessismus in Frankreich nicht. Was zählt, ist dass die Mannschaft lebt. Was Sie Journalisten daraus machen, entspringt Ihrer Logik. Wir wissen, dass wir unsere Zukunft in der eigenen Hand haben. Mit einem Sieg gegen Togo mit zwei Toren Unterschied ziehen wir ins Achtelfinale ein und leben weiter. Ich kann nichts dafür, wenn dieser Umstand Sie Trübsal blasen lässt. Das was es gegen Südkorea zu sehen gab, sollte Hoffnung geben. Wir bitten nur die Schiedsrichter, die Tore die wir erzielen, auch anzuerkennen und die Elfmeter die für uns sind, auch für uns zu pfeifen. Beim ersten Mal haben wir noch nichts gesagt, denn die Schiedsrichter haben das Recht auf Irrtum […]

Wenn sechs Tore erzielt werden müssen um zu gewinnen, wenn das zweite Tor nicht anerkannt wird und die Schiedsrichter das Recht haben unsere Tore abzuerkennen, weil sie denken wir sind zu stark, dann akzeptiere ich die Meinung von Sepp Blatter [dass Frankreich das Spiel gegen Südkorea von alleine aus der Hand gegeben hat …]

L’Équipe: Unterm Strich, sind die Ergebnisse getürkt?

Domenech: Momentan: ja, das würde ich sagen […]

Ich hoffe dass die Spieler gegen diese Umstände aufbegehren, revolutionäre Gefühle bekommen. Ein Leistungssportler trainiert nicht die Aufgabe, sondern den Widerstand. Wir wissen, dass wir dagegen kämpfen müssen und das werden wir tun.

L’Équipe: Finden Sie nicht, dass Ihre Spieler zur allgemeinen pessimistischen Stimmung beigetragen haben, nach dem sie selber einen unglücklichen, verschlossenen Eindruck hinterlassen? Am Samstag haben sie nach dem Spiel nicht die Fans gegrüsst.

Domenech: Ich bin froh, dass sie mir die Frage stellen. Wenn wir in dieser Partie einen Fehler gemacht haben, dann war es wirklich dieser. Man muss zu den Fans hingehen um ihnen was zurückzugeben. Leipzig ist am Ende der Welt (sic!). Ich und die Mannschaft bekennen uns schuldig […] was ansonsten den Rest ihrer Frage angeht: das Image der französischen Mannschaft, ist das Image dass Sie kolportieren. Wir wollen das Bild einer soliden Gruppe abgeben, die alles tut um sich nicht auseinanderdividieren zu lassen. Wenn Sie anderes berichten wollen, kann ich nichts dagegen machen. Die Spieler kennen diese Situation von der EM 2004 und der WM 2002.

Domenech Weltbild ist nur noch als surreal zu bezeichnen. Der lebt nicht mehr auf diesen Planeten.

[8h34] Die englischen Medien gehen in Sachen Michael Owen von einem Bänderriss in den Knien, vielleicht sogar Kreuzbänder, aus. Obwohl eine eingehende ärztliche Untersuchung erst heute vormittag stattfindet, glaubt keiner, dass Owen noch an der WM teilnehmen kann. Es wird sogar ein Ausfall für den Rest des Jahres gefürchtet. Owen, geschätztes Jahreseinkommen 7,5 Mio EUR, hätte dann 2006 verletzungsbedingt gerade 26 29 Minuten für seinen Verein Newcastle gespielt.

[8h27] Die gestrigen Fan-Feste haben wohl alle Rekorde gesprengt. In Hamburg ist der ÖPNV zwischen Hauptbahnhof und St.Pauli/Sternschanz wohl zusammengebrochen. Das Heiligengeistfeld, Ort des offiziellen Fan-Fest war mit 70.000 Menschen überfüllt (eigentlich waren nur 50.000 vorgesehen) und musste bereits eine Viertelstunde vor Anpfiff von der Polizei abgesperrt werden. Was das bedeutete, kann ich nur erahnen, weil ich ja auf meinem Weg nachhause gesehen habe, wie die vollen U-Bahnzüge in die Richtung Heiligengeistfeld rollten.

Auch Berlin war mit 700.000 Menschen an den Grenzen seiner Kapazität gekommen. Hier soll die Fanmeile gar eine Stunde von Anpfiff gesperrt worden sein. Auf dem KuDamm ging nach Abpfiff des Deutschland-Spiels nichts mehr, ein Auto-Corso verstopfte die Straße, Busse mussten umgeleitet werden.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Korrekt, absolutes Limit erreich hier in Berlin, es geht kaum noch was. War halt ein Heimspiel der Deutschen, danach noch Massen von Schweden. Autocorso auf dem Kudamm ließ den ÖPNV über der Erde in dem Bereich komplett kollabieren und im Regierungsviertel (Fanmeile, Brandenburger Tor, Reichstag, Adidas Arena) ging ehh nichts. Hauptbahnhof auch knüppeldicke voll. Die U-Bahn/S-Bahn Linien vom O-Stadion zur Fanmeile, schwamm drüber, Mund abputzen, weitermachen.

    Fanmeile heute erweitert, auch die Ebertstraße ist jetzt Fanmeile. (War sie das nicht schon vorher, so irgendwie zumindest, denn hier staute sich alles, was nicht in die richtige reinkam…)

  3. Zu Owen.
    Habe ich mir auch gleich gedacht.Ende des Turniers für ihn.
    Wenn man im stehen mit dem Knie den Boden berührt ist das nie gut.
    Obwohl man konnte gut sehen das er sein Gesicht nicht von Schmerzen verzerrt hat.Er verträgt wohl einiges.

  4. Also das sehe ich vollkommen anders andi:

    Nach dem Absinken Owens hat man genau gesehen wie geschockt er war. Er wusste direkt da ist was schlimmeres passiert und robbte über die Aussenlinie um schnell behandelt zu werden.
    Das Paradoxon für mich ist, dass er bestimmt im Spielfeld und viel länger liegengeblieben wäre, wenn es nichts schlimmes gewesen wäre. Fußball steckt leider voller vieler schlechter Schauspieler… Wenn es wirklich was ist, wird nicht rumgeschrien und sich auf dem Boden gewälzt. Da sitzt der Schock zu tief.
    Und ich meine genau diese Reaktion bei M.O. erkannt zu haben. Direkt nach dem Umknicken konnte man in seinen Gesichtszügen erkennen: “Oh shit, sowas hab ich noch nie verspürt!”
    Und weiter: Das er keine Schmerzen hatte, lässt sich mit der Tatsache, das er sich in die Katakomben tragen lassen musste, auch eher widerlegen.

  5. Laut The Sun online “He faces six months out after suffering cruciate ligament damage to his right knee..” Es werden wohl nur die 26 Minuten für Newcastle bleiben in diesem Jahr, so wie dogfood das ausgeführt hat.
    Meiner Meinung nach ist solch eine Verletzung für jeden Sportler sehr bescheiden, aber wenn ich an Jan Koller denke, dann habe ich Hoffnung, das auch Michael Owen im warsten Sinne des Wortes “wieder auf die Beine kommt.

  6. Wobei es damit auch wieder einen sehr sympathischen Stürmer erwischt hat. Owen ist meiner Meinung nach noch der bescheidenste Spieler im englischen Team und trotz Abschlussschwäche sicherlich nicht der Schwächste gewesen. Der hat gut Räume aufgerissen. Jetzt sieht es übel aus, wenn auch nicht so schockierend und “graphic” wie bei Cisse, der mir immer noch Albträume bereitet mit seinem “Wabbelbein”.

    Was mich zu Frankreich bringt: Ich finde Domenechs Aussagen sehr interessant. Meiner Meinung nach beweisst das, dass der Mann keinerlei Ahnung hat, wie er wieder Leben in die Mannschaft bringen soll und es deswegen auf die italienische Tour versucht: Wir sind die Besten und deshalb will uns jeder Böses. Klar hat es auch strittige Entscheidungen beim Südkorea-Spiel gegeben (wobei im ZDF sehr gut gezeigt wurde, dass der Ball für den Linienrichter nicht einsehbar war!), aber die Franzosen haben sich selbst in die Bredoullie gebracht. Wer nachsetzt, schießt gegen Korea auch das zweite Tor. Zudem waren die Schweizer im ersten Spiel einfach bissiger. Domenech sollte vielleicht eher mal darüber nachdenken, dass Trezuget neben Henry vielleicht besser spielt, als auf der Bank. Vor allem, wenn es ums Kämpfen geht…

  7. @knut: mehrere Anmerkung.

    Die Karte “Wir gegen den Rest der Welt” hat Domenech im Grunde genommen seit letzten Sommer gezogen, als er die alten Kämpen wieder zurückgerufen hat. Ich glaube nicht dass es hinhaut. Henry opponiert mit jeder Muskelfaser gegen Domenech. Die Mannschaft ist alles, nur nicht das was Domenech vorgibt: eine Einheit.

    Domenech hat auch nicht die Alternative Henry UND Trezeguet. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte aus der WM-Quali und den Vorbereitungsspielen, dass die Doppelspitze Henry & Trezeguet funktioniert. Abgesehen davon, das beide eher selten miteinander harmonierten, ist Trezeguet auch seit Monaten außer Form.

    Schlimmer: Doppelspitze vorne, heißt auch im Mittelfeld von fünf Leuten auf vier runter zu gehen und Viera damit wieder nach rechts zu stellen, wo er auch nichts gebracht hat. Damit wird gleichzeitig die rechte Seite lahmgelegt, weil mit Sagnol und Viera nix nach vorne kommt.

    Klinsmann/Löw hatten taktische Vorstellungen und sich ihre Leute danach ausgesucht.

    Domenech hat die Leute, aber dummerweise noch keine dazu passende Taktik gefunden.

  8. Hast Du in Deiner letzten Analyse Zidane bewusst vergessen, als Du von den beiden zentralen MF Spielern gesprochen hast?

  9. Zidane ist gegen Togo gesperrt (zweite Gelbe)

  10. Ups,

    *peinlich*

    da war mal wieder einer nicht informiert….sry4that

  11. Hm, zu dem Domedingens (der “Trainer” von Frankreich): Kann die FIFA ihn für diese Äußerungen eigentlich sperren? Sowas danebenliegendes hab ich ja echt noch nie gelesen…

  12. Ich erinnere mich schwach, daß unser Bundesberti seinerzeit auch mal ähnliche Äußerungen abgesondert hat wie jetzt Domenech. Ich glaube, das war nach Auscheiden aus der WM ’98. Ich liebe ja Verschwörungstheorien, befürchte aber eher, daß sich nachweisen ließe, daß solche Töne einer Bunkermentalität entspringen und symptomatisch das Endstadium eines Nationaltrainers prägen.

  13. “Kann die FIFA ihn für diese Äußerungen eigentlich sperren? Sowas danebenliegendes hab ich ja echt noch nie gelesen…”

    In der NBA zahlt man für solche Aussagen mal eben US$ 250.000

  14. Beide Kreuzbänder??? Halleluja….

  15. Tja, beim BR scheint man die Qualitäten von Schneider nicht richtig zu erkennen. Das Blog SpOn ist da etwas besser:
    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,422609,00.html

  16. >>Auch Berlin (…). Hier soll die Fanmeile gar eine Stunde von Anpfiff gesperrt worden sein.

    Das ist zwar so nicht richtig: Wir sind erst kurz vor Anpfiff rein. Aber deutlich überfüllt war es definitiv. Wirklich beeindruckend war aber, wie voll es abends bei England – Schweden noch war.

  17. Beim 21 Uhr-Spiel wird Bert van Marwijk als Analyst dabei sein. Wenn er Dortmund-Spiele nachträglich analysiert ist er eigentlich recht gut, bin mal gespannt wie er das machen wird.

  18. @dogfood
    “Natürlich dürfte die Motivation zum Siegen bei den Portugiesen auch vom Ausgang des Spiels Argentinien – Niederlande abhängen.” Dieser Satz ist so nicht richtig, den Portugal spielt schon vorher und kann sich daher den Spielausgang Argentinien – Niederlande nicht kennen

  19. Yep, stimmt, ich komme immer durcheinander, weil plötzlich die Gruppe D vor der Gruppe C spielt…

  20. …Niederlande – Argentinien – Theoretisch eine schöne Partie. In der Praxis werden beide Mannschaften nur mit der zweiten Garnitur auflaufen…

    Wenn Argentinien Gruppenzweiter wird, müssten sie für das Achtelfinale nicht reisen sondern könnten in ihrem Quartier weiter bleiben. Von Herzogenaurach nach Nürnberg sind es ca 30 km und sie würden dann am Sonntagabend in Nürnberg spielen und wären abends schon wieder im Quartier.

    Ob so ein Aspekt ein Rolle spielt, das sei dahingestellt, aber der Vollständigkeit halber sei es erwähnt. :-)

    Alexander

  21. Das Interview mit Oliver Schmidtlein gibts hier:

    http://www.sueddeutsche.de/sport/weltfussball/artikel/668/78590/

  22. und noch ne halbzeitbilanz zu portugal – mexiko: figo ist ned nur ne augenweide (sorry OT möge mir als frau verzeiht sein), aber der ist auch einer der besten spieler auf dem platz!!!!

  23. Just Fontaine fordert französische Revolte:
    http://www.sportal.de/nncs/tnt_fussball/2006/06/21/3636500000.html

    Harter Stoff. Dies ist sein WM-Blog: http://www.13buts.com/

  24. Besser als das Schmitdlein-Interview noch Jogi Löw, ebenfalls in der SZ. Auch zu den Unterschieden in der Trainingsarbeit in Spanien und Deutschland:
    http://www.sueddeutsche.de/sport/weltfussball/artikel/408/77331/

    Sollte das hier schonmal rum gewesen sein > Sorry!

  25. @TS Garp: Im WM-Blog schreibt Fontaine nichts darüber, aber über REUTERS Frankreich habe ich eine längere Meldung gefunden.

    Sinngemäß sagt Fonatine, dass er Domenech kennt und weiß dass dieser stur seinen Ideen/Vorstellungen bis zur letzten Sekunde folgen wird. Fonatine hat Angst, dass er damit die Mannschaft mit in den “WM-Tod” reißen wird. Er hat Angst das Domenech wieder nur mit einer Sturmspitze spielen wird. Fonatine will Trezeguet als zweite Spitze.

    Abgesehen davon, will die L’Équipe heute nachmittag erfahren haben, dass Frankreich mit einem 4-4-2 starten will, Trezeguet als zweite Spitze, Ribéry im Mittelfeld (als Spielmacher Mitte? Als Rechtsaußen??) und Sylvestre als Ersatz für Abidal (Abidal gesperrt).

  26. Weil ich mir schon gedacht hatte, dass es auf der Berliner Fanmeile zum Schlaand-Spiel extrem voll werden würde, habe ich erst zum England-Spiel auf die Socken dorthin gemacht – im England-Jersey.

    Die Stimmung dort war gestern aber leider spürbar angespannter als während der anderen Tage (aufgrund meiner “Laufwege” war ich bislang fast jeden Tag mal da). Sehr viele angetrunkene Schlaand-Fans, die sich latent aggressiv gebarten und mit zunehmendem Spielverlauf mehr und mehr provozierten (im Sinne der Deeskalation tat ich immer so, als verstünde ich nix und grinste nur; die meisten Englandfan, die um mich herum waren, verstanden vermutlich wirklich nix und prosteten auch nur fröhlich um sich (zumindest bis zur Einundfünfzigsten).
    Am widerlichsten aber fand ich, dass einige größere (!) Gruppen Schlaand-Fans auf dem FanFest laut jubelten und klatschten, als Owen mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Katakomben getragen wurde. Das ist ungefähr so fair und freundschaftlich, wie die Jungs im TV, die vorvergangenes (?) Jahr beim F1-Rennen begeistert klatschten, als Raikkönen bei Tempo 280 der Flügel wegflog. Einfach ekelig – “a time to make friends” sieht anders aus.

    Okay, man kann so ekelige Szenen mehrstündigem Alkoholgenuss in praller Sonner zuschreiben. Aber in Anbetracht solcher Ausfälle kann ich nur froh sein, dass es nun bei dieser WM nicht mehr zum Duell zwischen Schlaand und England kommen wird (definitv — beidseitig unmöglich), weil die Stimmung wohl doch zu kippen in der Lage ist, sobald die “Gastgeber” Morgenluft wittern: Während die Deutschen eingangs des Turniers wohl im Unterbewusstsein ohnehin keinen Pfifferling auf ihre Mannschaft gesetzt hätten, kehrt mit den meiner Meinung nach über Gebühr gehypten Erfolgen der ersten drei Spiele offenbar nun ganz langsam diese unschöne Verbissenheit zurück, für die die Deutschen weltweit nicht sehr geliebt werden.

    Das wäre sehr schade, denn die ersten Tage dieser riesigen Party waren wirklich sehr sehr schön.

  27. also in Köln sah die Lage gestern abend doch etwas anders aus. zwar haben die fans auch gegenseitig immer stimmung gemacht, aber alles lief normal ab. auch seitens der engländer gab es einige markante sprüche (u.a. auch einige t-shirts mit deutlichen anspielungen auf den 2.weltkrieg) gegen die deutschen, aber wenn man einfach nur gefeiert hat und versucht hat, gegen die engländer gesänge anzustimmen, gab es überhaupt keine probleme (auch wenn sie es nicht mochten, wenn wir “football is coming home” sangen). die engländer fanden das eher cool und freuten sich, dass man dann doch irgendwie miteinander feiern konnte. einem aufeinandertreffen der beiden würde ich nicht so pessimistisch entgegensehen. die ausschreitungen die es gab, sind einzig auf hooligans (die hälfte deutsche) zurückzuführen. denen ist der gegner meistens eh wurscht.