Zweite Liga 07/08, #30: Kaiserslautern – Aachen, Paderborn – Koblenz

[19h50] Endstand Paderborn – Koblen 3:2 Jürgen Schmitz sprach von einem “Klasse-Spiel”. Dramatisches Spiel trifft es besser. In den Schlußminuten war es ein offener Schlagabtausch auf Amateurliga-Niveau. Nur Amateurliga-Niveau, aber durchaus unterhaltsam.

Kaiserslautern nach diesen Ergebnissen nun nicht nur punktgleich mit Koblenz, sondern auch klar mit dem Momentum. Die Koblenzer zeigten in den 90 Minuten ein Nervenkostüm zum Wegschmeißen. Da muss man auch Trainer Rapolder die Schuld geben, der derart an der Seitenlinie wütete, dass er nach knapp einer Viertelstunde vom Platz musste. Die Hektik, die Nervosität übertrug sich auch auf Spieler. Das sah man nicht nur in den spielerischen Aktionen, sondern auch an der Körpersprache, an der Art und Weise wie gegentreffer oder Schiedsrichterentscheidungen hingenommen wurden.

Diese Mannschaft ist heute, Freitag kurz vor 20h klinisch tot. Ich kann nicht sehen wie Rapolder dies nochmal hinbiegen kann.

[19h50] Endstand Aue – Köln 3:3

[19h49] Endstand Kaiserslautern – Aachen 2:1

[19h37] Es trieft nur so vor Verzweiflung auf dem Spielfeld in Paderborn. Jede Aktion der Spieler wird von wütenden Reaktionen begleitet, alle sind mehr oder weniger auf 180, Testosteron wabert über das Spielfeld. Von draußen brüllt Mario Basler permanent irgendwas rein.

[19h33] Bei Koblenz und Paderborn sind die Akkus gleich alle, aber Koblenz tut es mehr weh, denn es rücken bei Balleroberungen die Spieler nicht mehr genügend nach und Paderborn kann die Situationen relativ gut klären.

Koblenz’ Kuqi bekommt wegen zwei gelben Karten binnen 10 Sekunden den Platzverweis. Erst beklatscht er eine Schiedsrichterentscheidung, Gelb, und dann sagt er noch einige warme Worte, gelb-Rot.

[19h27] Die Paderborner haben es – wie auch immer – inzwischen geschafft den Ball vom eigenen Tor fernzuhalten. Wenig Druck, während die Koblenzer vor Anspannung fast über ihre eigene Fuß stolpern. Problem der Paderborner: etliche von denen sind bereits am Rande ihrer Kräfte.

[19h18] 2:1 Kaiserslautern, 62te Ziehmer Damit in der bereinigten Tabelle Kaiserslautern und Koblenz punktgleich bei 32 Punkten.

Aachen verdaddelt den Ball an der Mittellinie. Drei Spieler stehen nahe beieinander, waren völlig unentschlossen was sie mit dem Ball machen sollten und lassen ihn sich abknöpfen. Einen Pass später rennt Ziehmer von halb links auf das Tor zu, Aachens Olajengbesi geht nicht entschlossen zu Ziehmer hin und Ziehmer zieht aus spitzen Winkel ab.

[19h10] Was Paderborn da hinten zeigt, das habe ich, glaub ich, im Profifußball noch nie gesehen. Wenn die so weiter spielen, verliert Paderborn das Ding noch zweistellig.

[19h07] 3:2 Koblenz, 51te Hartmann Freistoß, Ball prallt in der Mauer ab, kommt am Elfmeterpunkt zu Hartmann, der einfach schießt. Der Ball hoppelt durch freund, Feind, beine und Torwart über die Linie zum 2:3-Anschluß.

[18h57] Der wegen den Spielerverträge gefeuerte Geschäftsführer gibt PREMIERE ein Interview und macht klar, dass alle Beteiligten beim TuS Koblenz, inkl. Trainer Rapolder wussten was für Verträge wie abgeschlossen wurden.

[18h42] 1:1 Kaiserslautern, 43te Bellinghausen Ein 40m-Pass wird in den Strafraum gespielt. Aachen verharrt 30m vor dem Tor, im Glauben es wäre Abseits. Der Pass prall nahe des 11m-Punkts auf. Es ist nicht klar ob Bellinghausen den Ball noch berührt, jedenfalls ditscht der Ball im hohen Bogen über Torwart Stuckmann hinweg. Stuckmann muss Kopf und Kragen riskieren um den Ball noch unter der Latte aus dem Tor rauszuholen. Bellinghausen kann den abgewehrten Ball kaltlächelnd aus 1m einschieben, während Stuckmann verzweifelt noch versucht abzuwehren.

[18h33] 3:1 Paderborn, Bogavac, 24te Wieder unsagbares Deckungsverhalten. Ein weiter, tiefer Pass reicht aus, Bogavac kann den Ball zentral vor dem Strafraum annehmen. #5 Bajic kann sich nicht entscheiden ob er direkt hingeht oder lieber ihn dem Laufweg versperrt. Durch das Zögern kommt Bajic zu spät, Bogavac kann volleye abziehen und Eilhoff ohne Chance.

#3 Wiblishauser wird nach nur 34min ausgewechselt, vermutlich dank der unsäglichen Abwehr.

Unterdessen steht unten am Spielfeldrand Mario Basler und flucht wie ein Rohrspatz, dass es einem die Schamesröte ins Gesicht treibt.

Das 3:1 dürfte kaum der Endstand sein, denn die beiden Abwehrreihen spielen atemberaubend schlecht.

[18h28] 2:1 Koblenz Kuqi, 29te Ein einfach durchgestochener Pass, Ganz Paderborn ist ausgespielt und es schlägt bei Kruse ein, der eben noch beim 2:0-Tor den “Leck-Mich-Gruß” an die Kurve hinter ihn brachte.

[18h26] 2:0 Paderborn Löbe, 27te Gedaddel über rechts. Kein Koblenzer geht wirklich ran, Flanke, Kopfball, Tor in völliger Abwesenheit jedweden Einsatzes oder Deckungsverhalten der Koblenzer

[18h25] Das Spielfeld in Paderborn muss ein ziemlicher Rübenacker sein. Die Mittellinie sieht aus der Totalen aus, wie von einem Kleinkind mit dem Pinsel im Mund gezogen.

[18h17] 1:0 Paderborn, 19te Fischer Zu spät für das Tor auf die Einzeloption geschaltet.

Kaiserslautern in den ersten Minuten mit dem selbstbewussteren Beginn im Vergleich zu Koblenz. Aber so selbstbewusst der FCK auftritt, produziert er kaum Torgefahr. Aachen wirkt abgezockter.

In Paderborn spielen hingegen zwei Nervenbündel. Paderborn in mehreren Situationen kurz davor sich die Kugel selbst reinzuschieben, aber letztendlich gelingt ihnen der erste Treffer, kurz nachdem Koblenz’ Trainer Rapolder auf die Tribüne geschickt worden ist.

[18h03] 0:1 Aachen, Nemeth, 3te Gegen eine weit aufgerückte Abwehr hebelt ein langer Pass die Abseitsfalle aus und Nemeth macht das Tor im Alleingang gegen Sippel

[17h54] Paderborn
1 Kruse
2 Fall | 5 Djurisic | 26 Gonther | 12 De Graef
18 Krösche | 25 Fischer
22 Schüßler | 23 Halfar
32 Bogavac | 13 Löbe

Koblenz
1 Eilhoff
2 Evers | 5 Bajic | 3 Wiblishauser
22 Cha |4 Ziehl | 6 Hartmann | 13 Lomic
11 Vata | 19 Djokaj
15 Kuqi

[17h51] Die Aufstellungen.
1. FC Kaiserslautern
25 Sippel
23 S. Müller | 34 Schönheim | 2 Quattara | 4 Lamprecht
5 Mandjeck | 16 Bellinghausen
8 Lexa | 22 Bohl | 15 Simpson
20 Ziemer

Alemannia Aachen
12 Stuckmann
17 Stehle | 2 Herzig | 19 Olajengbesi | 5 Lagerblom
7 Plaßhenrich | 20 Lehmann
14 Brinkmann | 26 Milchraum
8 Nemeth | 16 Ebbers

[17h47] Moinsen. Fernduell um den Abstieg, mit Sternchen. Hat der Punkteabzug von 8 Punkten gegen Koblenz wirklich Bestand, sind es aktuell nur drei Punkte die Koblenz und Kaiserslautern voneinander trennen, nur drei Punkte zwischen Abstiegs- und Nichtabstiegsplatz.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. geht ja gut los für die teufel

  3. ach ja aue führt gegn köln…

  4. und Aue führt…

  5. Ich hatte den Eindruck, dass Torsten Kunde beim Aachener Treffen kurz vorm Heulen war.

  6. na jetzt wirds lustig… Paderborn führt nun auch und Rapolder ist auf der Tribüne

  7. dogfood heute in Hochform, ich kann nichts sehen von den Spielen, aber durch die Wortwahl entstehen vor dem geistigen Auge Atem beraubende Bilder. Muss ganz großer Fußball da in Paderborn sein…

  8. Bei Njazi Kuqi muss ich immer an seinen Bruder Shefki denken, der in England für seinen Torjubel berühmt ist.

    Link (YouTube), etwa bei 2:24

  9. Und 3:3, Wahnsinn. Ich schaue ja sonst nicht so oft die 2. Liga, aber heute ist es eine sehr unterhaltsame Konferenz.

  10. war echt gut heute und genug Spannung für die weiteren Spieltage und wenn Offenbach, Osna und FCA patzen am Sonntag wird es noch richtig heiss…

  11. Dein Urteil Richtung Koblent halte ich für ein wenig verfrüht. Klar war das heute gar nix. Aber man muss sich mal vorstellen, was im Vereinsheim in den letzten beiden Tagen los war. Schockzustand. Dass kurzfristig die Nerven blank liegen ist klar. Nächste Woche werden sich die Mütchen schon gekühlt haben und die Konzentration, die heute definitiv gefehlt hat, wird sich wahrscheinlich (vielleicht/hoffentlich) wieder einstellen.

    Koblenz hat für mich ganz klar den Vorteil, dass sie eine ganz hervorragende Saison gespielt haben und daraus Selbstbewusstsein saugen können bzw. sich auf ihre Stärken besinnen können. Wenn Rapolder es schafft, dies den Spielern zu vermitteln, sehe ich noch eher Augsburg gefährdet. Kaiserslautern mag das Momentum auf seiner Seite haben, aber ob das gegen Mainz und Köln reicht? Ich vermute: Nein.

  12. @Dülp: ich würde mit dir übereinstimmen, wenn auch nur irgendjemand (namentlich Rapolder & Basler) kühlen Kopf bewahrt hätte. Aber Rapolder geht seit 2 Tagen ab wie ein Zäpfchen und bastelt alles für eine Dolchstoßlegende. Ich dachte zuerst, er würde es als Motivation benützen, aber so wie der heute ausgeflippt ist (15 Minuten von Anpfiff bis Rausschmiß): nee. Erinnert mich irgendwie an Waldhof Mannheim, wo er sich immer tiefer in ein Loch gegraben hat.

  13. Finde die Aufregung in Koblenz mehr als verständlich. Laut einschlägigen Artikeln hat es eine derartige Regelung so kurz vor Schluss und für die laufende Saison ja wohl auch noch nie gegeben. Und das gegen einen Verein, der das Maximum aus seinen Möglichkeiten gemacht hat und die Saison wohl innerlich schon abgehakt hatte. Da jetzt aus dem Nichts alle Weichen auf Abstiegskampf umzustellen, muss doch enorm schwer sein.

    Das Restprogramm spricht meiner Meinung nach dafür, dass Koblenz da durch eine dubiose Entscheidung den Todesstoß bekommen hat. Sie spielen noch gegen einen Aufstiegskandidaten (Hoffenheim), 2 Mannschaften jenseits von Gut und Böse (Aachen, Wehen) und einen de facto Absteiger (Aue). Die beiden schwierigsten Spiele sind auswärts, zuerst in Hoffenheim und dann am letzten Spieltag in Aachen. Lautern dagegen hat das schwerste Spiel (in Mainz) gleich zum Anfang, dann Spiele gegen 2 Mannschaften ohne jegliche Ambitionen (Pauli, Jena). Selbst wenn Koblenz bis zum Schluss noch punktgleich sein sollte, hat Lautern noch das As im Ärmel – am Schluss geht es gegen Köln, das in der Zwischenzeit gegen 2 direkte Konkurrenten spielt (Mainz und Hoffenheim) und am letzten Spieltag je nach Ausgang der Spiele entweder schon aufgestiegen ist oder keinerlei Chancen mehr hat. Kann man sich ja jetzt schon vorstellen, wie das Spiel in Lautern dann abläuft. Und am Ende sind “alle” glücklich. Hat ja nur einen kleinen getroffen. Was gilt das schon gegen die (Betrugs-)Geschichte des 1. FC Kaiserlautern.

    Ich muss zugeben, dass ich im Fall Kaiserslautern Partei bin und keinem Verein den Untergang mehr wünschen würde. Natürlich *reiner Zufall*, dass *völlig unerwartet* in einer derart kritischen Situation die gewünschte Regelung aus dem Hut gezaubert wird. Ich sehe zwar rational ein, dass Verschwörungstheorien größtenteils Unsinn sind, aber wieso bietet ein angeblich professionell und nach Recht und Gesetz handelnder Ligaverband Verschwörungstheoretikern durch sein Vorgehen derart viel und leicht interpretierbares “Material”?

  14. och mann – da ist man ein mal für Aachen…

  15. Falls Lautern sich rettet, hoffe ich, dass sie mehr als Koblenz hinter sich lassen. Macht natürlich Spass so einer Hinrichtung beizuwohnen, aber wenn sie 38, 39 Punkte holen, sind sie auch verdient drinn geblieben. Die Koblenz-Strafe kann ich nicht so richtig einordnen. 8 Punkte sind heftig. Aber irgendwas um die 3-4 Punkte wäre keine Strafe gewesen. Darüber hätte man sich in Koblenz den Arsch abgelacht. Gut, etwas weniger Fernsehgeld hätte es gegeben. Die Alternative wäre gewesen, für nächste Saison eine Strafe a la 6 Punkte auszurufen. Hatte Dresden nicht mal 6 Punkte wegen ähnlicher Vergehen? Die andere Alternative, wenn sich jemand die Lizenz erschleicht wäre Zwangsabstieg. Insofern ist Koblenz irgendwo dazwischen und ein warnendes Beispiel an andere. Ich denke, das ist nicht unbedingt ein pro Lautern Urteil, aber im umgekehrten Fall hätte Lautern sicher weniger Strafe bekommen. Ich erinnere mich auch an Dortmund, die ungestraft die Lizenzbedingungen unterlaufen durften.