Körbe und Kontroversen

(Heute mal in Alliterationslaune)

Spätestens seit gestern nacht wird man sagen können, dass die BCS es im College Football nicht einfach haben wird, zum Saisonende ein eindeutiges Ranking zu erstellen.

Erst unterstützte #5 USC am Donnerstag meine Behauptung, dass die Trojans mit dem #5 im Ranking nur wegen der einen Oregon State-Niederlage unter Wert platziert wurden. Mit dem Heimvorteil im Rücken überrollten sie #6 Penn State für eine 31:7-Halbzeit-Führung. Das Spiel wurde dann im Kuschelweich-Schongang 38:24 gewonnen.

Heute nacht hat der diesjährige Vertreter der Non-BCS-Conferences #7 Utah Utes kurzen Prozeß mit dem SEC-Vizemeister und #4 Alabama gemacht. 31:17 nach 21:0-Führung im 1ten Viertel. Auffällig war die pomadige Art und Weise mit der die Alabama Crimson Tide vorallem im ersten Viertel auf dem Spielfeld agierten. fast so als hätten sie sich den Spruch von Nick Saban letzte Woche zu Herzen genommen, der im Hinblick auf die Utes meinte: “Es gibt nur ein einziges Team aus einer ‘echten’ Conference, das in der regular season ungeschlagen blieb: Crimson Tide“.

Ein wichtiger Sieg auch im Hinblick auf eine Gleichberechtigung der Non-BCS-Conferences, nachdem Hawaii letzte Saison noch das Schlachtopfer abgab.

Komplexer wird das Kräfteverhältnis im Ranking durch die Niederlage von #8 Texas Tech gegen #20 Ole Miss 34:47. Man konnte diese Saison den Verdacht haben, dass die Big 12 ihr gutes Ranking vorallem inzestuösen conference-internen Punktefestivals zu verdanken hat. Man kann nicht behaupten, dass die Big 12-Granden Ausschau nach Gegnern außerhalb der Conference gehalten haben. Texas spielte gegen Arkansas … hmmm … Oklahoma State gegen Washington State und verlor in der Holiday-Bowl gegen Oregon … na ja … Oklahoma gegen Cincinnati und Washington.

Wenn #2 Texas im Fiesta Bowl gegen #10 Ohio State verliert und #3 Oklahoma gegen #1 Florida eine deutliche Niederlage kassiert, wird es Zeter und Mordio um die Plätze 2 und 3 geben und die Wertigkeit der Big 12 könnte auf 2-3 Jahre Schaden nehmen.

Und das ist noch das günstigste Szenario. Wenn Florida gegen Oklahoma sogar verliert, dann bricht blankes Chaos aus. Dann werden locker 4-5 Teams ihre Ansprüche auf den Top-Platz geltend machen – es sei nur daran erinnert wie umstritten Oklahoma den Vorzug vor Texas bekommen hat.

College Hoops

Die ersten Conference-Spiele sind absolviert.

In der Pac-10 haben haben sich die Stanford Cardinals wie befürchtet als Rohrkrepierer entpuppt. Die Cards konnten ASUs Pendergraph nicht stoppen. Es ist das nach dem Abgang der Lopez-Zwillinge in die NBA befürchtete Problem unterm Korb. Nach einer 10-0-Bilanz ging man gestern 60:90 gegen #14 Arizona State ein. USC, #9 UCLA und Cal mit den erwarteten Favoritensiegen gegen Oregon, Oregon State und Arizona.

Am Montag begann bereits die Big East mit ihrem Spielbetrieb und startete mit dem Überraschungssieg von #11 Georgetown bei #2 Connecticut 74:63. Die zweite Überraschung war der Sieg von Marquette zuhause gegen #13 Villanova 79:72.

Bei #13 Syracuse kehrte der umstrittene Eric Devendorf rechtzeitig zurück um Orange zu Siegen gegen Seton Hall und South Florida zu führen. Der Sieg gegen USF nur mit 5 Punkten. Syracuse ist damit die erste Mannschaft mit 2-0-Bilanz in der Big East.

#3 Pittsburgh hatte Mühe gegen Rutgers 78:72. Der Dank ging hierbei vorallem an die Defense, die das Spiel in der 2ten Hälfte nach Umstellung auf Zonendefense kippen ließen. Rutgers in der 2ten Halbzeit nur mit 27% Shooting%.

#10 Notre Dame startete geschmeidig mit 92:82 gegen DePaul. Luke Harangody mit 26Pts und 16Rebs in Frühform.

Heute 18h MEZ auf NASN das [bitte ein Adjektiv nach Wahl aus der obersten Schublade einsetzen] Spitzenspiel: #11 Georgetown empfängt #3 Pittsburgh.

Ein Auge sollte man auch auf #18 Louisville gegen Kentucky behalten (Spiel am Sonntag, Aufzeichnung auf NASN Mo 11h). Louisville wurde in den Preseason-Polls als #3 gehandelt, fing sich aber bislang in dem Non-Conference Schedule bereits drei Niederlagen ein: 14Pts gegen Western Kentucky, 6Pts gegen Minnesota und 1Pt gegen UNLV.

Vor den NFL-Wildcards

Ich habe mir vor einigen Tagen einen Satz heiße Ohren einfangen müssen, für meine Überheblichkeit die diesjährigen Wildcard-Ansetzungen mal wieder als nur mäßig satisfaktionsfähig einzuschätzen.

Offensichtlich ging es nicht nur mir so. Die Arizona Cardinals und Minnesota Vikings haben die NFL um dreimaligen Aufschub der Deadline bitten müssen, um für ihre Heimspiele genügend Eintrittskarten zu verkaufen, dass ein Black Out im lokalen Fernsehen vermieden wird. Dabei sollten beide Teams nach längerer Playoff-Abwesenheit geradezu nach Playoff-Football dürsten. Phoenix und Umgebung sind eine der Boom-Städte in den USA.

Ansonsten bleibe ich dabei, dass die Wildcard-Weekends in den Playoffs seit einigen Jahren die Neigung haben, überwiegend enttäuschenden Football anzubieten. Nicht zuletzt weil die jeweiligen schlechten Divisionsmeister meistens eh schon mit einer lauen Bilanz aufgelaufen kommen und solche lauen Bilanzen vorzugsweise in den schlechteren Divisions entstehen. Erinnert sei letzte Saison an Seattle – Washington, Tampa Bay – NY Giants. An 2007: Indy – KC, Pats – Jets. An 2006: Pats – Jags, NY Giants – Carolina.

Also im Schnitt sind in den Wild Cards als zwei von vier Spielen absolute Gurken. Aber San Diego – Indianapolis mit dem frischgebackenen MVP QB Manning (haushoch gewonnen) hat alle Ingredenzien für ein Playoff-Highlight.

So, 17 Uhr. Auf NASN beginnt ESPN NFL Countdown. Mal sehen was es Neues zu den Spielen gibt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Das BCS Ranking System wird auf Dauer ersetzt werden müssen von einem 8 Team Playoff, wenn man am Ende von einem National Champ sprechen will. Ich habe sowohl das USC Spiel als auch die erste Halbzeit des Sugar Bowls gesehen und kann nur sagen, dass beide Teams völlig zurecht sauer sind. USC hat Penn State völlig vernichtet und die Utes haben dasselbe zumindest in Halbzeit eins mit den Alabama Crimson Tide gemacht, die schließlich als Nummer 1 des Rankings ins SEC Final gegangen sind(Der Sieg der Utes war übrigens höher als der Sieg von Florida). Texas hat zwar noch nicht gespielt, hat aber schon vor dem Spiel genug Argumente gegen das BCS weil sie aufgrund des Gegnerkoeffizienten nicht ins Big 12 Finale gekommen ist und somit gar nicht erst die Gelegenheit hatte Oklahoma ein !zweites! mal zu besiegen.
    USC hat gegen Oregon State aufgrund von letztlich 30 schlechten Minuten alles verspielt. Alles andere in der gesamten Saison war absolut souverän.

  3. Ich war lange Zeit großer, erklärter Feind eines Playoffs-Systems. Angesichts der Behandlung der Trojans, Utes und Longhorns in dieser Saison, fange ich an meine Meinung zu ändern.

  4. Vikings haben den Blackout gerade so verhindert! :D

    http://blogs.startribune.com/vikingsblog/