Sonntag live

[17h14] Gleich geht übrigens Liveblogging zum HSV-Spiel los (in einem neuen Blogeintrag)

[15h08] Rafati – Babak Rafati wird hier im Blog und bei Twitter vorherrschenden Ruf gerecht. Der Rostocker Retov tritt von hinten Naki die Beine weg. Boll kommt wie von der Tarantel gestochen auf Retov angerannt, worauhin Retov den Kopf senkt und so dem anstürmenden Boll eine Kopfnuss verpasst. Nach 1-2 Minuten gepflegter Rudelbildung fällt Rafati ein Urteil, dass er vermutlich für salomonisch hält: Rot für Retov und Rot für Boll.

Ja, unclever von Boll, aber wenn man sieht wie Retov Naki einfach so die Beine wegtritt, dann kann man schon Verständnis für Boll entwickeln und zückt nur Gelb für Boll. Ich bin sehr gespannt auf die Länge der Sperre von Retov, gerade auch im Vergleich zu Boll.

[12h56] Herthas Abseits-Tor – Verstehe ich nicht. Wenn ein Spieler aufs Tor schießt, der Torwart wehrt den Ball ab und ein ursprünglich im Abseits stehender Spieler nimmt den Abpraller auf, dann ist es keine neue Spielsituation. Wenn aber ein Abwehrspieler einen Ball “abwehrt” indem er ihn zum Torwart zurückköpft, dann soll das eine neue Spielsituation sein?

Abgesehen von der ursprünglichen Problematik zur Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Abseits: inwieweit beeinflußt ein im Abseits stehender Angreifer die Abwehrspieler und steht deswegen aktiv im Abseits – eine Frage die für meinen Geschmack in den letzten Wochen viel zu lax entschieden worden ist.

[11h37] Bayern/Schalke – Ich hatte nach dem DFB-Pokal-Halbfinale so ein diffuses Gefühl und es scheint sich nach den gestrigen Spielen zu bestätigen.

Am Mittwoch hat Bayern eine Schlacht gewonnen, aber den Krieg verloren. Schalke spielte negativ und schlecht und trotzdem brauchte Bayern eine individuelle(!) Glanzleistung und mehr als 110 Minuten um Schalke zu schlagen.

Was für Schalke spricht: Bayern spielt derzeit am Limit und ist komplett davon abhängig in bestbesetzung zu spielen, während Schalke ein tiefen Kader hat, der nun anscheinend von Woche zu Woche mehr Potential zeigt. Bayern kann nicht anders als den van Gaal zu spielen. Magath kann mit Schalke in mehreren Varianten spielen: eben die destruktive DFB-Pokal-Variante, den schnellen Konterfußball wie gegen Leverkusen und den druckvollen Offensivfußball wie in der zweiten Halbzeit gegen den HSV.

Magath hat am Mittwoch gegen die Bayern was ausprobiert und das ist nicht gut gegangen. Magath konnte davon lernen und am nächsten Wochenende gegen die Bayern die Konsequenzen ziehen. Aber was für einen Spielraum, was für Varianzmöglichkeiten haben die Bayern noch? Auflösung nächsten Samstag, 15h30.

[11h33] Doppelpaß – Spüre in den ersten Minuten das Verlangen eine Initiative “Rettet Fritz von Thurn und Taxis” zu gründen. Er beweist, dass er, im Vergleich zu seinen Kommentatoren-Qualitäten, als Plauderer (und Moderator) in einer anderen Liga spielt.

[11h06] Formel 1 – Kaum fällt irgendwo im Rennen eine Radmutter ab, rasten die deutschen Medien aus: “Drama“! (BILD) “Chaos“!! (SPOX) Was war passiert? Anfangs regnete es leicht und es gab eine Startkollision. Hülkenberg wurde spektakulär von Kobayashi abgeschossen. Bei Vettel versagten nach ca. zwei Drittel der Renndistanz die Bremsen. Bei Webber versagten kurz vor Ende die Nerven und er drehte Hamilton raus, als jener versuchte Alonso zu überholen. Insgesamt also nicht mehr oder weniger als ein einigermaßen unterhaltsames Rennen und Bestätigung der Faustregel: je feuchter, desto spaßiger.

Erkenntnisse:

  • Dirty Air ist vielleicht sogar das größte Problem der F1 in Sachen Überholen: Hamilton und Webber fuhren zwei Sekunden schneller als der Kubica-Massa-Alonso-Train. Kaum schloßen sie auf, schafften sie es noch nicht einmal sich in überholfähige Situationen zu bringen. Ich blieb 4-5 Runden in der Cockpit-Perspektive von Hamilton: er blieb konstant auf 3-4 Meter Abstand, solange Alonso keinen Fehler machte.
  • Ist es Schumacher, ist es Dirty Air? Schumacher blieb unendlich viele Runden (10? 20?) hinter Alguersuari/Toro Rosso
  • Hamilton ist eine bitch. Als er mit seine zwei Sekunden schnelleren Rundenzeiten auf den Alonso-Train aufschloß, blieb er stecken, brachte kein Überholmanöver angebracht und fing nach drei Runden an, über Boxenfunk zu heulen, dass seine Reifen schlapp gemacht hätten und etwas später, dass der vorige Reifenwechsel ein Fehler des Teams gewesen ist. Besorgniserregend, dass sich Hamilton in der Endphase des Rennens lieber den Kopf über Schuldzuweisungen zerbricht, als die Frage wie er Alonso knacken könnte.
  • Saubers Kobayashi verlor am Rennwochenende zweimal den Frontflügel. Den ersten Verlust erklärte man damit, dass die Halterung durch einen Unfall schon angeknackst gewesen ist. Dies schien beim Rennen nicht der Fall gewesen sein, als Kobayashi vor einer der ersten Kurven den Frontflügel verlor, abhob und direkt in die Seite von Nico Hülkenberg reincrashte.
  • Vielleicht hat man Jenson Button unterschätzt. In der BBC zeigte er sich beim Rundgang durch das McLaren-Hauptquartier als coole Sau und lockerer Vogel und die Entscheidung als Erster von Intermediate auf Soft zu wechseln, ist alleine auf seinen Mist gewachsen. Zu Beginn zerissen von Martin Brundle und Anthony Davidson, erwies es sich später als taktische Meisterleistung.

Nächstes Wochenende steht Malaysien an.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ist das destruktive Spiel am Mittwoch und der Konterfussball gegen etwa Hamburg (1. HZ) oder Leverkusen nicht das gleiche? Gegen Hamburg ist es in der ersten Halbzeit voll aufgegangen (und hat mich sehr beeindruckt), gegen die Bayern nicht. In beiden Spielen war aber imho zu erkennen, dass man nicht auf Ballbesitz abzielt und auch Offensivaktionen nur dann annimmt, wenn man sie schnell und personell ebenbürtig ausspielen kann. Symptomatisch, als Zambrano gegen Bayern einmal zur Grundlinie durchlief und flankte, dumm nur, dass der nächste Schalker am Mittelkreis verblieben war, während sich ca. 6 Bayern hatten zurückfallen lassen. Dann gehen die halt die Wege nicht und warten auf eine Gelegenheit, die ihrem Spiel eher entgegenkommt.
    In gewisser Weise machen sie damit dort weiter, wo Wolfsbrug letzte Saison aufgehört hat und man darf gespannt sein, wie Magath das für die nächste Saison auf eine gezwungenermaßen proaktivere Spielweise umstellen kann – eine Aufgabe, an der Veh gescheitert ist.
    Habe leider noch nichtgenug Schalkespiele gesehen, kann etwa gar nicht sagen, wie sie das gegen von Natur aus ähnlich defensive Teams machen, bzw. dann wenn sie ein Spiel gewinnen müssen und nicht nur abwartend auftreten können, hier hat man aber auch gegen Hamburg gesehen, dass man nach Rückstand durchaus das Spiel selber in die Hand nehmen kann.
    Insgesamt denke ich, dass das Schalker Spiel nur funktioniert, weil es noch möglich ist, jedwedes Ergebnis auf die junge Mannschaft zu schieben, somit ist kein Druck da, dieses oder jenes Ergebnis erreichen zu müssen, und man kann jedes Spiel auf sich zukommen lassen und es dann entsprechend der eigenen Stärken annehmen. Geht mal gut (Leverkusen), mal nicht (Mittwoch). Für Samstag könnte es ihnen die edge geben, weil Bayern ja quasi zum Angriff blasen muss und Schalke sich zurücklehnen kann und erst bei Rückstand aktiv werden müsste, vielleicht aber vor einem Gegentor schon selber getroffen hat.

  3. Re tiefer Kader:

    Lass mal Kuranyi ausfallen, vielleicht noch Farfan dazu und Schalke bekommt offensiv dermaßen Probleme, die sind noch größer, als in vielen Spielen dieser Saison eh schon. Die Abhängigkeit von Kuranyi und zum Teil auch Farfan ist in meinen Augen noch größer als die von Robben bei Bayern (Ribery hat man die halbe Saison sowieso nicht dabei).
    Dazu ist es eigentlich immer einfacher, defensive Spieler auszutauschen, als die 2,3 offensiven, die dein ganzes Spiel nach vorne bestimmen. Und da sehe ich tatsächlich bei Schalke wesentliche Vorteile. Bordon ist ein alter Hase, der zum Abschluss endlich einen Titel will, Höwedes spielt eine überragende Rückserie und dahinter hat man immer noch Westermann oder Zambrano für die Innenverteidigung bzw als Bollwerk für die Aussenpositionen. Die Verpflichtung von Kluge war ganz wichtig, Rakitic mausert sich seit er ackert zum ganz wichtigen Mann, Matip ist in meinen Augen der kommende 6er der gesamten Liga (ich pack mal groß an, der erinnert in seiner Anlage an Viera, groß, starkes Stellungsspiel, ruhig am Ball) und ein Moritz kann vielleicht nur begrenzt kicken, aber der läuft und kämpft wie bescheuert. Die Dichte oder nennen wir es Breite im Kader hat Bayern offenbar nicht. Wobei auch bei Schalke die Spieler zum Teil aus dem Nichts kamen und die Bayern Reserve doch bestimmt einen wie Moritz, so einen Arbeiter eben, in ihren Reihen hat.

    P.S.: Sehe ich es eigentlich richtig, das die Bayern die letzten Spiele auf grünem Rasen verloren haben? Haben die vielleicht den Platz in Gelsenkirchen verhunzt um ins Finale einzuziehen? Bei Schalke klappt es auf sattem Grün doch besser, wie man gestern sah. Spielerisch, technisch und so…

  4. Positiv: Wenn TuT heute beim Doppelpass ist, dann wird er wohl nicht den HSV moderieren. *freu*

  5. na ja wenn er moderieren tät, wär es eher schluchz statt freu, dass er NICHT beim hsv ist. aber er moderiert halt so gar nimmer, s.dogfoods bemerkung. er kommentiert nur noch und das leider sehr überschaubar. aber als moderator ist er eine echte wucht.

    ich mein, kofler ist ja nun schon geraume zeit weg. da könnt mers doch noch mal versuchen. schätze aber auch der fritz hat seinen stolz. grad schad!

  6. @kurtspaeter
    Der Kader der Schalker ist an gewissen Stellen sicherlich eng (eben die Offensive), aber die massive Abhängigkeit von einem einzigen Spieler wie es sie bei den Bayern gibt – Robben – gibt es trotzdem nicht. Und die Defensive steht so gut, dass ein “zu null” und damit ein Punkt, immer zu stehen scheint.

    @Andre
    Ich hatte beim Halbfinale gegen die Bayern nicht den Eindruck, als wären die Schalker wirklich bemüht Konter aufzuziehen. Das war sogar so wenig bemüht, dass ich mich im Nachhinein gefragt habe, inwieweit für Magath der Experiment-Charakter wichtiger als der Finaleinzug war.

    Die zweite Halbzeit gegen den HSV oder das Leverkusen-Spiel war vom ganzen Nachrücken sehr viel agiler als das Halbfinale und die zweite Halbzeit gegen den HSV, das war Dominanz vor dem gegnerischen Tor – allerdings gegen eine Mannschaft die hinten nicht sehr gut steht.

    Schalke ließ diese Saison 2x Punkte gegen Freiburg, 2x gegen HSV, 2x Wolfsburg, 1x Bochum, 1x Leverkusen, 1x Gladbach, 1x Hoffenheim, 1x Bayern

  7. Hamilton ist nich nur ne bitch, sondern eine weinerliche bitch. Während Button früh bewiesen hat, er hat Eier, hat Hamilton nicht mal den Mut “nein” zum 2. Reifenwechsel zu sagen. Das Button nicht wechselte, ging ja auch auf seinen Mist… ;-)

  8. Stimme Dir beim “Experimentiercharakter” absolut zu und frage mich sogar, ob nicht der Match-Plan sowieso so angelegt war, die 120 Minuten voll auszureizen, angesichts des kommenden Bayern-Programms. Ich hatte nie den Eindruck, dass S04 ein Tor schießen wollte. Keiner schmeißt den Einzug in ein Finale leichtfertig weg, aber Uli Hoeneß zum zweiten Mal hintereinander die Meisterschaft zu versauen, dürfte für Magath ein sehr, sehr viel größerer Reiz sein, als das Finale in Berlin.

  9. Aber was wäre dann der game plan gewesen? Elfmeterschießen? Das wäre dann in der Tat ein Opfer, das von Magath da zu einem höheren (?) Zwecke gebracht worden wäre
    Ich könnte mir auch vorstellen, dass das defensive Mittelfeld um Schweinsteiger zu frühzeitig alle Überfälle erstickt hat, als dass es sich nach Schalker Logik in der jeweiligen Situation gelohnt hätte, noch nachzurücken oder den Angriff auszuspielen. Kann mich aber zugegebenermaßen wiederum nicht an konkrete Situationen erinnern, hab nur noch Schweinsteiger als sehr präsent vor Augen, während Schalke eher in der eigenen Hälfte lauernd war.
    Alternativ könnte ich mir auch vorstellen, dass man das Spielsystem des Abwartens auf Grund des KO-Charakters lediglich auf die Spitze ge- und letztendlich übertrieben hat um bloß kein Gegentor zu kassieren.

    PS: an dieser Stelle vielleicht nochmal: was war denn Dittmanns Tenor zu Klose, das würde mich wahrlich interessieren. Musste da gestern kurz drüber nachdenken und bin zu dem Schluss gekommen, dass bei ihm die Krise eigentlich schon so normal geworden ist, dass nicht mal mehr von einer Krise gesprochen wird, weder von Medien, noch von Klose selbst. Ob man da den gesetzten Stürmer für die WM bloß nicht schlecht machen will? Ist auf jeden Fall schon auffällig, zumal er auch nicht mehr als Vorlagengeber auftritt.

  10. @Andre
    Dittmann hat im Grunde genommen eben dieses Fazit gezogen. Er hat sich gewundert wieso Klose, der in den letzten 12 Monaten nur 2 (Bundesliga-?)Tore geschossen hat, so derart außerhalb jeder Kritik und Schlagzeilen steht und dass das was er bietet, eigentlich indiskutabel wäre.

  11. Ja, ich glaube der Plan war einfach nur 120 Minuten spielen bis zum Elferschießen, weil Magath so den Bayern echt viele Körner abnehmen konnte. Die Bayern haben bis zum nächsten Schalke-Spiel praktisch kaum Regenerationsmöglichkeit, einen dünnen Kader und extrem muskelverletzungsanfällige key player. Magath dagegen hat einen tiefen Kader, fitte Spieler (dass die Bayern glaubten fitter zu sein als die Mount-Magath-Spielher habe ich schon Mittwoch für eine Finte gehalten).
    Der gestrige Tag könnte eine Bestätigung der These sein: S04 war fit, Bayern nicht, Robben ist verletzt.
    Aber wer weiß schon, was wirklich in Magaths Kopf vorgeht ;-)

  12. Re Herthas Abseits-Tor:

    Für mich ein vollkommen regulärer Treffer, da Santana ABSICHTLICH den Ball zu Weidenfeller köpft und Gekas “nur” verlängert. Eine ähnliche Situation hat Nürnberg in Berlin geholfen zu gewinnen. Zumal Gekas niemanden

    An sich macht die Aktiv-Passiv-Regel durchaus Sinn. Allerdings sollte die FIFA und der DFB klare Regeln aufstellen. Zudem sollte es auch eine ähnliche Regelungen für Abwehrspieler gelten, die “passiv” das Abseits aufheben.

  13. kaufe noch ein “behindert” am Ende des ersten Absatzes! ;)

  14. Vergesslich:

    Bei der von dir beschriebenen Szene hat der Stürmer ja einen “aktiven” Vorteil. Entscheidender Aspekt ist IMO hier, dass der Ball kontrolliert zurückköpft. Bei Latte, Pfosten und Abpraller vom Torwart ist das ja eher unkontrolliert.

  15. Abseits-Gekas: Torhüter wehren die Bälle doch nicht absichtlich ab.

    Das mit dem absichtlichen Rückpass von Santana ist doch Bullshit. Dadurch das Gekas da so steht, bringt er Santana doch erst in die Bredoullie, den Rückpass zu wagen und steht dadurch sogar so gut, schneller am Ball zu sein. Aber davon abgesehen, ist das bereits Abseits als der Ball auf Gekas kommt und da steht er bereits im Abseits und das aktiv…

  16. @Sunny2k1 genau so sehe ich das auch. Klarer Treffer.

  17. Haben sich eigentlich in den verschiedenen Sportsendungen auch schon Schiedsrichter zum Thema geäußert? Herr Striegel?

  18. @xeniC Das nützt der Hertha jetzt auch nichts mehr.

  19. Hmm. So wahnsinnig sicher scheint sich auch Eugen Strigel nicht zu sein, wenn er die Formulierung “ich würde sagen” verwendet. Man kann auch darüber streiten, wie “gezielt” Santana den Ball zurückgeköpft hat, wenn das Ding nur halb so lang ausfällt, wie der Kopfball eigentlich hätte sein sollen.

    Von Striegel ab: für mich ist es aktives Abseits, wenn der Stürmer durch seine Aktionen der Abwehr ein Verhalten aufzwingt, die dann zu einem Vorteil führt. Und hier ist es “einfach”: ohne Gekas hätte es keinen Kopfball von Santana gegeben. Für mich aktives Eingreifen.

  20. Wenn Santana nicht an den Ball gegangen wäre und Gekas den Ball dann angenommen hätte, wäre es auch Abseits gewesen. Für mich eine korrekte Entscheidung. Gekas stand Abseits, Gekas geht mit dem Ball nach vorne und will ihn spielen, ist also auch aktiv, nur Santana kommt halt vorher mal dran. Ändert nichts am aktiven Eingreifen von Gekas.

  21. Bei “Der Preis ist heiß!Im ASS gestern abend wurde in der Rubrik “Pfiff des Tages” (keine Ahnung von wem) mit exakt der Argumentation von Striegel behauptet, das es ganz glasklar und unzweifelhaft ein korrektes Tor und somit eine Fehlentscheidung des Schiedsrichtersteams gewesen sei.

    Bzw. eine Fehlentscheidung des Linienrichters, während sich der arme und völlig unverschuldet in Kritik geratene Schiedsrichter natürlich auf seinen Linienrichter verlassen können muss. Für mich eine eher abenteuerliche Konstruktion, um nur ja nicht zu viel Kritik am pfeifenden Personal auszustrahlen.

    Falls noch jemand meine persönliche Meinung interessiert: Für mich klares Abseits. Aber ich habe die herrschende Regelauslegung sowieso noch nie verstanden und bin daher auch absolut kein Maßstab.
    Für mich ist ein Spieler dann passiv, wenn jedem auf dem Platz klar ist, dass er in dieser Spielsituation nicht an dem Ball kommen kann und er auch niemandem in der Latichte steht. “Ohne Auswirkungen” fände ich deshalb auch die bessere Formulierung. Die einzigen, die tatsächlich passiv an einem Fussballspiel teilnehmen, es also nur erdulden, dass sind schließlich wir. Weshalb die Auslegung des Tatbestandsmerkmals “passiv” immer zu einem unbefriedigendem Ergebniss führen muss, solange keine Dixis auf dem Spielfeld verteilt werden.

  22. Egal wie die Regel ist, für mich ist es Abseits. Gekas stand irregulär und dadurch entstand Santanas Fehler überhaupt erst. Normalerweise hätte der Assi auch früher das Fähnchen heben können.

  23. So hab die Sache nochmals bei Bundesliga-Pur gesehen und für mich ist und bleibt es Tor für Hertha.

  24. das tankverbot in der formel 1 stinkt zum himmel! dadurch werden die rennen auch viel kürzer. heute war schon nach 1:30 Std. trotz safety-car phase schluss.

  25. @markus07

    Wenn das Ding von Gekas Abseits war, dann stand auch Robben letzte Woche gegen die Eintracht abseits.

    Schließe mich FAN ! an und sage, dass es ein reguläres Tor war.

  26. Für mich war der Abseitspfiff beim Hertha-Tor richtig.
    Gekas wird von einem Hertha-Spieler angespielt (der Paß war auf ihn und nur auf ihn gezielt, sonst war kein Hertha-Spieler auch nur in der Nähe). Die “Anwesenheit” von Gekas (der klar im Abseits steht) veranlaßt Santana überhaupt erst einzugreifen, sonst hätte er den Ball ja einfach gehen lassen können. Damit ist Gekas “aktiv”, er wirkt auf das Spielgeschehen ein.
    Natürlich spielt Santana dann per Kopf den Ball zum Torwart, was er muß, denn er weiß ja nicht, ob der Schiri pfeift. Keine neue Spielsituation. Eindeutig abseits.

  27. @Stopper dann schau dir mal das Spiel Frankfurt gegen Bayern an! Da wurde das Tor von Robben auch gegeben, weil er nicht Aktive ins Spielgeschehen eingegriffen hat, obwohl er beim Abspiel im Abseits stand.

  28. … und 1983 hat es eine weitere Entscheidung in der Verbandsstaffel Hammonia gegeben, wo Heiner Krabattkes Tor auch gegeben wurde …

  29. In welche Argumentationskategorie fällt das? Autoritatives Argument? Wenn das Tor eines Bayern-Spielers gegeben wird, dann muss es auch regulär gewesen sein?

  30. zu langsam

  31. @ sternburg

    Robben macht mit seiner Handbewegung auf der einen Seite klar, dass er NICHT zum Ball gibt, allerdings kann man (muss man nicht) argumentieren, dass diese Handbewegung die Verteidiger und den Torwart ablenken und somit “aktiv” wird.

    D.h. aber nicht, dass man beides abpfeifen muss. Ich hätte in beiden Situationen das Tor zählen lassen, aber ich habe keine Ahnung.;)

  32. Also das Argurment von FAN! leuchtet durch aus ein… :D

  33. Die “neue Spielsituation” wird doch normalerweise immer erst in die Diskussion eingebracht, wenn sich der betroffene Spieler NICHT MEHR im Abseits befindet, also der klassische 2-Pass-Angriff, Spieler A spielt auf Spieler B, während C im Abseits steht, Danach spielt B auf C, der im Moment des neuen Passes nicht mehr abseits ist.

    Das ist derzeitige Regellage und auch begrüßenswert, weil jeder Meter hinter der Abseitslinie von einem nicht-im-Abseits-stehenden Spieler “gewonnen” wurde (im obigen Beispiel von Spieler B, der C ins Spiel “zurückholt”).

    Hier steht Gekas aber die ganze Zeit im Abseits, es gibt keinen neuen Pass, in dem seine Abseitsstellung wieder aufgehoben wird.

    Also: Korrekt entschieden!

  34. Hätte noch ein anderes Argument:

    Wenn der zweite Hertha-Stürmer (Ramos?) gar nicht mitläuft, wäre wohl sofort abgepfiffen worden, weil Gekas der einzige ist, der den Ball überhaupt bekommen kann.

    Ramos greift in die ganze Szene aber im Endeffekt gar nicht ein. Läuft das Spiel also nur weiter, weil da irgendwo parallel noch ein Herthaspieler mitläuft, der gar nicht macht?

    Das wäre eine bizarre Regelauslegung.

    Nein, der erste Pass ist für Gekas und sobald das klar ist, kann man das auch nachträglich noch abpfeifen.

  35. @Stif. Ich weiß ja nicht welches Spiel du gesehen hast, das der Hertha gestern sicher nicht.
    Gegenfrage an alle. Wieso hat sich eigentlich keiner der BVB Akteure, nachdem Treffer der Hertha, aufgeregt, wenn es so klar gewesen sein sollte das es Abseits war.

  36. Daß irgendwann mal irgendwie vielleicht auch falsch entschieden wurde, ist kein Argument dafür, wie man die Spielsituation bei Hertha-Dortmund auslegt. Sicher ist es Auffassungssache. Aber jeder Spieler, der im Abseits steht und ins Spielgeschehen eingreifen kann bzw. die Spielhandlungen so beeinflußt, dessen Abseitsstellung muß geahndet werden. Sonst kann man das Abseits gleich ganz abschaffen…

  37. Nee, hab das Bayern-Spiel gesehen. Brauch ich denn für die Regelfrage mehr als das Youtube-Video von der Szene?

    http://www.youtube.com/watch?v=ZsfYrolgGww

  38. @FAN!
    Wie hieß nochmal die Regelziffer nach der die Richtigkeit einer Entscheidung von der Aufgeregtheit der Akteure legitimiert wird? Bedeutet das übrigens, dass es im Rugby keinerlei Fehlentscheidungen gibt?

  39. @Stif Wer sagt dir eigentlich das Gekas beim Abspiel Überhaupt im Abseits stand ?? Denn das ist nicht ersichtlich.

  40. So ziemlich alle Sender haben in der Situation eine Linie eingezeichnet. Gekas steht einen halben Meter im Abseits.

    (via SKY)
  41. Eine im Übrigen auch allenfalls für die Hertha-Fans interessante Frage. Für die abstrakte Regeldiskussion ist es ziemlich unerheblich, ob der Linienrichter Gekas korrekt als letzten Mann gesehen hat, oder nicht.

  42. Dieser ganze Blödsinn mit aktivem und passivem Abseits wurde ja eingeführt, damit mehr Tore fallen. Tatsächlich wird nur der Manipulation Tür und Tor geöffnet.

    Es gibt keine eindeutige Regelung und es wird keine geben, nach der passives Abseits eindeutig definiert werden kann. Wenn ein Spieler wie Gekas so zentral steht, müsste meines Erachtens immer auf aktives Abseits entschieden werden, weil er zwangsläufig alle um ihn herum und auch den Torwart beeinflusst.

    Tatsächlich pfeift das jedes Gespann wie es Lust und Laune hat, mit einer Einheitlichkeit in der Regelauslegung hat das nicht im Ansatz etwas zu tun.

    Was die Bayern angeht:

    Fällt das eigentlich nur mir auf, dass die Bayern deutlich schwächer sind seit Ribery wieder spielt? Der kann das Wort defensiv ja nicht mal buchstabieren und denkt nicht im Traum dran, sich an das System von van Gaal zu halten und reisst den Bayern jetzt schon mehrere Male die gesamte linke Flanke auf.

  43. Ich finde ja, dass die Abseitsregel so sein sollte, dass das gestern Abseits gewesen wäre. Aber eben genau so ovr zwei Wochen beim Charisteas-Tor, denn der zieht quasi genauso aus seiner früheren passiven Abseitsstellung einen Vorteil (für mein Empfinden).

    Aber das mit dem Vorteil ziehen ist halt nunmal so definiert, dass es mehr auf Abpraller und unkontrollierte Zuspiele abzielt. Gestern das war ein unbedrängter Kopfball von Santana. In dem Moment steht Gekas nicht im Abseits, weil der Ball vom Gegner kommt. Also bei der aktuellen Regel ein reguläres Tor. Wäre Gekas zum Zweikapf mit Santana hingegangen sähe das ganze anders aus, aber er begleitet ihn ja eigentlich nur.

  44. Ich verstehe die Diskussion um das Hertha-Tor nicht. Wie xeniC oben schon sagte ist die Frage “neue Spielsituation oder nicht” hier doch überhaupt nicht relevant.
    Im Gegensatz z.B. zum Eishockey gibt es im Fussball kein “Touch-Abseits”, sondern wenn ein Spieler im Abseits steht und angespielt wird, wird abgepfiffen egal ob dieser dann wirklich den Ball berührt oder nicht. So bei Gekas.

    Eine Ausnahme davon gilt nur bei dem unsäglichen passiven Abseits. Aber egal wie man die Regel “passives Abseits” nun auslegt, außer dem ARD-Kommentator will mir doch keiner ernsthaft erzählen Gekas wäre beim Pass des Berliners nur im passiven Abseits gewesen. Wenn nicht auf Gekas, wohin sollte der Ball den dann bitte? Das war ein zielgerichter Ball nach vorne der genau zu Gekas sollte und ja auch da hin flog. Wenn Gekas passiv war gibt es bei Pässen von über mehr als 10m kein Abseits mehr. Aber das soll doch sicher nicht Sinn der AUSNAHMEREGEL “passives Abseits” sein, deren extremst offensivfreundliche Auslegung diese Saison ich eh für sehr bedenklich halte und die wie gesagt hier niemals Anwendung finden kann.

  45. @dogfood: danke für die Dittmann-Wiedergabe. Muss zugeben, dass die mangelnde Thematisierung von Kloses Leistungen dazu geführt hat, dass es mir gestern wie Schuppen von den Augen fiel, während das vorher bei mir unter dem Radar durchlief. Und dann noch die Kuranyi-Sache… Da will man nicht Löw sein.
    Wegen dem Abseitstor: unabhängig davon, ob nun in dieses speziellen Situation zu Recht gepfiffen oder nicht: das darf kein Tor sein, und wenn es laut Regel eins wäre dann gehört die Regel entsprechend geändert. Santana würde für einen Fehler bestraft, den ein im Abseits stehender Spieler ausnutzt. Was wären seine Handlungsalternativen, die nicht durch den im Abseits stehenden Spieler beeinflusst sind? Nichts machen? Was wenn Gekas an den Ball geht und nicht auf Abseits entschieden wird? Den Ball stoppen? Oder ist das dann ne neue Spielsituation und wenn Gekas dann den Zweikampf sucht und gewinnt steht er frei vorm Torwart und war nicht abseits? Für mich ist hier schlicht keine Möglichkeit gegeben, einen evtl. Einfluss von Gekas auf das Abwehrverhalten auszuschließen, insofern hat es Abseits zu sein, weil alles andere schlicht nicht mehr fair und einheitlich entscheidbar ist.

  46. @Rafati:
    Außer bei den für die Ansetzung zuständigen Herren hat wohl niemand eine positive Meinung zu seinem Können als Schiedsrichter. Ich habe jedenfalls noch niemanden kennengelernt. Die Szene heute… Unglaublich.

  47. Ich denke, wir können uns jedenfalls alle darauf einigen, dass die jetzige Regel (-Auslegung) nicht klar anwendbar ist.

    Dabei könnte man den Quatsch sehr gut auf den Kern des (grundsätzlich ja nicht falschen) Gedankens zurückführen, die Weiterspielenden nicht dafür zu bestrafen, dass irgendwo ein Spieler rein theoretisch im Abseits hängt, der aber überhaupt keinen Einfluss auf das Spielgeschehen hat. Oder, wie es Jürgen ausdrückt:

    Wenn ein Spieler wie Gekas so zentral steht, müsste meines Erachtens immer auf aktives Abseits entschieden werden, weil er zwangsläufig alle um ihn herum und auch den Torwart beeinflusst.

    Im Gegenzug verwirklicht man dann das zweite Ziel der derzeitigen Regelung, nämlich die Förderung möglichst vieler Torchancen und Offensivaktionen, durch die endlich einmal konsequent angewandte Regel, im Zweifel für den Angreifer zu entscheiden.

    Im modernen Hochleistungsfussball spielt sich sowieso ein großer Teil der Abseitsentscheidungen auf der Ailton-Scheide ab, der schmalen Linie wenige Zentimeter links und rechts des letzten Abwehrspielers. Selbst wenn man in die Überlegungen einstellt, das geübte Linienrichter sehr viel bessere Augen haben als ich, dürfte hier der Anteil der Zweifelsfälle, in denen sich der nicht gänzlich sichere Linienrichter gegen Abseits entscheiden müsste, schnell derart schnell ansteigen, dass Abwehrreihen ganz anders als heute agieren müssten.

    Heute erscheint es mir oft so, als wäre das Ausnutzen des passiven Abseits durch Kreuzen entlang der Abseitslinie eine spezielle Anforderung des modernen Profifussballers.

    Das ganze Problem ist m. E. schon dadurch entstanden, dass in der Regelung zwei Ziele verknüpft wurden, bzw. ein sachfremdes Ziel verfolgt wurde: Das Fördern offensiven Spiels hat wenig zu tun mit dem Beseitigen gewisser unfairer Ergebnisse einer strikten Abseitsregel gegenüber völlig unbeteiligten Spielern. Das Verfolgen von sachfremden Zielen soll ja auch in der Realität so manche Regelung schlecht anwendbar gemacht haben..

    Insofern spricht auch aus diesem Blickwinkel viel dafür, die Ausnahmeregelung des passiven Abseits auf den Kern des komplett unbeteiligten Spielers zurückzuführen und dafür in jedem Zweifelsfall für den Angreifer zu entscheiden. Wenn das nicht ausreichen sollte, könnte man dann darüber nachdenken, bei den Fouls gegen den Torwart im 5-Meter-Raum eine ähnliche Zweifelsregelung anzuwenden.

  48. re: Rafati

    Ich kann mich da nur wiederholen. Boll muss/sollte/darf da nicht so hingehen, aber die Auslösung der Rudelbildung ist maximal “gelb”. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Über Retov muss man in der Situation nicht diskutieren

    Schwierig wird es nur, wenn hier die Tatsachenentscheidung ins Spiel kommt. Siehe Entscheidung gestern bei Frings Die Karte war ein absoluter Witz und jetzt wird der Schlüsselspieler einer um die internationalen Plätze kämpfenden Mannschaft absolut schuldlos für ein wichtiges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten gesperrt. Freisrpuch wird es nicht geben, wegen einer “Tatsachenentscheidung” und damit verbunden Mindestsperre… Das ist doch nicht mehr zeitgemäß.

  49. Re: Schumacher-Alguersuari, letzterer fuhr durchweg sehr gut und der rote Bulle ist halt nicht so wirklich ein Underdog-Auto. Beide waren über weite Teile des Rennens mit Zeiten unterwegs, die identisch oder besser mit denen an der Spitze waren. Schumacher konnte Alguersuari also nicht mal eben so im Handstreich kassieren wie irgendeinen HRT oder Virgin. Den Erfahrungsunterschied zwischen ältestem und jüngstem Fahrer im Feld sah man folgerichtig erst am Ende des Rennens, als sich der Senior mit viel Verve und Kontakt über zwei Kurven vorbeiquetschen konnte, und dabei wohl richtig auf Juniors abbauende Reifen und nachlassende Kondition und Konzentration spekulierte.

    Re: Hamilton, seine Frustration ist verständlich, ohne den letzten Stop wäre er zwangsläufig am Ende in einer besseren Position gewesen. Aber er darf sich davon natürlich nicht schon im Rennen die Galle kochen lassen. Ebenso wäre es an ihm gewesen zu sagen: die Reifen gehen noch, Stop noch nicht nötig, vielleicht können wir durchfahren. Er ist ein sauschneller Racer vor dem Herrn, aber bei solchen Sachen ist er erstaunlicherweise immer noch ungeheuer unsouverän.

    Re: Kobayashi, das war ja wohl eindeutig Abseits.

  50. @sternburg

    Vor ein paar Jahren bei einem Confedcup (2005?) gab’s schonmal den Versuch, erst bei Ballberührung Abseits zu pfeifen (also “touch-Abseits”, wie das ein Kommentator hier genannt hat). Das hat man wieder abgeschafft, aus Gründen, die ich nur zum Teil nachvollziehen kann. Da war dann klar, ob Abseits oder nicht.

    Unabhängig davon: Bei der aktuellen Regel gibt es keinen Zweifel, dass Gekas hier “aktiv” war und somit völlig schnuppe ist, von wem der Kopfball danach kam. Das Abseits war schon vorher, und es ist ein eindeutiges.

  51. Grund für die Abschaffung war (so erinnere ich mich zumindest), dass die Aufregung bei Publikum, Medien und vor allem Spielern sehr groß war, wenn sie nach einem 40 Meter Sprint bei Ballberührung zurückgepfiffen wurden, obwohl es eigentlich gleich bei Sprintstart klar war, dass sie im Abseits standen. Hat sich einfach (zurecht, finde ich) aus Praktikabilitätsgründen nicht durchgesetzt.

  52. Ging ja m.E. auch in die völlig falsche Richtung. Ich möchte eher den Spieler, der auch nur geringen Einfluss nimmt, im Abseits sehen, und nicht erst dann , wenn einer den Ball berührt (was ich wirklich für ein selten blödes Kriterium halte).

  53. Ich hab die Gekas szene nicht gesehen deshalb halt ich dazu mal die Schnute, aber das Charisteas Tor vor zwei Wochen führt die komplette Abseitsregel doch ad absurdum. Als Trainer würde ich da eine Taktik draus machen. Ich parke einen, nennen wir ihn Klose, Spieler am gegnerischen 16ner der eh nicht mitspielt und jage dann den Ball immer lang nach aussen. Sollte einer meiner Spieler(der braucht dann nur schnell geradeaus laufen zu können, was Odonkor für die WM wieder ins Spiel bringt) den Ball bekommen und den reglosen Klose überlaufen und nach innen spielen. Und man hätte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Klose trifft wieder und der Gegner weiß nicht wieso. Wie will eine Abwehr einen Spieler verteidigen der sie einfach ignoriert. Einen der die Abseitsregel nicht zu kennen scheint und einfach vorm gegnerischen Kasten ausharrt egal wo der Ball ist. Es kann doch nicht sein ,dass ein Spieler der 20 Meter im Abseits steht passiv ist. Es kann doch nicht sein, dass ein Querpass eine neue Spielsituation ist. Der hat sich doch einen dermaßen großen Vortweil verschafft, dass die Abwehrspieler nie eine Chance haben wieder ins Spiel zu kommen. Wenn die Regel so gewollt ist kann man Abseits auch gleich streichen, weil es muss eh einer da bleiben.

    Zu Magath: Ich glaube nicht, dass er dass Halbfinale geopfert hat. Die Bayern haben ihm halt nicht den Gefallen getan und ihnen Räume eröffnet in die sie hätten stoßen können. VanBommel und Schweinsteiger haben defensiv famos gespielt und Lahm hat in der defensive mich zum ersten mal glauben machen können, dass es vielleicht doch richtig ist ihn rechts spielen zu lassen. Bayern muss am Samstag dieselbe Taktik spielen wie am Mittwoch und eben zur Not mit einem 0:0 nach Hause fahren. Schalke ist defensiv sehr gut organisiert und gegen sie einen Rückstand aufzuholen ist richtig schwer.
    gehört irgenwie ein bisschen zu Magath. Unser Bundesjogi sollte sich langsam mal Gedanken zu seiner Kaderplanung machen. Es kann nicht sein, dass ein Frings abserviert wird aber Poldi und Klose qua Erbrecht im Kader, ja auf dem Feld, bleiben. Es kann nicht sein, dass der über die saison erfolgreichste und konstanteste Stürmer per diktatorischer Entscheidung für immer aus dem Team verbannt wird, während ein anderer bei einem nicht minder schweren Vergehen mit Dududu davon kommt. Momentan gibt es im Kader von Löw nur Zwei Spielertypen die Verletzten und die formlosen. Das macht mir echt Sorge

  54. Die Regel, erst bei Ballberührung Abseits zu pfeifen gibt es mW international immer noch, nur hat der DFB vor einigen Jahren eine modifizierende Weisung gegeben:
    “Wenn ein Ball offensichtlich zu einem Spieler gespielt wird, der sich in einer Abseitsposition befindet, und auch nur dieser Spieler den Ball bekommen kann, so hebt der Assistent in dem Augenblick die Fahne, wo er dies erkennt, bzw. der Schiedsrichter pfeift auch dann schon Abseits.”

    Fakt war gestern, daß der Assi eben zu diesem Zeitpunkt nicht die Fahne gehoben hat. Ergo: neue Spielsituation beim Kopfball Santana und korrektes Tor. Wagner hat übrigens mittlerweile selber von einem Fehler gesprochen: “„Ich würde heute anders entscheiden, das Tor also anerkennen.“

  55. @freddy7

    “Es kann doch nicht sein, dass ein Querpass eine neue Spielsituation ist. Der hat sich doch einen dermaßen großen Vortweil verschafft, dass die Abwehrspieler nie eine Chance haben wieder ins Spiel zu kommen. ”

    Falsch. Der Sinn der Abseitsregel ist doch ganz einfach: Du musst die Abwehr überlaufen bzw. überspielen, um den Angriffsspieler anspielen zu können. Und wenn du einen Klose am Sechzehner parkst, dann musst du immer noch näher an die Auslinie kommen als Klose, ehe du den Ball quer/zurück spielst. Je näher du als Stürmer in Tornähe stehst, desto weiter muss deine Mannschaft aber auch kommen, um dann den Querpass zu spielen, und desto schwieriger wird das mit dem Parken bzw. desto entsprechend leichter wird es für die Verteidigung. Immer, weil es in solchen Momenten der angreifenden Mannschaft nicht möglich ist, den Vorwärtspass zu spielen. Warum glaubst du, passiert das so relativ selten, wenn das so simpel wäre?

    Der Querpass ist daher eine neue Spielsituation, weil du ja nicht den “geparkten” Stürmer anspielst, sondern erst einen Flügelspieler, der nicht im Abseits steht, und erst danach eventuell quer spielt.

  56. Stimme Korsakoff zu. Der Odonkor im obigen Beispiel muss weiter laufen (an der Abwehr und Klose vorbei), wogegen die Abwehr nur zu Klose zurück muss. Es ist also, genau wie beim direkten Steilpass ein Wettrennen, das im Moment der Ballabgabe beginnt und in dem der Abwehrspieler immer einen Vorsprung hat.

  57. @freddy7: in Ergänzung zu dem was Korsakoff geschrieben hat: wenn es so todsicher wäre wie du schreibst, dann könnte doch der Flügelläufer auch einfach in der Mitte durchbrechen und dann selbst das Tor machen. Dann brauchst du deinen Klose gar nicht mehr. Passiert aber ziemlich selten, weils halt nicht so leicht ist. Und selbst bei der Variante über den Flügel – in der Regel läuft die Verteidigung ja mit zurück, genauso wie sie mit einem nicht im passiven Abseits mitlaufenden zweiten Stürmer mitlaufen würde. Wenn die Verteidigung es nicht schafft den ‘geparkten’ Spieler zu erreichen, bevor der Querpass kommt, dann hätte sie ja auch einen auf gleicher Höhe wie den Passgeber gestarteten zweiten ‘Läufer’ nicht eingeholt etc. pp. Insofern kann man schon für diese Regel argumentieren, muss man aber sicher auch nicht zwingend.
    Im allgemeinen gilt imho, dass es unheimlich schwer ist, so eine Spielsituation heraufzubeschwören (eben genauso schwer wenn nicht schwerer als simple ‘Durchbrüche durch die Mitte’) und wenn es gelingt, dann hat die angreifende Mannschaft sich auch durch Schnelligkeit und/oder Passtiming einen Vorteil erspielt, macht sich also eine Verteidigungsschwäche zu Nutzen.

  58. Das Abseits “nach Berührung” war beim ConFedCup wirklich grober Unfug. Nicht nur wegen den unnötigen Sprints, sondern auch wegen der Möglichkeit, bei Freistößen eigene Spieler bewusst ins Abseits zu stellen um so a) die Abwehr tiefer reinzuziehen und b) Torhüter und Verteidiger zu behindern, ohne den Ball zu berühren. Das war dann sogar regelkonform. Ein riesen Witz, jedenfalls.

    @freddy: Eine derartige Taktik zu bauen, wird in der Tat wirklich wenig funktionieren. Nehmen wir die Szene von Nürnberg gegen Hertha: Im Endeffekt war da ja der eine Nürnberger schon allein auf freier Flur durch und hätte so oder so eine 1:1 Situation gehabt, natürlich ist es dann einfacher, weil Charisteas ebenfalls noch dabei ist durch seine Position im passiven Abseits. Möglich wird das Tor aber trotzdem erst durch die Aushebelung der Kette und die müsste ja in jedem Fall stehen.

    Die Trainer reizen im Endeffekt die Regel schon sehr aus, indem sie ihre Stürmer im Abseits kreuzen lassen, oder bei Kontern Spieler gezielt hinter die Kette und ins Abseits laufen um Abwehrspieler rauszuziehen und so neue Wege zu öffen. Dahingehend hat die Regel auch durchaus auch ihre Berechtigung, wenn man an das Ziel “mehr Attraktivität” denkt.

  59. Es ist mal wieder typisch, wenn die mit Abstand schlechtesten deutschen Schiedsrichter an den Aufregern des Wochenendes beteiligt sind. Ich meine natürlich Wagner und Rafati, die mir seit Jahren unfassbar auf die Nerven gehen.
    Wobei mir gerade Wagner viel zu gut weggekommen ist. Okay, vielleicht hat er nicht gesehen, dass Gekas beim Anspiel im Abseits gestanden hat, aber er allein musste die Santana-Aktion bewerten, ob es die berühmte neue Situation gewesen ist. Frage: Kann es das bei einem Abwehrversuch überhaupt geben, denn absichtlich hat Santana Gekas ja wohl nicht bedient.
    Wenn ich Krug in der Sportreportage richtig verstanden habe, war Gekas deshalb nicht abseits, weil der Pass theoretisch auch Ramos erreichen hätte können. Ziemlich absurde Begründung.
    Auch wenn Quervergleich natürlich nerven, aber in der vergangenen Woche hat Robben die Verteidiger extrem irritiert. Wenn er so vor einem Torwart rumgelaufen wäre, hätten alle abseits gebrüllt. Ich bin prinzipiell nicht gegen die Unterscheidung passives/aktives Abseits, aber es muss transparent sein, und das ist es überhaupt nicht.

  60. @Frankfurter Löwe:
    Zumindest Lutz Wagner geht uns nur noch maximal 6 Spieltage auf die Nerven. Dann ist er fertig mit Schiedsrichterei und ich hoffe inständigst, das er nicht in die Ausbildung neuer Referees involviert wird.
    (Ob er beim Berlin-Spiel falsch lag kann ich nicht sagen, habs bislang nicht gesehen, ich kanns mir aber lebhaft vorstellen..)

  61. @frankfurter löwe: Ich glaube hier geht es weniger darum, ob er ihm den Ball absichtlich zuspielt, sondern mehr, ob er quasi Gekas mit einkalkulierend trotzdem den Rückpass zum Torwart wählt. Geht der Pass dann schief (wie in diesem Fall) und Gekas kommt ran, dann muss er sozusagen auch damit leben, dass Gekas diesen Fehler ausnutzt.
    Die entscheidendere Frage ist in meinen Augen, wie man einen Einfluss von Gekas auf das Abwehrverhalten Santanas bis zum Pass verneinen und somit von Passivität sprechen kann. Santana soll quasi so tun, als ob Gekas nicht da wäre, aber wenn sein Pass zu kurz gerät muss er damit leben dass Gekas n Tor draus macht. Hier beisst sich die Katze irgendwie in den Schwanz und die Absurdität dieser Regel wird offensichtlich.

  62. ..und die Absurdität dieser Regelauslegung wird offensichtlich.

    Wobei ich die Regel selber ja auch.. aber lassen wir das.

  63. Bedenkt man, wie die greisen Hüter der “Einfachheit des Fußballs” sich nahezu jeder Neuerung widersetzen, kann diese Abseitsregel nur eine Mißgeburt sein. Wenn eine Regelauslegung zu so unterschiedlichen Ergebnissen führt, dann stimmt etwas nicht.

  64. Ermessensentscheidungen wie passives Abseits oder unnatürliche Hand/Armbewegung sind eine der Gründe, weshalb im Fußball, im Vergleich zu anderen Sportarten, so viel über Schiedsrichterleistungen diskutiert wird. Denn hier muss der Schiedsrichter nicht nur über das rein optisch wahrgenommene richten, sondern vielmehr in Sekundenbruchteile komplexe Gedankenspiele machen. Wie: Für wen könnte dieser Pass eigentlich gedacht sein? Wieviele Spieler einer Mannschaft orientieren sich zum Ball? Stand der Spieler in einer gedachten Sichtlinie des Torwart?

    Bei solchen Fragen, die in die Beurteilung einer Situation enfließen müssen, kann es nur zu diskussionsfähigen Pfiffen kommen. Weil jeder eine eigene Sicht auf und damit eine andere Bewertung der Situation kommt.

    Im Football hat man genau deshalb die unterschiedlichen Facemask-Strafen abgeschafft, oder die Catch-out-of-bounds-Regel. Deshalb würde ich es begrüßen, auch im Fußball recht konkrete Regeln – oder zumindest verbindliche Interpretationen – aufzustellen. Abseits ist Abseits. Wenn ein verletzter Spieler rumliegt, sollte der Schiri sowieso unterbrechen. Und wenn ein Spieler am Spielfeldrand zu faul/langsam ist, um aus dem passiven Abseits herauszulaufen – das werden wahrscheinlich die Mannschaftskollegen unter der Dusche oder beim nächsten Training ausmachen …

  65. Volle Zustimmung. Zumal schlitzohrige Trainer und Fußballspieler die Regeln immer zu ihren Gunsten ausnutzen und “mißbrauchen”.
    Bei Freistößen stellen sich heute zwei, drei Spieler der angreifenden Mannschaft bewußt ins Abseits, um die Abwehr zu verwirren. Sie greifen dann nicht ein oder laufen zurück, haben aber “Panik” erzeugt. Durch ihr Abseits-Stehen. Das durchgehen zu lassen kann nicht Sinn der Sache sein.
    Wird ein Spieler der angreifenden Mannschaft, nicht durch ein Foul, sondern durch einen harten, aber legitimen Einsatz des Gegners zu Boden gebracht, sind die Jungs instruiert, erst einmal den sterbenden Schwan zu markieren und sich tot oder schwer verletzt zu stellen. Um einen Konter des Gegners zu vermeiden. Das ist ganz offensichtlich (sollte auch mit einer Verwarnung geahndet werden). Die Mannschaft in Ballbesitz sollte unbeeindruckt weiterspielen, es ist Sache des Schiedsrichters einzuschätzen, ob da wer markiert oder nicht. Dann kann er unterbrechen oder nicht.
    Handspiel: meiner Meinung nach ist die Frage, ob eine Mannschaft durch ein Handspiel, beabsichtigt oder nicht beabsichtigt, einen Vorteil hat oder nicht. Hat sie einen Vorteil, sollte generell auf Freistoß bzw. im Strafraum auf Elmeter entschieden werden.