Donnerstags-Grundrauschen: Probleme, vorhandene und herbeigeredete

Heute eher eine Ansammlung von Links.

Im Guardian hat David Conn gestern die Geschichte von Bebé aufgedröselt. Wie kann ein ein Fußballspieler der nur in der portugiesischen dritten Liga gespielt haben, im Sommer zu einer 8,6 Millionen Euro-Verpflichtung für Manchester United werden. Conn dröselt die Verbindungen zwischen Bebé und Manchester United und umtriebigen Fußballagenten auf. Von Bebé gab es bislang noch nicht allzuviel zu sehen. Nach einem Einsatz in der portugiesischen U21 Anfang September meinten einige Scouts und Journalisten via Twitter das Bebé Potential zeigt, aber noch sehr, sehr “roh” vorallem in der Spielintelligenz sei.

“Bebé: Six steps that took a Lisbon street kid to Manchester United” – David Conn, Guardian


Weiterhin werden in Sachen Commonwealth Games unterschiedliche Signale ausgesendet. Neuseeland, Schottland, Kanada und Wales verzögern ihre Abreise um sicherzustellen, dass die Athleten auf akzeptable Bedingungen treffen.

Es ist schwer sich ein Bild von der Infrastrukturkrise rund um die Spiele in Delhi zu machen, denn die ersten Schlagzeilen Anfang der Woche hat die Sensibilität für die dortigen Probleme erhöht und für eine Flut von Berichten über die Zustände besorgt – vielleicht nicht immer im Interesse der “Wahrheitsfindung”.

Die Probleme scheinen sich vorallem auf die Athletenunterkünfte zu konzentrieren, die nicht nur nicht sauber seien, sondern sich während des heftigen Monsuns der letzten Woche auch nicht als wasserdicht entpuppten.

Die Photos aus dem Athletendorf zeigen zehn Tage vor Beginn der Spiele nicht nur dreckige Räume, sondern abgesperrte Treppen und nicht passierbare oder gefährliche Fußwege. Und natürlich wird dieser Zustand der Unterkünfte auch auf andere Bereiche der Organisation “hochgerechnet”. Wie mag es um die Sicherheit, die Verpflegung und die medizinische Versorgung aussehen?

Ich kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, dass die nationalen Verbände Indien derart bloßstellen und ein Fernbleiben der Spiele ankündigen werden. Vielleicht wird man den Athleten eine Anreise freistellen – vielleicht ringt man Indien das Versprechen ab, kurzfristig Hotelunterkünfte für die Athleten zu besorgen.

Als zentrale Anlaufstelle für die Situation rund um die Commonwealth Spiele kann man das entsprechende BBC-Portal nehmen: BBC Commonwealth Games


Ein bißchen mehr Klarheit in Sachen College Sport-Conferences. Dem Wechsel von Colorado von der Big 12 zu der Pac-10 steht nichts mehr im Weg, nachdem die Verhandlungen mit der Big 12 über Abfindungen erfolgreich waren. Colorado wird auf eine Zahlung von 6,8 Mio US$ durch die Big 12 verzichten, um im Sommer 2011 wechseln zu können. Die Pac-10 streckt dieses Geld vor und reduziert dafür einige Jahre lang die Zahlungen an Colorado (z.B. aus den TV-Verträgen). Zur Erinnerung: Colorado ist so klamm, dass als einziger Grund warum Football-Coach Dan Hawkins noch nicht gefeuert wurde, die fehlenden Finanzierung der Abfindung gilt. Qu: Daily Camera

Nebraska muss aufgrund seines Wechsels von der Big 12 in die Big Ten auf eine Zahlung von 9,25 Mio US$ verzichten. Qu: Yahoo 

So hoch die Summen erscheinen: die Big 12 wollte ursprünglich 15 Mio von Colorado und 19,4 Mio US$ von Nebraska einbehalten. Letztendlich einigte man sich mit den Universitäten auf niedrigere Summen um langen und teuren Gerichtsprozessen mit ungewissen Ausgang aus dem Weg zu gehen.


Sprachlosigkeit auf der
Scorpions-Website
“Kommunikationsherrschaft?
Whuzz zat?”

Es ist ja nicht so, als wäre Deutschland der Erfinder von “Organisation”. Wegen “technischer Probleme” in der TUI Arena musste der deutsche Eishockeymeister Hannover Scorpions am Dienstag vor einer Woche sein Training abblasen.

Diese Woche, zwei Niederlagen später, stellte sich heraus, dass das technische Problem auf den Namen “Spielerboykott” hörte. Die Spieler weigerten sich u.a. aufgrund von verspäteten Gehalts- und Prämienzahlungen am Training teilzunehmen. Immer wieder beliebte Ausrede der Geschäftsführung: “Umstellung in der Buchhaltung”. Also das nächste “technische Problem”.

Ein weiteres “technisches Problem” hört auf den Namen Günter Papenburg und ist Besitzer der Hannover Scorpions. Weil aufgrund des Titelgewinns überraschend viele Prämien ausbezahlt werden mussten, verlangt Papenburg wieder einen 15%igen Gehaltsverzicht der Spieler.

Bleibt dass die DEL weiterhin nicht zur Ruhe kommt.

Passend dazu: Medien-Sport-Politik stellt die Frage ob der frühe Saisonstart (bzw. die lange Saison) der DEL schadet: “Warum der frühe Saisonstart der DEL ein Verlustgeschäft für die Klubs ist”


Die Hannover Scorpions haben auf ihrer Website anscheinend nichts zu den aktuellen Schlagzeilen zu sagen. In der Fußball-Bundesliga wäre einige Verantwortliche ganz glücklich drüber, wenn jeder die Klappe halten würde – ungeachtet der Tatsache dass sich mit dem Medienkarussell in Form von TV-Einnahmen und Sponsoren-Präsenz ganz gut Geld verdienen lässt.

Auf der anderen Seite kann ich Spieler und Klubangestellte verstehen, wenn diese zusehends genervt sind, dass eine normale, natürliche Bemerkung binnen Stunden von Medien zum ultimativen Konflikt hochgejazzt wird. Prototypisch konnte man das letzte Woche beobachten, als Sebastian Hellmann aus einer Jens Lehmann-Analyse erfolgreich ein Anti-Wiese-Statement bastelte, dass dann am Tag drauf zur Bashingvorlage wurde.

Oder wenn aus einem Satz von Heribert Bruchhagen “Mir sind die Interviews zu viel” die Frankfurter Rundschau einen längeren Artikel schreibt und titelt: “Maulkorb für mündige Spieler”. Der Artikel handelt zwar von möglichen atmosphärischen Verwerfungen innerhalb des Eintracht-Kaders aber als Aufhänger schien Ingo Durstewitz die rhetorische Frage “Zensur bei Eintracht Frankfurt?” verkaufsfördernder zu sein.

Dass einige Fußballer öffentlich Missstände anprangerten, „das sind wir nicht gewohnt“, sagte der 62-Jährige weiter. Und überhaupt: „Ich habe schon vor der Saison gesagt: Mir sind die Interviews zu viel.“ Zensur bei Eintracht Frankfurt?

aus: “Maulkorb für mündige Spieler”, Frankfurter Rundschau, 21.9.2010

Aus dieser einen Bemerkung leitet Durstewitz, ohne weitere Belege zu erwähnen, “Zensur” und “Maulkorb” ab. Cleverer ist es was Michael Horeni zum Zensur-Thema und Bruchhagen schreibt:

Der Filter ist da, und er ist (fast) überall. Heribert Bruchhagen hat auf der Vorstandsebene eines Profiklubs ein erfolgreiches Mittel gefunden, Informationen zu kanalisieren: „One face to the customer“ ist das Motto des Chefs der Frankfurter Eintracht seit seinem Amtsantritt. Das Sprechen mit nur einer Stimme gegenüber der Öffentlichkeit hat dem Verein nach turbulenten Jahren tatsächlich zu Ruhe und Seriosität verholfen. Bruchhagen schuf ein neues Bild – auch durch sein Meinungsmonopol. Nach außen dringt nur, was nach außen dringen soll.

aus: “Zensurbehörde Bundesliga”, FAZ, Michael Horeni, 21.9.2010

Horeni beleuchtet im Artikel beide Seiten der Medaillen: die Pflicht (oder der Zwang) der Bundesliga zur Kommunikation, weil es im Grunde genommen eine von den Medien und Sponsoren eingekaufte Dienstleistung ist. Aber auf der anderen Seite auch, die inzwischen weitreichenden und kaum noch kontrollierbaren Folgen von “offener Sprache” in der Öffentlichkeit.

Wenn aus jedem verbalen Lapsus in den Medien (und Blogs, Twitter et al.) ein Riesen-Boohay entsteht, muss man sich nicht wundern, wenn wir es mit immer glatteren und farbloseren Typen zu tun haben, die nur noch austauschbare Phrasenbausteine in die Mikros sprechen.

Daraus ergibt sich auch die Frage, wie man mit der öffentlichen Kritik von Marcell Jansen an Gerd Gottlob umgeht – Statements auseinandergenommen von heinzkamke in angedacht.

Einerseits war es wohltuend, das ein Fußballspieler auf dem Wege der direkten und ungefilterten(?) Kommunikation seinen Standpunkt in die Öffentlichkeit bringt. Auf der anderen Seite waren Jansens Statement inhaltlich auf so schwachen Füßen, dass es nach einen inhaltlich wohlsortierten Verriss schrie.

Es kam wie es kommen musste. Schlagzeilen. Lärm. Kuscheliger Folgeeintrag von Marcell Jansen, der nicht auf die inhaltliche Kritik einging. Und wieder eine Chancen weniger, mehr Authentizität zu erhalten.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Gottlob hat Jansen angerufen ? Gehts vielleicht noch katzbuckeliger ?
    Oder hatte man bei der ARD Angst, nie wieder Interviews mit Jansen zu bekommen ? ^^

  3. Wieso katzbuckelig? Wir kennen den Inhalt des Gespräches nicht. Jansen hat Gottlob direkt angesprochen. Da halte ich es nicht für komplett abwegig, das Gottlob zum Telefonhörer greift und man sich ausspricht.

    Das Gespräch muss nicht per se “katzbuckelig” gewesen sein. Kann, muss aber nicht.

  4. Sehe ich genauso. Ebenso wie ich Jansens Statement wohltuend “normal” fand. Das war aus der Emotion raus geschrieben, natürlich nicht 100 % überzeugend, aber durchaus interessant zu sehen, dass die Aussagen, die Reporter so manches mal treffen, den Spielern nicht am Arsch vorbei gehen.
    Und dass Gottlob angerufen hat, finde ich ebenfalls positiv. Ob ein selbsternannter Reportergott wie Marcel Reif oder TuT zum Hörer greifen würden, wage ich stark zu bezweifeln.

  5. Bzgl. der Kritik an TV-Kommentatoren/Moderatoren von Marcell Jansen ist durchaus berechtigt – egal ob Sky, ARD, ZDF, LT, Sport1 und wie sie alle heißen.

    Es gibt in Deutschland keine guten TV-Kommentatoren/Moderatoren. Mittlerweile sind sie alle – mal weniger mal mehr – durchgeweicht und reden vieles sehr schön. Meines Erachtens würde es den Sendern gut, wenn man z.B. zusätzlich Co-Kommentatoren einsetzen würde. Deutschland ist das einzigste Land, in denen es keine Co-Kommentatoren. Schade eigentlich, dabei könnten alle Seiten profitieren.

    Die Sportübertragungen haben alle einen Mackel – sie sind weichgespült und bei internationalen Wettkämpfen (Olympia, EM, WM) oft sehr “parteiisch”. Selbst die englischen Übertragungen der WM (auch Spiele der englischen Mannschaft) waren sehr angenehm zu sehen, weil sie am Spielgeschehen waren und nicht versucht wurde irgendwelche Anekdoten zum englischen Fußball zu spinnen.

  6. naja, ich weiss nicht, für mich klang der ganze Sermon auf der Seite von Jansen eher nach Jammerei, so nach dem Motto, “mein Papa sagt aber, ich habe ganz toll gespielt, buhuhuuhuh…”.
    Da war ich fast versucht, dem armen Marcell ein Eis zu kaufen, damit er sich besser fühlt. ^^

    Klar kann Herr Gottlob anrufen, wen er will. Aber ich hätte es an seiner Stelle vermutlich nicht getan. Für Profisportler gehört es nun mal dazu, dass Journalisten oder Kommentatoren ihre Leistung bewerten. Da muss man den Leuten auch ihre Meinung zugestehen, und sich ein Fell wachsen lassen, das etwas dicker ist.
    Wir hatten ja hier schon mal über die heutzutage manchmal fehlende, aber eigentlich notwendige kritische Distanz zwischen Journalisten/Reportern und den Subjekten ihrer Berichterstattung diskutiert, besonders im Sportbereich.
    Vielleicht schätze ich ja die alltägliche Arbeit von Journalisten im Umfeld der BuLi und der Nationalmannschaft falsch ein, aber aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, einen Spieler wegen so einer Lappalie überhaupt privat zu kontaktieren. Oder haben Nationalspieler Diensthandys, worüber interessierte Reporter sie in solchen Fällen erreichen können ?

  7. @sunny, na da würde ich dir gerne widersprechen. Wolf Fuss, Sebastian Hellmann, die sind schon ganz ok, finde ich. Und Henkel bei Sky ist als Field Reporter klasse.

    Natürlich gibts auch Totalausfälle, TuT und Reif kann ich mir auch nicht immer anhören, aber ist eben auch Geschmackssache.
    Zu den Doppelkommentatoren hat ja dogfood schon vor einer Weile was geschrieben, glaub ich, Stichwort Lienen. ^^

    Da gibts auch gute und schlechte.

  8. Big 12 (an jetzt Big Texas and Little Nine):
    Nicht nur formaljuristisch die Vermeidung von langen Gerichtsprozessen, sondern vor allem die dringende Notwendigkeit, Spielpläne festzuzurren (auch OOC) hat sowohl bei den Unis als auch bei den beteiligten Conferences dazu geführt, sich hier schnell zu einigen. Die Zeit drängt…

  9. Es war ja keine “Lappalie” sondern ging durch alle Zeitungen und Websites.

    Und wo hört die “notwendige Distanz” auf? Tut sie es schon bei einem Anruf bei dem man Hintergrundinformationen austauscht?

    Den Jansen-Text fand ich auch schlecht – IMHO so spektakulär schlecht und so wenig stringent, dass man als betroffener Kommentator es auch hätte ignorieren können. (@sunny2k1: Jansens Text hat so ziemlich nix mit einer notwendigen und fundierten Kritik an Kommentatoren allgemein oder Gottlob im speziellen zu tun). Aber das hat mehr mit inhaltlichen Aspekten zu tun und weniger damit das Jansen sich jeder Kritik wehrlos gegenüberzustellen hätte.

    Wenn Gottlob meint, er müsse gegenüber Jansen seine Kommentierung in einen Kontext setzen und es ihm am Telefon erörtern, kann ich das verstehen und ist für mich jetzt nicht ein Verrat am Journalismus.

  10. ESPN-Artikel über Zahlen und Schulden im europäischen Vereinsfußball: http://espn.go.com/sports/soccer/news/_/id/5580467/european-football-eating-itself

  11. Echt ? Da lese ich anscheinend die falschen Zeitungen, und besuche die falschen Websites. :)

    Und selbst wenn, nur weil es in Zeitungen steht, und auf Websites darüber berichtet wird, kann es trotzdem eine Lappalie sein. Wie du selbst schreibst, haben die Medien in der heutigen Zeit der 24-Stunden-Berichterstattung die Angewohnheit, aus nichts eine Story zu machen, nur weil sie eine brauchen.
    Da wird aufgejazzt, was das Zeug hält, man muss ja Content abliefern.

    Verrat am Journalismus ist jetzt etwas hoch gegriffen, aber wie du schon sagst, Gottlob hätte das auch gut ignorieren können. Nicht, dass er bald nach jedem Länderspiel die halbe Nationalelf abtelefonieren muss, weil die seinen Kommentar doof fanden. ^^

  12. Apropos…

    Immer wieder interessant und lesenswert, wie sich der ESPN Ombudsman mit der hauseigenen Berichterstattung auseinandersetzt:
    http://sports.espn.go.com/espn/columns/story?columnist=ohlmeyer_don&id=5605956
    Wer hier einfache Antworten auf komplexe Fragestellungen erwartet, wird allerdings enttäuscht werden.
    Was ich mich frage: Welches deutsche Medium setzt sich qua Ombudsmann (-frau) ähnlich mit sich selbst auseinander? (Ist ‘ne ehrliche Frage, mir fällt nix ein.)

  13. Mal ne Frage zu den Toilettenfotos in Indien. Haben die Bauarbeiter in das Waschbecken geschissen? Das ist doch eine Arbeit von ner Stunde, was wegzumachen, bevor die Kommission anrückt. Ich als Athlet würde ja jetzt schon kotzen, und dann vielelicht noch schnell in einem Fluss baden und man schleppt sonstwas mit nach Hause^^

  14. eigentlich alle Öffentlich Rechtlichen Sender in Deutschland haben eigene Ombudsmänner, die sich insbesondere mit ethischen Fragen beschäftigen (siehe beispielsweise NDR-Tatort).

    Zu Sunny: Ganz ehrlich, nachdem ich jahrelang in den USA erleben musste, dass an jedem internationalen Sportereignis nur Athleten aus den USA teilnahmen, kann ich entsprechende Kritik an den deutschen ÖR nur noch müde belächeln.

    Ich bin jetzt schon froh, für den Ryder-Cup nächste Woche das World Feed auf Sky zu haben und nicht wieder NBCs Patriotismus-Elegie erleben zu müssen.

  15. Dass es Ombudsleute gibt, ist klar. Aber wo treten sie mit den Lesern/Zuschauern in einen Dialog bzw. wo kann ich überhaupt etwas über ihre Arbeit (und ihre Einordnung der Dinge) lesen?

  16. Apropos Eishockey:
    @dogfood:
    Hatte ich Dir bei “Closed” schonmal geschrieben, ist aber in der Hektik evtl untergegangen, aber vielleicht interessiert es Dich noch, bzw Richtung Weihnachtszeit ;-)
    Live-Sport: Bei http://www.crocodiles-hamburg.de hat sich nun etwas getan und es steht wohl auch ein Spielplan für die Oberliga-Nord
    siehe http://www.eishockey.info/eishockey/WebApp?cmd=spielplan&mannschaftId=293

  17. “Passend dazu: Medien-Sport-Politik stellt die Frage ob der frühe Saisonstart (bzw. die lange Saison) der DEL schadet: “Warum der frühe Saisonstart der DEL ein Verlustgeschäft für die Klubs ist””

    Ziemlich schlecht recherchierter Artikel. Der Autor kennt sich anscheinend so wenig aus, dass er nicht mal auf der Ligenseite der 2. Bundesliga gehen kann, um dort den Zuschauerschnitt des EHC München aus der letzten Saison nachzulesen. Auch sehr kritisch ist ein Vergleich von Anfangswerten mit Durchschnittswerten der ganzen Saison, sowohl zu positiv (Krefeld hatte z.B. ein Derby gegen Düsseldorf) als auch zu negativ (die Düsseldorf-Zahlen haben weit mehr Gründe als der frühe Saisonbeginn, und dabei meine ich nicht mal direkt die Hallenfrage).
    Die Diskussion, ob die Liga zu früh anfängt gibt es im Grunde jedes Jahr und jedes Jahr ist die Relevanz für den Saisonverlauf vernachlässigbar. DEL- und auch grundsätzlich Erstligaeishockey (andere ausländische Topligen fangen ja ebenfalls so früh an) hat sich zudem die letzten 20 Jahre gewandelt. Durch neue und v.a. oft beheizte Hallen ist Eishockey kein zwingend “kalter” Sport mehr, so daß die Frage, ob es draußen warm ist, nicht mehr so wichtig zu sein scheint. Ganz auszuschließen ist gutes Wetter als “Hinderungsgrund” natürlich nicht. Ein weiterer, aber ebenfalls wichtiger Faktor dürfte aber zu Saisonbeginn auch die fehlende Spannung sein, die eben weniger Gelegenheitszuschauer anzieht.

  18. Sportdigital.tv überträgt noch nicht näher genannte EM-Quali-Spiele! Quelle: ihr TV-Guide.

  19. zu DEL: ich denke, dass der Start-Zeitpunkt an sich und die Temperatur weniger das Thema ist, sondern einfach die hohe Anzahl der Spiele bis es dann irgendwann zum quasi-reset kommt. Früher (…bin ich alt geworden..) gabs ein Heimspiel gegegn Koeln und eins gegen Duedo usw. und es waren absolute Highlights der Saison und potenziell wichtig für die Tabellensituatiuon….jetzt ist das Ergebnis eines Vorrundenspieles sowas von egal, dass es eben keinen juckt sich das alles anzutun. Rare Assets sind eben wertvoller, als Assets die einem 60 mal vor die Füsse gekotzt werden….1 Punkt im Penaltyschiessen extra erzielt ? ja, super show (gerade für ES Reporter Novizen), aber wenn es am Ende 98 davon braucht um 1. zu werden, eher zu vernachlässigen.Stichwort sportlicher Wert.

  20. @Dirk21
    Ich weiß nicht wie alt Du bist, aber Doppelrunden gab es auch schon in der Bundesliga. Regelmäßig ist das seit Anfang der 70er der Fall (zuvor gab es das auch schon, nur eben nicht dauerhaft).Die 1,5-Runden (in Anlehnung an den NHL-Spielplan) in der DEL waren Ausnahmen. Zudem gab es in der DEL einige Jahre von 96-99 den Modus, bei der nach einer Einfachrunde nochmal eine Meisterrunde vor den Play-Offs gespielt wurde. Es gab also schon sehr lange 2 Heimspiele gegen Köln und Düsseldorf (mit kleinen Ausnahmen). Play-Offs gibt es seit 1983. Der einzige Unterschied zu “früher” ist die wesentlich höhere Teilnehmeranzahl. Früher waren es überlicherweise 12 Teams, macht aber auch aktuell “nur” 10 Spiele weniger.

  21. @ Jochen
    mea culpa, das thema Doppelrunde hatte ich falsch in Erinnerung.
    Hatte meine stärkste Eishockeyphase als es 10 bzw 12 Mannschaften waren, ergo 36 bzw. 44 Spiele. Das Grundproblem mit der viel höheren Anzahl an Vorrunden-Spielen bleibt somit erhalten. Dass es seit dieser Saison stets best-of-seven Runden in den play-offs gibt, macht hingegen absolut Sinn.

  22. @Dirk21
    Das mit dem Best-of-7 stimmt so nich mehr. ;)

    http://del.org/index.php?id=1298&tx_ttnews%5Bpointer%5D=10&tx_ttnews%5Btt_news%5D=9018&tx_ttnews%5BbackPid%5D=1223&cHash=426cd5256e

    Ich halte jetzt 8 Vorrundenspiele mehr im Gegensatz zu früheren Zeiten nicht wirklich für einen starken Nachteil. Vielmehr hat sich dieses System (wesentlich mehr Vorrundenspiele als z.B. beim Fußball + Play Off) ja eigentlich überall durchgesetzt. Selbst in deutschen Amateurligen sind den meisten Vereinen eine Einfachrunde zu wenig. Kritisch sehe ich eher eine Ausweitung der Liga auf 15/16. Da wird dann auch aus anderen Gründen eine Liga zu groß. Zudem sind die 52 Vorrundenspiele wirklich auch eine Grenze der körperlichen Belastung. Bei 16 Teams fängt man ja schon an kleinere Gruppen zu bilden und so nicht gegen jeden zweimal spiel.
    Die Kritik an einer meist sinnlosen Vorrunde sind für mich Einzelmeinungen, die eben immer wieder aufkommen. Auch beim Basketball wird das Vorrundensystem in Frage gestellt, meist besonders laut wenn wie letzte Saison z.B. in der BBL die Topteams bereits in der 1. Runde ausscheiden.