Breaking: Ralf Rangnick soll in Hoffenheim hingeschmissen haben

Neujahrsgrüße von der Homepage
der TSG 1899 Hoffenheim

[22h52] Lt. Kicker/SID verweist Hoffenheim in Sachen Rangnick auf eine Pressekonferenz, die für Sonntag vormittag anberaumt wurde.

[20h09] Bei Twitter entbrennt nun eine Diskussion (soweit Twitter sowas zulässt), inwieweit Rangnicks Schritt “konsequent” ist.

Ich würde dem im Prinzip zustimmen … aber wenn sowas in Rangnicks Biographie bei sechs Trainerposten im Profifußball zum vierten Mal passiert, dann stellt sich schon die Frage, was da speziell bei Ralf Rangnick schief läuft.

Rangnick verlängerte seinen Vertrag im letzten Mai. Hat sich Dietmar Hopp binnen sieben Monaten so verändert oder hat Ralf Rangnick mit seiner Einschätzung so daneben gelegen?

[20h04] Stand 20h04 ist bild.de bzw. die BamS weiterhin die einzige Quelle – die Quelle hat aber heute ganz gut funktioniert. Meldete sie doch einige Stunden vor der offiziellen Bekanntgabe auf der FCB-Seite, den Gustavo-Transfer.

[19h29] Heute um 19h22 brachte bild.de die Exklusivmeldung “Ralf Rangnick nicht mehr Hoffenheim-Trainer”.

Dem voraus ging die Einigung von Hoffenheim mit dem FC Bayern über einen sofortigen Wechsel vom Defensiv-Allrounder Luiz Gustavo, die inzwischen sogar vom FC Bayern auf der Website publik gemacht wurde (lt. Sport BILD soll Alaba für die Rückrunde an Hoffenheim ausgeliehen werden – Hat-Tip @helmi).

Der Brasilianer Luiz Gustavo vom Ligakonkurrenten 1899 Hoffenheim soll in der Rückrunde der laufenden Saison den deutschen Rekordmeister verstärken. Der Vorstand des FCB erzielte eine grundsätzliche Einigung mit den Kraichgauern sowie deren Mäzen Dietmar Hopp über einen sofortigen Wechsel des 23-Jährigen an die Säbener Straße.

An Neujahr und am Sonntag wird Luiz Gustavo die medizinischen Tests in München absolvieren. Sollte dabei alles planmäßig verlaufen, wird der Brasilianer einen Viereinhalbjahresvertrag bis 2015 erhalten. Am Dienstag wird Luiz Gustavo gemeinsam mit Sportdirektor Christian Nerlinger ins Trainingslager der Bayern nach Doha/Katar nachreisen.

aus: “Einigung mit Hoffenheim – FCB vor Verpflichtung von Luiz Gustavo”, 1.1.2011

Bereits vor Weihnachten klangen die Möglichkeiten bezüglich eines Wechsels an. Mit deutlichen Unterschieden in der Tonalität zwischen “Fuffzich minus eins” Hopp und Rangnick.

Stellen Sie sich mal vor, wir gewinnen jetzt in Wolfsburg und dann noch am Dienstag im Pokal gegen Gladbach. Wir stehen in zwei Wettbewerben aussichtsreich da. Sollen wir da den Bayern sagen: Hier, bitte, ihr könnt im Winter einen unserer besten Spieler haben?”

aus: Ralf Rangnick, in der Süddeutschen Zeitung, 16.12., zum Thema Luiz Gustavo

“Es ist sonnenklar, dass Gustavo im Sommer zu Bayern München gehen darf. Es wäre unmoralisch, wenn wir ihm die Karriere verbauen würden!”

aus: Dietmar “ich bin nur Mäzen” Hopp, 21.12. in der Rhein-Neckar-Zeitung

Die Bild.de-Meldung deutet an, dass genau hier der Spalt zwischen Hopp und Rangnick zu groß war. Wie schrieb ich am 21.12.:

Wenn Rangnick noch einen Restfunken Cholerik in seinen Körper spürt, fliegt heute in der Geschäftsstelle Mobiliar durch die Räume. Ich kann mir schon vorstellen, dass heute morgen nach diesen Aussagen von Hopp, das Blut in Rangnicks Körper pluckert und pumpt, denn ein so offensichtlicher und nahezu wehrloser Verkauf ihres besten Mannes, ist ein Rückschritt für Rangnicks Ambitionen.

Und so scheint es gekommen zu sein. Laut bild.de soll Hoffenheim die Gustavo-Verhandlungen hinter dem Rücken von Rangnick durchgeführt haben. Nachdem heute der Gustavo-Transfer par ordre de mufti anscheinend durchgewinkt wurde (einzig die medizinische Prüfung steht noch aus), lösten Hoffenheim und Ralf Rangnick “einvernehmlich” den Vertrag auf.

Für Rangnick ist es die vierte von sechs Trainerstellen im Profifußball, die er vorzeitig aus eigenem Antrieb verlassen hat. Reutlingen, Ulm, Schalke und nun Hoffenheim.

Interessant ist die Nachfolgefrage auf einem eigentlich sehr leergefegten Trainermarkt in Deutschland. Derzeitiger Co-Trainer ist Marco Pezzaiuoli, der erst im Sommer die DFB-Nachwuchsarbeit verließ und dort zuletzt mit der U18 einen guten Eindruck hinterließ.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. mein tipp: daum wird trainer bei hoffenheim

    er will so eine art generalchef in sportlichen dingen werden – das kann er in hoffenheim werden, mit einem manager tanner, der so etwas wie der willi lemke hoffenheims ist.

    das einzige “problem” ist die machtfülle hopp.

  3. Was fällt mir dazu spontan ein:
    – Passt ein (BaWü)-Schwabe nach dem bayerischen Schwaben nach Hamburg?
    – Und welcher Trainer unter 60 (einen anderen kann ich mir bei Hoffenheim nicht vorstellen) ist denn jetzt auf dem Markt?

  4. Na dann kann der HSV sich ja von Veh trennen, die fehlende Alternative hat sicherlich zur Zögerlichkeit beigetragen.

  5. Ich würde Rangnick ja nur zu gerne mal bei RB Leipzig erleben. Geschichtswiederholung sozusagen. ;)

  6. Hopp ist ja zum Glück nicht in das Tagesgeschäft eingebunden, sonst gäbe es womöglich Erklärungsbedarf.

  7. @dogfood: die 18neunundneunzig-Seite listet übrigens auch noch Peter Zeidler als Co-Trainer neben Pezzaiuoli.

  8. Robin Dutt ließe sich mit etwas Geld vllt. auch nach Hoffenheim locken…

  9. Lucien Favre als Nachfolger – anyone?

  10. Na ja, frühzeitig verlassen stimmt natürlich. Reutlingen kann ich nix zu sagen, in Ulm ist er früher als ursprünglich eh geplant nach Stuttgart gewechselt und bei Schalke hat Assauer ihn auf miese Art und Weise an die Wand gestellt sodass sein Abgang klar war, den Zeitpunkt hat Rangnick hier nur selbst gewählt mit seiner ungewöhnlichen Eigenrunde.
    Und aktuell kann ich ihn vollauf verstehen, wie sportlich hirnverbrannt ist dieser Verkauf, wie soll Rangnick mit Hopp und Thanner an der Erfolgsstory Richtung Spitze arbeiten, wenn sein Wort irrelevant ist? Und so finanziell nötig haben die es doch nicht, das man zwingend im Winter verkaufen muss.

  11. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Man verscherbelt – ohne Not – in der WP, über den Kopf des Trainers hinweg, den mit Abstand wichtigsten Spieler der Mannschaft (zumindest in diesem System). Und bildet dann noch dem Verein, der einem den Spieler abkauft, den Rohdiamanten aus (der sonst erstmal gnadenlos auf der Bank verschimmeln würde, zumindest aktuell).

  12. Ach so, ich werfe übrigens Wolfsburg als nächste Rangnick Station in den Ring und spekuliere jetzt schon über Kompetenzgerangel zwischen Hoeneß und Rangnick. Wenns nicht Wolfsburg wäre, dann würde es fast spaßig…

  13. @Hoffi
    In Bezug auf den nächsten Job von Rangnick kam mir genau der gleiche Gedanke.

  14. @Tilo: wobei Alaba besser ist als Gustavo. Das ist KEIN Witz!

  15. Rangnick sehe ich auch als nächstes entweder in Wolfsburg. oder Hamburg.

  16. Das mit dem “finanziell haben sie es nicht nötig”, wird oft völlig falsch eingeschätzt. Hopp ist KEIN Abramowitsch, der über Jahre immer wieder Kohle in den Verein steckt und mit horrenden Verlusten leben kann (wenn man ehrlich ist, ist auch der heutige Abramowitsch nicht mehr der Abramowitsch von vor fünf, sechs Jahren, man frage nach bei Michael Ballack). Hopp hat in den Anfangsjahren viel in die Mannschaft und die Infrastruktur gesteckt, um das Ziel Bundesliga zu erreichen. Das waren Investitionen mit der Perspektive, das der Verein sich irgendwann – halbwegs – selbst trägt. Davon ist Hoffenheim weit entfernt bei zweistelligen Millionenverlusten Jahr für Jahr. Der Verein kann sich nur tragen, wenn er immer wieder seine besten Spieler sehr teuer verkauft, wie das zwei, drei Klassen höher ja zb auch der FC Porto, Ajax Amsterdam oder Olympique Lyon (bis vor kurzem) praktizieren bzw. praktiziert haben (Alle Beispiele kann man sich mit detailiierten Bilanzen im Blog The Swiss Ramble ansehen).

    Auf den ersten Blick sieht das Verhalten von Hopp in dieser Sache ziemlich stillos aus, obwohl er in der Sache zweifellos recht hat – es geht ja auch um sein Geld. Rangnick hat die Absichten Hopps schon länger völlig falsch eingeschätzt – Modell früher Abramowitsch -, im letzten Jahr gab es ja schon richtig Krieg. Dass das irgendwann nicht mehr gut geht, war abzusehen.

    In München sitzt wohl gerade jemand grinsend vorm Fernseher. “Rangnick ist noch immer nach einem guten ersten Jahr geflogen, und so wird es auch jetzt wieder sein”, war da mal irgendwas?

  17. @joshtree – doch doch, guter Witz!

  18. @ Joshtree
    In drei Jahren bestimmt, aber aktuell muss der Junge doch noch einiges lernen.

  19. Ergänzung zu meinem Post: Ich habe da von “zweistelligen Millionenverlusten Jahr für Jahr” gesprochen. Das war Spekulation von meiner Seite, scheint aber zu stimmen. Auf ebundesanzeiger.de kann man die Bilanz der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH nachlesen. Danach wurde in der sportlich überaus erfolgreichen (d.h. ja auch in Sachen TV Geld und Sponsorenzuschlägen wirtschaftlich guten) Saison 2008/2009 bei Umsätzen von 41.764.317 Euro ein Verlust von -16.529.510 Euro eingefahren. Im Vorjahr 2007/2008 gab es bei Umsatz von 12,4 Millionen einen Verlust von 18,3 Millionen. Das sind mal eben 35 Millionen Verlust in zwei Jahren, getragen durch “Verlustübernahme atypisch stille Gesellschafter”, d.h. Hopp. (Quelle: ebundesanzeiger.de, dort nach ” TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH” suchen, Bilanz vom 08.07.2010.

    Ich bin mal gespannt, ob man diese Zahlen in den nächsten Tagen in deutschen Zeitungen lesen wird. Der Rechercheaufwand wäre ja immens lol

  20. Noch eine Ergänzúng: 2006/2007 (letzte Regionalligasaison) Umsätze 3,6 Millionen, Verluste -9,7 . Quelle: Bilanz vom 17.08.2009 auf ebundesanzeiger.de

  21. Den Riss zwischen dem Ralf und Hopp hat man doch schon im letzten Mai gespürt. Die Vertragsverlängerung war ein notwendiges Übel, da man keinen Ersatz hatte. Nach der Saison wäre er eh genagen so meine Vermutung.

  22. Wolfsburg würde ich auch sagen.
    Und bei dem Spielermaterial würde ich gerne wissen, was Rangnick daraus formen kann. Mit Diego kann er schonmal nicht würde ich tippen.

  23. Rangnick und DH? Never. So blöd kann er nicht sein.

  24. @mario: inmteressante quelle!

    am besten finde ich den wirtschaftsprüfer JENS LEHMANN

  25. Auch aufgrund der Bio (4 von 6x vorzeitig gegangen), frage ich mich, ob Rangnick nicht erst mal für eine Zeit im deutschen Profifußball verbrannt ist (okay, das hätte ich von Labbadia auch geglaubt…).

    Ich würde daher eher auf eine Auslandsstation tippen.

  26. man darf nicht vergessen das die TSG das “hobby” von herrn hopp ist und er mit seinem spielzeug, in das er seehr viel geld steckt, machen kann was er will. das sollte aber jeden klar gewesen sein. das ist kein normaler verein. ganz und gar nicht

  27. Ich muss mario vom Gefühl da recht geben. Da ordnet jemand kurzfristige Auswirkungen dem Masterplan “Ausbildungsverein auf hohem Niveau” unter.

    Hopp wirkt auf mich immer wie jemand, dem zumindest daran gelegen ist, nach Außen wie ein klassischer haseatischer Geschäftsmann zu wirken (wie die Wahrheit ist, wird niemand von uns beurteilen können). Also alles am langfristigen Profit ausrichten und absolute Verlässlichkeit für Geschäftspartner.

    Dazu passen zwei Motivlagen:

    Zum einen die Frage, was jetzt gerade für das eingesetzte Kapital das sinnvollste ist. Und da könnte sich ein Verkauf jetzt plus sechs Monate Scouting nach lohnenden Neuanlagemöglichkeiten als lohnender herausstellen, als in einer ohnehin halbverkorksten saison auf Biegen und Brechen noch Platz sechs zu erreichen versuchen.

    Zu anderen könnte ich mir vorstellen, dass Hopp Gustavo bei der Verpflichtung schlicht versprochen hat sich hier entwickeln, und bei der ersten halbwegs finanziell interessanten Anfrage aus dem Regalbrett Bayern, Arsenal, Juve die Freigabe erteilt zu bekommen. Und als nüchterner Geschäftsmann einkalkuliert, dass es sich in Spieler- (Berater-) Kreisen herumspräche, wenn solche Absprachen dann nicht eingehalten würden. Anders kann ich mir die ansonsten selten blöde Einlassung “Es ist sonnenklar, dass Gustavo im Sommer zu Bayern München gehen darf. Es wäre unmoralisch, wenn wir ihm die Karriere verbauen würden!” schlicht nicht erklären.

    Davon ab würde mich mal interessieren, wie man “im Kraichgau” auf die Formulierung der Bayern-Website “Der Vorstand des FCB erzielte eine grundsätzliche Einigung mit den Kraichgauern sowie deren Mäzen Dietmar Hopp reagierte. Und ob den Verantwortlichen für die Webpräsenz der Bayern so eine kleine Lässlichkeit tatsächlich aus Versehen passiert.

  28. In den beiden oben zitierten Bilanzen findet sich im Lagebericht unter D. Entwicklung jeweils folgender Passus:

    “Das Ziel der TSG 1899 Fußball-Spielbetriebs GmbH ist nach der erfolgten sportlichen Qualifikation für den Spielbetrieb zur Bundesliga, zunächst die sportliche Etablierung in dieser Spielklasse. Ferner wird die Erwirtschaftung positiver Transferergebnisse angestrebt. Die Förderung und Entwicklung junger Nachwuchs-Talente stellt dabei eine der wesentlichen Aufgaben dar. Die getätigten Transfers sind daher unter sportlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll. Es handelt sich um junge, noch unfertige Spieler im Alter zwischen 19 und 23 Jahren. Die Spieler sind allesamt mit langjährigen Verträgen ausgestattet und fügen sich daher sehr gut in das Konzept der nachhaltigen Förderung junger Talente ein. Die Spieler sind hoch talentiert und trotz ihres jugendlichen Alters bereits Nationalspieler in ihren Heimatländern und damit ideale Vorbilder und Begleiter unserer Nachwuchsspieler aus den Förderzentren. Alle Neuverpflichtungen sind betriebswirtschaftlich gesehen Vermögenswerte, die dem Club in der Zukunft außerordentliche Erträge bringen können ”

    Der aktuelle Transfer ordnet sich da nahtlos in eine klare und transparente Unternehmensstrategie ein. Nebenbei bemerkt, war das ja auch schon die “Verteidigungslinie”, als Hoffenheim für die massiven Investititionen in der zweiten Liga angegangen wurde: “Wir kaufen keine alten Stars, sondern junge, hochtalentierte Spieler, die wir irgendwann mit hohem Gewinn weiterverkaufen wollen”. Da wird man sicher auch noch O-Töne von Rangnick finden, in denen er genau das bestätigt. Es ist wohl unwahrscheinlich, dass er da einen kompletten U-Turn hingelegt hat.

    Die Gründe für sein Ende dürften wohl woanders liegen.

  29. Laut spox soll Rangnick morgen selbst auf der Pressekonferenz zugegen sein. Irre ich mich, oder wäre das erste Mal, dass ein Ex-Trainer an der Verkündungskonferenz teilnimmt?
    Ich kann übrigens das Betonen ‘4 von 6 mal selbst geschmissen’ nicht nachvollziehen. Bei Schalke war es doch letztendlich eher zur Wahrung der Restwürde, dass er gegangen ist. So nun auch hier, denn das ein Trainer eine derart unterwürfige Geste vor den Bayern mit vollzieht, kann man imho nicht erwarten. Für mich absolut unerklärlich, wie man sich so geben kann, das klärt auch das Umschwenken auf die Strategie ‘teuer weiterverkaufen’ allein nicht auf. Zumindest eine Fassade des Widerstands sollte man doch schon zur Erzielung einer angemessenen Ablöse errichten.

  30. re Rangnick verbrannt: Glaube ich nicht. Das ist der Trainer, der mit einem Aufsteiger übrletztens überlegen Herbstmeister geworden ist. Der bewiesen hat, dass er einen zumindest eine zeitlang gut funktionierenden Kader zusammenstellen und bewegen kann, wenn man ihm nur ordentliche Ressourcen an die Hand gibt. Das bleibt hängen. Und wird in Wolfsburg, Hamburg, Köln oder Stuttgart sicher in lebhafter Erinnerung sein – wie auch in Salzburg.

    An Dutt o.ä. beim Verein ohne Mäzenateneinfluss glaube ich übrigens nicht. Hopp dürfte zu sehr Geschäftsmann sein, um sich die Bilanz des Gustavo-Transfers durch die Kosten für eine hektische Trainer-Abwerbung verhageln zu lassen – und zumit mit der Möglichkeit, dass die Aktion Rangnick aufgeben lässt, muss Hopp gerechnet haben. Also hat man entweder einen freien Trainer im Auge (da würde mir allenfalls Favre annähernd logisch erscheinen, der aber eher ein Team durch Transfers umbauen zu können scheint, als die vorhandenen Spielern zu entwickeln), oder man ist von diesem Pezzadingsbums überzeugt genug, um ihm zumindest zuzutrauen, sich in der wahrscheinlich ohnehin weder nach oben, noch nach unten groß aufregenden Restsaison einen Namen zu machen – oder dann im Sommer den Wunschtrainer zu verpflichten (van Gaal? Jol?). Ab 2013 machts dann übrigens Magath.

  31. Die Gründe für sein Ende dürften wohl woanders liegen.

    Sehe ich so unmittelbar nicht. Kein leitender Angestellter kann sehenden Auges eine solche öffentliche Enteierung hinnehmen. Kein leitender Angestellter mit gewissen Karriereambitionen jedenfalls.

    Die Frage stellt sich allenfalls, ob ein sensiblerer/ an seinem Verbleib interessierterer Trainer die Zeichen vielleicht rechtzeitig gelesen und sich in dieser Einzelfrage gar nicht erst öffentlich so dermaßen konträr zum geldgeber positioniert hätte.

    Übrigens würde ich Hopp auch zutrauen, dass er absah, dass man sich in den nächsten Monaten so oder so von Rangnick wird trenne müssen, und deshalb jetzt diese Vorgehensweise gewählt hat, um ihn loszuwerden. Rangnick verzichtet durch seinen Rückzug auf jede Ablösesumme und dass zum für den Verein günstigsten Zeitpunkt, um die Verantwortung an jemand anderen weiter zu geben, das ganze in extrem vorhersehbarer weise durch eine einzige Handlung Hopps der TSG ausgelöst – kann Zufall sein, muss aber nicht.

    Ich glaube wohlgemerkt nicht, dass man nur um den Trainer loszuwerden, den besten Mann verkauft hat. Aber eventuell wird auch dieser Faktor in eine nüchterne Kosten-Nutzen-Abwägung der verschiedenen Handlungsoptionen eingeflossen sein.

  32. Wenn Rangnick die Tendenz zum Hinschmeißen hat, sollte das doch nicht gegen eine Verpflichtung sprechen. Da spart man jedenfalls Abfindungskosten ;)

  33. Wie war das übrigens noch mal: Unerklärlich, was die ganzen Leute an diesem unwichtigen Verein interessiert?

  34. @Sternburg: Die “Enteierung” hat Rangnick doch selbst verursacht, indem er in Abweichung von einer ganz klaren Konzeption der TSG als “selling club” (siehe den Passus aus den Lageberichten oben) in den letzten Wochen eine Position aufgebaut hat, in der ein Verkauf im Winter sprichwörtlich “nur über seine Leiche” möglich war. Das hat auf mich schon extrem irrational und selbstmörderisch gewirkt, zumal schon vor vier, fünf Wochen zu 100 % fest stand, dass man den Spieler so oder maximal bis Ende der Saison behalten könnte. Man müsste Rangnick schon viel Dummheit unterstellen, um annehmen zu können, dass er dieses Ende nicht abgesehen hat oder verhindern wollte.

    Und darauf zielt meine Formulierung eben ab. Es war klar, dass sich die Wege zeitnah trennen werden und beide Seiten haben die Entwicklung jetzt eben als Anlass genommen, das auch zu tun. Die Ursachen liegen aber wohl woanders.

    Ich glaube auch nicht, dass Hoffenheim einen “großen Namen” verpflichten wird. Ein pflegeleichter, hoch kompetenter, immer noch relativ billiger Trainer wie Dutt wäre meiner Meinung nach Kandidat Nr. 1, spätestens für den Sommer. Die anderen genannten Namen kann man komplett vergessen, die wären sehr teuer und in jeder anderen Hinsicht Rangnick hoch drei. Es ist ja offensichtlich, dass der Name Magath ein Witz war, aber die beiden anderen doch wohl auch, oder?

  35. Klar, Gustavo war ein extrem wichtiger Spieler für Hoffenheim, aber wenn jeder Trainer hinschmeißen würde, wenn ihm ein wichtiger Spieler unterm Hintern wegverkauft wird, wäre das doch übertrieben. Da muss also noch mehr dahinterstecken. Und mit Alaba wurde doch guter Ersatz verpflichtet.
    Ach ja: Wie war das noch mal mit der 50plus1Regel, gegen die Hopp nie verstoßen wollte. Spätestens jetzt ist klar, wer dort das Sagen hat, da muss die DFL einschreiten.

  36. Wie soll die DFL da einschreiten, wenn Herr Hopp formell zum Beispiel 49% des Vereins halten sollte. Jeder weiß und dazu zählt auch die DFL, dass Hoffenheim doch ohne Hopp nicht mal im Profifußball wäre und es natürlich selbst wenn er nicht die Mehrheit über den Verein hat, trotzdem der derjenige ist, der am Ende entscheidet. Hopp braucht keine 50plus1 von Hoffenheim zu besitzen um Entscheidungsgewalt zu haben, dass dürfte jedem klar. Die DFL kann rein gar nichts machen, weil Hopp eben nicht gegen 50plus1 Regel verstößt, jedenfalls wird ihm das kein Mensch nachweisen können

  37. lt. SZ-Online macht’s Pezzadingens…

  38. @Stan: Ich möchte dir nicht in Rücken fallen, aber Hopp besitzt an Hoffenheim weit mehr als die 49%, die er haben dürfte. Ich glaube, wenn ich mich nicht täusche, sind es gar über 90% die Hopp an Hoffenheim hält. Einzig die Hintertür, 49% Stimmrecht lt. Vereinssatzung, hat ihm die 50+1 vom Hals geschafft. Weitere 2% Stimmrecht hält dann sein Sohn?

  39. Selbst wenn Hoffenheim sich als Ausbildungsverein sieht, war der Wechsel wohl unnötig. Gustavo hätte ja – wenn überhaupt – im Sommer nicht viel weniger gebracht. Da wurde schlicht sportlicher Erfolg verschenkt. Sieht mir wie ein Schrei nach Liebe von Hopp aus, der alles dafür tut, vom Establishment gemocht zu werden. Als Trainer da hinzuwerfen finde ich nicht begrüßenswert. Aber für Rangnick wird das Projekt Hoffenheim nur Sinn ergeben, wenn er um die TOP 5 Plätze spielt. Sehe ihn jetzt auch als Favorit für den HSV, mit Abstrichen für Wolfsburg und mit noch mehr Abstrichen für den VfB, Hertha und Werder.

  40. Ich glaube das Rangnick in Deutschland verbrannt ist und die “in vier von sechs Jobs hat er von alleine geschmissen” einer der Datenpunkte ist, die zum Image von Rangnick führen, dass er als schwer zu handhabender Trainer gilt. Man nehme noch die Ehrenrunde-Runde bzw. S04-Geschichte, seinen Hang die “wichtige” Spiele nicht zu gewinnen oder auch die Aussage von Uli Hoeneß hinzu.

    Rangnick hat ein sehr enggeschnittenes Profil. Der “schwierige” Rangnick den man aber gut für Jobs nehmen kann, in der etwas mit mittelfristiger Perspektive aufbauen kann. Das ist keine einfache Stellenausschreibung, denn dies erfordert, das ein Klub einen Rangnick mindestens drei Jahre lang handlen kann, damit er was aufbauen kann. Diese drei Jahre hätte er in Hannover fast voll gemacht und in Hoffenheim hat er viereinhalb Jahre gehabt.

    Aber in wieviele Bundesliga-Jobs würde er da rein passen? Nicht Wolfsburg. Nicht Hamburg. Sehe ich nicht. Insofern ist er durch seinen Ruf für die Bundesliga erst einmal verbrannt.

    Heute vormittag taucht durch den dänischen Scout @karlsentk das Gerücht auf, das Rangnick auf der Shortlist für den Hodgson-Job in Liverpool steht (Jürgen Klopp soll schon abgewunken haben). Angeblich soll Liverpool auch an Mertesacker dran sein.

    Rangnick in der Premier League ist ein spannendes Thema. Der klassische Zuschnitt des dortigen Trainer-Jobs als sog. “Manager” könnte ihm gefallen. Auf der anderen Seite gibt es diesen klassischen Zuschnitt bei den großen Klubs kaum noch. Man Utd und Arsenal haben ihn (Tottenham?), aber Liverpool, ManCity und Chelsea sind davon abgerückt.

    Ansonsten fürchte ich, das aus Rangnick schnell Tingeltangel-Ralf werden könnte, der die Jobs in der Türkei, Russland, Ukraine etc… abgrast.

  41. Bei vielen Vereinen sind 3 Jahre doch eher eine langfristige Planung, daher glaube ich nicht, dass dieses “in vier von sechs Jobs hat er von alleine geschmissen” so wichtig ist, egal wie oft dogfood das auch wiederholen mag.

    Das Image des Fußball-Professors überwiegt dann doch noch, zu mal er sportliche ja durchaus immer Erfolge vorweisen kann. Sollte Pezzaiuoli nicht das Niveau halten können, wird sich der Eindruck noch verstärken. Seine Erfahrungen im Betreuen einer Vereinsmannschaft im Profibereich beschränkt sich bisher ja auf 1 Spiel als KSC-Interimstrainer, Anlaufschwierigkeiten sind da durchaus drin.

  42. @kai:

    Mertesacker soll doch besser Optionen in England gehabt haben, oder? Im Kicker wurde mehr als einmal angesprochen, dass er bei Arsenal auf der Liste steht.

    Was Rangnick/Liverpool angeht: Im gleichen Twitter wird über eine Rolle als Co für Wenger spekuliert, falls Pat Rice am Ende der Saison aufhören sollte (“I’d long had Rangnick down as Wenger’s eventual successor.Maybe with Pat Rice retiring in the summer there could be a role”). Wenger hat diesen aber als praktisch unverzichtbar erklärt und ist wohl auch ziemlich sicher, dass er bleibt. (http://www.dailymail.co.uk/sport/football/article-1343144/Arsene-Wenger-I-simply-reliable-fantastic-trustworthy-Pat-Rice.html ) Grundsätzlich ist das aber noch die Rolle, die ich mir für Rangnick am ehesten in England vorstellen kann.

    Liverpool in seiner aktuellen Verfassung (THX RAFA) ist ein Selbstmordkommando. Wenn es das nicht wäre, würden deutsche Trainernamen überhaupt nicht zur Diskussion stehen. Das war es aber schon vor der Saison und es gab ja auch in der Presse massive Warnungen (etwa vom notorischen Martin Samuel, der schon Ende Juni 2010 meinte, “far from being his dream ticket, Liverpool could turn out to be his impossible job.” http://www.dailymail.co.uk/sport/football/article-1290117/MARTIN-SAMUEL-Kenny-Dalglish-pain-Roy-Hodgson-without.html )

  43. Artikel über Liverpool vom Sommer haben aber inzwischen nur noch begrenzten Wert. Inzwischen sind die Besitzverhältnisse geklärt und mit der Verpflichtung Comolli hat man angefangen, eine Sportdirektoren-Ebene einzuziehen, die etwas stärker auf Langfristigkeit angelegt ist.

  44. So verbrannt sehe ich sein Image noch nicht. Er ist kein einfacher Trainer, ja, aber man schaue sich auch die Vereine an wo er das Handtuch geworfen hat. Und ein Felix Magath hatte auch den Status eines Feuerwehrmannes, heute ist er Meistertrainer. Und er ist glaube nicht minder einfacher zu handhaben.

  45. @kai: Die Eigentumsverhältnisse werden in dem Artikel direkt überhaupt nicht erwähnt, und sie sind auch nicht der Grund, warum Samuel damals schon massive Probleme kommen sah. Liverpool ist ein Verein, der in seiner ruhmreichen Vergangenheit gefangen ist und für den selbst ein zweiter Platz in der Liga immer noch als Versagen gelten wird. Entsprechend populär sind die Vertreter dieser Vergangenheit, zb Kenny Daglish, der ursprünglich schon den Job haben wollte und nach dem ja jetzt auch wieder die Fans schreien. Dazu kommen noch die relativ begrenzten finanziellen Mittel. Liverpool hat unter Benitez meines Wissens netto (nach Verkäufen) mehr ausgegeben als jeder andere Verein in der Premier League, außer vielleicht (?) Chelsea. Ergebnis: Ein Kader, der totales Mittelmaß ist, wenn man vielleicht mal von drei Spielern absieht, und im Kicker war ja schon zu lesen, dass Manchester United fest mit Reina kalkuliert.

    In der Summe ist das selbst für einen erfahrenen Mann wie Hodgson der größte Alptraum seiner Karriere. Ein Rangnick hätte in dieser Position nur sehr geringe Chancen.

  46. @Oli:
    Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

    Magaths Ausgangslage ist eine andere. Magath ist immer noch ein Feuerwehrmann. Allerdings nicht mit der Aufgabe einen Verein aus dem Keller zu bringen, sondern einen Verein, unter Vergewaltigung aller vorhanener Strukturen, ASAP zur Meisterschaft zu bringen. Dabei geht es nicht darum nachhaltig zu arbeiten. Der Weggang aus Wolfsburg war für mich immer auch eine Flucht bevor ihm der Laden um die Ohren flog – weil er wusste, dass er das Meisterjahr nicht würde toppen können.

    Rangnick ist jemand, der was aufbauen will, hatte nie den Status eines Feuerwehrmannes. Der will einen auf Wenger oder Ferguson machen, per Masterplan eine Dekade in einem Verein prägen. Der ist noch von einer Mission geprägt.

    Was Rangnick und Magath eint: ich halte sie beide für so verbrannt, das sie in der Bundesliga nur noch auf ganz wenige oder gar keine Stellenausschreibungen mehr passen. Bei Magath sehe ich in Deutschland nur noch einen Hoffmann-losen HSV als Möglichkeit an, weil auch hier die Gier nach kurzzeitigen Erfolg sehr groß ist.

    Für Rangnick – vielleicht noch Leverkusen als recht technokratischen Verein. Aber Rangnick und Völler sehe ich noch nicht.

  47. @Mario:
    Daglish ist erst im Laufe des Machtvakuums zwischen Hicks & Gillett und NESV rausgekrochen und seitdem kaum zu vernehmen. Ich sehe nicht, dass er jetzt auch nur annähernd eine ähnlich wichtige Rolle spielt, wie seinerzeit bei der Trainerfindung. Es gibt neue besitzer, es gibt Comolli. Daglish ist weg von der größeren Öffentlichkeit.

    Ich bin alles andere als ein Freund von Benitez, aber viel Gegenwind hat Benitez von den Fans nicht bekommen – Gillett & Hicks dienten als wunderbare Blitzableiter und Rafa verstand es gut diese Karte zu spielen.

    Aber insofern ist das “Mittelmaß” – und sei es nur vierte Plätze – über lange Jahre kein Problem für die Fans gewesen.

    Das Hodgson so unpopulär ist, rührt IMHO aus zwei Faktoren. Ja, es rührt aus dem Malus her, das der ehemalige Trainer von Fulham nicht der von Fans erhoffte große Name war – ein Umstand mit dem auch Rangnick zu kämpfen hätte.

    Aber das noch viel größere Problem rührt von der Außendarstellung. So wie sich Hodgson gibt, so wie die Mannschaft spielt. Negativ. Duckmäuserisch. Die Leute werden mit Hodgson und seinem Spiel nicht warm. Jonathan Wilson führt immer wieder an, dass Fulham-Spieler sich selbst in ihrer großen Europa League-zeit über das langweilige Training von Hodgson beschwert hätten. Diese Hauch von Langeweile liegt auch über Hodgson und den Pool-Spielen.

    Und genau das ist ein Ansatz wo ein neuer Trainer, auch Rangnick, sich massiv von Hodgson unterscheiden könnte.

    Ich sehe kein allzugroßes Kaderproblem – eben weil der Kader anerkannt mittelmäßig und mit vielen Altlasten durchsetzt ist, eben weil Torres als Abgang-in-Spe gilt. Die Gestaltungsfreiheit für einen neuen Trainer sind groß, Comolli sollte inzwischen auch die ersten Kontakte zu neuen Spielern getriggert haben.

  48. Wenn ich sehe, dass zB ein Labbadia immer noch Jobs bekommt denke ich, dass Rangnick keinesfalls verbrannt ist, allein weil er nun mehrfach selbst gegangen ist. Auffällig ist aber dennoch, dass die Vereine immer weniger auf die üblichen Verdächtigen zurückgreifen sondern auf die junge Garde und es für die äteren Schwerer wird.
    Hamburg und vielleicht auch Wolfsburg, dazu ggf doch irgendwann Bremen und Stuttgart, vielleicht Schalke, Hertha ggf, Leverkusen vielleicht, wenn das so weitergeht vielleicht auch Dortmund irgendwann, da wird schon ne Nachfrage kommen irgendwann und das sind fast alles Vereine, die mit ihren Ansprüchen nicht unbedingt ins unbekannte investieren wollen.
    Ich denke für Rangnick spricht schlichtweg seine Qualität. Für jeden Entscheidungsträger mit Sachverstand muss er ein Mann sein und für die ohne ist was vorher war sowieso egal.
    Es gibt einige Beispiele wo Trainer ausbegraben wurde, mit denen man nimmer gerechnet hat, denke das Rangnick was finden kann. Ist nur die Frage ob er das ggf zeitnah möchte. Könnte mir vorstellen, dass er mindestens in dieser Saison nicht mehr aktiv wird. In Leverkusen als Heynckes Nachfolger könnte passen, auch weil deren Struktur ja nicht so weit weg von Hoffenheim ist.
    Auf den Pezzaiuoli bin ich gespannt. Hat beim DFB so wie es scheint sehr gute Arbeit gemacht, war mir auch in der Tweetball Diskussion eingefallen, verortete ihn aber noch beim DFB und sah ihn eher als sehr unterschätzten aber auch standfesten Jugendtrainer. Was auch zu Hoffenheim passt. Komisch, dass dessen wechsel zu Hoffenheim an mir vorbei ging.

  49. Andre

    Babbel hat man hier aus irgendwelchen Gründen letztes Jahr nach seiner Entlassung noch eine Bühne gegeben, wo er dann auch sein wahres Gesicht gezeigt und die Fanszene in die Pfanne gehauen hat, auch wenn er am Tag vorher über die Busblockade noch sagte “das hat mich so gepusht, dass ich am liebsten selber gespielt hätte.” Alles natürlich schön garniert mit der Enke-Keule.

    Seit dem Auftritt ist Babbel hier für die meisten auch menschlich komplett unten durch.

  50. Liverpool ist einfach nur eine Tragödie, an der sich exemplarisch nachvollziehen lässt, wie in England im vergangenen Jahrzehnt die Nachwuchsförderung komplett versagt hat.

    Der letzte Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, der sich etablieren konnte, ist immer noch Stevan Gerrard. Der 30-jährige Gerrard. Das bedeutet, in den vergangenen 10 Jahren hat sich nicht ein einziger Spieler aus den nachfolgenden Generationen durchsetzen können – denn stattdessen kamen dutzendweise Spanier und andere Söldner aus der ganzen Welt.

    Eine wichtige Zahl dazu, die Kadergröße unter Benitez: 62

    62 Spieler für eine Profimannschaft (und eine komplett uninteressante Nachwuchself). Und dennoch hat man permanent weitere teure mittelmäßige Leute dazugeholt.

    Insofern kann man nur sagen, dass in Liverpool die Probleme alle hausgemacht sind und massiv Geld verbrannt wurde. Jetzt ist man abhängig von einem Torres, der seit 2008 nie mehr richtig fit war, und den Sonntagsschüssen von Gerrard.

    Mittelfristig sehe ich Liverpool nur noch in den Regionen von Aston Villa und Everton. Um Platz 4 werden sie so bald nicht mehr mitkämpfen.

  51. Der Mammutkader von Liverpools Benitez ist ja auch einer der Gründe gewesen, wieso die Premier League dieses Jahr die Kaderbeschränkung von 25 Spielern eingeführt hat, aber Benitez ist sowieso ein Sonderfall, über den ich mich sehr lange auslassen könnte. Alleine die Geschichte mit Xabi Alonso und sein regelmässiges Fordern von mehr Geld für Transfers, obwohl er über die Jahre absolute Unsummen für zum Teil absolute Graupen rausgehauen hat.

  52. kader und mittelmaß?

    reina – agger, carragher, skrtel, glen johnson – gerrad, joe cole, maxi rodriguez, lucas – babel, torres, kuyt

    ich denke mittelmaß sieht anders aus. sicher sind die zweiten elf nicht mehr das niveau, aber mit dem team ist mehr drin als tabellenmittelfeld, wenn es mit dem coaching klappt.

  53. John, der Kader hat Riesenlücken auf vielen Positionen und viele der von dir genannten Spieler sind gehobener Durchschnitt, aber keine Spitzenleute.

    Liverpool hat auf den Positionen LV, DM und im kreativen Mittelfeld keine Qualität, die sich mit den Spitzenteams messen könnte.

    Das zentrale Problem war für mich aber immer Gerrard, bei dem bis heute niemand weiß, in welchem System und auf welcher Position er wirklich am besten ist und wo er nicht gleichzeitig die Balance des Teams stört. Als Mittelmann im 4-4-2 hat es jedenfalls nie gepasst, da er auch defensiv zu undiszipliniert ist, und als hängende Spitze oder Flügelmann ist er zu wenig kreativ und zu langsam.

  54. […] Marco Pezzaiuoli übernimmt der bisherige Co-Trainer das Zepter. Für den 42-jährigen ist es die erste Profistation […]

  55. Re: Kader Liverpool

    Ich sehe das auch als das größte Problem bei den Reds. Natürlich ist das Potential, wenn alle von John genannten Spieler fit sind viel viel besser als der Tabellenstand, keine Frage. Nur im Vergleich zu den Spitzenteams hat Liverpool in den letzten Jahren – auch bedingt durch die finanzielle Situation – mächtigen Aderlaß betrieben. Msn stelle sich mal vor, Liverpool tausche wie Arsenal letzten Mittwoch gegen Wigan acht Spieler aus. Dann würden an der Anfield Road aber die ersten Amateure auf dem Feld stehen. Nach dem Weggang von Xabi Alonso und Mascherano hat Liverpool praktisch kein konkurrenzfähriges defensives Mittelfeld. Und im Sturm? Torres und Ngog, mehr ist da nicht. Man stelle sich vor, beide fallen aus. Da fehlt im Vergleich zu Man City, Utd und Arsenal die Tiefe im Kader. In der Verteidigung ist das noch okay, wenngleich Paul Konchesky aus Fulham sicherlich auch besser spielen kann.

    Will sagen: Man kann Hodgson viel ankreiden, allerdings nur bedingt die Kaderzusammenstellung. Sollte Hodgson gehen, was ich nicht glaube (zumindest vorerst nicht), haben alle Trainer im Prinzip dieselben Probleme. Und nur durch eine bessere Außendarstellung und ein versöhnlicheres Verhältnis zwischen Teams und Fans, zu dessen die Worte von Hodgson nicht gerade beigetragen haben, wird die Qualität der Mannschaft nicht besser.

    Ich bezweifele, ob ein anderer Trainer derzeit mehr aus Liverpool rausholen würde. Ich halte ja immer noch Martin O’Neill – ehemals Aston Villa – für den geeignetesten Nachfolger, auch weil O’Neill die Erfahrung hat in der Premier League zu trainieren UND viel Wert auf die Jugend- und Nachwuchsarbeit legt.

  56. Nicht gleich daran gedacht, aber wenn Rangnick nochmal von vorne beginnen will, wäre da natürlich auch noch RB Leipzig. Zumindest werden seine Erfahrungen sehr interessant für RB sein.

  57. Möchte auch meinen, dass dann, wenn ein Labbadia noch eine Stelle bekommt, auch ein Rangnick nicht verbrannt sein kann…

  58. @McP: Hoffi war schneller in Kommentar #4

    Bei den Bulls wird auch schon eifrig diskutiert
    http://www.bulls-club.de/forum/11/der-spiegel-2011-01-01-rangnick-und-hoffenheim-trennen-sich/

  59. @McP: Aber mag ein Rangnick sich nochmal durch die unteren Ligen spielen? Der müsste doch mal wieder in die Europacups wollen.

  60. @Jetfighter: Jo, hast recht.

    @ Ex-Michael: Keine Ahnung. Aber u.a. dogfood hat ja geschrieben, dass alle Alternativen auch ihre Knackpunkte haben. Bevor das Go East im fremdsprachigen Ausland mündet, kann er doch nochmal Zwischenstation machen. Ich denke Gehalt, Ressourcen, Ambitionen seitens RB könnten überzeugend sein. Weiß gar nicht, ob “Europa” für Trainer immer so ein Hammerargument ist. Klingt natürlich gut, aber alles unter CL-Gruppenphase+ oder EL-Halbfinale ist ja auch eher unterm Radar. Aufbauprojekte habe da auch ihre Reize.

  61. Okay, den ganzen Ablauf der Hopp, Gustavo, Rangnick-Geschichte konnte man sich denken. Aber ich gebe zu: schwarz auf weiß liest sich das ganze trotzdem so unfassbar unseriös, das man vermutlich schon aus Protest als Trainer bei Hoffenheim nicht anheuern sollte.

    “Schmutzige Wäsche zum Abschied” /via @BigEasyMuc

  62. Wenn ich als Trainer höre, dass der Vorgänger von einem Berater eines Spielers den er nun neu im Kader hat den Abgang des “Stars” gesagt bekommt, würde ich es mir sehr oft überlegen ob die Hopp-Kohle das wert ist…

  63. Markus: das Verhalten der Cluboberen passt doch sehr gut zu einem Dorfverein. Jetzt noch einen Dorftrainer dazu und alle sind glücklich – Klaus Toppmöller wäre doch gerade frei.

  64. Sorry, aber wenn ich den FAZ-Artikel lese, blieb Rangnick überhaupt keine andere Möglichkeit als zurückzutreten. M. E. nach ist er auch in keiner Weise “verbrannt”. Warum auch? Auf Schlake ist er mit Rudi Assauer auf einen Typen getroffen (ich sage nur “Rolf Rangnick”), der in der breiten Öffentlichkeit, aber auch innerhalb der Liga durchaus umstritten war. Dass zwischen dem Trainer, egal wie er heißt und Assauer Stress entsteht, wird kaum einer alleine auf den bösen Rangnick schieben. Und ebenso scheint es nun in Hoffenheim zu sein mit dem Sonnenkönig Hopp. Der hat nun oft genug bewiesen, dass er über die Mechanismen des Profifußballs nichts weiß (Strafanzeige wegen eines Plakats gegen ihn, unbedachte Äußerungen in Interviews bzgl. seiner Vereinspolitik etc.) und nunmehr Ralf Rangnick schlicht und ergreifend hintergangen. Anders lässt sich das doch gar nicht mehr interpretieren! Die Frage ist doch eher an die, die ihn für verbrannt halten: Wie hätte Rangnick reagieren sollen? Außer Rücktritt sehe ich da keine Option. Und andere Bundesligavereine sollten doch froh sein, dass ein Trainer unter Verzicht auf die übliche dicke Abfindung freiwillig das Handtuch schmeißt, wenn er sich mit dem Vereinsweg nicht mehr identifizieren kann.

  65. Also, wenn ich höre das ein Trainer hinschmeißt weil ihm ein wichtiger Spieler verkauft wird denke ich auch erstmal. Der übertreibt jetzt aber. Wenn sich die Dinge allerdings tatsächlich so abgespielt haben, dass Rangnik von Alabas Berater den “Vollzug” gemeldet bekommen hat, obwohl vorher ein Transfer nicht vor Sommer vereinbart war, dann hat Rangnik eigentlich keine Alternative gehabt. Ausser er hat weniger Rückgrat als eine Nacktschnecke.

  66. Die Frage ist doch eher an die, die ihn für verbrannt halten: Wie hätte Rangnick reagieren sollen?

    Die Frage ist nicht wie, sondern wann Rangnick hätte reagieren sollen. Denn die grundsätzlichen Unterschiede bestehen ja seit zwei Jahren.

    @Freddy: Das Ding hat sich so abgespielt, wie es sich in der Woche vor Weihnachten in den Aussagen von Hopp und Rangnick wiedergespiegelt hat. Den Konfrontationskurs kannte Rangnick also.

    Re: “Verbrannt”

    The case against him: questionable man-management skills, doesn’t deal well with criticism and an unpleasant self-righteous streak.

    Raphael Honigstein eben per Twitter in einer Einschätzung.

    Genau das meine ich mit “verbrannt”: Rangnicks Verhalten, auch wenn es diesmal berechtigt sein mag, fügt sich sehr gut in ein negatives Gesamtbild bzgl. der Menschenführung bzw Sozialkompetenz ein.

    Und wenn jemand immer wieder und in unterchiedlichen Vereinen mit seinen Vereinsfunktionären aneinandergerät, egal ob sie Hopp oder Assauer heißen, dann stellt sich die Frage ob die Ursache wirklich immer nur “die anderen” sind.

  67. Bei Rangnick sehe ich keinerlei Gefahr, dass er keinen neuen Verein findet. Er hat sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet schon aufgrund der Tatsache, dass so ziemlich alle Clubs zum Zeitpunkt seines Abgangs strukturell besser dastanden als vor seinem Antritt.

    Rangnick wird überall jetzt als wichtiger Kandidat genannt werden, wo ein Trainerstuhl auch nur kaum hörbar knarzt. Ich könnte ihn mir sehr gut bei Gladbach vorstellen.

  68. Wobei Barry Glendennings Antwort auf Honigstein bei allem Spott auch durchaus einen Fünckchen Wahrheit enthält: “Doesn’t deal well with criticism and prone to self-righteousness? Sounds like he was born to manage Liverpool …”

  69. Selbst wenn man die Geschichte als “so-ist-das-Geschäft” so stehen lässt – falls Hopp einen Medienberater bezahlt, dann umsonst. Doch ich befürchte, Hopp ist jemand, der sowas selbst in die Hand nimmt. Man lese nur diesen Brief an die Fans. Unfassbar.
    Schaut man sich nur mal bißchen durch die Vereinsforen, wird die Rückrunde ein netter Spießrutenlauf für den Verein. Es sollte auch im Interesse des DFB sein, die Geschichte nicht unkommentiert zu lassen.

  70. @dogfood könnte auch honigsteins einschätzung über van gaal sein…

    machen wir uns nix vor: außergewöhnliche trainer sind in der regel auch außergewöhnliche, schwierige persönlichkeiten, ob man rangnick nun in eine riege mit mourinho, van gaal, ferguson, magath etc. einordnen kann, bleibt allerdings zu klären…

  71. […] haben, Fakt ist aber auch, dass Liverpool derzeit nicht die Erwartungen erfüllt. Ich hatte schon in einem Kommentar bei allesaussersport kurz zur Lage in Stellung bezogen und den Aderlaß zahlreicher Stammspieler der letzten Jahr und […]

  72. Lausche gerade Deutschlandradio und was höre ich: Der Hausherr äußert sich vorausschauend zum Sportjahr 2011. Sicher bald auch zum Nachhören abrufbar (www.dradio.de). Daumen hoch. :-D

  73. @ Dogfood:
    Ich verstehe immer noch nicht, wo Rangnick generell Fehler in Sachen Menschenführung bzw. Sozialkompetenz haben soll. Mir ist da spontan nichts bekannt bis auf die bekannten Konflikte mit Assauer bzw. aktuell Hopp. Und dass der Rudi kein einfacher Genosse war, werden dir mit Sicherheit einige Schalker Trainer bestätigen können. Im Fall Hopp sagst du ja selbst, dass Rangnicks Entscheidung zu verstehen ist, sie womöglich nur zu spät kam.
    Mir ist kein Spieler bekannt, der sich heftig mit Rangnick überworfen hat. Der Vergleich beim Thema “verbrannter Trainer” mit Labbadia drängt sich ja nahezu auf. Und selbst dieser steht wieder in Lohn und Brot.
    Nein, Rangnick wird, auch in Deutschland, wieder als Trainer unterkommen. Und das bestimmt nicht bei einem Zweitligisten. Ich tippe einfach mal auf den HSV.

  74. @Reise-Peter: danke fr den Hinweis, hier dann die MP3:
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/01/02/dlf_20110102_1920_bca336c6.mp3

  75. Ich teile dogfood’s Meinung, das Rangnick verbrannnt ist. Zweifel an seiner fachlichen Kompetenz gab es bei seinen Stationen wohl nie. Und das wiederum wird in seiner Einschätzung immer sein Problem bleiben. Er startet immer wieder ambitioniert und erreicht seine Ziele und die des Vereins. Er scheitert aber wiederholt daran, das es dazugehört, mit Vorstand/ Geldgeber und Mannschaft zu “menscheln” bzw. Zielstellungen “miteinander” abzustimmen und auch zu kommunizieren. Mit dem Glauben an seine eigene Kompetenz nahm er es bisher mit “jedem” auf und provozierte somit seine Entlassung.
    Dennoch wird es in den nächsten Monaten genügend “Bernd Hoffmann’s” geben, die glauben, durch RR zu profitieren und ihn “in den Griff zu kriegen”.

  76. Es wäre schön gewesen, wenn auf der Pressekonferenz einer der für das Stellen von Fragen bezahlten Menschen nachgebohrt hätte, ob der Verein die von Hopp getroffenen Entscheidungen auch hätte abwenden können. In welcher Funktion nimmt Hopp denn überhaupt an irgendwelchen Geschäftsgesprächen teil? Muss er nicht einmal mehr den Schein wahren, der Verein wäre unabhängig?

    50+1, 20er, Hopp. Was für eine Lachnummer.

  77. @Boju:
    – Schindelmeiser
    – Es hat Mitte Dezember ein Treffen zwischen Hopp und neun Spielern aus dem Mannschaftsrat gegeben, wo die mangelnde Kommunikation von Rangnick beklagt wurde.
    – Schalker Spieler (u.a. Ebbe Sand) durch die “Ehrenrunde” im letzten Spiel
    – In Hannover mit Präsident Kind gezofft, mit Sportdirektor Moar gezofft (wollte auch in der Hinrunde 2003/04 mal hinschmeißen)
    – In Stuttgart mit Balakov gezofft

  78. Wobei: ich halte Rangnick auch nicht für einen schlechten Trainer. Wie Honigstein schon sagt: fußball-fachlich hat er vieles/alles was man benötigt, aber anscheinend an den menschlichen/psychologischen Ecken.

    Was Hamburg angeht: fachlich würde er sehr gut hinpassen, weil er die große Lücke durch das Sportdirektoren-Vakuum Reinhardt mitbesetzen könnte (Reinhardt wäre sozusagen nur noch ausführendes Organ).

    Ich bin mir aber nicht sicher inwieweit das mit dem Druckkessel Hamburger Medienlandschaft und Hoffmann ausgehen würde und ich bin mir nicht sicher wie man die Kommunikationsprobleme von Rangnick ausräumen könnte – Oenning der vielleicht für nen besseren Draht zwischen Team und Rangnick sorgt?

    Hoffmann hält sich inzwischen zurück, das könnte also gut gehen.

  79. Die meisten Konflikte haben aber doch durchaus nachvollziehbare Hintergründe.
    Die Ehrenrunde hat er im Nachhinein als Fehler eingesehen, das war eine emotionale Geschichte und wahrscheinlich auch Folge des Konfliktes mit Assauer. Und allein die Tatsache, dass er seinen Fehler eingesehen hat, spricht für mich gegen einen beratungsresistenten Trainer.
    Präsident Kind? Mit wem hat der sich nicht gezofft? In zwölf Jahren Amtszeit sieben Manager verschlissen. Und Sportdirektor Moar war auch eher der impulsive Typ, der Streit nicht aus dem Weg ging.
    Ich verstehe, dass Rangnick jemand ist, der anecken kann, wenn er das Gefühl hat, sein Ziel nicht zu erreichen. Nur das gilt doch fast für jeden Bundesliga-Trainer. Selbst Sunnyboy Slomka macht Zoff wegen seiner Vertragsverlängerung und den damit verbundenen Kompetenzen und harmoniert nicht mit Schmadtke, funktioniert aber trotzdem. Michi Skibbe liegt seinem Präsidium ständig in den Ohren, dass er Geld für Neuverpflichtungen braucht, bekommt aber nichts. Rangnick ist in diesem Punkt vielleicht einfach etwas konsequenter als Skibbe. Ansprüche stellen aber beide.
    Und nochmal: Rangnick wurde von Hopp in aller Öffentlichkeit enteiert. Er musste zurücktreten. Das ganze Geplänkel davor war kommunikationsmäßig von beiden Seiten unglücklich. Da aber bereits zurückzutreten wäre doch von einigen als “Verfrüht die Flinte ins Korn geworfen” interpretiert worden.

  80. @ Willi Lippens
    Habe hier (http://www.eyep.tv/beitrag/1-bundesliga/video/ralf-rangnick-verlaesst-1899-hoffenheim-16.html) mir soeben mal die PK angeschaut. Auf die Frage wer denn bei der TSG Spieler verkauft, kam als Antwort, das die beiden Gesellschafter also Hopp und seine Marionette Hofmann (Präsident) den Verkauf des Spielers Gustavo wünschten… Dann wurde der im Urlaub befindliche Manager Tanner vom offensichtlich durch Hopp bereits ausverhandelten Ergebnis (höhere Ablösesumme und kostenfreie Ausleihe von Alaba) in Kenntnis gesetzt…
    Bemühungen den Schein der 50+1-Regel gerecht zu werden, gab es keine

  81. Wenn ich keinen übersehen habe, hat hier der dienstälteste Erstligatrainer nach Schaaf den Job hingeschmissen. Und kommt als einziger der Beteiligten halbwegs erhobenen Hauptes aus der Sache raus.

    Die Mannschaft hat sich in einer seltsamen Saison ordentlich geschlagen, steht nicht auf einem Abstiegsplatz und hat nicht reihenweise verloren.

    Daraus einen verbrannten Trainer zu machen, der nach der ersten Saison umfällt klingt sehr seltsam.

    Mit einem Haufen Geld von der dritten oder vierten in die erste Liga zu marschieren und dort zu bleiben, das haben schon viele versucht. Gelungen ist es nicht gar so vielen.

  82. Natürlich klingt es seltsam, da man alle Bestandteile der Argumentation ignoriert, die auf Rangnicks Wirken vor Hoffenheim eingehen.

    Und nach deiner Rechnung wäre jetzt Holger Stanislawski der “dienstälteste Bundesligatrainer” hinter Schaaf.

  83. Habe mir gerade einmal Satzung und Statut der DFL angesehen und musste mit Erschrecken feststellen, dass die 50+1-Regel windelweich ist und keinerlei spezifische Regeln enthält, was Personalverflechtungen betrifft. Wenn ein Vereinspräsident gerne den Lakaien eines Geldgebers geben möchte, hält ihn der Verband dabei jedenfalls nicht auf.

    http://www.dfl.de/media/native/dfl/satzung/satzung_ligaverband_04-07-31_stand.pdf

    http://static.bundesliga.de/media/native/dfl/ligastatut/neue_lo_26_02_/lizenzierungsordnung_lo_2007-11-21_stand.pdf

    In Verbindung mit der Vereinssatzung in Hoffenheim, wo nur Auserwählte neu eintreten können, kann man nur feststellen, dass die 50+1-Regel eine hohle Phrase ist.

  84. @ dogfood: soll das bedeuten, Stanislawski ist als nächster dran?

    Aber mal wirklich: ohne Statistiken zur Hand zu haben, scheint ein Trainer nach zwei Jahren schon zu den Veteranen zu gehören.

    Noch interessanter wäre, welcher Prozentsatz an Aufstiegstrainern die erste Saison übersteht. Wenn sie überhaupt den Saisonbeginn erleben.

    Überhaupt diese dauernde Trainerdiskussion, bei Veh zum Beispiel: was jetzt bei Hamburg über ihn erzählt wird hört sich genau so an, wie nach den ersten Monaten in Stuttgart. Talente aus der Jugend nicht eingebaut. Hinterher wurde er mit einer Mannschaft Meister, die das nicht einfach so in der Planung hatte. Mit Leuten wir Khedira und Tasci. Vorher war er, wenn ich mich nicht irre, zweimal selbst gegangen.

    Interessant fand ich seine Bemerkungen zu dem Gross-Nachfolger: entweder das Männchen macht die Klappe auf oder es geht. Hinterher nachtkarten: pfff. Das führt dann wieder zu Rangnick. Der sagt einfach, dass er nicht mehr will, und überläßt das “Wir wollten ihn sowieso entlassen”-Gewinsel dem “Mäzen”.

    Die übliche Entlassung auf einem Abstiegsplatz drei Tage nach dem letzten von zwei Duzend Treueschwüren sieht besser aus?

    Ich höre die Worte “Ich will nicht mehr” lieber, wenn ich sie zu einem Kunden sage, als umgekehrt.

  85. Darf ich an der Stelle festhalten, dass meine Mutmaßungen oben sich quasi hundertprozentig mit dem tatsächlichen Eindruck der FAZ von der PK decken? Kommt ja nicht jeden Tag vor, muss auch mal ausgeschlachtet werden.

    @dogfood: Habe mir gerade das MP3 des Interviews im Deutschlandradio angehört. Fehlt die Stelle bzw. habe ich was überhört, oder wurdest Du da gar nicht vorgestellt? Hast Du tatsächlich schon diese Bekanntheit erreicht? Bei dem Medium hätte ich eher 30 Sek erwartet, in dem der Zielgruppe zunächst Du kurz vorgestellt würdest, und dann vor allem ausführlich erklärt wird, was so ein Weblog ist und warum man sowas macht..

  86. @Dogfood/Rob: Den Stanislawski-Witz in Ehren, aber war Rangnick nicht WIRKLICH der dienstälteste BL-Trainer nach Schaaf – auf Platz 2 gleichauf mit Kloppo in Dortmund? Oder wer ist noch länger beim gleichen Verein dabei?

  87. @sternburg: Zu Beginn der Sendung wurde kurz anmoderiert, wer Dogfood ist. Erwähnt wurden (soweit ich mich noch erinnern kann)
    – real name (Kai Pahl)
    – website http://www.allesaussersport.de
    – category: sport maniac

  88. Machen wir es nicht so kompliziert. Osram ist der älteste Trainer. Der ist nie abgestiegen, wurde nie entlassen, wurde immer Meister und hat nie verbrannte Erde hinterlassen.

  89. aus dem faz-artikel:
    “„Nach der Absage der Bayern, Luiz im Sommer einen Vertrag zu geben, sondern jetzt oder gar nicht, gerieten wir in echten Zugzwang“” (Hopp).

    ich frage mich immer mehr, wie dieser mensch eigentlich einen milliardenschweren konzern aufbauen und führen konnte, wenn er mit wirtschaftlichen leichtgewichten wie honeß in der verhandlung schon überfordert scheint.

  90. Hmm… glaubst Du die Aussage so? So doof kann der doch nicht sein.

  91. Die Dietmar “Fuffzich plusminus eins” Hopp’schen Statements gibt es auch ausführlicher in der Geschmacksrichtung “Offener Brief an die Fans”.

    Leider wurde nicht übermittelt, wie die drei Hoffenheim-Fans diesen Brief aufgenommen haben.
    (Okay, letzter Satz streichen. Der war gemein)

  92. Naja, ich meinte ja eher, ob man an den Inhalt der Aussage glaubt. das klingt für mich wie jemand, der von der spezifischen Gefühlswelt von Fussballfreunden keine Ahnung hat, sich aber krampfhaft versucht in diese hineinzudenken und eine für diese halbwegs plausibel klingende Erklärung zu finden. Und dann keinen zu haben, der ihm abrät, wenn er an diesem Vorhaben völlig scheitert.

    Ich kann mir jedenfalls beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir hier Hopps Verhandlungsgebaren sehen.

    A propos “Freunde”: der verlinkte “Offene Brief” ist trotzdem interessant (die Mühe, den zu lesen, hatte ich mir bisher nicht gemacht). Weil er und die Webpräsenz, auf der er erscheint, nahelegt, dass Öffentlichkeitsarbeit dort bei 1649 entweder von Hirnambutierten oder einer besonders beratungsresistenten Einzelperson bestimmt wird.

    Das zeigt sich im Tonfall und Details. Z. B. kann man m.E. in dieser Position den Namen des Betroffenen niemals mit “RR” abkürzen, man sollte sich nicht entblöden, die angeblich unentgeltliche Leihe Alabas als “Entgegenkommen” der Bayern zu verkaufen, eine Formulierung wie “hat mir meine Menschenkenntnis und Lebenserfahrung signalisiert” dürfte ruhig allenfalls intern verwendet werden und ob die erhoffte Aussage beim Adressaten ankommt, wenn man alles unangenehme in der Wir-Form formuliert, alles Andere (Anrede, Verabschiedung, Zielsetzung) aber in einer höchstpersönlichen Ich-Form formuliert, möchte ich auch mal bewzeifeln.

    Das zeigt sich aber insbesondere auch in dieser super-anbiedernden Fansite-Webarchitektur, die sich bei einem ersten Griff ins Impressum als stolze “Unternehmung der abcmedien Heidelberg” entpuppt. Aber vielleicht hält man die anviesierte Zielgruppe auch einfach für ausreichend doof oder gleichgültig.

  93. Tja, die Bayern wollten also Gustavo “übernehmen”. Wie einst Kuwait den Daimler und die Commerzbank die Dresdner.

  94. @sternburg: dass reich gewordene Ingenieure (oder überhaupt Ingenieure) automatisch gute Kaufleute sind, gilt genauso wenig wie umgekehrt.

  95. Tja, sehr weitsichtig von unser aller Lieblingsmäzen Dietmar. Die Ratten wollen das sinkende Schiff verlassen. Mal gucken, ob er auch jetzt wieder an die Psyche des Spielers denkt, damit dieser nicht “zerbricht”:
    http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/2011/01/05/bundesliga-meuterei/farfan-schalke-demba-ba-hoffenheim.html

    So langsam glaube ich eher, dass Hopp der “Verbrannte” ist;-).

  96. Achtung Witz:
    “Bin gespannt auf die Ergebnisse der DFB Ermittlungen.”

  97. Schon blöd vom Demba nicht die leidenschaftliche Variante bei der Bitte um Freigabe gewählt zu haben, sondern jetzt mal wieder den Stur-/Trotzkopf zu spielen. (Hat er schonmal versucht, als er zum VfB wechseln wollte, Ergebnis bekannt)

    Hat der Gustavo doch so schön gezeigt womit man den Dietmar weich klopfen kann.

    Aber bestimmt liegts ja auch an West Ham. Vielleicht muss man denen noch sagen, dass man Hoffenheim damit drohen muss den Spieler jetzt oder nie haben zu wollen.

  98. So viel auch zur Mär der ach so lukrativen Bundesliga, mit Ausnahme dieses Marktführers aus München: Nach Stuttgart (Khedira) und Bremen (Özil) verlieren nun wohl auch Hoffenheim (Eduardo, Gustavo, Ba), Wolfsburg (Dzeko) und Schalke (Farfan) ihre besten bzw. wichtigsten Spieler im besten Fußballalter. Also ist die Bundesliga wohl doch eher nur für talentierte und altgediente Fußballer interessant.

  99. Re.: “Offener Brief an die Fans der TSG”

    Wie erst soll man bitteschön einen Brief nehmen, der hochspurig mit “Florida …” beginnt und sich schon im Datum danach ins falsche Jahr verirrt? Was dann anscheinend auch drei Tage lang niemand bemerkt/korrigiert.

    Und dieser Blödsinn a’la “… dass wir Gefahr laufen, dass der Junge daran zerbricht …”. Diese Argumentation kann man hier gerade gut brauchen, weil sie in die Strategie passt. Anderenfalls hätte man auf die Einhaltung von Verträgen gepocht. Und mit seinen 23 Jahren hatte Gustavo ja auch nicht gerade einen Rentenvertrag in Hoffenheim, da wäre wohl auch bei Erfüllung des Vertrages noch brauchbare Angebote gekommen.
    Andersherum sei die Frage erlaubt, ob ein Spieler die für den Profi-Bereich nötige Belastbarkeit und mentale Stabilität mitbringt, wenn er zu resignieren droht, falls man ihm nicht die gewünschte Freigabe gibt.

    Vielleicht sehen das andere anders, aber für mich schmeckt diese übersteigerte Tränendrüsendrückerei und dramatische hochjazzen mit “mental zerstören” und “Psyche beschädigt” äussert schal, gerade im Rückblick zum Fall Enke. Gustavo steht nun als zumindest psychisch äußerst labil da, man darf sich fragen, was passiert, wenn er bei den Bayern nicht gleich gesetzt ist. Anyway, ein verantwortungsvolles Handeln im Sinne des Spielers stelle ich mir anders vor. Fraglich auch, welche Rolle der/die Berater hier spielen.

    Die ganze Geschichte ist ein Schmierenstück von der unlustigeren Sorte, inklusive “50 & 1” und Co.

  100. Und schon wenige Tage später ist bei Demba Ba nicht die Rede davon,
    “… dass wir Gefahr laufen, dass der Junge daran zerbricht …”. . Nicht, dass das nicht schon vorher klar gewesen wäre, aber schon nett, wenn die Heuchelei so schnell entlarvt wird.