aas vor fünf Jahren: Rumgewörnse, keine Einheit, Stille

“Vor fünf Jahren” heißt 2006. 2006 war die WM in Deutschland und die Heiligsprechung von Joachim Löw und Jürgen Klinsmann. Zuvor mussten beide einen sehr, sehr schweren Frühling mit der Nationalmannschaft machen. Dazu gehörten umstrittene Kaderentscheidungen und schließlich das 1:4 gegen Italien am 1.3.2006. Der damalige Abschuß durch die Italiener war für Klinsmann & Löw um so heftiger, weil es in den Tagen zuvor Zoff um die Personalie “Christian Wörns” gab. Morgen vor fünf Jahren, am 24.2.2006, wurde der damalige Dortmunder aus dem WM-Kader geschmissen.

Abgesehen von Kahn und Lehmann gab es keinen Spieler der sich so vehement und so häufig in der Öffentlichkeit über seine Nicht-Rolle ausgekotzt hat, wie Christian Wörns. Und das hat er nicht nur zu Zeitpunkten gemacht, als seine Leistungen dafür keinen Anlaß boten (z.B. um das Holland-Spiel herum), sondern in dem er auch direkt Mitspieler attackierte wie z.B. Huth. Ich hatte mir schon im Herbst gedacht, dass der Klinsmann nach diesen Bemerkungen den Wörns an der langen Hand verhungern läßt oder zumindest einen Charaktertest bastelt, ob Wörns mit der Hängepartie in Sachen WM-Nominierung zurecht kommt oder wieder ausfällig wird.

Nach der Nichtberücksichtigung ist Wörns nun verbal ausgetickt: “Es wurde gesagt, dass es nach dem Leistungsprinzip geht. Wenn ich jetzt nicht dabei bin, ist dem anscheinend nicht so. Dann sollte man mir offen sagen, dass es weiterhin nicht nach Leistung geht, sondern dass jemandem meine Nase nicht passt […] Es ist link und unehrlich.“.

Ja, klar. Wo ich bin, ist Leistungsprinzip.

aus: “Bye-Bye Wörns”, allesaussersport.de 24.2.2006


Vor fünf Jahren kamen die ersten Gerüchte auf, wonach die beiden US-Open Wheel-Rennserien IRL und Champ Car am Verhandlungstischen sitzen würden, um eine Fusion der beiden Serien für 2007 zu beschließen. Mehr bei “Indy Champ Car Racing League”. Man wurde nicht handelseinig und zur Fusion kam es erst 2008 – als die Champ Car-Serie nicht mehr sehr viel mehr war, als Konkursmasse. Aber drei Jahre nach der Fusion darf man behaupten, dass sich das Open Wheel-Racing von der Aufsplittung 1996 nicht erholt hat. Eine Spaltung mitten in Boomzeiten führte dazu, dass die NASCAR leicht und locker davon zog.


Das akustische Boohay bei Sportveranstaltungen ist inzwischen teilweise so groß geworden, dass ich es noch nicht mal am Fernseher aushalte – zumindest nicht ohne einen nahestehenden Behälter zum Reinbrechen. Beispiel Handball-WM, Beispiel Vierschanzentournee in Garmisch-Patenkirchen.

Vor fünf Jahren beschrieb der bloggende Besitzer des NBA-Teams Dallas Mavericks, Mark Cuban, die “Notwendigkeit” der Veranstalter zumindest in den USA, zur Begleitung des Spiels per Musik und Sprecher. Mehr in “Stille Sportfreunde”

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Wenn ich an Wörns denke, kommen mir Bilder von der WM 1998 in den Kopf. Und der sagenhafte Abstieg der Nationalmannschaft in den darauf folgenden Jahren.

  3. @ Salopp

    Mir kommt da er das Bild in Kopf, wie Owen ihm beim 5-1 der Engländer in München mit Ball überrennt… :D

  4. Re: “Wo Christian Wörns ist, ist Leistungsprinzip”

    http://www.youtube.com/watch?v=liNay5VOU5E

  5. Was ist denn mit “akustischem Boohay bei Sportveranstaltungen” gemeint?

  6. TommyB: z.B. tätärä-Beschallung bei jeder Auszeit und jeder kleinen Spielunterbrechung (Handball, Basketball). Damit die Zuschauer zwischen Schiedsrichterpfiff und Ausführung des Freiwurfs nicht das Interesse am Spiel verlieren und womöglich nach Hause gehen…