Lance Armstrong und das Doping

Seit dem Dienstag hat die Thematik Lance Armstrong und das Doping eine neue Dimension erhalten, dank der Titelstory in der L’Équipe.

Das Medienecho in Europa ist eindeutig: das Denkmal Armstrong ist gestürzt, des Dopings überführt. In Amerika herrscht noch eine gewisse Ratlosigkeit ob die Frogs am anderen Atlantik-Ufer völlig durchgeknallt sind oder die Cinderella-Story vom Totkranken zum Ausnahmesportler doch zu Bruch gegangen ist.

Ich bin verblüfft ob der Vehemenz der Reaktionen, denn nach meinem Dafürhalten, gab es bereits seit 1-2 Jahren sehr starke Indizien für ein Doping von Lance Armstrong. So ist im letzten Jahr vor der Tour das Buch “LA Confidentiel” herausgekommen, dass sehr starke Aussagen der Ex-Masseuse und des Ex-Kollegen Greg Lemond enthält.

Das nun ausgrechnet kurze Zeit nach dem pathetischen und finalen Tour-Sieg von Armstrong ausgerechnet die L’Équipe (gehört zum Verlag der die Tour gegründet hat und organisiert) die Axt ansetzt, hinterläßt einen ganz, ganz bitteren Geschmack. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, nun kann er geopfert werden.

Aktion

Die L’Équipe titelte am Dienstag “Die Lüge Armstrong” und beschreibt seine Enthüllungen als schrecklicher als die Doping-Affäre Festina, Confidis oder das Ende von Pantani.

L’Équipe wirft Armstrong vor bei seinem ersten Tour-Sieg 1999 mit EPO gedopt gewesen zu sein: “Le champion extraordinaire, le rescapè du cancer est entré dans la légende par le biais dÂ’un mensonge.

Der außergewöhnliche Champion und Überlebender des Krebs, ist zur Legende geworden, dank einer Lüge. Die Tour 1999 war keine der Erneuerung nach der Affäre Festina. Die Öffentlichkeit, die Medien, die Organisatoren, die Verantwortlichen und die Partner wurden mißbraucht, ein weiteres Mal.

Die Recherche der L’Équipe bestand darin mehrere Dokumente miteinander abzugleichen, die alleine für sich genommen, keinen Argwohn erregen.

Am Montag übermittelte ein französisches Dopinglabor Ergebnisse an das franz. Sportministerium und die Welt-Antidoping-Agentur. Es handelt sich dabei um einer Ergebnisliste von Tests auf EPO mit anonymisierten Dopingproben. Diese Tests basieren auf gleich drei unterschiedliche Indikatoren.

Das zweite Dokument sind die Protokolle die Lance Armstrong 1999 bei Ablieferung des Urins (vulgo: pissen) beim Kontrolleur unterschrieben hat. Diese Protokolle enthalten die “Seriennummer” der Urinröhrchen, die sich mit dem nun vermeidlich anonymisierten Dopingtest abgleichen lassen.

Resultat: Armstrongs während der Tour 99 abgegebener Urin spricht auf alle drei EPO-Indikatoren an. Insgesamt geht es dabei um 6 Urinproben von Armstrong, die seinerzeit als B-Probe eingefroren wurden. EPO-Tests werden erst seit 2001 anerkannt.

Anhand der Urinproben und der Resultate schließt die L’Équipe auf ein “Drei-Phasen-Doping”. Ein erstes Doping vor der Tour um einen starken Prolog und erste Etappe zu fahren. Eine zweite für die Alpen auf Etappe 9 und 10 und schließlich für die Pyrenäen. Laut der Zeitung schätzen Experten die Leistungszunahme durch das EPO-Doping auf bis zu 30%.

Auf vier Seiten nimmt sich die L’Équipe der Sache an und rollt dabei nahezu die komplette Bio von Armstrong auf, bis hin zur ominösen Tour 1999, mit dem Comeback von Armstrong auf der ganz, ganz großen Bühne (nach dem Hodenkrebs hatte er im Spätsommer 1998 bei der Vuelta und der WM bereits gute Resultate erzielt). Bereits 1999 war Armstrong wegen mutmaßlichen Doping in den Schlagzeilen. Dabei ging es um eine hohe Menge an Kortison die bei der Dopingprobe aufgefallen ist. Armstrong und das Team redeten sich damit hinaus, dass sie auf dem entsprechende Protokoll nur die Angabe der Hodensalbe von Armstrong vergessen haben, die Armstrong in Folge seiner Krebserkrankung noch bräuchte. Zeugenaussagen sagen aber das das entsprechende Rezept vom spanischen Mannschaftsarzt zurückdatiert wurde und die Salbe vermutlich auch eine Importerlaubnis des französischen Zolls gebraucht hätte.

Reaktion

Lance Armstrong hat sich erst mal in aller Ruhe die Vorwürfe angesehen und abgewartet was für Kreise diese ziehen. Seit Mittwoch abend hat er reagiert. Seine simple Strategie: die Vorwürfe wären bekannt, es sind mal wieder die Franzosen und Tour-Chef Leblanc wäre sowieso eine lächerliche Figur.

Am Donnerstag abend war er bei Larry King auf CNN (Transkript der Sendung). Dort reagierte er etwas gehaltvoller auf die Vorwürfe. Er legte Wert darauf, dass der Dopingtest nicht den Vorschriften entsprach und…
– keine zweite (B-)Probe genommen wurde
– kein Offizieller beim Test anwesend war
– der verwendete EPO-Test selber nicht unumstritten ist
– wieso sind nur 6 der Proben von Armstrong getestet worden und nicht alle 17 die er bei der Tour 99 abgegeben hat?
– wieso wurden die Tests jetzt überhaupt durchgeführt und wieso nur mit 99er-Proben?

Wieso sind nur die 99er-Proben positiv, aber nicht all die anderen Proben die er bei seinen 7 Toursiegen abgeliefert hat? Armstrong hält sich für den am meisten kontroliertesten Athleten der Welt, alleine sechs nicht angekündigte Tests in diesem Jahr.

Aber auch auf CNN spielte er die “französische Karte”:

If we consider the landscape between Americans and the French right now, obviously relations are strained. But this has been going on for seven years. Let’s not forget that it’s 2005 and this all really began in 1999, when I won the first tour.

I mean, immediately at that time, they started with scandalous headlines and a lot of insinuation and a lot of slimy journalism. So I’ve dealt with it for seven years. This is perhaps the worst of it. I mean, ultimately when someone comes along and says, “oh, by the way, you’re positive,” that’s a pretty serious accusation.

So — but it’s never been pretty. Couple that with the fact that French cycling is in one of its biggest lulls it has been ever. I don’t know, I think it’s been 20 or 25 years since they won the Tour de France. And times are tough, you know […]

You know what? It is absolutely a case of he said- she said. What else can it be? Do you think I’m going to trust some guy in a French lab to open my samples and say they’re positive and announce that to the world and not give me the chance to defend myself? That’s ludicrous. There is no way you can do that.

Vom extrem gut aufgelegtem Bob Costas (NBC-Sportreporter und Gast bei King) in die Enge getrieben, legt sich Armstrong auf diesen Satz fest:

Costas: There’s no way they could have found EPO in your urine because you’re flatly saying you never used it?
Armstrong: When I peed in that bottle, there wasn’t EPO in it. No way

Wie WR gestern kommentierte: ein Dementi mit Hintertürchen.

In den USA ist die Unsicherheit mit Händen zu greifen [1], [2]. Michael Wilbon:

I choose to believe Armstrong because he seems to embody all the characteristics I find appealing in a competitor, from his doggedness in fighting off cancer to his dedication to training to the way he dominates the most difficult parts of the event that has defined his athletic career: the Tour. I don’t know much about cycling but I know Armstrong has demonstrated great consistency over many years, that he’s never had the kind of spike in performance that leads us to think about Flo Jo or swimmer Michelle Smith.

My friend Charles Barkley always says we cut people a break if we like them, plain and simple. And not only do most of us like Armstrong, we find his story irresistible. Cancer killed my father — so I’m predisposed to root for Armstrong, who, by the way, has said his doctors prescribed EPO to help him fight through chemotherapy, though that happened before 1999.

Armstrong has faced up to, and defeated, every reasonable drug allegation, which is quite impressive seeing as there is no shortage of people, particularly in France, who would go to any lengths to prove he is a doper and couldn’t possibly have won seven consecutive Tours without illegal help.

Having said all that, if it was ever proven that Armstrong did cheat by taking performance enhancers, I wouldn’t be shocked. Disappointed? Yes. Shocked? No.

Performance-enhancing drugs are so omnipresent it’s almost laughable […]

There’s so much at stake here, like a hero’s reputation worldwide.

Armstrong is so much more important to the world than Rafael Palmeiro, or Jason Giambi, or for that matter, Barry Bonds. People who have never even seen him perform on television have invested so much hope in his battles and his achievements. Usually, these allegations are easily dismissed, like a tabloid story purporting an actress giving birth to an alien baby. But you have to wonder, given the times, if this latest report is going to shake folks’ considerable faith in Armstrong, if only just a little.

So gerne Amerika an seinen Helden glauben mag: just vor wenigen Wochen wurden sie, Palmeiro sei Dank, böse in Sachen Doping und offensives Verhalten an der Öffentlichkeit verbrannt.

Die Welt-Antidoping-Agentur will reagieren. Dick Pound sprach in der NY Times davon, dass eine positive 99er-Probe Zufall sein könnten, aber sechs Stück, das wäre bedenklich.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass UCI und WADA dieses Faß ernsthaft aufmachen wollen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Hier mal die aufschlussreichsten Stellen aus dem SZ-Interview mit dem Chef des zuständigen Anti-Doping-Labors:
    ” Wir haben bei klinischen Untersuchungen mit Nierenkranken einen mathematischen Test entwickelt, wie man auch noch so geringe Mengen körperfremden Epos entdecken kann. An den Proben von 1998/1999 haben wir das neue mathematische Modell getestet.[…]
    Es gibt auch positive Proben aus dem Jahr 1998. Von 1999 haben wir etwa 80 Proben untersucht – davon waren zwölf positiv. Von 1998 wurden rund 70 untersucht – und davon waren 40 positiv.[…]
    SZ: Viele fragen sich: Wieso kommen die Ergebnisse erst jetzt ans Licht?
    De Ceaurriz: Die Wada ist erst 2004 mit ihrer Anfrage auf uns zugekommen. Eigentlich sind diese Ergebnisse nur ein Teil einer größeren wissenschaftlichen Untersuchung. Als unsere Tests abgeschlossen waren, haben wir die Unterlagen sofort an die Wada weitergeleitet. Das war am Montag, den 22. August 2005, vor wenigen Tagen also.
    […]

    Da sehe ich nix, was auf ein irgendwie unsauberes Verhalten der L’Equipe hindeutet. Man hat gewartet, bis eindeutige Ergebnisse verfügbar sind, und die dann umgehend veröffentlicht.

    Dass man die Proben von 98/99 verwendet, ist völlig nachvollziehbar, immerhin konnte man davon ausgehen, dass EPO damals weit verbreitet war. Ob spätere Proben positiv sind, ist vollkommen irrelevant, wenn die Glaubwürdigkeit erst mal im Arsch ist. Und das die Ergebnisse für die Sportsgerichtsbarkeit nicht relevant sind, obwohl sie dem Vernehmen nach für jeden Zivilprozeß ausreichen würden, das ist doch nicht der Fehler der Leute, die das jetzt aufgedeckt haben.
    Armstrong hat letztlich nur eine letzte Chance: Aussitzen, Leugnen, Verschwörungstheorien spinnen, Hoffen, dass genug Leute fest genug an ihn glauben, dass das Ganze irgendwann als ungelöste Frage versandet.

  3. Das Interview in der SZ gibt aber in der Tat Aufschluß über die Motivation des Labors.

    “Unsauber” wäre bzgl. der L’Équipe das falsche Wort. Ich glaube schon dass sie sauber recherchiert haben. So habe ich es nicht gemeint.

    Der Nachgeschmack der übrig bleibt, hat viel mit der ambivalenten Haltung der Franzosen, der L’Équipe und von Leblanc zu tun.

    Die Reaktion der Leute und franz. Medien auf Armstrong ist sehr viel differenzierter gewesen, als es Armstrong zeichnet. Die Ablehnung die Armstrong immer wieder spürt, hat mehr mit seinem Charakter und seiner Dominanz zu tun. Das Doping wird so zu einem bloßen Werkzeug um ihm ans Zeug zu flicken.

    Wenn ein Virenque mit der gleichen Verdammnis in die Rente geschickt worden wäre, wie nun Armstrong, könnte man darüber diskutieren. Ein JM Leblanc hat noch bis in die letzten Jahre hinein bei allen Journalisten z.B. aus Deutschland, die stets die Dopingfrage vorbrachten (sofern sie nicht von ARD und ZDF waren) richtig sauer reagiert. Das Umdenken in Sachen Doping geschah bei Leblanc erst als Sponsoren das Messer an die Kehle setzte. Ich bezweifle die aufrichtige Haltung von Leblanc.

    Für die meisten Franzosen ist Doping noch ein Kavaliersdelikt. Eine ehrenrührige “Schummelei”.

    Der körperverletzende Wahnsinn der dahintersteckt, wird häufig nicht gesehen. Ich warte immer noch wann in den USA im Collegesport aufgeräumt wird und eine Untersuchung durchgeführt wird, was Trainern den “Kids” im größtenteils minderjährigen Alter da antun.

  4. Armstrong: When I peed in that bottle, I did not inhale. No way.

  5. Glaubt überhaupt noch irgendjemand mit halbwegs klarem Verstand, das bei den Profiradfahrern NICHT gedopt wird, egal von wem? Nicht wahr Herr Ulrich?

    Die Berufspedaltreter sind doch ALLE fahrende Chemiemixe, die bei zu hoher Belastung explodieren oder sich in Rauch auflösen

  6. Wie an dieser Stelle zuletzt häufiger zu lesen war, sind die USA inzwischen die Doping-Weltmacht Nummer 1: Erst Balco (Leichtathletik und Baseball), dann wieder mal Baseball (Palmeiro und Gerüchte, etc.), ein toter Footballer (jaja, ich weiß: Todesursache ist noch unbekannt) und nun eben Armstrong. Wer kann da noch wirklich überrascht sein, wenn als nächstes Shaq oder sogar der Tiger zugeben, irgendwelches Zeug eingeschmissen zu haben? Who cares – ist doch drüben eh nur ein Kavaliersdelikt und daher werden die Amis lieber als gedopte Helden reich, bevor sie arm und erfolglos ins Ghetto zurück müssen…

  7. Nachtrag zu den Motiven des Labors bzgl. der Untersuchungen (lt. sid)

    Die alten Proben seien aufgrund neuer Testmethoden noch einmal hervorgeholt und in Zusammenarbeit mit der WADA erneut analysiert worden.

    “Die WADA wollte wissen, ob die Sportler ihre Dopingmethoden in den vergangenen Jahren verändert haben. Sie vermutete auch, dass die Fahrer im Training stärkere Dosen nehmen und diese dann im Rennen nur noch auffrischen. Wir sollten herausfinden, ob diese geringen Dosen während des Rennens noch zu entdecken sind. Die Überlegung, die dahinter steckt, ist die: Wenn die Dosen während des Rennens wirklich so gering sind, muss man dann nicht die Kriterien, ab wann ein Fahrer gedopt ist, verändern”, sagte der 56-Jährige.

  8. Das Thema Doping ist viel zu wichtig, um mit gefühlmäßigen “Argumenten” zu kommen.

    Wenn man das Leistungsniveau sieht, dass heute die Öffentlichkeit von Sportlern erwartet – von Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit Sport verdienen – kann man den Gebrauch von leistungssteigernden Mitteln auf breiter Ebene wohl kaum leugnen.

    Das erklärt den Griff zum “Mittelchen” rechtfertigt ihn aber nicht.

    Es zeigt nur, wo man auch ansetzen muss.

    So lange ich dopen muss, um die Erwartungen zu erfüllen, ist die Versuchung sehr groß mit immer neuen Mitteln den Kontrolleuren zu entschlüpfen.

    Darüber sollte man auch mal nachdenken.

    Das soll beileibe kein Eintreten für L.A. sein – Gott bewahre – ich freu mich, wenn aus den Spekulationen endlich Fakten werden.

    Nur traurig, wenn dei Besiegten dann erkennen müssen, dass es keine Konsequenzen gibt.

    Was heißt das im Klartext: so geschickt dopen, dass man erst nach Beendigung der Karriere erwischt wird.

    Das kann es nicht sein – also bitte auch Konsequenzen wo Beweise sind!

  9. @UrselKoch,

    wenn mit Öffentlichkeit die Medien gemeint sind, kann ich da kaum widersprechen. Als Fan ,muß ich allerdings anmerken, interessiert es kaum, ob das Armstrong Team durchschnittlich 55 km/h während des Teamzeitfahrens fährt oder nur 50 oder 45 km/h. Ebenso wie es mir herzlich egal ist ob ein Linebacker einen 50 oder 40 cm Oberarm hat. Hier erfolgt der Druck wohl eher durch die

    – Konkurrenzsituation der Sportler untereinander

    – Trainer(-Stäbe) die diese Meßlatten festlegen

    und daran wird sich wohl nie etwas ändern. Momentan gibt es übrigens ca 80 leistungssteigernde Mittel, die nicht nachweisbar sind (Quelle: Focus Nr. 35/2005).

  10. @dogfood

    Ein Herr Virenque saß immerhin einige Tage im Knast und vor Gericht, bis er schließlich den Mißbrauch einräumen musste. Die ganze Unzweckmäßigkeit der Dopingkontrollen hat sich doch schon damals gezeigt: Eine ganze Wagenladung verbotener Medikamente für Team Festina+Geständnisse der Fahrer, aber keine einzige positive Kontrolle. Wer wollte da angesichts des leistungssteigerden Potenzials der Präparate an Sauberkeit der Konkurenz (Festina hat ja nie die Tour gewonnen!) geglaubt hat war herzlich naiv.

    So gesehen ist es jetzt nur Recht und billig, daß Herr Armstrong die Rechnung präsentiert wird. Besser spät als nie.

    Vielleicht ist das jetzt mal der Auftakt wirklich Aufzuräumen… aber wahrscheinlich wird die Koalition aus Sportlern, Veranstaltern, Sponsoren und Medien wieder dafür sorgen, daß bei dem teuer veranstalteten, vermarkteten und gehypten Event alles beim alten bleibt: mit durch und durch verseuchten “Athleten” und Kontrollen/Recherche die weit mehr der Vertuschung und Vorspiegelung eines sauberen Sports dient , als die Wahrheit ans Licht bringen soll…

  11. Meiner Meinung nach war Lance nicht gedopt! Warum sollte er seinen ersten Tour – Sieg nur durch dopen gewinnen! Man hat doch gesehen, dass er es nicht nötig hat!!! Oder ist er die letzten sechs Male auch gedopt gewesen?!? Ist doch lächerlich!!!!!

  12. @Charlotte,

    was daran lächerlich ist, kann ich leider nicht erkennen.

  13. Sorry Lance, how can anybody believe you.
    Too many cylists have admitted to ‘taking something’´. What they said was always the same: “If you don’t, you don’t have a chance. Now why should the most successful cyclist be an exception and beat the opponents who have doped?
    To believe you would be very naive and only a naive minority believes that cycling is a clean sport. It just isn’t.
    Sad.

  14. Wer hat je daran gezweifelt, dass Lance Amstrong bei all seinen Tour Siegen, mit allem was die moderne Medizin zu bieten hat, gedopt war!
    Allein der logische Menschenverstnd hätte gnügt. Ein mittelmäßiger Fahrer wird nach Freigabe für Testosteron und Blutdoping nach seiner Krebserkrankung plötzlich zum besten Fahrer.
    Lance Amstrong hat gezeigt, was mit modernen, meist zu dem Zeitpunk schwer nachweisbaren Substanzen, im Radsport geht!
    Viele, die davon profitiert haben, werden hierzu weiter schweigen. Es geht ja auch um viel 7 Jahre Tour, Senderechte, Zuschauer, Wetten, Millionen-Werbeverträge….

  15. meiner meineung nach hast du recht thomas, im heutigen radsport wird man selten saubere fahrer finden werden, da die geförderte leistung ohne doping fast unerreichbar ist, jeder fahrer meint der andere würde dopen un nun müsse er es auch selber tun um nkicht im nachteil zu sein. was für ein schwachsin!! man sollte eine doping tour erfinden und eine für nciht gedopte, ehrliche fahrer ;)! und lanc armstrong hat mit 1000 prozentiger sicherheit gedopt und ich denke auch bei all seinen anderen toursiegen!

  16. Zur verteidigung von Lance Amstrong und allen anderen Radprofis, vieleicht wäre es besser wenn man die Schuld nicht immer bei den Radfahrern sucht?
    Sondern bei den Veranstalter der Tour de France oder den Sensations gierigen Medien?
    Oder glaubt die Welt wirklich das man 3-Wochen lang jeden Tag solche Gewalt-Etappen fahren kann ohne Krank zu werden oder zu verrecken!

  17. Ich habe nicht das Gefühl dass in den Medien das Wehklagen losgeht, wenn die Alpen mit 32kmh statt 38kmh raufgefahren werden.

    Sorry, wir reden hier über erwachsene Männer, die das Wahlrecht haben, mit einer Kreditkarte Geld ausgeben dürfen und ein Kraftfahrzeug bewegen dürfen. Soviel muss ich diesen Leuten zutrauen dürfen, dass sie auch zum richtigen Zeitpunkt Nein sagen dürfen. Die Regeln denen sie sich qua Sport unterworfen haben, sind ihnen bekannt.

    Und Lance Armstrong ist sowieso ein besonderes Kapitel und dürfte nicht mit den kleinen Wasserträgern vergleichbar sein, die sich aus der Internetapotheke testosteronhaltige Kniesalbe holen.

  18. Natürlich kann man das, aber eben mit geringeren Durchschnitttsgeschwindigkeiten und der stetigen Gefahr von Totaleinbrüchen an schlechten Tagen. Darauf muß sich dann eben jeder Sportler einstellen. Daß zB ein Armstrong oder ein Indurain über mehrere Jahre nicht einen krassen Tageseinbruch hatten, das nenne ich unnormal.

  19. vieleicht wäre es besser wenn man die Schuld nicht immer bei den Radfahrern sucht?

    Das würde ich in Betracht ziehen, wenn Du handfeste Beweise dafür vorweisen kannst, dass die Herren Radfahrer unter Androhung von Gewalt gegen sie selbst oder ihre Familien zur Einnahme von Dopingmitteln genötigt wurden.

  20. Vielleicht wäre es besser, wenn man ganz allgemein die Schuld nicht immer bei den unmittelbar Schuldigen suchen würde, sondern bei den Anreize gebenden äußeren Umständen? So wäre der Mörder der Erbtante natürlich die Schuld bei den Werbetreibenden zu suchen, die in ihm erst den Drang geweckt haben, durch Erlangung finanzieller Zugewinne einen erheblichen Lustgewinn verspüren zu können?

    Ach, so wolltest du nicht verstanden werden? ‘ Tschuldige, mein Fehler.

  21. sternburg,

    vielleicht n Tick ZU sarkastisch formuliert, aber dennoch mitten in des Pudels Kern.

    Wie sieht deine Strategie aus, die “nicht mittelbar” Schuldigen an die Leine zu legen?

  22. Wie Kai und NoteMe schon so richtig schreiben, es handelt sich um erwachsene Männer mit freien Willen.
    Selbst wenn Hintermänner, Anstifter, Bereiter von Gelegenheiten und Anreize gebende Strukturen eine Schuld treffen sollten (wahrscheinlich abgestuft von strafrechtlicher zu moralischer Schuld), so entlastet dies noch lange nicht die unmittelbar handelnden Radfahrer. Und darum ging es ja in Bernds Kommentar.

    Warum die Radsportverantwortlichen zum Zwecke einer Befriedigung des Sensationstriebes eigentlich unmenschliche Anforderungen stellen, deren Fehlen (s.o.: 32 zu 38 km/h) die absolute Mehrheit der Beobachter und wohl sämtliche Medien wohl gar nicht bemerken würden, wäre eine andere interessante Diskussion.

  23. Der Trieb, zwischen 32 und 38 km/h zu unterscheiden, ist aber wohl doch vorhanden.

    Ich erinnere mich sehr gut an den Kommentar der Live-Reporter der ARD, als sie während der ersten Tourwoche das “Bummeltempo” beklagten. Gleichzeitig scheinheilig aber gegen Doping wettern – wenn zu dem Zeitpunkt auch nur “in 2. Reihe”….

  24. Ach ja, den nächsten aus der sauberen Astana*-Truppe hat es erwischt. Kaschetschkin* wurde bei einer Kontrolle zwei Tage nach (!) der Tour positiv getestet (verbotene Bluttransfusion). Damit ist er der vierte Astana-Fahrer in zwei Monaten. Sind natürlich alles Einzeltäter, die Armen.

  25. Naja, warum müssen denn die auch so bummeln. Die fahren doch schon seit 10 oder 1/2 11, und nun kommt das live Fernsehen und die bummeln durch die Lande. Wir haben doch nur ein begrenztes Zeitfenster und wenn in der Programmzeitschrift Ende ca. 17.15 steht und die aber bis 18.30 brauchen, dann ist das schon scheiße. Das versteht doch der Zuschauer nicht, da steht doch 18.30…! Also – aufs Tempo drücken. Und nur 80 km zu fahren pro Etappe bei der Tour?! Nein, das geht nicht.

  26. […] Under” geben.  Einen sehr schönen Bericht zu den Hintergründen findet ihr hier auf allesaussersport. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen und es bleibt wohl nur zu hoffen das Leute wie Armstrong, […]