IBF-Mittelgewicht: Abraham – Taylor

Arthur Abraham – Shannan Tylor. Abraham gewinnt nach Punkten mit 3:0 Richterstimmen (2x 120:107, 1x 120:106) und das Urteil ging so auch in Ordnung.

Ein über die 12 Runden sehr verhaltener Kampf. Kann man “taktisch diszipliniert” bezeichnen, aber ich hatte das Gefühl, dass es Abraham auch gehemmt hat. Shannan Taylor boxte sehr defensiv und machte für einen Herausforderer zu wenig, schien auf Konter zu warten. Vergeblich, Abraham bot kaum Lücken. Taylor war, wie erwartet, kein Fallobst, aber auch kein beherzter Boxer der einfach mal versucht eine Chance zu nutzen.

Es war daher kein attraktiver Kampf und Abraham hatte zur 9ten Runde die Schnauze voll und suchte den Knockout. Abraham tat in den letzten Runden mehr als nötig und begab sich unnötig öfters in Gefahr eines “lucky punches”. Das kann man taktisch unklug finden oder einfach auch attraktiv und offensiv. Immerhin fing Abraham nach der 10ten Runde an ganz schwer zu atmen und ließ die Deckung öfters hängen.

Auch wenn Abraham nicht immer mit den Anweisungen von Coach Wegner einverstanden zu sein schien und jener ihn einmal auch verbal abbürstete, so war Abraham bereits kurz nach dem Kampf sehr analystisch in der Beurteilung seines Kampfes. Als Armenier und ausgepumpt nach 12 Runden, nicht schlecht.

Das fiel umso mehr auf, als der 21jährige Cruisergewichtler Marco Huck in einem Vorkampf einen eher simpel gestrickten Intellekt offenbarte. Das ging soweit, dass Ulli Wegner ihm in der Ringpause erklären musste, wo das menschliche Brustbein sitzt. Und so simpel boxt er auch. Weite Schwinger, wild, ungestüm, arbeitet sich an der gegnerischen Deckung ab und ist wegen seinen weit ausholenden Schwingern für Konter offen.

Das nächste Mal bringt Wegner zum besseren Verständnis Handschuhe mit einem großen “R” und “L” mit, dann klappt das auch mit Anweisungen wie “Rechte” und “Links”.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Genau diesen Kommentar wollte ich über Huck auch abgeben.

    Der hat einen IQ von 12, soviel braucht Wasser um bergab zu rinnen….

    Huck ist so dämlich, daß er sogar mit Schlagsalven beginnt, wenn ihm der Gegner die Hand zur Entschuldigung ausstreckt. Das erste Mal, daß ich einem Boxer bei so einer Aktion keine Absicht unterstellte. Huck ist einfach strohdumm. Wenn’s bei dem mit dem Boxen nicht klappt, hat er ausser bei McDonalds (wobei ich mir da nicht ganz sicher bin) wenig Jobchancen.

    Gruss,
    Atterl

  3. Kann mich meinen Vorgängern nur anschließen,keiner der

    Kämpfe hat mich vom Sessel gerissen.

    Huck wirkte wie ein Junge bei einer Schlägerei

    Bis dann

    Corbert

  4. Tjoa, Huck hat man doch nicht nach dem letzten Kampf erzählt, dass man nicht schlägt nachdem der Ringrichter “Stop!” ruft.
    Naja, der Kerl ist ganz schön von sich selbst überzeugt … vielleicht wird ihm das mal zum Verhängnis, wenn er sich gegen einen hochklassigen Mann an der Deckung austobt, aber immer wieder was abkriegt (ich denke da an Soliman-Wright).
    Ich glaub aus Hernandez wird mehr als aus Huck…

    Abraham hat da am Anfang das Ding konzentriert absolviert um sich so das Lob von Wegner zu holen … doch andersrum wieder ordentlich Schimpfe abgekriegt als er in der 9ten wieder ungestüm gearbeitet hat.
    Taylor hat seine Sache gut genug gemacht um seine erste Punktniederlage abzuholen. Seine Deckung sah besser aus als gegen Joval … aber vielleicht hatte er auch damals mehr seine gebrochene Rippe statt seinen Kopp geschützt.

    N guter Kampf war Povetkin gegen Bango. Da konnt man schon sehen, dass Povetkins Deckung schon mal nen schnellen Jab durchlassen kann (vielleicht auch daher das Veilchen aus dem Sparring), aber dafür hat er sich selbst mit seinen Kombinationen zielsicher präsentiert.
    Bango hingegen ist ein Beispiel dafür, dass je nach Management auf eine olympische Medaillie nicht unbedingt eine erfolgreiche Profikarriere folgen muss.

    Nu mal gucken ob se heut morgen beim mdr mehr von Akinwande-Salif gezeigt haben. Salif hatte sich gegen Tua ordentlich präsentiert. Und während Tua zuletzt nicht gegen Briggs ranwollte darf man sich bei Akinwande fragen, was Sauerland mit dem alten aber noch frischen Mann vorhat.
    Ok … ich seh grad, mein Videorekorder hat die Sendung nicht aufgezeichnet … ich hasse Satelliten-Fernsehen, mit Kabelanschluss war das einfacher.

    Lob an dieser Stelle an Marcus Beyer und sowie an Andreas Witte, die ihren Job (Co-Moderator, Kommentator) ordentlich gemacht haben.

  5. Achja, der Schlumpf soll ja wieder im September ran (kaum haben sie einen als Weltmeister in Deutschland, dann boxt er nicht mehr alle 3 Monate sondern alle 6 Monate um möglichst lange Weltmeister zu bleiben … so läuft das leider hierzulande). Dann wird er wohl pflichtverteidigen gegen den Sieger aus Eastman gegen Miranda die einen Eliminator boxen werden.

  6. Völlig Off Topic: Ich habe gerade versucht, über BBC Five Live die Fußball-Übertragung zu verfolgen. Allerdings gibt es da “contractual reasons”, die mir das von Deutschland aus nicht möglich machen. Kann man das irgendwie umgehen?

  7. ja, Five Live hat von vielem leider keine weltweiten Internet-Streamingrechte und darf sie daher nur für Internet-User aus Großbritannien zur Verfügung stellen.

    Festgestellt wird dieses mit der IP-Adresse. Das kannst du umgehen, wenn du via einem in GB beheimateten “Proxy-Server” surfst. Mir persönlich ist leider keiner bekannt.

  8. Der Wegener redet doch mit jedem, als hätte er einen Deppen vor sich. Huck mag nicht der Hellste sein, aber es daraus zu schließen, ist ja wohl etwas weit gegriffen.
    Überhaupt ist das wohl so eine Marotte von Leuten, die selbst noch nie im Ring standen, sich über Boxer lustig zu machen. Kämpft mal eine Runde und sagt dann in der Ecke das 1*1 auf. Einem Marathonläufer hält man auch nicht alle fünf KM die Kamera ins Gesicht und lacht dann darüber, daß er blöd ausschaut.
    Zweitens ist es im Boxring nicht so leise wie bei Euch zu Hause vor dem Fernseher, da kann man schon mal was nicht verstehen.

    Huck kommt halt noch sehr über die Physis und ohne viel Deckung. Das kommt wohl auch ein bisserl vom Kickboxen, wo man sich ja sowieso nicht hinter einer Doppeldeckung verstecken kann (obwohl es auch da Kandidaten gibt). Aber der Wegener wird ihn schon noch “Ottke”-sieren. Dann beschwert sich wieder jeder (zurecht!) über die langweiligen Kämpfe (“laufen, Svennie!”).

    Ich bin jedenfalls um jedes Box-Talent froh. Warum muss man junge Talente immer gleich niedermachen? Der Huck hat eine Physis, die ihn weit bringen kann. Der Rest kann doch noch kommen. In den bisherigen Kämpfen konnte er ja auch kaum was lernen, weil fast alle Gegner sehr früh zu Boden gingen. Was natürlich auch wieder an den übervorsichtigen Promotern liegt – aber das ist ein anderes Thema.

  9. … Drittens gibt es Vorkampfberichterstattung mit Portraits und Interviews, viertens Nachberichterstattung mit Interviews. Und bei keinem hatte ich den Eindruck, dass sie dem Eindruck von “Brustbein-Geschichte” widersprachen.

    Fünftens gibt es zwischen “schwarz” (Hucks Boxstil) und “weiß” (Ottkes Boxstil) auch Nuancierungen, wie im übrigen auch…

    … Sechstens “Boxtalente” hier nicht pauschal niedergemacht werden. Oder gibt es Belege? Von Valuev abgesehen (um dessen “Box-Talent” ich nicht froh bin).

  10. Diese Frage mit dem Niedermachen war allgemein gemeint und nicht auf “hier” bezogen. Es gibt einfach eine Tendenz unter Fans und Journalisten, immer irgendetwas zu suchen, um Erfolge klein zu reden. Ist man aber mal Weltmeister, ist plötzlich alles gut.
    Nochmal: Nicht auf diese Seite gemünzt, dazu kenne ich sie auch zu wenig. Bin da mittlerweile nur etwas dünnhäutig.

    Diese Brustbein-Geschichte scheint ja sehr interessant zu sein. Wurde er denn gefragt, ob er weiß, was das ist? Habe das nicht so verfolgt. Vielleicht kennt er nur den Begriff Sternum? ;)

    Ich meine, daß der Huck eine Intelligenzbestie ist, behauptet ja keiner. Aber aus einer kurzatmigen TV-Berichterstattung weitergehende Schlüsse zu ziehen, finde ich überzogen.
    Außerdem habe ich Respekt davor, wenn sich Jemand buchstäblich nach oben kämpft und freue mich, daß er trotz ungünstiger Startbedingungen schon etwas erreicht hat. Wo er herkommt nennt man wohl “bildungsferne Schicht”. Da finde ich es nicht besonders glorreich, seine angebliche Dämlichkeit so ins Zentrum zu rücken. Der wird schon genug Grips aufbringen, um sich zu verbessern, er ist ja immer noch sehr jung. Wenn er sich durch dummen Kampfstil um die Früchte seiner Arbeit bringen lässt, kann man ja immer noch lästern. Bisher hat es ihm nicht geschadet, daß er eher berechenbar und offen kämpft, also ist ja wohl Potential da, daß hoffen lässt.

    Zum Thema schwarz und weiß:
    Habe ja nun wirklich nicht geschrieben, er solle seinen Stil nicht verändern.
    Das war natürlich eine leicht provokante Kritik an diesem Trainer und seinen Idealvorstellungen.

    Naja, sei’s, wie’s ist. Wir werden ihn ja noch öfters sehen und es wird sich erweisen. Wobei ich dann den Fokus v.a. auf den Sport legen werde und nicht das Interview davor und danach. :)

  11. Lieber Florian,

    es besteht ein grosser, ein meilenweiter Unterschied zwischen mangelnder Bildung und Dummheit. Wie “gebildet” Huck ist, weiss ich nicht. Aus den Interviews “Hehe ein Kampf ist schön wenn der Gegner vor mir liegt” (mit breiter Fratze) etc. entnehme ich aber, daß er IQ-mässig stark benachteiligt ist.

    Gottseidank steht so einer im Ring und läuft nicht frei herum…. begegnen möchte ich jemandem seiner Art auf der Strasse nicht.

    Es gibt auch intelligente Boxer (ob gebildet oder nicht), Huck gehört aber mit Sicherheit nicht dazu.

  12. Das es da einen Unterschied gibt, wollte ich ja gerade betonen. Wenn man sich so auf die Sprachgewandheit fokussiert, muss man schon erstmal diese Frage klären.

    Ich kenne Huck/Hukic nicht persönlich und Promo-Äußerungen (eh noch harmlos, wenn man das mal mit anderen Ländern vergleicht) sind für mich genauso wenig Masstab wie die ARD-Berichterstattung.

    Bzgl. Begegnung auf der Strasse: Das ist doch nun wirklich ein Vorurteil. Ist er denn in dieser Beziehung irgendwie schon einmal auffällig geworden? Ich fand nichts dazu!

    Aber gut, ich wollte mich eigentlich nicht so sehr damit beschäftigen, wie ich es jetzt tue.

  13. Edison Miranda hat letzte Nacht per TKO gegen Howard Eastman gewonnen und wird damit Arthur Abrahams Pflichtherausforderer.
    Der schlagstarke Kolumbianer boxt seit letztem Jahr in den Staaten. Evntl. eine Gelegenheit für Sauerland, wie geplant, Abraham mal den USA zu präsentieren und ihn dort boxen zu lassen.

  14. schade dass ich diesen eintrag so spät lese…

    also ich kenne Huck persönlich und alles was hier so geschrieben wird ist….noch deutlich untertrieben. Es gibt Menschen die zwar nicht die hellesten sind und es gibt welche wie Muamer (sein richtiger Name), die dürfen nicht mal die Hauptschule besuchen.

  15. Dostawa Gratis do Polski

    http://zakupy.org.uk/fashion/buty