The Daily HSV: Dünndollbohrer und Waschweiber

Die Aufregung um die verhunzte Jahreshauptversammlung des HSVs ist groß. Als ich gestern um kurz nach sieben aufwachte, redete auf NDR Info der Reporter Rolf-Rainer Gecks ins Mikro. 90-sekündiger Redefluß der einem Dieter-Thomas Heck zu Ehre gereichen würde. Gecks wusste eigentlich von nicht mehr zu berichten, als den Rausschmiß der Medien, dem verspäteten Beginn und schließlich den Abbruch. Daraus kann man eine Nachricht stricken. Oder aber so vor dem Mikro hyperventilieren wie es Rolf-Rainer Gecks gemacht hat.

“Hyperventilation” beschreibt das mediale Echo. Es hat offensichtlich die Journalisten schwer in der Berufsehre getroffen, dass sie aufgrund eines satzungsgemäß verankerten Vereinsrecht von Kartoffelsalat und Würstchen ausgeschlossen wurden.

Nachdem gestern die Zahl der Artikel groß, aber die Inhalte eher dünn waren, wissen heute einige mit etwas mehr Substanz von den Geschehnissen zu berichten. Ich verweise auf Martin Sonnleitner in der FR.

Grundsätzlich ist es natürlich unschön, wenn gerade auf so einer wichtigen Hauptversammlung die Medien ausgeschlossen werden und die Vorkommnisse intransparent werden. Auf der anderen Seite kann es nach der BILD-Berichterstattung der letzten Wochen nicht erstaunen, dass ein kleiner Funke zur Eskalation ausreichte, nicht unähnlich der Lage auf Schalke und seinem Presseboykott. Vielleicht stünde es “den” Journalisten auch mal gut zu Gesichte, interne Selbstreinigungsprozesse in Gang zu setzen und sich bewusst von einigen Berufsvertretern abzugrenzen.

Putzig ist es zu sehen, wer sich gerade alles empört. Wo es aufregend um den HSV wird, wird er immer wieder gerne genommen: Uwe Seeler. Sein Kommentar zur Hauptversammlung: “Mit Pöbeln und Schreien hat man noch nie etwas bewirkt.“. Uwe Seeler war übrigens, Presseberichten zufolge, gar nicht auf der Hauptversammlung zugegend, und ist daher als “Kronzeuge der Anklage” nur begrenzt tauglich.

Uwe Bandow, Aufsichtsratsvorsitzender und Leiter der verhunzten Hauptversammlung: “Alle, denen Fortschritt und Tradition am Herzen liegen, sind gefordert, damit sich so etwas wie bei der letzten Versammlung nicht wiederholt.“. Bandow ließ übrigens die Abstimmung zum Ausschluß der Medienvertreter zweimal wiederholen, nachdem zweimal in offener Abstimmung für den Verbleib der Vertreter gestimmt wurde. Es darf durchaus behaputet werden, dass ihm der Ablauf des Abends etwas entglitten ist.

Wolfgang Klein, Ex-Präsident des HSVs: “Und da kann es nicht sein, dass dieser Sportverein von Fußballfans regiert wird. Das ist absolut unerträglich.“. Jo, Scheiße, wenn Abstimmungen nicht so klappen wie gewünscht. Im 12köpfigen Aufsichtsrat wird übrigens nur ein Mitglied direkt der Fan-Organisation “Supporters” zugerechnet.

Erich Laaser, auch nicht zugegend gewesen, echauffierte sich auf N24 standesgemäß. Er ist ist Präsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS). Wer mehr über Erich Laaser, seiner Verbandsführung und dem mitunter geschmäcklerischen Akkreditierungsverfahren für Sportveranstaltungen durch den VDS erfahren will, kann sich beim Sportnetzwerk, eine Art Gegenverband, mal einlesen.

Jörg Hanau kommentierte für die Rundschau aus dem fernen Frankfurt: “Dollbohrer“. Er war zwar nicht vor Ort, nicht in Hamburg, hat aber einen Webbrowser und kann dank HSV-Homepage ein bißchen Faktenhuberei betreiben (“45 435 eingetragenen Mitglieder des Hamburger SV”, “gut 35 000 Mitglieder zählenden Fan-Abteilung des HSV”, “wie auf der Homepage des HSV Supporter Clubs nachzulesen ist”).

Oho! 35.000 Fans! Das hört sich nach einer großen Zahl an. Ergo: “Sie bilden, wie sich nun zeigte, einen Klub im Klub mit erschreckendem Machtpotenzial.“, wird aus Frankfurt geurteilt. Und um die Kurve zur berufsmäßigen Empörung zu bekommen, wird weiter geschlußfolgert: “In fast schon krankhaften Nibelungentreue stellen sich Fans nicht nur in Hamburg vor ihre kriselnden Kicker, schmähen die Reporter und verwechseln dabei schlicht Ursache und Wirkung. Ein Phänomen, das Schule macht. Wenn Journalisten – wie dieser Tage in Hamburg – ihre Finger in offene Wunden legen, werden sie als Nestbeschmutzer verunglimpft – Berufsrisiko. Schuld an der Misere beim HSV sind sie nicht.

Wer als Journalist keine Differenzierung betreibt und selber nur von “den Journalisten” schreibt und damit Schulterschluß zu dem üblen Kampagnenjournalismus z.B. der BILD Hamburg betreibt, wer meint, er kann die Scheiße eines Kai-Uwe Hesse oder Babak Milani mit “ihre Finger in offene Wunden legen” rechtfertigen, muss sich nicht wundern, wenn aufgeregte und nervöse Vereinsmitglieder alle in einen Sack packt und mit dem Abstimmungsknüppel draufhauen. Hauptsache, Hanau hat sein Zeilengeld für die Ferndiagnose bekommen.

Die schiefgegangene Hauptversammlung hat viele Schuldige und viele Ursachen. Die HSV-Offiziellen müssen sich fragen lassen, wieso die Vorbereitungen (nicht genügend Wahlunterlagen, Essen etc…) und der Ablauf so unzureichend gewesen sind. Wer “professionelles Verhalten” von Fans einfordert, sollte erst einmal selber zusehen, dass er die Latte nicht reißt.

Die HSV-Offiziellen und die Medien müssen sich fragen lassen, ob sie in den letzten Tagen und Wochen am zahlenden Publikum vorbei agiert haben und warum es erst einer Hauptversammlung bedurfte, damit die Mitglieder Dampf ablassen konnten. Auch das Auspfeifen und Beschimpfen eines Atoubas führe ich direkt auf den Frust der Fans zurück (ohne die rassistischen Beschimpfungen und Bierbecher-Werferei zu verteidigen). Und hätte es nicht Atouba erwischt, wären Sanogo oder das Streifenhörnchen drangewesen. Jeder der auch nur mit einem Ohr in einer Hamburger Kneipe (oder im Stadion) gewesen ist, spürte wie in der Fan-Wahrnehmung die Sympathien mit Doll immer stärker von den Sympathien mit der Mannschaft und HSV-Vereinsführung auseinanderdrifteten.

Nur weil Thomas Doll in Hamburg auf Händen durch die Stadt getragen wird, kann es nicht sein, dass er (fast) alle Last trägt, um zwischen Club, Mannschaft und Fans zu kommunizieren. Noch viel eher als den nächsten Anlauf zur Jahreshauptversammlung Mitte Januar, sollte der HSV versuchen, offene Kommunikation mit den Fans wiederherzustellen und die Spieler nach den Weihnachtsferien durch die Stadt treiben, damit diese mit den Fans reden (auch wenn es größtenteils auf Englisch sein muss). Autogrammstunden, Benefizveranstaltungen, Fanabende. Die verletzten Spieler sollten nicht im Stadioninneren rumgurken, sondern in die Fankurven abkommandiert werden. Offensichtlich gibt es vieles nachzuholen. Atouba war ein Warnschuss. Der Montag war ein Warnschuss. Wenn die Abkopplung zwischen Verein und Fans weiter fortschreitet, dürfte es nicht mehr häufig passieren, dass Spiele zwischen dem Tabellen-15ten und dem Tabellen-14ten 56.000 Leute in die AOL-Arena ziehen.

Das was am Montag passiert ist, ist nicht der Amoklauf von Fans gewesen, sondern letztendlich auch eine Meinungsäußerung der Leute gewesen. HSV-Offizielle und Medien, theoretisch Profis in ihrem Business, reagieren mit der Empfindlichkeit von Waschweibern auf ihren Bockwurst-Entzug.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Vielleciht noch mal zur Ergänzung das Zitat von N24 (habe es bei N-24 auch gesehen):
    “Ohne Medien würde ein Spiel HSV gegen Nürnberg in Ottensen auf der Wiese stattfinden, mit 30 Zuschauern.Im alten Rom war es so, daß der Überbringer der schlechten Nachrichten geköpft wurde. Wenn wir jetzt so weit sind, dann müssen wir nur daran denken, was aus dem alten Rom geworden ist.”

    Ich denke, dass das Zitat für sich spricht.

  3. Ganz ehrlich: Mit dem Zitat hat sich Erich Laaser keinen Gefallen getan.

  4. Gäääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääähn

  5. @dogfood
    Applaus für diesen Beitrag, den sollte man aber mal ganz schnell an die große Glocke hängen.

  6. Großartiger Beitrag!

    Doll for President.

    Fußball regiert, und was machen die anderen sportabteilungen?

  7. Sehr guter Artikel! Natürlich war der Presseauschluss wohl nicht sehr hilfreich oder sinnvoll. Aber wenn eine nichtöffentliche Versammlung beschließt, sich nichtöffentlich versammeln zu wollen, ist es schon seltsam, wenn dies dann ein(e) Farce, Chaos, Skandal, Eklat war. Ich finde es überraschend, dass die Medien so dermaßen gleichgeschaltet reagieren. Aber vielleicht ist “Sportjournalist” auch mehr so ein subjektiv-emotionaler Beruf.

    PS. Herr Laaser, sind Sie ganz sicher, dass im alten Rom Überbringer schlechter Nachrichten geköpft wurden? Für Quellenangaben wären Ihnen Historiker sicher dankbar.

  8. Alles ganz richtig, allerdings kommt es von Seiten der reichlich amateurhaft agierenden HSV-Spitze auch so rüber, als wenn “die Medien” schuld an der Misere wären. Das ist natürlich nicht so, aber so wirklich realisiert hat das vom Vorstand nicht wirklich jeder – zumindest stellen sie sich nach außen so dar. Professionell ist beim HSV derzeit wohl nur das Stadion, die Werbeverträge und die Medienpräsenz – alles andere scheint so mancher Regionalligist besser zu können. Und: Irgendwelche Lösungsansätze hat die Sitzung ja scheinbar auch nicht gebracht – kein Wunder, denn irgendwie scheinen alle aufs Christkind zu warten.

  9. Wie weit wird sich denn das Theater auf die Sponsoren auswirken?

  10. hallo,

    ich find es super was da am Monatg passiert ist.
    Natürlich ist es irgendwie schade, das auch seriöse Reporter verbannt wurden, also die jenigen die Fakten schreiben, damit der “gemeine” Fan auch Info’s bekommt.

    Aber mal ganz ehrlich die B*** oder der E***** sind es doch nun selber schuld, wer immer nur “Sensationen” verkaufen möchte, egal ob es auch nur den Hauch der Wahrheit entspricht, hat es in meinen Augen garnicht anders verdient.

    Was mir nur sehr zu denken gibt, das es gerade diese, ähm “Zeitungen” sind, die Meinung machen, schlimm schlimm.

    Na ja, mittlerweile springt ja auch die ARD sowie das ZDF auf Sensationen an, find ich persöhnlich echt zum kotzen, weil das für mich nichts mehr mit Seriösität zutun hat, sondern nur noch Quote ist.

    Ralf

  11. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass zu diesem Anlass die Journallie zugelassen sein sollte! Und zwar unabhängig davon, was diese in den Tagen und Wochen vorher berichtet hat!
    Und dass die dann nicht mehr anesenden Medienvertreter wohl doch nicht die wurzel allen Übels sind hat ja dann der Fortgang des Geschehens bestätigt.
    Obwohl der Krebstumor aus dem HSV Körper entfernt worden war kam es nicht zu einer Genesung. Im Gegenteil: Der Gesundheitszustand dwes Patienten hat sich weiter verschlechtert!
    Oder ist irgendjemand der Ansicht, dass der HSV mit den “Ergebnissen” der Jahreshauptversammlung einen Schritt nach vorne gemacht hat?

  12. der eigentliche eklat war doch aber, dass der vorstand nicht entlastet worden ist.. ist das nicht schön, dass in dem ganzen bundesligatheater und dieser pseudoprofessionellen vereinsmeierei noch ein hauch mitbestimmung des gemeinen fussballfans möglich ist? also mich freut das irgendwie.

  13. Die taz vermeldet dann auch noch ein interessantes Detail der Veranstaltung:

    In seiner eigentlichen, brillant vorgetragenen Rede schreckte der Boss auch nicht davor zurück, zur Verteidigung der Transferpolitik noch einmal gegen den zum FC Chelsea gewechselten Khalid Boulahrouz nachzutreten

  14. Die einzige Hoffnung, die ich für eine positive Zukunft des HSV noch habe ist, dass die Führungsspitze diesen Artikel hier liest.

    Von selber kommen die da scheinbar nicht drauf…

  15. diese dinge wiederholen sich immer, wenn sportvereine satzungsgemäß wir-müßen-draußen-bleiben beschließen. letztmals der hrc (hamburger rennclub) vor zwei jahren. pressefreiheit, werbefaktor, undankbarkeit sind die schlagworte. dazu verbrüdern sich dann gern die pressefritzen mit den vorher gescholtenen vorständen gegen vox populi, welche vorher so vehement in anspruch genommen wurde. eine verlogene baggage durch und durch. herrlich!

  16. Ralf Wiegand und Philipp Selldorf in der Süddeutschen sind auch sehr einseitig dran. Zitat von Ralf Wiegand: “Nur 689 [Mitglieder] trauten sich, dagegen zu stimmen.”
    Philipp Selldorf zitiert in seiner Kolumne die irre Meldung des sid: “Handgemenge, Häme und Tumulte – Mob und Pöbel haben beim Hamburger SV das Kommando übernommen und den angeschlagenen Vorstand unter Gejohle und Gebrüll massiv in die Defensive gedrängt”
    Jungs, wo bleibt der Journlismus? Das hört sich an wie Gejaule des von seiner Geliebten Verlassenen.

  17. Erst boykottiert Schalke die Presse, dann der HSV…da liegen bei denen die Nerven blank, nix mehr mit gratis durchfuttern im Backstage-Bereich. Das was da jetzt läuft ist nichts weiteres als eine Kampagne, da wird wieder nach der Pressefreiheit geschrien, obwohl diese nicht bedroht ist und es wird sich darüber empört, dass Mitglieder sich nicht leiten lassen wie dumme Lämmer.

    Der Artikel ist sowas von gut, es ist schade, dass er nur von wenigen gelesen wird, aber genau dafür mag ich Blogs, für die vielen alternativen Ansichten.

  18. Sehr, sehr lesenswerter Artikel aus der Donnerstagsausgabe der FR von Wolfgang Hettfleisch.

    Wobei ausgerechnet Laaser Differenzierung einfordert, wo das Verhalten der allermeisten Sportjournalisten kaum Differenzierung zulässt (siehe auch der gestern ausgeübte Quasi-Schulterschluß von Jörg Hanau mit den inkriminierten Kollegen der BILD oder einige plumbe Statements von Laaser im weiteren Verlauf des Artikels). Und die Journalisten der elektronischen Medien sind noch einmal ein gesonderter Fall.

  19. Hier ein guter Link, wo auch was zum HSV-SC drin steht: http://www.rainersacht.de/2006-12/hsv-die-medien-lugen.php#more-1700

  20. großes Tennis, dogfood. :)

    Ich denke, dass sich in den letzten Jahren in den Sportredaktionen der großen Blätter so ein wenig der Schlendrian eingeschlichen hat, verbunden mit etwas Größenwahn.

    Anstatt gründlich zu recherchieren und dann seriös darüber zu berichten was passiert bzw. passiert ist, geht es den Journalisten doch heute nur noch darum, den Lesern ihre Interpretation der Ereignisse aufzudrücken.
    Da geht eindeutig Meinungsmache vor Infornmation, besonders bei bestimmten Ablegern des Axel-Springer-Verlages.
    Ist doch klar, dass keiner mehr Bock hat, mit den Journalisten zu reden, wenn nachher das Gesagte so verdreht und uminterpretiert wird, dass es der bereits vorher gefassten Meinung des Journalisten entspricht.
    Ich hab ja nix dagegen, dass erfahrene Sportjournalisten den geneigten Lesern auch ihre persönliche Meinung zu den Fakten präsentieren.
    Aber dann sollten die beiden Teile auch deutlich voneinander getrennt werden.
    Wozu gibt es schliesslich Leitartikel ?

    Die Presse sollte sich mal an die eigene Nase fassen, und auf Ihre Grundwerte besinnen.

  21. Ein gutes Beispiel für die Vermischung von Job und Vergnügen (bzw Selbstberauschung an der Nähe zu Athleten/Stars) ist ja auch der Fall Schweinsteiger/Agostino. Erinnert sich noch jemand dran? Als ein Münchner Blatt die Beiden (und noch einen Dritten???) der Beteiligung an Wetten beschuldigte und die Vorwürfe dann weder halten noch belegen konnte.

    War ja ein ähnlich krasser Fall damals: Gerüchte gehört und ohne Prüfung gedruckt…

  22. gerade kam mir die idee, dass die hsv-führung letzendlich gut weggekommen ist, bei der aktion vom montag. dadurch, dass die zuschauer ihren unmut so exorbitant an den medien ausgelassen haben, fokussierten sich diese natürlich auch fast ausschließlich auf diesen aspekt. der inhalt der versammlung ging ja praktisch völlig unter; schon klar- wurde eh nicht viel besprochen, aber ihr wisst was ich meine…
    das gewährt hoffmann und beiersodrfer die winterpause als schonfrist und die möglichkeit an ihrem plan mit doll weiterzumachen, festzuhalten…ich kann mir sogar vorstellen, dass manager und vorsitz trotz des immensen imageschadens nicht so unglücklich darüber sind, dass sich die berichterstattung über den montag nicht um inhaltliches drehte. außerdem kann man so den fans den schwarzen peter zuschieben, was diese vielleicht gar nicht mal so sehr stört….

  23. […] allesaussersport regt sich über die Dünnhäutigkeit der Journalisten auf, mit der sie auf die Hamburger Abstimmung reagiert haben: „Hyperventilation beschreibt das mediale Echo. Es hat offensichtlich die Journalisten schwer in der Berufsehre getroffen, daß sie aufgrund eines satzungsgemäß verankerten Vereinsrecht von Kartoffelsalat und Würstchen ausgeschlossen wurden. Grundsätzlich ist es natürlich unschön, wenn gerade auf so einer wichtigen Hauptversammlung die Medien ausgeschlossen werden und die Vorkommnisse intransparent werden. Auf der anderen Seite kann es nach der Bild-Berichterstattung der letzten Wochen nicht erstaunen, daß ein kleiner Funke zur Eskalation ausreichte, nicht unähnlich der Lage auf Schalke und seinem Presseboykott. Vielleicht stünde es ‘den’ Journalisten auch mal gut zu Gesichte, interne Selbstreinigungsprozesse in Gang zu setzen und sich bewußt von einigen Berufsvertretern abzugrenzen. Wer als Journalist keine Differenzierung betreibt und selber nur von ‘den Journalisten’ schreibt und damit Schulterschluß zu dem üblen Kampagnenjournalismus der Bild Hamburg betreibt, wer meint, er kann die Scheiße eines Kai-Uwe Hesse oder Babak Milani mit ‘ihre Finger in offene Wunden legen’ rechtfertigen, muß sich nicht wundern, wenn aufgeregte und nervöse Vereinsmitglieder alle in einen Sack packt und mit dem Abstimmungsknüppel draufhauen. Die schiefgegangene Hauptversammlung hat viele Schuldige und viele Ursachen. Die HSV-Offiziellen müssen sich fragen lassen, wieso die Vorbereitungen (nicht genügend Wahlunterlagen, Essen) und der Ablauf so unzureichend gewesen sind. Wer professionelles Verhalten von Fans fordert, sollte erst einmal selber zusehen, daß er die Latte nicht reißt.“ Ich hab mit einigen HSV-Fans aus meinem Bekanntenkreis, die wahrlich nicht im Verdacht stehen, die Misere ihres Klubs schönzureden, über die Bild-Berichte gegen den HSV gesprochen und gemailt. Ich war fast erschrocken, welcher Haß sich in 30-Jährigen bilden kann. Tsp-Interview mit dem Chef der HSV-Supporters Scheel über den Rauswurf der Journalisten bei der Hamburger Mitgliederversammlung Nüchtern betrachtet ist das Geschrei in der Presse nur lächerlich. "Die Fans wollen die Macht an sich reissen", so einen Mist muss man in angeblich seriösen Blättern lesen. Diese Fans haben die Mehrheit der Mitglieder und sollen jetzt wohl von einer sog. Elite (in meinen Augen dreckigste Journaille) niedergeschrieben werden. Die Mitgliederversammlung ist nun mal das höchste Gremium beim HSV. Hoffentlich sind diese Mitglieder nicht so blöd und lassen eine Ausgliederung der Fussballabteilung zu. […]

  24. wow, is denn scho wieder wehnachten und der hsv hat ne haptversammlung????? der letzte kommentar lässt ja wieder einiges erhoffen, wenn das das bild der mehheit der teilnehmer ist. ist ähnlich differnziert wie letztes jahr….viel spaß!