Wegen Sinkewitz: ARD und ZDF klinken sich aus der Tour 2007 aus (Update)

[Update1, 15h22: Unten am Blogeintrag angehängt. Interview von RMC mit Brian Holm/T-Mobile]

Breaking News in einigen deutschen Medien (u.a. WELT und n-tv): ARD und ZDF stellen ab sofort die Übertragungen der Tour 2007 ein.

Die Meldung wird soeben auch von ARD-Anstalten im Radio gemeldet.

Hier meine zwei Probleme mit dieser Reaktion von ARD & ZDF:
– formaljuristisch gesehen ist von Sinkewitz erst einmal nur die A-Probe positiv.

– Sinkewitz hat nicht während der Tour gedopt, sondern einen Monat vor der Tour gedopt. Warum springen ARD & ZDF aber nun bei Sinkewitz an, während in den Tagen vor der Tour das fröhliche Rausschmeißen von Fahrern in den Teams bei ARD & ZDF zu keinerlei Reaktion führte?

– Der Stopp der Übertragungen gilt “bis zum Aufklären” des Fall Sinkewitz. Ähh… Was gilt es da aufzuklären? Soll Sinkewitz nun sagen: “ich alleine war es” und alles wird wieder gut?

Ich halte das Verhalten insofern nicht für konsequent – dazu kommt es zu spät – sondern für populistisch.

Übrigens um die Wichtigkeit des Dopingvorfalls Sinkewitz zu verorten: in Frankreich wurde vom Fall sowohl im Radio als auch in den Agenturmeldungen erst kurz nach 12h berichtet, also knapp 1-2h nachdem die Nachricht bereits in Deutschland kursierte.

Das ist wohlgemerkt kein Entschuldigen des mutmaßlichen Dopingfalls Sinkewitz und kein Relativieren das ein großer Teil des Fahrerfeldes im Laufe der Saison vermutlich Doping einnimmt. Aber mir scheint dass es sich die Verantwortlichen von ARD und ZDF (namentlich Struwe und Brender) zu billig machen. Wer das fröhliche sich Ellenbogen-in-die-Rippen-rammen beim Interview mit der SZ vor einigen Tagen durchgelesen hat, zweifelt dass heute morgen wirklich abgewogen wurde und Details erörtern wurden. Stattdessen wurde spektakulär die Notbremse gezogen.


[15h19] Brian Holm, T-Mobile, erklärt im Interview mit RMC, dem offiziellen franz. Rundfunkpartner der Tour, dass er hofft dass die T-Mobile-Fahrer den Sinkewitz-Vorfall zum Anlass nehmen um heute erst recht zu attackieren. Zum Ausstieg von ARD & ZDF wollte er sich nicht äußern.

Die Reporter von RMC versuchen im Laufe des Nachmittags jemanden von der ARD vor Ort zu interviewen. Sie schütteln den Kopf, nach dem Motto: wenn jeder Fernsehsender seine Übertragungen bei einem Dopingfall beendet, könnte man überhaupt keinen Sport mehr übertragen. Sie weisen auch darauf hin, dass es unter der Woche einen Dopingfall bei einem französischen Schwimmer gegeben hat (Schwimmen ist in Frankreich derzeit ziemlich angesagt) ohne dass es auch nur annähernd soviel Wirbel gegeben hätte.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Um die Diskussion mal dahin zu verlegen wo’s hingehört: Warum jetzt nach einer positiven Trainings-A-Probe? Warum nicht schon vor der Tour, als die Ausmaße der Dopingproblematik schon deutlich waren?

    Das klingt für mich sehr nach Ausrede und halben Sachen, haben ARD/ZDF vielleicht nur einen Grund gebraucht um aus dem Vertrag herauszukommen den sie aus Sicht ihrer Juristen vor der Tour noch nicht genügend hatten?

  3. Sehr gute Reaktion der Öffentlich-Rechtlichen. Jetzt muss Feierabend sein !!!
    DER RADSPORT IST TOD !!!

  4. An irgendeinem Punkt muss man den Schlussstrich ziehen.
    Kann jemand beantworten, wann dieser Punkt gekommen ist? Wäre dieser Punkt nach dem Ullrich-Rücktritt und den Folgen seiner DNA-Probe, dem Zabel-Geständnis oder dem Jaksche-Interview gekommen, wäre dies genauso populistisch gewesen?

  5. Waere interessant, wenn die B-Probe jetzt negativ waere — das soll ja ab und zu vorkommen (siehe Marion Jones oder Bernard Lagat).

    Aber im allgemeinen denke ich: besser spaet als nie, obwohl der Zeitpunkt doch etwas merkwuerdig ist.

  6. da wird sich Eurosport sehr freuen. Viele die bisher zugeschaut haben, werden dies auch weiterhin tun wollen.

    Nur doof das ich jetzt im Büro keinen Live-Stream mehr habe. Oder gibt es bei eurosport einen und ich war bisher zu doof den zu finden?

  7. Der Ausstieg findet meine volle Zustimmung, er hätte gerne noch früher kommen können. Besser spät als nie. Und bitte nicht nur vorläufig mit den Übertragungen aussetzen, sondern so lange, bis der Radsport sein Doping-Problem gelöst hat. Auch wenn’s dauern wird. Sollen doch kommerzielle Sender den Scheiß übertragen und versuchen, Werbe-Spots im Umfeld von Sportbetrügern zu verkaufen.

  8. Als Fußballmannschaft ziehst du ja auch spätestens nach dem 4-0 in der 10. Minute den Schwanz ein und stellst dich hinten rein um schlimmeres zu verhindern und wartest nicht bis in der 85. Minute beim Stand von 28-0 einer den Ball an deine Latte knallt.
    Genau so wirkt dieser Rückzug auf mich… Sehr inkonsequent und schlecht begründet. Das kann man aber sicherlich nicht NUR auf Populismus der Sender zurückführen, denn die haben jetzt auch den Mist an der Hacke mit sauren Fans, verprellten Präsentations-Sponsoren. Ich kann mir das Vorgehen nicht so wirklich erklären.

  9. – formaljuristisch gesehen ist von Sinkewitz erst einmal nur die A-Probe positiv.

    ARD und ZDF sind nicht an irgendwelche sportjuristischen Formilien gebunden, sondern können aussteigen, wann und warum sie wollen. (Interessant wäre hingegen, was die Verträge mit der Tour sagen, ob nach diesen Verträgen insbesondere die Tour einen Anspruch auf Berichterstattung hat.)

    – Sinkewitz hat nicht während der Tour gedopt, sondern einen Monat vor der Tour gedopt. Warum springen ARD & ZDF aber nun bei Sinkewitz an, während in den Tagen vor der Tour das fröhliche Rausschmeißen von Fahrern in den Teams bei ARD & ZDF zu keinerlei Reaktion führte?

    Hier geht es wohl um den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: T-Mobile hatte sich als geläuterter Vorreiter eines dopingfreien Radsports hingestellt, spätestens nachdem Gerdemann als sauberen Sieger präsentiert wurde (waqs er hoffentlich auch ist). In den teaminternen Proben wurde aber ein sehr wahrscheinlich scheinender Dopingsünder nicht entdeckt. Da kann man schon daran zweifeln, ob das deutsche Vorzeigeteam es tatsächlich so Ernst mit seinem Antidoping-Programm meint, wie es öffentlich behauptet.

    Und noch mal: ARD und ZDF können austeigen wann und warum sie wollen. Sie sind in keiner Weise eingeschränkt, nur dann auszusteigen, wenn während der Tour gedopt wird, nicht aber, wenn ein Tourfahrer vor der Tour dopte.

    Ich finde das Zeichen richtig – wenn ich es auch vor der Tour noch konsequenter gefunden hätte.

    – Der Stopp der Übertragungen gilt “bis zum Aufklären” des Fall Sinkewitz. Ähh… Was gilt es da aufzuklären? Soll Sinkewitz nun sagen: “ich alleine war es” und alles wird wieder gut?

    Ich halte das Verhalten insofern nicht für konsequent – dazu kommt es zu spät – sondern für populistisch.

    Zugestanden: Das Verhalten von ARD und ZDF inkonsequent und populistisch – aber überfällig. Vor der Tour wäre es unpopulistisch und konsequent gewesen. So brauchte es noch einen Anlass, der jetzt gefunden ist – wenn auch zwei Wochen zu spät. Das macht eine richtige Sache nicht falsch, lässt nur ihre handelnden Personen in schlechtem Licht erscheinen.

  10. Ich denke jetzt wird auch Telekom aussteigen. Und wie der Uli ja schon im Kicker angedeutet hat, werden sie das Geld direkt an die Bayern weitergeben.

    Und wenn die Aussteigen steigt auch Gerolstein aus. Die wollen ja angeblich eh schon nicht mehr.

    Und dann ist es erstmal vorbei mit Profiradsport in Deutschland.

  11. Die Entscheidung an sich finde ich richtig, der Zeitpunkt ist natürlich diskussionswürdig. Allerdings sollte das dann auch konsequent durchgezogen werden. Die Live-Ticker bei ARD und ZDF laufen nämlich noch. Entweder ich berichte gar nicht mehr oder ganz. Solche halben Sachen sind dann nichts.

  12. Also ich halte den Tourausstieg der ARD und ZDF nicht für das probate Mittel. In meinen Augen werden hier nur alle bestraft, die nicht gedopt haben.

    Man kann doch nicht einfach die Tagesschau absetzen, wenn die Herren Hussein und Bush nicht aufhören Bomeben zu schmeissen, oder?

    Für mich hört sich das alles sehr nach “was wir nicht sehen existiert auch nicht” an.

    Grüße

    Jansen

  13. Der Live-Ticker der ARD ist auch soeben eingestellt worden.

  14. Wenn T-Mobile sich als Vorreiter eines neuen, dopingfreien Radsports sieht, dann ist es natürlich extrem fahrlässig, sich beim teaminternen Kontrollsystem ausschließlich auf Bluddoping zu konzentrieren und andere Arten von Doping zu ignorieren.

    Frage: Herr Schmidt, Patrik Sinkewitz ist bei einer Trainingskontrolle in der A-Probe positiv auf Testosteron getestet worden. Muss man jetzt sagen, das interne Kontrollsystem des Teams T-Mobile ist gescheitert?

    Walter Schmidt: Nein, denn in unserem System wird nicht auf Testosteron getestet. Es geht bei uns um Blutmanipulation. Einen anderen Anspruch haben wir nie erhoben. Der Test auf Substanzen wie Testosteron obliegt den Anti-Doping-Organisationen.
    (…)

    (SPON-Interview mit T-Mobile Teamarzt Walter Schmid

    Das ist doch alles irgendwie nur halbgar …

  15. Also die online Berichterstattung abzuschalten, finde ich ein wenig übertrieben. Immerhin zahle ich GEZ-Gebühren. Dafür will ich auch informiert werden. Bin mal gespannt ob sie in der Tagesschau/Heute-Nachrichten die Sieger der Etappen erwähnen.

    Wäre schon krass für Telekom wenn der Burghardt die Etappe heute gewinnt. Was ich aber nicht glaube

  16. Bin mir eigtl ziemlich sicher, dass der Austiegsplan bereits seit Anfang der Tour (oder länger) bei den Verantwortlichen in der Schublade schlummert, mit dem Hintergedanken, ihn in die Tat umzusetzen, sobald der erste Dopingfall auftaucht. Und wahrscheinlich hat jetzt einfach jemand diese Schublade, ohne groß nachzudenken und genauer zu prüfen was mit Sinkewitz überhaupt los ist, sehr, sehr schnell aufgerissen.

    Ich bin der Meinung, den Tourausstieg an Sinkewitz’ mehrere Wochen alter A-Probe festzumachen ist quatsch. Vom Ergebnis her halte ich den Boykott der ÖR jedoch für richtig. Nur hätte man ihn konsequenterweise von Anfang an durchziehen müssen! Jetzt riecht es tatsächlich nach dem Stürzen auf den erstbesten Austiegsgrund. (Vielleicht sind die Einschaltquoten schlecht?)

    Mal ne ganz andere Frage:
    Wenn es von der Entnahme der Probe bis zur Veröffentlichung des A-Ergebnisses mehrere Wochen braucht, liegt das dann daran, dass die Testlabors so viel zu tun haben, oder gibt es diese Schnelltests nur für EPO und nicht für Testosteron oder was bei Sinkewitz jetzt gefunden wurde? Dieser lange Zeitraum kommt mir wirklich komisch vor. Was nützt es, wenn Ende August festgestellt wird, dass die Hälfte der Proben, die unmittelbar vor der Tour genommen wurden positiv sind?

  17. Ich sehe das ganze schon als populistische Entscheidung an. Wieso will man eine Tour übertragen, bei der ein Valverde Topfavorit ist und somit automatisch in den Mittelpunkt der Übertragungen rücken wird. Die Problematik war von Anfang klar. Man konnte unter realistischen Bedingungen nicht davon ausgehen, dass alle Fahrer “clean” sind. Also hätte man von Anfang an auf die Tour verzichten müssen.

    Auch ist es deutlich übertrieben, davon zu sprechen, dass der positive Test die “größte Krise” der TdF auslöst. So war gerade der Wortlaut in der Tagesschau. Ich behaupte, das Interesse an der Tour wird dadurch in Frankreich, Spanien oder Italien überhaupt nicht beeinflusst. Der Radsport wird dadurch nicht “tod” sein. In den anderen Ländern wird der Radsport weiter leben. Vielleicht wird das Interesse in Deutschland auf das Niveau vor der Ullrich-Zeit zurückgehen, mehr aber auch nicht.

  18. Ich gehöre ja auch zu den Menschen, die es lieber gesehen hätten, wenn die Tour erst gar nicht übertragen worden wäre in diesem Jahr, aber was hat ein vermutlicher Dopingfall aus dem Juni mit der Tour heute zu tun? Das ist mal wieder so eine typische ARD/ZDF Entscheidung. Anstatt die B-Probe abzuwarten dreht man jetzt am großen Rad und macht einen auf Saubermann. Und das, nachdem man vermutlich jahrzehntelang zumindest geahnt hat, was da hinter den Kulissen läuft.

  19. Das sehe ich nur als reine Ausrede von ARD und ZDF das man jetzt nicht mehr überträgt. Nach meiner Mainung hätte man die Tour überhaupt nicht übertragen dürfen oder sollen aber jetzt auf Sauberman spielen ist nicht in Ordnung.

  20. Re: “Es brauchte einen Anlaß”
    Was für ein Anlaß soll das bitte sein? Ein Radfahrer im Vorfeld der Tour gedopt? Hätte es dazu Sinkewitz bedurft?

    Und ohne Sinkewitz alles sauber?

    BTW: wer unter Protest rausgeht, sollte auch sagen können, wann und wie er wieder reinkommen will.

    Ja, man kann sich darüber streiten wie man über die Tour berichtet oder ob man sie ganz boykottiert. Aber es ausgerechnet an dem Fall Sinkewitz zu hängen, hat mehr damit zu tun, das Struwe & Brender im Vorfeld sich aneinander überboten mit dem Aufreißen der Klappe.

    Wenn der Schritt nicht der blanke Populismus sein soll, sollten sich ARD & ZDF schnell erklären, wie sie es mit anderen Sportübertragungen halten. Boxen? Football? Leichtathletik? Schwimmen? Kristin “nichts wissentlich eingenommen” Otto? Olympia?

  21. Die Konsequenz mit der die ganze Entscheidung jetzt durchgezogen wird (Sendung UND Live-Ticker abbrechen) finde ich schon beeindruckend und eigentlich auch die Geschwindigkeit. Und ob der Zeitpunkt richtig oder falsch ist, naja, vor der Tour hätte es auch was zu meckern gegeben (Generalverdacht, Todschlagargument GEZ). Allerdings ist der Ausstieg in der Hinsicht sehr populistisch, das dies bei einer positiven Probe eines spanischen Fahrers niemals passiert wäre. Aber jetzt ist es ausgerechnet ein deutscher vom großmäuligsten Anti-Doping-Team (Verschwörungstheorien, anyone?). Gerettet wird der Sport aber nicht, in den anderen Ländern gehts weiter wie bisher.

  22. In den französischen Medien hat man auf die “Ausstiegsmeldung” von ARD und ZDF schneller reagiert als auf die Sinkewitz-Meldung. Reaktionszeit hier: 30 Minuten ehe es in den Nachrichten und Headlines lief.

  23. Achso ja: Die gesamte Einstellung in Frage zu stellen, finde ich allerdings auch daneben, denn schließlich würde sich die Diskussion hier jetzt ebenfalls um ARD/ZDF drehen, wenn sie nicht ausgestiegen wären. Teil des Sumpfes, Behördenverein, kein Mut zu Recherche etc.. Sie haben ihr Wort vor der Tour wahr gemacht, das finde ich ok. Gewinnen hätten sie ja sowieso nicht können.

  24. Ich finde, es gibt hier zwei sich nur marginal überschneidende Themen:

    (1) Der mögliche, wahrscheinliche Dopingfall Sinkewitz

    Ich bin mir sicher, dass der Fall ganz regulär durchdekliniert wird, B-Probe, Beteuerungen, Sperre.

    (2) Die Frage der weiteren Dopingstramplertübertragung durch die Öffis.

    Ich persönlich hätte es gern gesehen, wenn die Öffentlich-Rechtlichen Sender schon vor der Tour de France einen Schlussstrich gezogen hätten. Dass sie jetzt erst auf eine positive Dopingprobe gewartet haben, finde ich nicht gut.

    Aber, und das finde ich ich schon wichtig, die Konsequenz, mit der man innerhalb von 2 Stunden die Sache radikal beendet, nötigt mir Respekt ab. Das kann man populistisch nennen, das kommt ganz sicher zu spät, aber es ist die richtige Entscheidung. Und davon darf man auch positiv überrascht sein.

  25. Was ARD/ZDF hier veranstalten ist eine einzige Frechheit. Vor der Tour gab es genug Dopingbekenntnisse oder Befunde oder Auffälligkeiten. Jetzt ist etwas dazugekommen, richtig. Aber warum sollte Sinkewitz der Tropfen sein, der hier was zum Überlaufen bringt? Schwachsinn

    Und wie soll es weitergehen? Wird jetzt bei jeder Sportveranstaltung abgeschaltet, wenn bekannt wird, dass im Vorfeld was nicht sauber war? Dann mal zu.

    Ich hoffe, dass wenigstens der Livestream weiterläuft. Gerne auch ohne das Kommentatoren-Gesülze. Aber vermutlich läuft das Ganze wieder so, das die Öffentlich-Rechtlichen selbstherrlich entscheiden, was gut ist für die Gebührenzahler und was schlecht. Und die Entscheidung lautet: Ab heute ist die Tour böse.

  26. ich finde die entscheidung ganz und gar nicht “populistisch”. dazu bräuchte es ja wohl auch ein “volk”, das sich von dopenden radsportlern betrogen fühlt, schon lange nach konsequenzen ruft und dem diese entscheidung dann mundgerecht verpasst wird. das gibt es meiner meinung nach allerdings nicht.

    ich habe eher den eindruck, dass ard und zdf sich zunächst mit einer langsam fahrt aufnehmendem doping-berichterstattung dem jahrelangen feuer der qualitätsmedien, besonders der sz und der faz, gebeugt und nach wenigen tagen festgestellt hat, dass man mit dieser politik zwar journalistisch halbwegs auf der sicheren seite ist, jedoch tag für tag absolut desaströse quoten einfährt und man genauso gut irgendwelche konserven versenden könnte. da nimmt man dann halt sinkewitz gerne als anlass für den abbruch der berichterstattung, wo doch eigentlich ganz andere motive eine rolle spielen.

    der vorgang könnte allerdings ein fanal für den radsport generell sein. die massenwirksame und populistische berichterstattung von ard und zdf war im letzten jahrzehnt doch die tragende säule des doping-systems im radsport schlechthin – ohne ausführliche berichterstattung keine potenten sponsoren, ohne potente sponsoren keine überzogenen erwartungshaltungen und traumgehälter, ohne diese wiederum kein systematisches, durch die jeweiligen teamleitungen gestütztes doping etc pp. wenn die säule berichterstattung wegbricht, könne sich also in einer kettenreaktion wirklich einiges ändern, auch wenn das vielleicht nicht die wahrscheinlichste variante ist.

  27. Diese Entscheidung von ARD & ZDF nötigt mir keinen Respekt ab.

    Sie ist nicht radikal, sondern geht den einfachsten Weg um sich schnell ein Stück Applaus abzuholen.

    ARD & ZDF haben sich im Vorfelde der Tour geweigert klare Maßstäbe zu benennen, wann sie eine Übertragung abbrechen. Man kann daher davon ausgehen, dass die Sprüche im Vorfeld nichts anderes als Testballons für die öffentliche Reaktion waren.

    Obwohl seit zirka sechs Wochen klar ist, dass die Öffentlich-Rechtlichen nach dem Auftritt von Bert Dietz eine Kehrtwende in der Berichterstattung vorhaben, ist bis zum heutigen Tage von ARD & ZDF alles nur am Radsport genagelt worden. Größer fassende Konzepte was für Konsequenzen Doping auf die Übertragungen hat, insbesondere hinsichtlich der anstehenden Großereignisse in Osaka und Peking: kein Wort.

    Konkret: wieviele Doper braucht es in Osaka, damit ARD & ZDF dort ihre Übertragungen abbrechen?

    Das es an diesem Konzept fehlt, während man bei der Tour beim ersten Dopingfall schnell aus der Hüfte schießt, läßt mich vermuten, dass es dieses Konzept nicht gibt. Damit reduziert sich für mich der Ausstieg aus der Tour 2007 zum blanken Populismus.

  28. Die Übertragung abzubrechen mag populistisch sein. Aber sich überhaupt noch ernsthaft mit Radsport als Sport zu beschäftigen ist doch schon Quatsch. Der Sport hat das Niveau von Wrestling locker unterboten. Insofern muss man das auch nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zeigen.

    Mich würde eher interessieren: Dopen die anderen Sportarten weniger oder “cleverer”?

  29. Hier wird vergessen, dass einer der Hauptgründe für ARD und ZDF auch ist, dass die Dopingkontrollen bei der Tour absolut schlampig sind.

  30. @Peter: Was haben schlampige Dopingkontrollen seit dem ersten Tag der Tour 2007 mit dem Ausstieg von ARD & ZDF nach Bekanntwerden eines Dopingvorfalls von Anfang Juni 2007 zu tun?

    (Was aber wirklich thematisiert werden könnte, ist das Versäumnis von T-Mobile auf Testosteron zu prüfen. Ist es so schwer? Teuer? Nicht genügend Zeit die Infrastrukturen aufzubauen? Oder nur blauäugig?)

  31. naja, der Effekt wird minimal sein. Eurosport überträgt ja sowieso. Die werden sich üher die neuen Zuschauer freuen. Ansonsten stimme ich denen zu, die von reinem Populismus sprechen.

    Wenn man nur noch “sauberen” Sport senden wollte, hätte man sich gleich auf Curling oder Dreiband beschränken sollen. Denn das Doping im Profi-Sport immer ein Thema war, kann ja keiner guten Gewissens leugnen.

    Bisher konnte man es als “Einzelfälle” abtun, am Beispiel Radsport wird jetzt deutlich, dass es so einfach nicht ist.

    Ob die Einstellung der Übertragung jedoch die probate Reaktion ist, darf doch bezweifelt werden. Radsport ist international, auch wenn Deutschland nicht zuschaut, der Rest von Europa wird es weiterhin tun, nehme ich an. Als Druckmittel betrifft es voraussichtlich eher die deutschen Teams, die ihre Sponsoren verlieren könnten.
    Eben höre ich bei WDR2, dass die Telekom/T-Mobile überlegt, sich komplett zurück zu ziehen.
    Aber was bringt das ? Andere Teams und Fernsehanstalten machen weiter, the Show must go on.

    Die ÖR’s setzen damit vielleicht ein Zeichen, aber mehr auch nicht.
    Und bestraft werden die paar Fahrer, die sauber sind, und jetzt vielleicht trotzdem ihren Job verlieren.

  32. Auch meiner Meinung nach ist die Reaktion von ARD und ZDF überzogen.
    Man hätte sich im Vorfeld entscheiden müssen, die Tour zu übertragen oder eben nicht. Das alles jetzt an einem Fahrer festzumachen, finde ich Quatsch. Interessant finde ich die Frage, wie ARD/ZDF wohl reagiert hätten, wenn es kein deutscher Fahrer gewesen wäre…

    Als GEZ-Zahler kann man sich in jedem Fall darüber aufregen, dass die Übertragungsrechte gekauft wurden. Was ist denn jetzt mit den ganzen ARD/ZDF-Menschen vor Ort? Lassen die sich jetzt den ganzen Tag mit Rotwein volllaufen? Wenn schon die ganze Zeit von Konsequenz gelabert wird, müsste man auch alle Mitarbeiter dort abziehen und nach Hause fahren.

    Wie will man denn da jetzt wieder irgendwann in die Übertragung einsteigen und vor allem mit welchem Grund bitte? “Das ist der Nachteil derer, die hinausgehen, sie müssen wieder hereinkommen”, wie Herr Wehner einst zu sagen pfegte.
    Es wird unheimlich schwer werden aus einem glaubwürdigen Grund wieder einzusteigen.

    In der Tat kommt es mir so vor, dass ARD/ZDF nur auf so ein Ereignis gewartet haben. Die Reaktion ist kindisch und überzogen.
    Ich bin fast überzeugt, dass sie am Wochenende wieder übertragen.
    Schau mir die Tour ohnehin lieber auf Eurosport an; von daher kann es mir im Endeffekt relativ egal sein.

  33. so langsam gerät da einiges in wanken:

    “Telekom-Kommunikationschef Philipp Schindera sagte auf Nachfrage von SPIEGEL ONLINE: “Wir sind enttäuscht. Wir glauben aber weiterhin an den Kampf gegen Doping.” Was das Sponsoring-Engagement angehe, werde man das “mit dem nötigen Abstand und der gebotenen Seriosität überprüfen. Dafür werden wir uns nach der Tour de France mit allen Beteiligten zusammensetzen”, erklärte Schindera.

    Auch T-Mobile-Kommunikationsdirektor Christian Frommert zeigte sich enttäuscht. “Das ist ein Tiefschlag. Wir müssen uns jetzt über unser Sponsoring Gedanken machen”, sagte Frommert, dem die Mitteilung über die positive A-Probe von Patrik Sinkewitz hörbar zusetzte (mehr…). Vorerst will der Bonner Rennstall trotz des positiven Tests seine Mannschaft nicht aus der Tour de France nehmen. “Ein solcher Schnellschuss kommt nicht in Frage, so frustrierend das alles auch ist”, sagte Frommert dem sid …”

    http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,495199,00.html

  34. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich totlachen:
    Kristin Otto moderiert im ZDF mit betroffener Miene die Dopingnachrichten…
    Großes Kino!

  35. Bei den Kommentaren “bestraft werden die, die sauber sind” wundere ich mich immer. Das würde ich verstehen, wenn die Fahrer das Dopen verteufeln und Doper wie Aussätzige behandeln würden. Ich hab aber immer nur den Eindruck, als wäre die einzige Reaktion “schau an, der Depp hat sich erwischen lassen”.

    Sieht man doch auch wieder schön daran, dass im Umland jetzt erstmal gefragt wird, warum wir überhaupt aus der Berichterstattung aussteigen.

    So eine Entwicklung muss von innen heraus kommen. Um das ganze auszurotten, müssen die Jungs merken, dass ihre Existenz auf der Kippe steht. Aber davon sehe ich nichts… Es ist einfach zu verlockend alles. Und zu den Kontrollen bei der Tour jetzt… Man will sich ja nicht selbst den Strick aufhängen oder?

    P.S.: Die Berichterstattung und Fragestellungen den Radsportbeteiligten gegenüber in der ARD-Stunde grade empfand ich als sehr aggressiv. Und auch Sinkewitz jetzt an den Pranger für alles zu stellen finde ich schlechten Stil. Aber es passt halt grad alles gut in irgendwelche Pläne.

  36. Mal ‘ne Frage an die Populismus-Fraktion:

    Was wäre die Alternative zum sofortigen Ausstieg gewesen?

  37. ich kann mich denen die von populismus und ähnlichem sprechen weitesgehend anschließen und finde die reaktion von ard und zdf einfach nich passernd. es gab doping und wird immer doping geben und dass es im radsport keine einzelfälle sind weiß man spätestens seit festina. genau aus diesem grund bin ich der meinung, dass man sich vor der tour hätte entscheiden müssen die übertragung abzusagen, wenn man einen solchen kurs fahren will. es wurden so viele fälle bekannt (z.b. war ein gewisser herr kessler glaub ich für das tour-team von astana vorgesehen oder irre ich mich da??? wenn es wirklich so war, dann hättem die or damals schon die berichterstattung absagen müssen) und da war doch klar, dass es nur eine frage der zeit gewesen war bis der nächste fall auftritt.
    im übrigen bin ich der meinung, dass man wenn man so einen schritt macht, auch wirklich konsequent sein sollte. ich finde es lachhaft, dass auf zdf.de immer noch der liveticker läuft. ich denke man sollte dann die berichterstattung komplett einstellen, wobei ich mir hier die frage stell ob die vertraglich möglich ist???
    desweiteren stell ich mir die fragen, was passiert wäre wenn bei der österreich-tour ein fall aufgetreten wäre, wenn während der tour ein nich-tour-fahrer (von einem tour beteiligtem team) positiv getestet worden wäre oder ähnliches??? hätten die or auch dann so reagiert???

  38. wäre mal ganz interessant zu erfahren, wie es eigentlich in einem heuchler wie aldag aussieht … ob er den ganzen bullshit glaubt, den er da so erzählt?

    streng genommen müsste der fall sinkewitz doch auch das endgültige aus für ihn selbst bedeuten.

    ,Patrick ist jetzt erst einmal suspendiert und bekommt die Chance auf eine B-Probe‘‘, sagte Sportdirektor Aldag zur Süddeutschen Zeitung, ,,doch wenn auch sie prositiv ist, ist es klar, dass er fristlois entlassen wird.‘‘ Dies habe auch finanzielle Folgen, betonte Aldag: ,,Auch das wird dann ein Thema sein, denn Regresszahlungen in solchen Fällen sind in unseren Verträgen veränkert.‘‘ Nun scheint es sogar möglich, dass dieses Vergehen die deutsche Velobranche noch viel mehr kostet als das 700000-Euro Einkommen für einen hessischen Fahrer. Aldag äußerte sich auch deshalb ,,schwer enttäuscht, dass wir offensichtlich nicht alle von unserem Weg überzeugen konnten‘‘. Erfreulich sei an der Sache allein, ,,dass diese externen Tests, die wir ja dringend fordern und befürworten, funktionieren‘‘.

    http://www.sueddeutsche.de/,tt1m11/sport/weitere/artikel/181/124004/

  39. Natuerlich ist die Entscheidung der Nichtuebertragung zu spaet und populistisch. Aber auch ich bin der Meinung, dass irgendwann mal Schluss ein muss. Es geht nicht darum, dass nicht mehr uebertragen wird, weil ein Dopingfall aufgetreten ist, sondern weil mutmasslich alle dopen. Solange der finanzielle Druck auf die Verantwortlichen nicht hoch genug ist, wird sich nie etwas aendern. Insofern ein Schritt in die richtige Richtung.

  40. “Aber sich überhaupt noch ernsthaft mit Radsport als Sport zu beschäftigen ist doch schon Quatsch. Der Sport hat das Niveau von Wrestling locker unterboten. Insofern muss man das auch nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zeigen.” (Zitat von Stefan)

    Das ist ja wohl der größte Schwachsinn den ich je gehört habe!

  41. Ich trenne bewußt zwischen der Bewertung des Verhaltens von ARD/ZDF und den daraus resultierenden Folgen. Ersteres ist sicher angreifbar, vom ganzen Verhalten vor der Tour bis hin zur Reaktion schon nach der A-Probe. Ist mir aber bestenfalls einige Randnotizen wert, wichtiger für den Radsport ist mir das Signal, was jetzt davon ausgeht. Wenn einer der interessantesten TV-Märkte weg bricht und deutsche Sponsoren sich zurückziehen werden, dann wird das größere Wellen schlagen, als wenn noch einige Fahrer der B-Kategorie ihren 10-Jahre alten Dopingkonsum tränenreich gestehen. Ich hoffe, es steigen auch gleich noch einige spanische und italienische Sponsoren aus, dann kommen vielleicht endlich mal alle Verantwortlichen zur Besinnung.

  42. @NoteMe: Die Alternative wäre gewesen:
    Weitermachen. Weiter Berichterstatten.

    Dem ZDF haben wir die Erkenntnis zu verdanken, dass die UCI-Kontrollen bei der Tour zu lasch sind (zu lange keine Begleitpersonen bei den ausgelosten Fahrern).

    Nun wissen wir dass offensichtlich auch die teaminternen Kontrollen nicht genügend sind.

    Nach der Tour hätten sich ARD & ZDF zusammensetzen und mit den Verantwortlichen besprechen können, was für weitere Übertragungen notwendig wäre. Man hätte was in der Hand gehabt um hinsichtlich WM 2007 und der Tour 2008 Druck auszuüben und weiter auf Verbesserungen zu drängen.

    Stattdessen haben ARD & ZDF bei irgendeinem Doper (es ist ja nicht der erste seit ARD & ZDF ihr Tour-Ultimatum angedeutet haben) die Option “Nuklearer Erstschlag” gezogen, an dem sie sich nun bei jedem weiteren Dopingfall werden messen lassen müssen.

    Bei jedem weiteren Dopingfall wird es nun heißen: warum steigen ARD&ZDF nicht aus? Diesen rhetorischen Spagat möchte ich sehen.

    Es ist ja nicht nur Sinkewitz. Es gibt das Problem mit dem vom Ex-UCI-Chef Hein Verbruggen unterstützten Team Relax-Gam, das auf eine ProTour-Lizenz hoffen darf und quasi nur aus bereits einschlägig bekannten Dopern besteht. Es gibt das Problem der Tour-Kontrollen die morgens nicht zeitig genug stattfinden und der Tour-Kontrollen die zu wenig Substanzen abdecken.

    ARD und ZDF packen stattdessen heute ihre Sachen ein und verabschieden sich von der (kritischen) Berichterstattung. Das Feld wird nun komplett EUROSPORT überlassen, bei denen es nicht nur an Ressourcen fehlt um das Thema entsprechend anzugehen.

  43. Wäre jetzt nicht ein guter Zeitpunkt für ARENA in die Tour Übertragung einzusteigen?^^

  44. Was viele hier vergessen, scheint mir, dass gerade im Radsport vor allem die Fahrer auf den Podiumsplätzen auffällig wurden.

    Nicht umsonst stehen fast alle Sieger der grossen Rundfahrten der letzten Jahre unter Dopingverdacht oder wurden gesperrt; egal ob Sie Landis, Herras, Basso, Di Luca, …. heissen.

    Das bedeutet nicht, dass andere Sportarten weniger verseucht wären als der Radsport, aber es gibt schon einen gewissen Hinweis darauf, dass der Radsport, und insbesondere die Eliteprofis, ein ganz besonderes Problem haben.

    Ich denke die Entscheidung ist nicht ganz konsequent, da die B-Probe noch nicht geöffnet ist und der Dopngfall nicht während der Tour passiert ist.

    Aber man muss zugestehen, dass die Probleme im Radsport besonders gross sind. Es sei denn, man akzeptiert, dass hinter dem Gewinner fast einer jeden grossen Landesrundfahrt (wie in den letzten Jahren) ein auffälliger Fahrer steht.

  45. Ich denke der Ausstieg aus der Berichterstattung zum jetzigen Zeitpunkt ist lediglich eine Konsequenz des Pfades, von dem sich ARD&ZDF im Vorfeld der Tour abhängig gemacht haben.

    Die Tatsache, dass es sich um einen deutschen Fahrer aus einem deutschen Team handelt, zwang die Verantwortlichen nach ihren zugegebenermassen unklaren Forderungen und Bedingungen im Vorfeld ja beinahe zu diesem Schritt, wollten sie ihr Gesicht nicht verlieren.

    Ich bin aber der Meinung, dass diese Massnahme wenig bringt. Es scheint mir so, als wüssten die selber nicht was sie wollen und hoffen einfach mal auf das Beste. Es ist gut möglich, dass das ganze sogar kontra-produktiv ist. Dem Radsport schadet sie ja auf jeden Fall und ob das auch nur im Geringsten eine Besserung verspricht ist mehr als fraglich. Italiener, Spanier (Fahrer und Fans) und auch Franzosen wird das ganze letztlich nicht interessieren. Das ganze wird wohl einmal mehr vor allem in Deutschland für hohe Wellen sorgen.

    Viel wichtiger ist es, wie es weiter geht. Wenn ARD und ZDF nächstes Jahr dann doch wieder einspringen ist das ganze mehr als ein Witz und sorgt nur für 2,3 Wochen heisse Luft…

  46. Bei einigen Kommentaren muss man sich fragen, ob die an den Tag gelegte Aggressivität darauf zurückzuführen ist, dass hier ein Junkie dringend seinen TdF-Stoff braucht. Ein wenig mehr Sachlichkeit ist sicherlich anzuraten.

  47. Ich bin mit der Entscheidung die Tour nicht weiter zu übertragen überhaupt nicht
    einverstanden. Es ist in meinen Augen keine Antwort auf Krisen, einfach zu sagen,
    es gibt nur noch ein Mittel. Von Managern müßte man eigentlich anderes erwarten.
    Es treibt die Zuschauer die gerne – die Tour – sehen möchten in die Arme der Pri-
    vaten Kanäle. Wobei diese keine Gebührengelder erhalten.
    Ich finde diese Entscheidung zeigt, und führt vor, einen Umgang mit der Macht
    die so nicht richtig sein kann!
    Es trifft keinen Fahrer der Dopt, die bekommen ja Dank der Manager Gehälter
    die so eigentlich auch nicht wahr sind.
    Es trifft die Zuschauer, die wie in meinem Fall, seit 1970 Gebühren bezahlen und
    dann dafür ” Marienhof- Verbotene Liebe ” sehen dürfen.
    Eigentlich könnte ich noch viel, viel mehr schreiben, aber nutzt es etwas?

    Vielen Dank

    mit nicht freundlichen Grüßen

    Rolf Müller

  48. naja, wenn sich die ÖR’s an dieser Entscheidung messen lassen, kommen wir damit wenigstens um 1.438 Stunden Olympia-Berichterstattung herum. ;-)

    Was die GEZ-Thematik betrifft, ich bin schon lange dafür, die Gebührenzahler abstimmen zu lassen, für welche Fernsehrechte Geld ausgegeben werden darf.

    Aber direkte Demokratie ist ja nicht unsere Stärke.

    Für meinen Geschmack hätte man ruhig weiter berichten können. Bezahlt sind die Rechte ja wohl, und eine Rückerstattung ist wohl kaum möglich. Und es wäre ja auch doof, wenn jetzt einer vom ARD/ZDF-Tross in Frankreich seinen Job verliert, nur weil der arme Sinkewitz seinen Testosteronspiegel nicht unter Kontrolle hat.

    Die rechtliche Situation wäre aber interessant zu beleuchten. Haben die ÖR’s nicht Verträge mit der Tour, bzw. der UCI ?

  49. Wer hat nochmal bei meinem Gewichtheben-Vergleich neulich ge”autsch”t? ;-)

    Was mich an der ARD-Bericht darüber fasziniert ist die Infobox:

    Untersucht man den Urin eines nicht gedopten Sportlers, ist der Anteil von Testosteron und Epitesteron gleich, der Quotient beträgt also eins

    Und warum ist dann der Grenzwert 4:1? Erinnert mich an “gedopt oder positiv getestet?”…

  50. Ich denke, der Vergleich mit Olympia hinkt deshalb, weil die Anzahl der Spitzensportler, die auffällig wurden, im Radsport überdurchschnittlich hoch ist.

    Wie gesagt, es gibt eigentlich keinen Sieger einer grossen Landesrundfahrt, der nicht in irgendeiner Weise auffällig wurde.

    Das ist für mich der grosse Unterschied zur Leichtathletik, Schwimmen, etc.., wo sicher nicht weniger gedopt wird, wo es aber deutlich weniger prominente Sünder gibt.

    Wie kann man einen Sport noch guten Gewissens übertragen, bei dem die Grand-Slam Sieger der letzten Jahre fast allesamt mit Doping in Verbindung gebracht werden? Wie würde es um das Tennis stehen, wenn Federer, Nadal (Fuentes-Kunde?) und Roddick alle Dopingsünder wären?

    Zugegeben, diese Diskussion hätte man vor der Tour führen müssen und nicht jetzt, so dass diese Reaktion der ÖR etwas merkwürdig erscheint.

  51. wahrscheinlich um die, die aufgrund von Erektionsstörungen Hormone bekommen, nicht gleich als Doper hinzustellen. Ist wahrscheinlich so ähnlich wie mit den Asthmamitteln. Schon erstaunlich, wie viele von den Spitzenradfahrern Asthma haben…..;-)

  52. @dogfood: auf welches interview bezieht sich “Ellenbogen-in-die-Rippen-rammen beim Interview mit der SZ”? die sz-ausgaben der vergangenen tage liegen wegen abwesenheit noch ungelesen bei mir rum.

    wirklich interessant wird die haltung von ard und zdf doch erst nächstes jahr in peking. man kann doch davon ausgehen, daß die chinesen alles auffahren werden, was geht. was nicht heißt, daß nicht unter amerikanern, deutschen, sonstwas nicht weniger dopingverdächtige rumlaufen würden. wollen ard und zdf dann auch aussteigen, wenn ein bulgarischer kugelstoßer überführt wird? ein amerikanischer sprinter ins zwielicht gerät? ein deutscher ruderer?

  53. und von den winterspielen wollen wir ja mal gar nicht erst anfangen. da bringen die deutschen vorzeigesportler schließlich immer so schön viele medaillen nach hause.

  54. In Bezug auf Olympia:

    Auch kann man meiner Meinung nach davon ausgehen, dass Doping in Radsport wesentlich organisierter stattfindet als in den meisten anderen Sportarten. Man hat um die zwanzig Pro-Tour-Teams, die staendig aufeinanderhocken. In der Leichtathletik gibt es so viele Trainingsgruppen in so vielen Ecken der Welt, dass mir so ein starkes Dopingnetzwerk doch eher unwahrscheinlich erscheint. Da sind es wohl doch eher isolierte (wenn auch zahlreiche) Faelle, aber eben kein allgemeiner Flaechenbrand. Jedenfalls hoffe ich das…

  55. Das Interview ist in der Samstagsausgabe erschienen und inzwischen auch online

  56. Endlich Schluss mit diesem verseuchten Scheiß. Ich hab seit Didi Thurau die Tour verfolgt. Ich weiß nicht seit wann ich nur noch gedopte Fahrer gesehen habe. Trotzdem hab ich halbherzig auch dieses Jahr eingeschaltet.

    Ab jetzt reichts…hab zu spät den Absprung geschafft. Dank ARD und ZDF ist der Punkt nun endlich erreicht. Danke für die Hilfe ARD und ZDF, auch wenn eure Berichterstattung mittlerweile nicht mehr viel besser war als die Bildzeitung in Höchstform.

  57. Kann es sein, dass hier einige “Populismus”-Brüller einfach nur sauer sind, dass sie weiter bis auf Eurosport zum dopingmäßig schmerzfreien Uli Jantsch am Mikro zappen müssen, um ihren geliebten Sport zu sehen?

    “Ja, wären ARD/ZDF vor der Tour ausgestiegen, das wäre ja edel gewesen, aber so…” Wenn sie das gemacht hätten, dann wette ich hätten dieselben Kommentatoren hier auch geheult, dass das nicht gehe und man doch wenigstens noch eine Chance bis zum ersten Dopingfall hätte geben sollen.

    Ich persönlich finde den Ausstieg der ÖR gut, weil somit die langweiligsten und eintönigsten Sportübertragungen, die man sich neben solchen von Golfturnieren denken, kann dahin verschwinden wo sie hingehören, nämlich auf Spartensender. Wer so veranlagt ist, dass es ihn anturnt, 5 Stunden lang Menschen stupide in Pedale treten zu sehen, um Entfernungen zurückzulegen, die normalerweise jedermann mit Auto oder Zug absolvieren würde, dann ist dem auch das Informieren dort zuzumuten. SM-Filme gibt es eben auch nicht in der Familienvideothek.

    Im Übrigen stimme ich Jörg zu: Die Unschuldigen werden mitbestraft! würde ich nur gelten lassen, wenn diese Unschuldigen sich zumindest von allgemein bekannten Schuldigen distanzieren (das Benennen von anderen Beteiligten verlange ich ja gar nicht). Sonst habe ich nämlich begründete Zweifel, ob es überhaupt Unschuldige gibt.

    Dogfoods Ansatz erinnert mich zu sehr an den des Sozialpädagogen beim Gewohnheitstäter: Wenn wir ihm jetzt noch einmal in aller Form sein Unrecht vorhalten, dann wird er davon so beeindruckt, dass er nichts mehr tun wird. Klappt vielleicht beim ersten oder zweiten Mal. Diese Chancen hat der Radsport sich aber schon lange verbaut.

    Und was für mehr Druck sollten ARD und ZDF denn in Bezug auf Tour 2008 oder die WM noch aufbauen, Dogfood? Es war doch diesmal angesagt, dass beim ersten bekannten Dopingfall aufgehört würde. Geholfen hat es nicht. Mehr Druck geht doch nicht.

  58. Re: Olympia
    Wenn von dopingverseuchten Sportarten die Rede ist, werden in der Regel Radsport, Nordischer Skilanglauf und Gewichtheben genannt.

    Den 100m-Bereich bei den Leichtathleten halte ich in der Spitze für genauso verseucht wie den Radsport. Es ist bekannt dass es in den USA mehrere Netzwerke gegeben hat (u.a. BALCO) und eine Zeitlang sind eine Reihe von Nigerianern hopps gegangen. Die Geschichte mit dem chinesischen Schildkrötenblut im Langlaufbereich sollte auch hinreichend geläufig sein.

    Den “Generalverdacht” den ich im Laufe der letzten Jahre im Radsport bekommen habe, habe ich längst auch in der Leichtathletik. Und manche behaupten dass auch im Biathlon eine Zeitbombe tickt.

  59. Na bei dem Maßstab freu ich mich schon auf Leichtathletik-WM und Olympische Spiele. Wie lange dauert es im Durchschnitt bis bei diesen Veranstaltungen der erste Dopingsünder überführt ist, 3 Tage? Wo sind diese Veranstaltungen demnächst, Osaka und Peking? Welch GEZ-Gebühren Verschwendung das die mit voller Mannschaftsstärke da überhaupt aufschlagen werden.

  60. @dogfood: zumindest eine kleine bombe ist bei den österreichischen biathleten doch längst geplatzt, stichwort walter mayer.

    den generalverdacht in der leichtathletik teile ich auch schon länger. da kann ich auch kaum einen rekord mehr ernst nehmen.

  61. @Adonis
    Geb Dir im Grunde schon Recht. Ich für meinen Teil, hab die Tour jahrzehntelang nicht hauptsächlich wegen des Radsports beobachtet. Wäre ich hauptsächlich Radsportfan, hätte ich auch andere Rennen verfolgt. Die Tour führt durch herrliche Landschaft. In Verbindung mit Spannung bei den Bergetappen war es immer recht entspannend, nach der Arbeit den Fernseher laufen zu lassen und sich berieseln zu lassen und nebenbei noch Sport sehen. Wenn Radsport kein Sport sein soll, dann ist zb Baseball auch keiner…

    Sportlich gesehen hätte der Ausstieg auch schon zu Armstrong-Zeiten gepasst. Zu der Zeit gab es schon genügend Ungereimtheiten rund ums Doping und dem Radsport.

    Die Übertragungen weiter zu führen, macht die Fernsehanstalten nur noch mehr mitverantwortlich. Allein schon, weil Jugendliche über Jahre sehen, dass Doping “in” ist. Der einzig richtige Ansatz ist der endgültige Ausstieg…
    Sicher kann man davon ausgehen, dass in anderen Sportarten auch gedopt wird. Macht die Sache aber nicht “richtiger” bzw. entschuldigt nicht die rücksichtslose und unakzeptable Handhabe im Radsport. Andere Möglichkeiten bzw. zu erfüllende Aufgaben, Sportarten die ganz offensichtlich dopingverseucht sind entgegenzutreten, sehe ich bei den ÖR nicht.

  62. @Adonis: Nein, ARD & ZDF haben vor der Tour explizit jede Aussage verweigert, wie sie konkret bei einem Dopingfall reagieren würde. Das fand ich clever, weil es idiotisch wäre sich im Vorfeld ungeachtet aller Eventualitäten und Faktoren sich auf eine einzige Reaktion festnageln zu lassen.

    Re: Druck
    Druck bringt nur etwas, wenn er konkret angebracht wird. Eine dopingfreie Tour per se zu fordern geht nicht, weil Doping im Sport ungefähr genauso systemimmanent ist, wie Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen im Straßenverkehr. Mensch = Böse.

    Wenn ARD & ZDF statt eines diffusen “wir wolln dopingfrei” in der Lage sind, eine konkrete Checkliste abzufordern: hier bessere Kontrollen mit zeitnaher Überwachung durch Begleitpersonen, da Lagerung von Sportlerblut für spätere Analysen, drüben Selbstverpflichtung etc…, haben sie einen wesentlich besseren Hebel um Erfolge zu erzielen und zu messen.

    ARD & ZDF hätten sogar besser ausgesehen, wenn sie mit der Begründung ausgestiegen wären “Wir ziehen die Konsequenzen daraus, dass sogar die internen Kontrollen von T-Mobile trotz anderer Versprechungen nur lückenhaft sind”.

    Aber nein, der Ausstieg wird begründet:

    Da kann man nicht warten, bis die Tour zu Ende ist und dann zur Klärung beitragen. Das geht nicht. Die Tour steht unter einem ständigen Doping-Verdacht. Das ist ein sehr konkreter Fall, von einem jungen Fahrer, der zu den jungen wilden Sauberen gehört. Ob er nun wirklich gedopt ist, oder nicht, das wird die B-Probe zeigen. Aber die Verdachtsmomente sind so hoch, dass wir zu diesem Entschluss sehr schnell jetzt kommen mussten.

    Die Formulierung von “Jungen wilden Sauberen” ist so erschütternd dämlich, dass eigentlich deutlich wird, dass ARD & ZDF nur darauf warten auch in Zukunft von einer guten Selbstdarstellung verarscht zu werden. Soviel also zur Nachhaltigkeit der Aktion.

  63. Ich hätte gerne was zu den Aussagen des ARD-Mannes bei RMC gesagt, es war wohl ein “Christian Haus”, aber leider musste ich ans Telefon, so dass ich nichts mitbekommen habe.

    Und wenn heute Jens Voigt gewinnt, gibt es bei EUROSPORT Deutschland die nächsten drei Tage Champagner und Kaviar auf Kosten des Hauses.

  64. @no_name: Wieso? Mich überzeugt das :-)

    @dogfood: Meiner Ansicht nach ist das Versäumnis, nicht auf Testosteron zu testen, kein Versäumnis. T-Mobile reagiert auf öffentlichen Druck mit einer (sorry, aber hier passt der Vorwurf besser) populistischen Maßnahme. Sie prüfen das, was gerade in der Diskussion ist. Mehr nicht. Es geht bei den Tests meiner Ansicht nach darum, die Öffentlichkeit zu beruhigen. Nicht darum, Doping zu verhindern.

  65. Im Grunde stört mich das nicht, wenn die ÖRs sich zurückziehen. Ich gucke die Tour eh nicht mehr (bei mir war’s neben Jaksche auch Voigt’s Geeiere im Sportstudio in Tateinheit mit den schwachen Nachfragen dort, das mir endgültig den Spaß verdorben hat.) Aber es kann keine kohärente Begründung von ARD/ZDF geben, weil die Entscheidung völlig inkonsequent ist. In der SZ vom Samstag sagt Struve auf die Frage nach den Bedingungen für einen Ausstieg noch:

    Einer wird immer so was anstellen. Das System muss sich reinigen.

    Die Sache mit den fehlenden internen Kontrollen kann man auch nicht ranziehen. Ich finde das durchaus nachvollziehbar: Stapleton sagt, dass T-Mobile eben nicht selbst Tests durchführt, weil das als Selbstschutz interpretiert werden könnte (so wie’s in der DDR bei Ausreise zum Sportereignis üblich war). Es würde auch keinen Sinn ergeben, weil T-Mobile dann als Vorbild dafür dienen könnte, dass sich jedes Team selbst testet und uns das dann als Dopingbekämpfung verkauft. Deshalb ergänzt man die offiziellen Tests nur (das Blutbild der Fahrer wird überwacht, weil die offiziellen Dopingkontrolleure das mangels Testfrequenz nicht können).

  66. Ich finde es vollkommen richtig, jetzt mit der Übertragung auszusteigen.
    Auch den Zeitpunkt finde ich okay. Denn jetzt haben ARD&ZDF eine gute Ausgangslage: nach dem Motto, wir haben’s mit euch versucht, aber wenn ihr euren Sport nicht sauber bekommt, können wir nicht übertragen und dann bekommt ihr in Zukunft kein Geld mehr von uns.
    Ein Ausstieg vor der Tour wäre verpufft, hätte nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen wie jetzt – was man an der Anzahl der Kommentare hier und am Medienecho insgesamt auch sieht.
    Übrigens ist Sinkewitz kein x-beliebiger Radler, sondern wurde vom TTM als einer der neuen, sauberen Radfahrer gepriesen und hatte vor einigen Wochen noch das Rennen um den Henninger Turm und 2004 auch die Deutschland-Tour gewonnen.

    Man sollte nicht vergessen, das sind unsere Gebührengelder, die in diese Sportart fließen. Und es kann nicht sein, daß eine vom Doping verseuchte Sportart wie der Radsport noch weiter finanziell unterstützt werden.

  67. Die Reporter von RMC versuchen im Laufe des Nachmittags jemanden von der ARD vor Ort zu interviewen. Sie schütteln den Kopf, nach dem Motto: wenn jeder Fernsehsender seine Übertragungen bei einem Dopingfall beendet, könnte man überhaupt keinen Sport mehr übertragen.

    Es geht hier wohl nicht um “einen Dopingfall”, sondern um den letzten in einer Serie
    _ in der jedem Tourgewinner der letzten 10 Jahre Doping oder Manipulation nachgewiesen (Riis, Armstrong, Pantani, Landis) wurde oder er dessen wenigstens höchst verdächtig ist (Ullrich),
    _ in der spätestens seit Festina 98 klar ist, dass ganze Teams systematisch dopen,
    _ in der mehrere Favoriten von der aktuellen Tour ausgeschlossen wurden, weil sie in den Fall Fuentes verwickelt sind.

    So etwas “einen Dopingfall” zu nennen, das klingt, als wäre es von Lance Armstrong persönlich ins Mikro diktiert. Lächerlich.

    Sie weisen auch darauf hin, dass es unter der Woche einen Dopingfall bei einem französischen Schwimmer gegeben hat (Schwimmen ist in Frankreich derzeit ziemlich angesagt) ohne dass es auch nur annähernd soviel Wirbel gegeben hätte.

    Und spricht das jetzt gegen ARD/ZDF? Oder nicht vielmehr für die Verdrängungskünste der Franzosen, die wir in ähnlicher Qualität während der Ära Ullrich auch an den Tag gelegt haben?

    In der Tat wäre es richtig, bei vergleichbar verseuchten Sportarten (Gewichtheben, Langlauf wurden schon genannt, leichtathletische Sprintdisziplinen würde ich wenigstens auch dazu zählen) ähnlich zurückhaltend zu berichten.

    Schließlich:
    Die Entscheidung von ARD und ZDF wurde mehrfach “populistisch” genannt, und ich sehe das letztlich sogar auch so. Man muss sich aber auch mal vor Augen halten, dass bis gestern ein Deutscher im weißen Trikot fuhr, kurz sogar das gelbe Trikot trug, und die Medien euphorisch über unseren neuen, sauberen Sieger berichteten. Und dass außerdem noch immer ein Deutscher mit Siegchancen im Gesamtklassement fährt. GANZ so populistisch wie dargestellt ist der Ausstieg aus der Berichterstattung von so einer Tour also auch wieder nicht.

  68. Nur um es klar zu sagen: ich mache mir die Meinung der französischen Medien nicht zu eigen. Ich bin da nur Überbringer der schlechten Botschaft.

    Der Ausstieg der ARD war heute Nachmittag bei RMC relativ großes Thema und ein Großteil der befragten Experten, Journalisten etc… haben die Reaktion der Deutschen nicht verstanden und sehen es eher als ein Fortlaufen vor den Problemen.

    Re: Populismus
    Das wird der Unterschied zwischen der öffentlichen Meinung und veröffentlichten Meinung sein. Während in Foren und Blogs die Meinung eher bei 50/50 liegt, fangen sich die Öffentlich-Rechtlichen derzeit Lorbeerkränze der Journalistenverbände und Politiker ein. Es würde mich überraschen wenn die Zeitungen das heute abend in ihren Sport- und Medienteilen anders sehen würden.

  69. Man kann auch aus falschen Gründen das Richtige tun!

    Ich bin alles andere als ein Freund der deutschen Sportberichterstattung im Allgemeinen und der der Öffis im Besonderen, aber ich finde es trotzdem richtig, dass ein solches Signal gesetzt wurde.
    Bei all dem Gerede von einem Dopingsystem im Radsport blieb ein wichtiger Punkt doch zumindest in diesem Beitrag unerwähnt: Die Berichterstattung als Präsenter der Sponsoren (!) ist und war Teil dieses Systems.

    Eine gute Analyse habe ich, glaube ich, in der FAZ gelesen – und sie verdeutlicht drastisch den Unterschied zu anderen (Doping)sportarten: In kaum einem Profisport ist der wirtschaftliche Anreiz zu dopen so hoch wie im Radsport, wo sich der Sportler drastischer Leistungssteigerungen zu vertretbarem Risiko gesperrt zu werden versichern muss (!), will er an der Ausschüttung der Sponsorengelder teilhaben. Der Sport ist extrem TV-präsentabel mit langen Einstellungen der Sponsorenlogos, “Helden” und potentielle Sympathieträger werden ständig für die Sponsoren aus dem Spitzenfeld der Sportler generiert. Die Sportler, die unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten abwägen müssen, wie sie langfristig am Besten ihren Lebensunterhalt mit dem Sport finanzieren können, müssen alles daran setzen, in dieses Spitzenfeld vorzustoßen, um die großen Sponsorengelder zu kassieren. Um die dafür nötige relative Leistung (im Vergleich zur Konkurrenz) zu erbringen, ist neben Trainingsfleiss auch Doping eine faktische Option. Diese hat für einen rational entscheidenden Sportler kaum “Kosten” so lange die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden so niedrig ist, wie im Moment und (wichtiger noch) die Konsequenzen aus einem Erwischtwerden nicht abschreckend genug sind. (Als Beispiel: Ein alternder Spitzenfahrer, der schon viel Geld verdient hat, dass er nicht zurückzahlen muss, selbst wenn er erwischt wird, hat kaum noch einen Grund nicht zu dopen, um am Karriereende noch mal richtig Kasse zu machen) Folglich gibt es aus Konkurrenzdruck eine Kostennutzenrechnung für den Sportler, zu dopen.

    Deswegen ist es ein großer Unterschied, ob die Tour auch bei den Öffis läuft, so lange die Rahmenbedingungen bleiben wie jetzt. Nun gibt es aus einem der größten Fernsehmärkte einen drastischen Rückgang in Publicity der Sponsoren zu vermelden und der finanzielle Druck auf alle Beteiligten wächst, die Rahmenbedingungen zu verändern (sprich, vernünftige Kontrollen, Vertragsstrafen, die Doping unwirtschaftlich machen).

    Auch wenn ich Dogfood recht gebe, dass Sprinter, Skilangläufer und Schwimmer unter den ersten sind, bei denen man ähnlich aufräumen muss (weil die systemischen Anreize zum Doping ähnlich sind!) sind die Olympischen Spiele doch eine ganz andere Veranstaltung als die Tour!

    Und wegen der Spiele (achtung, hochspekulativ) – vielleicht werden die Chinesen ja auch konträr zur Meinung einiger die Priorität auf “sauber” statt auf erster legen. Das wäre immerhin eine deutliche moralische Überlegenheit gegenüber dem BALCOsystem und für die Außendarstellung mehr wert…

  70. Den Unterschied zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung scheint es auch in Frankreich zu geben. In Umfrage des vielleicht wichtigsten französischen Medienblogs “Morandini” geht es momentan 50/50 (bei 550 Lesern die abgestimmt haben) zwischen den Besuchern aus, ob auch France Television seine Übertragungen einstellen sollte. Auch die Kommentare im Blogeintrag von Morandini sind entsprechend geteilt.

  71. Ich sehe das nicht als Fortlaufen, sondern als Konsequenzen ziehen.
    Die Alternative wäre weitersenden gewesen, also Augen zu und durch. Und das muss nach all den Jahren, in denen der Zuschauer x-mal verscheissert worden ist, endlich ein Ende haben.
    Dass der vorläufige Ausstieg Lob bei Politik und Medien findet, war sicher nicht die primäre Intention von ARD&ZDF, sondern ist eher ein Abfallprodukt.
    Interessant, wird es, wie es jetzt weitergeht. Es heißt ja, der Ausstieg sei ‘voläufig’.

  72. Ich fande es irgendwie unpassend, dass der Übertragungs-Boykott der Tour de France bei der 20.00 Uhr-Tagesschau die Topmeldung war. Ich denke, dass andere Topmeldungen sinnvoller gewesen wären.

  73. Ich bin dafür im Radsport das Doping generell freizugeben.
    Und bei der Tour so lange fahren zu lassen, bis nur noch einer lebend auf dem Rad sitzt.

    Ja, das ist grober Sarkasmus, aber ich werde nie kapieren warum es so viele gibt, die, obwohl jedem klar sein muss das 99% im Radsport dopen, sich immer noch diese Verarsche, diesen Betrug ansehen.

    Ich bin nicht bereit mit meinen GEZ-Gebühren usw. diesen Betrug zu finanzieren.
    Profi-Radfahrer verdienen viel Geld, wenn sie gewinnen sehr sehr viel.
    Doping ist Betrug, Doping-Sünder sollten auch zivilrechtlich bestraft werden.

  74. Ich finde die Maßnahme von ARD und ZDF nur konsequent. Man hat vor der Tour gesagt “1 Fall und Schluß!” und das zieht man zum Glück auch durch. Es scheint im Radsport immer noch Sportler und Verantwortliche zu geben, die scheinbar nicht kapiert haben wie schmal der Grat geworden ist auf dem der Radsport inzwischen fährt.

    Auch wenn in Frankreich selber wenig vom Dopingthema anzukommen scheint, hat man zumindest in Deutschland erkannt, dass es so einfach nicht mehr geht.

    Regelmäßig kommen auch Vorschläge wie der obige, Doping freizugeben. DAS kann es einfach nicht sein. Konsequenterweise würde das selbstverständlich auch die Schleusen im regulären Berufsleben öffnen. Mit welchem Recht nähme denn dann ein Berufsradfahrer solche Mittel zu sich? Einem Berufstrucker kann ich das dann selbstverständlich ebenfalls nicht verwehren. Wohin “gedopte” Kraftfahrer führen, sieht man bereits jetzt teilweise im Straßenverkehr. Man braucht sich nur die schweren Unfälle mit LKW und Busbeteiligung ansehen. Wenn völlig legal Ärzte, Schwestern, Piloten und eigentlich JEDE Berufsgruppe ihren dann völlig legitimen Anspruch auf leistungssteigernde Mittelchen auslebt wünsche ich noch viel Spaß.

    Rückzug von T-Mobile und Gerolsteiner? Gerne, Sportler und Offizielle im Radsport verstehen nur eine Sprache und zwar die des Geldes.

    Gleiche Konsequenzen wünsche ich mir auch für die großen amerikanischen Sportarten und die anderen Hauptverdächtigen wie Leichtathletik etc.

  75. Wann und wo haben sich ARD & ZDF so geäußert, das beim ersten Dopingfall die Übertragungen eingestellt werden?

    Ich kann mich nicht daran erinnern und das letzte Interview von Brender und Struve in der Sache führt einen rhetorischen Eiertanz um diese Frage herum.

    Genau das ist Teil der Gründe warum ich mein Problem mit diesem Verhalten von ARD/ZDF habe: im Vorfeld streut man in der Öffentlichkeit unterschiedliche, diffuse Botschaften. Konkret mit Abbruch der Übertragungen gedroht? Sorry, aber das SZ-Interview liest sich völlig anders.

    Das heutige Verhalten von ARD & ZDF sieht aus diesem Grunde nach einem Schnellschuß aus.

    (Das Leute wie Sinkewitz die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben und wie die Lemminge mit ihren Pflästerchen weitermachen, ist nur noch mit Realitätsverlust unglaublichen Ausmaßes zu erklären und wäre interessant mal psychologisch untersucht zu werden)

  76. Ich habe mir hier jetzt nicht jeden Kommentar durchgelesen, sollte sich mein Beitrag mit dem Inhalt vorheriger doppeln: sorry…

    Also: Ich stelle mich hier klar auf die Seite der Populismusfraktion – das aber weniger aufgrund des Tourvo(e)rlaufs und der Frage, ob man nicht von Anfang an auf die Übertragung hätte verzichten sollen, sondern eher wegen der TV-Historie der letzten, sagen wir, zehn Jahre. Seit Ullrichs Toursieg von 1997 hatten ja ARD und ZDF nichts Besseres zu tun, als sich jedes Jahr in überbordenden Übertragungen gegenseitig zu überbieten. Auch wenn ein Hagen Boßdorf seinerzeit (frei zitiert) gesagt hat: “Wenn T-Mobile sagt, es gibt kein Doping, dann gibt es auch für die ARD kein Doping.”, keiner der Herren der Öffentlich-Rechtlichen kann mir erzählen, die Dopingproblematik im Radsport sei während dieser Jahre niemandem aufgefallen – es wurde munter gedopt, doch der Festina-Skandal ´98, der Niedergang eines Pantani, die (mehr oder weniger bestätigten) Gerüchte um Armstrong waren nie ein Grund, einen Ausstieg aus der Übertragung auch nur in Erwägung zu ziehen. Diese Absetzung trifft die Tour (so zweifelhaft diese Massensportveranstaltung auch ist) zu Unrecht, sie trifft Fans, die sich kritisch mit der Materie auseinandersetzen wollen und die Sender dafür bezahlen zu Unrecht und sie ist nur auf eine Weise konsequent: Jetzt, wo kein Deutscher

    (und das kommt als Paradox noch hinzu: Klöden als deutscher Fahrer fiel in der Berichterstattung der ÖR quasi hinten vom Sattel, klar. Er fährt für ein heftigst unter Verdacht stehendes Team und hat damit im ÖR Bewusstsein nichts zu suchen)

    vorne mitfährt, Gerdemann sich als Mitglied des sündigen Rennstalls T-Mobile nur noch als Richter, nicht mehr als Sportler verkaufen lässt und die Quoten ohnehin in den Keller gehen, weil Eurosport vom Tourstart an einen Teil der Zuschauer abgreift,

    (noch ein Punkt: Warum greift Eurosport Zuschauer ab? Weil die 180Grad-Wende der Berichterstattung in ARD und ZDF nicht nur schwer zu ertragen ist, sondern von vornherein unglaubwürdig wirkt. Wie kann ich Leissl, Pfeffer, Antwerpes und Co. vor Häme und Polemik zum Thema Doping nur so strotzende Kommentare abnehmen, wenn vorher jahrelang das Thema Doping quasi nur nebenherfuhr?)

    da fällt der Schritt des Abschaltens natürlich leicht. Was nicht gefällt, wird abgestellt. Dann aber kann man sich in Zukunft sämtliche Sportberichterstattung bei ARD und ZDF sparen.

    Kein Fußball

    (wie hieß das seltsame Zeug? Captagon? Mit Sicherheit nicht das einzige probate Mittel…auf internationaler Ebene sei nur die Juve genannt)

    kein nordischer Skisport

    (Der Casus Sachenbacher, die nordische Ski-WM vor ein paar Jahren mit dem Teamdoping der Finnen, die Österreicher in Turin, Johann “Der Hexer” Mühlegg)

    keine Leichtathletik

    (nein, ich nenne keine Beispiele, mir fallen keine ein…)

    und ergo keine Olympischen Spiele mehr.

    Nein. Diese Entscheidung ist populistisch. Das Interview in der SZ von Brender und Struve spricht da Bände. Wenn die Herren vorher schon Bauchschmerzen hatten, warum dann rein in die Tour? Raus wegen eines Dopingfalls aus dem Juni – allerdings, natürlich, wegen eines Deutschen. Hätten sie so reagiert, wäre ein Fahrer von z.B. Barloworld während der Tour mit einer A-Probe aus dem Mai des Dopings überführt worden? Natürlich nicht.

    Eurosport wird sich mit seiner (zugegebenermaßen genauso unerträglichen) undifferenzierten Berichterstattung Quoten holen, die sie noch nicht hatten, ARD und ZDF aber kommen mit dieser Aktion meiner Meinung nach ihrer Informationsverpflichtung nicht mehr nach. Dieser Ausstieg nach Jahren des unreflektierten und unrecherchierten Jubels ist nicht konsequent. Er ist genauso Heuchelei wie die überwiegend im Peloton geäußerten Einstellungen zum Thema Doping.

  77. Ich kann mich durchaus an eine Aussage erinnern, die da im Grundsatz lautete ” Beim ersten Fall ist Schluß!” und sei mir nicht böse, aber der Radsport hat bereits lange vor der Tour sämtliche bisher gesammelten Boni an “Vertrauen” aufgebraucht.

    Mit Quellen würde ich es Dir gerne belegen Kai, aber ich kann es nicht, weil ich diese Konsequenz von den “halbseidenen” ÖR nie erwartet hätte.

  78. Populismus/ kein Populismus:

    Ich meine, das läßt sich jetzt noch gar nicht beantworten. Wir werden alle abwarten müssen, ob die Öffis diese Meßlatte jetzt beibehalten und in Zukunft konsequent bei jedem Dopingskandal (oder auch bei Korruption, Buchmanipulationen und sonstigen vorsätzlichen Wettbewerbsverzerrungen) aus der Übertragung einer Wettkampfes aussteigen (also z.B. nicht aus der ganzen Olympia-Berichterstattung, aber schon aus der von der betroffenen Disziplin).

    Und wenn sich dann – wie erwartet – bei der nächsten Fussball-EM oder dem nächsten Biathlon-Weltcup herausstellt, daß wir nicht Zeuge einer Trendwende geworden sind – dann kann von Populismus, Inkonsequenz etc. gesprochen werden.

  79. Mal abwarten, ob die ARD auch den Ausstieg aus der Sportschau ab 2008/09 mit Doping begründet. Anbieten würde sich da z.B. das höchstverdächtige Fehlverhalten von Kahn und Lucio bei der Dopingprobe Ende letzter Saison.

    Etwas überspitzt, aber letztendlich wäre das dann auch nur ein Vorschieben von vermeintlich ehrenhafterenn Gründen zur Vertuschung der wahren Hintergründe.

  80. Bitte, was soll das? Hier werden die Zuschauer bestraft, nicht die dopenden Sportler. Steigen die ÖR demnächst auch aus den Berichterstattungen aus, wenn a) Unfälle beim Motorsport passieren, b) rote Karten im Fussball wegen grob unsportlichen Verhalten verteilt werden, c) sich unterklassige Sportler das Hirn rauhauen lassen, d) etc. etc. Es gibt sicherlich noch viele hinkende Vergleiche. Purer Aktionismus, purer Populismus.

  81. Ich fürchte, dass weder ARD noch ZDF irgendeine wirklich durchdachte (also auch nur mittelfristige) Politik hinsichtlich Doping haben; sie lassen sich von dem leiten, was gerade (politisch) aktuell und akzeptabel ist. Wenn, wie heute, der Bundestag durchaus versucht, das Thema Doping gesetzgeberisch zu erfassen und einige MdB wirkliche Empörung (Danckert) zeigen, liegt es auch für die ÖR-Granden nahe, sich dem anzuschließen. Früher, als die Politik dem (Rad-)Sport unabhängig von Dopiongvorwürfen nahestand (Scharping), war auch Doping und Nähe zu Leuten wie Aldag und Ullrich kein Problem – heute könnte es ein Problem sein. Deshalb auch schon mal eine solche Absage, langfristig wird sich an dieser haltlosen Politik der ÖR nichts ändern. Sie werden sich immer tagespolitisch entscheiden, ohne Struktur und Rückgrat. Am Ende geht’s den Herren und heute auch Damen um die Gebühren.

  82. Der Sicherheit halber möchte ich festhalten, das die Vergleiche von “blue-skies” (23:32) nicht mit denen bei mir erwähnten übereinstimmen und wir nicht einer Meinung sind.

  83. JanO. ist endlich mal einer, dem ich mehr oder weniger völlig zustimmen kann.

    Diese Blauäugigkeit mancher Menscher hier ist schon faszinierend. Es ist doch schon seit langem klar, dass es im Profisport nicht mehr mit rechten Dingen zugeht. Dass das Doping in einer Ausdauersportart wie dem Radsport so enorme Auswüchse hat, ist ja nur logisch. Auch ich verurteile Doping und würde mir eine dopingfreie Tour wünschen. Doch bin ich nicht mehr so naiv zu glauben, dass Profisport ohne betrügerische Mittel welcher Art auch immer auskommt. Denn wenn die ÖR den Radsport nicht mehr übertragen wollen, dann bitte sollten sie auch so konsequent sein und mit Berichterstattungen über Fussball (Doping, Hoyzer, …), Leichtathletik (Doping en masse), etc. aufhören. Diese Entscheidung ist einfach nur populistisch und heuchlerisch.

    Versteht mich nicht falsch, auch ich hoffe immernoch auf das Gute im Sport. Ich fahre zu jedem Spiel meines Fussballvereins (weit weg von Erfolgen in der 3. Liga) und gebe dort Unmengen an Geld aus, hoffe immernoch auf dopingfreie Sportduelle, doch habe ich eigentlich insgeheim (ohne es mir einzugestehen) den Glauben an einen rein sportlichen Wettkampf verloren. Trotzdem will ich meinen Verein und z.B. die Tour weiterhin sehen, einfach weil ich die Faszination dieses Wettkampfes nicht verlieren kann und er mich weiterhin so in seinen Bann zieht.

    Wer sich generell mit Unregelmäßigkeiten im Sport nicht anfreunden kann, der sollte sich völlig vom Profisport distanzieren, um glaubwürdig zu bleiben. Dort geht es mittlerweile einfach um zu viel Geld.

  84. @dogfood:

    Nur um es klar zu sagen: ich mache mir die Meinung der französischen Medien nicht zu eigen.

    Das hatte ich auch nicht so verstanden. (Ich wollt’s auch noch geschrieben haben, hatte dann aber vor dem nächsten Meeting zu schnell den Submit-Button unter die Maus bekommen.)

    Der Ausstieg der ARD war heute Nachmittag bei RMC relativ großes Thema und ein Großteil der befragten Experten, Journalisten etc… haben die Reaktion der Deutschen nicht verstanden und sehen es eher als ein Fortlaufen vor den Problemen.

    Das ist natürlich ein albernes Argument. Ein Fortlaufen vor Problemen wäre es, wenn die Öffentlich-Rechtlichen jetzt gar nicht mehr über den Radsport berichten würden. Das tun sie aber wahrscheinlich – nur eben nicht mehr von (diesem) Rennen, sondern von den Dopingaktivitäten rund um den Sport.

    Ist es auch ein Fortlaufen vor den Problemen, wenn die meisten Fernsehsender auf die Übertragung von Ultimate-Fighting-Veranstaltungen verzichten?

    Oder ein noch analogeres Beispiel: Ist es auch ein Fortlaufen vor den Problemen, wenn die deutschen Nachrichtensendungen auf die Ausstrahlung von Propagandavideos von Terroristen verzichten, in den die Opfer vor der Kamera ihre Regierung um Einlenken bitten? ARD und ZDF machen jetzt eben keine Werbung mehr für den Radsport, der sich laut Jörg Jaksche gegenüber seinen Protagonisten schlimmer als mafiös verhält. Aber sie werden (denke ich) weiter über die Aufdeckung illegaler Aktivitäten berichten.

    Re: Populismus
    Das wird der Unterschied zwischen der öffentlichen Meinung und veröffentlichten Meinung sein. Während in Foren und Blogs die Meinung eher bei 50/50 liegt, fangen sich die Öffentlich-Rechtlichen derzeit Lorbeerkränze der Journalistenverbände und Politiker ein. Es würde mich überraschen wenn die Zeitungen das heute abend in ihren Sport- und Medienteilen anders sehen würden.

    Das würde dann bedeuten, dass sich ARD/ZDF eben nicht populistisch, sondern lobbyistisch verhalten hätten. Was auch logisch wäre, denn sie bekommen ihr Geld ja letztlich nicht vom Volk, sondern von der Politik – das Volk zahlt nur die Rechnung, die ÖR und Politik miteinander ausmachen.

  85. Mist: Einen Slash im letzten Blockquote-Tag vergessen.

  86. was mich am Verhalten von ARD und ZDF etwas stört, ist die Tatsache, dass sie quasi über den Kopf des (GEZ)-zahlenden Zuschauers hinweg entscheiden, die Live-Übertragungen vorerst zu beenden.

    Aber die ÖR’s sind weder die NADA, noch der BDR, oder ein Organ der UCI. Sie sind Fernsehanstalten. Sie sind verantwortlich für Berichterstattung, Unterhaltung und Information. Wieso maßen sie sich also an, mir als Gebührenzahler einfach das Programm weg zu nehmen, nur weil Kollege Sinkewitz dopt ?
    Ist das im Sinne der Zuschauer ? Wohl kaum.

    Bedenkt man die Haltung die ARD/ZDF in den grandiosen 90er Jahren zum Thema Doping eingenommen haben, ist eine solche Aktion doch nur noch als Heuchlerei zu empfinden. Zuerst wollten sie nichts davon wissen, und jetzt stellen sie von heute auf morgen komplett ein ? Da fehlt mir etwas das Maß.

    Die ÖR’s haben vermutlich relativ viel Geld für die Live-Rechte bezahlt. Wo bleibt da die Verantwortung gegenüber dem Gebührenzahler ?

    Im Grunde werden sie keine Wahl haben, als weiter zu machen. Daher auch die Formulierung “vorläufiger Ausstieg” bis die Sache mit Sinkewitz “geklärt” ist.
    Und wie wird die Sache “geklärt” ? Ganz einfach. Die B-Probe ist ebenfalls positiv, Sinkewitz wird gefeuert, öffentlich gepfählt und dann gevierteilt. Alle machen fröhlich auf Moralapostel, und weiter gehts.The Show must go on.
    Oder glaubt hier jemand wirklich, dass es keine weitere Live-Übertragung geben wird, bis Paris ? Da wäre ich echt überrascht, wenn es so weit kommen würde.

    Was ich nicht glauben kann, ist das Sinkewitz ohne Wissen des Teams gehandelt hat. Oder will mir einer erzählen, Sinkewitz habe sich ohne Wissen der Teamärzte irgendwo am Straßenrand selbst Testosteron gekauft, und aufm Klo gespritzt ?
    Auf seine Aussage bin ich mal gespannt. See you at Beckmann in zwei Wochen.

    Bei solchen Aktionen der ÖR’s hab ich Lust, vors Bundesverfassungsgericht zu gehen, und meine GEZ zurück zu fordern…^^

  87. …und solange macht die komplette Crew der öffentlich-rechtlichen ne lockere Runde bezahlten Urlaub im schönen Frankreich? :)

  88. Jetzt bleib mal in der Realität – die ARD hat auch die den GEZ-Beitrag leistenden nicht gefragt, ob die überhaupt die Rechte kaufen sollen.
    Dieser (auch im ausland wahrgenommene) Paukenschlag war eher die beste Anti-Doping-Aktion, die man machen kann.
    Außerdem ist man im Gegensatz zu NADA und UCI an keinerlei Sportgerichtsbarkeit gezwungen sondern hat immerhin noch eine recht freie Entscheidung, was man sendet.

    @Kai: Sorry, aber du solltest dir mal dein “Warum ich die Tour schauen werde” anschauen… Wer beim Anblick eines eventuell gedopten Astana-Fahrers an der Spitze des Feldes ins Grübeln kommt, sollte auch ein Problem damit haben wenn ein “Mittelfeldfahrer” deutlich überm Grenzwert liegt. Auch wenn das vor der Tour war: Warum? Um ins Aufgebot bei der Tour zu kommen? Oder kam die Dopingkontrolle einfach nur zum falschen Zeitpunkt?
    Zusatzfrage: Was taten die anderen um mit ihm mithalten zu können?
    Du schaust dir das nun weiter an und regst dich über die Entscheidung auf, diese Veranstaltung die dir bis vor kurzem noch Brechreiz verursachte aus dem Sendeplan zu streichen?

  89. Ich habe die Ankündigung, dass beim ersten Dopingfall Schluss mit der TV-Übertragung ist, auch aus erster Hand im TV mitbekommen. Weiß aber nicht mehr wer und wann es genau war. Aber die Aussage wurde nach den “Geständnissen” von Aldag und Zabel gemacht.

  90. was mich am Verhalten von ARD und ZDF etwas stört, ist die Tatsache, dass sie quasi über den Kopf des (GEZ)-zahlenden Zuschauers hinweg entscheiden, die Live-Übertragungen vorerst zu beenden.

    Wie sollen sie das denn sonst machen? Erst ‘ne Volksbefragung starten?

    Die ÖR’s haben vermutlich relativ viel Geld für die Live-Rechte bezahlt. Wo bleibt da die Verantwortung gegenüber dem Gebührenzahler ?

    Die Verantwortung gegenüber dem Gebührenzahler besteht darin, seine Gelder nicht für medikamentensüchtige Radprofis auszugeben.

    Was ich nicht glauben kann, ist das Sinkewitz ohne Wissen des Teams gehandelt hat. Oder will mir einer erzählen, Sinkewitz habe sich ohne Wissen der Teamärzte irgendwo am Straßenrand selbst Testosteron gekauft, und aufm Klo gespritzt ?

    Lt. Hajo Seppelt gestern nachmittag wird Testosteron mit Hilfe von Pflastern aufgetragen. Wenn die Pflaster entsprechend präpariert sind, kann man sich ans den zulässigen Grenzwert von 4:1 (normal ist 1:1) randopen. Diese Pflaster können wohl nur von Fachpersonal – also Ärzten – hergestellt werden.

  91. Ist zb. ein Nicolas Cage oder Brad Pitt nicht auch Betrüger? Machen die gefährlichen Szenen gar nicht selbst, aber verdienen als “Helden” Millionen.

    Man sollte als Zuschauer den Einzelnen gar nicht so hart verurteilen. Alle stecken in einem System. Wann hat ein Sinkewitz zum ersten mal Radsport gesehen. Dopen gehört seitdem schon zum Radsport-Alltag. Diese kennen es gar nicht anders. Ist absolute Normalität in der sie aufgewachsen sind. Vergleichbar mit Kindern die in Kriegsgebieten aufwachsen. Da ist der Gebrauch von Waffen alltäglich und normal….

    Welcher Zuschauer ist in seinem Leben auch immer und jederzeit sauber, rücksichtsvoll, ehrlich usw.
    Wer das von sich behauptet darf den ersten Stein werfen…

  92. Der Tour-Austieg der ÖR ist konsequent, weil vorher angekündigt. Berichtet wird ja auch nach wie vor, nur nicht Live vom Rennen. Die Berichterstattung zum Thema ‘Doping und TDF – Radsport – Sport allgemein’ bleibt.
    Der Dopingfall wäre auch nur national weiter diskutiert worden, der Tour-Austieg der ÖR streut das Dopingproblem mehr international. Nur auf internationaler Ebene kann Doping bekämpft werden.
    Der Tour-Austieg ist richtig, weil Druck von aussen auf die Verbände ausgeübt wird. Der Radsport wird sich nicht von innen säubern lassen. Die Politik muss jetzt folgen, NADA’s und WADA müssen mehr Geld und Macht bekommen.
    Das ganze Kontrollsystem länderübergreifend koordiniert werden. Mehr ‘Intelligente’ Kontrollen, wie jetzt im Fall Sinkewitz.

    Köpfe müssen rollen. Der ehemalige UCI Präsident Hein Verbruggen, jetziger Ehren- und Vizepresident, Initiator und Vermarkter der Pro-Tour sowie Mitglied des IOC und Vorsitzender der ‘Coordination Commission for the Games of the XXIX Olympiad, Beijing’, um nur einige seiner Titel zu benennen, hat zu lange und zuviel Macht im Radsport gehabt und jahrelang die ganze Szene eingeschüchtert (Verbruggen im Streit zum Sportlichen Leiter Roussel von Festina: “Ich habe die Möglichkeit Ihnen einen Fahrer positiv zu machen, wenn ich es will.“ (Roussel, Libération)).
    Diese Person muss als mutmassliche Symbolfigur des unsauberen, korrupten Sports sofort aller Ämter enthoben werden.

  93. Diese ganze GEZ-Debatte ist doch Unsinn. Klar zahlt man GEZ-Gebühren, um (zumindest theoretisch) im Vergleich zu den Privaten ein hochwertiges Nachrichten- und Unterhaltungsangebot geboten zu bekommen, einschließlich Sportübertragungen. Doch wieso leiten daraus einige quasi die Pflicht der ÖR ab, die Tour de France übertragen zu müssen? Radsport ist meiner Wahrnehmung nach noch nicht mal Volkssport wie Fußball (das war es vielleicht temporär mal zu Ullrichs, ähm, Glanzzeit), das zeigt sich nicht zuletzt in den Einschaltquoten, also wieso müssen die ÖRs diese Veranstaltung übertragen? Was verpflichtet sie dazu? Genügen nicht z.B. Kurzzusammenfassungen in den Abendnachrichten wie bei anderen Sportarten mit ähnlicher Bedeutung (Tennis, Handball etc.)?

    Einige argumentieren, dass aufgrund der Tatsache, dass die GEZ-Gebühren für die Übertragungen bereits ausgegeben sind (Übertragungsrechte, Moderatoren vor Ort etc.), (a) der Ausstieg den mafiösen Doping-Sumpf finanziell nicht schmerzt, und (b) der Ausstieg de facto eine Verschwendung von Gebührengeldern ist. Beiden Argumenten stimme ich nicht zu. Wenn die Sponsoren merken, dass ihre Marken in den Medien weniger präsent sind, mögen sie langfristig ihr zukünftiges Engagement überdenken. Und sollte ein Sponsor wie die Telekom wirklich aussteigen, dann wäre das sehr schmerzhaft für das gesamte Radsportsystem. Auch eine Verschwendung von Gebührengeldern vermag ich nicht zu erkennen, im Gegenteil: Die Tour weiter zu übertragen würde einer Unterstützung mafiöser Strukturen mit GEZ-Gebühren gleichkommen. Dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Klar ist freilich, dass dies nur dann eine Wirkung hat, wenn die Entscheidung von Dauer ist, d.h. eben nicht “nach Klärung des Sinkewitz-Falls” wieder eitel Sonnenschein herrscht. Demnach konterkariert natürlich die fortgesetzte Eurosport-Übertragung all die aktuellen Bemühungen.

    Noch ein Wort zum Populismus: Klar wäre es besser gewesen, die Tour von Anfang an zu boykottieren. Aber jetzt von Populismus zu reden verkennt die aktuelle Situation: Bedingt durch das gute Abschneiden von Gerdemann und Klöden waren die Einschaltquoten nach anfänglicher Schwächephase gar nicht so übel, also hatte offenbar gerade ein nicht unerheblicher Teil der Radsportfans Freude an der diesjährigen Tour gefunden. Mit dem Ausstieg (und statt dessen ausgestrahlen Soaps) schießen sich ARD und ZDF also ins eigene Knie. Wo ist da der Populismus? Reden sie also wirklich “dem Volk” nach dem Mund?

  94. Sicher ist das jetzt Populismus, aber zur Tour gar nicht anzureisen hätte ich noch deutlich populistischer gefunden. Vor allem weil es da noch mehr wie ein Kurzschlussreaktion ausgesehen hätte. Nur aufgrund einer handvoll Geständnissen die, bis auf eines, eigentliche keine wirkliche Aktualität hatten? Warum sollte man die Tour 2007 nicht übertragen, wenn ein paar Leute sagen das sie vor 10 Jahren gedopt haben? Man hätte einen Generalverdacht über alle Fahrer erhoben, der prinzipiell nicht nachweisbar ist/war. Das man natürlich nicht von einem sauberen Sport ausgehen kann ist klar, aber da gerade die deutschen Teams mit ihrer weißen Weste geprahlt haben, konnte man wenigstens die Hoffnung haben, das nicht alles so dreckig ist. Außerdem ist die Forderung die Tour nicht zu übertragen, weil (deutsche) Einzelfälle bekannt wurden, genauso idiotisch wie jetzt Sat 1 die Lizenz zum Vollprogramm entziehen zu wollen.
    Der Fall Sinkewitz ist nun vll. ein Einzelfall und nicht direkt im Zusammenhang mit der Tou passiert, aber da Sinkewitz ausegerechnet zu diesem “neuen” Radsport gehört auf denen ARD/ZDF (und die Zuschauer) gebaut haben und er zudem diese Ehrenerklärung unterschrieben hat, also wieder gelogen hat, ist irgendwo das Faß übergelaufen (auch bei mir). Ohne Konsequenzen kann dieser Fall daher einfach nicht abgehakt werden. Und einen großartigen Strauß an Konsequenzen hat man da nicht. 5 Stunden übertragen, aber irgendwie alles was gezeigt wird in Zweifel zu ziehen ist dann einfach nicht mehr möglich, weil dann kann man sich das auch sparen. Also finde ich komplett auszusteigen auch in Ordnung, da es ja schon hohe Wellen, auch in dopingfreundlicheren Ländern, schlägt.

    Und hätte man auf die Tour dieses Jahr ganz verzichtet, müsste man Olympia, Leichtathletik auch nicht zeigen, weil alles ja eigentlich nur Verdächtigungen gegenüber den aktuellen Sportlern sind. Dann kann man bei jeder Sportart einpacken. Jetzt ist ein Einzelfall der zum Ausstieg geführt hat und das könnte ich mir auch bei Olympia vorstellen. Wenn in den kommenden Monaten z.B. bei den 100m-Sprintern noch einige Fälle publik werden und einer davon in direktem Zusammenhang mit Olympia, könnte ich mir sehr gut vorstellen das ARD/ZDF das 100m-Finale dann einfach nicht zeigen.

  95. EUROSPORT bietet ab heute ihren TdF LIVE-stream kostenlos an ;)

  96. Interessant fand ich grad die Aussage bei WDR2, dass Apotheker vermehrt Anfragen ohne Rezept nach rezept/verschreibungspflichtigen Mitteln bekommen. Man wolle sich ja “nur mal informieren” … :-/

  97. Was muss bloß in so einem Sinkewitz vorgehen…

    Er dopt, knallt sich ne ganze Menge Testosteron (Wert 24:1) rein, gerät dann wahrscheinlich unvorbereitet in eine Dopingkontrolle im Juni (oder wann das war) also einige Wochen vor der Tour. Er weiß, dass er aufgrund seiner Pflasterei positiv getestet werden muss (!) und auffallen wird.

    Hat er jetzt ernsthaft gehofft, die Probe geht verloren oder wird verwechselt? Hat er gedacht, es merkt keiner oder die werden bei ihm bestimmt ein Auge zudrücken, weil er son netter Kerl ist?

    Und viel schlimmer: Wenn er das wirklich gedacht haben sollte? Hatte er da vielleicht Grund zu? Ist sowas also wirklich schon einige Male passiert? Haben ihm die älteren Kollegen oder Papa Aldag gesagt: “Mach dir keine Sorgen, oft genug passiert da gar nix”?

    Mag sein, dass ich hier jetzt in die Ecke der Verschwörungstheoretiker abdrifte, aber ich frage mich ernsthaft, wieso er im Bewußtsein, eine positive Probe abgegeben zu haben trotzdem bei der Tour startet.

  98. {Bez.: ARD & ZDF hätten sogar besser ausgesehen, wenn sie mit der Begründung ausgestiegen wären “Wir ziehen die Konsequenzen daraus, dass sogar die internen Kontrollen von T-Mobile trotz anderer Versprechungen nur lückenhaft sind”.}

    Hatte heute morgen beim ZDF mitbekommen, dass Sinkewitz offenbar einige team-interne Kontrollen ‘verpasst’ habe – T-Mobile habe dennoch nicht reagiert. Kann nicht einschätzen, ob das zutreffend ist. Wie auch immer, diese ÖR-Anbiederung an einen bestimmten Rennstall ist – ob im positiven oder im negativen – journalistisch sowieso sehr zweifelhaft.

  99. für alle Eurosport-Freunde:

    Einen massenkompatiblen Ersatz bieten ihre Übertragungen nicht. Es macht schon einen Unterschied, ob ich 200.00 – 350.000 Zuschauer habe, oder 1,5 – 2 Millionen wie ARD oder ZDF.

    Daher werden ihre Quoten jetzt auch nicht explodieren.

    Vom Qualitätsanspruch eines Ulli “An Stelle einer Dopingdiskussion mach ich jetzt lieber ein schlechtes Wortspiel” Jansch will ich jetzt gar nicht anfangen.

  100. Breaking News: ab 15:00 Uhr soll laut Spiegel Online Sat 1 übertragen.

  101. Sehe ich auch gerade. Da hat Sat.1 mal schnell ein paar Scheinchen locker gemacht…

  102. Ich habs grad ganz geschockt beim drüberschalten auch festgestellt…

  103. tja, da stellt sich doch die Frage, als was die ÖR’s sich verstehen ?
    Als unvoreingenommene Berichterstatter, die die Wirklichkeit abbilden, ohne Einfluss zu nehmen, oder als Heilsbringer, die es sich zur Aufgabe machen, das Gewissen des Sportes zu sein ?

    Die Verquickung von beidem ist in der heutigen Mediengesellschaft vermutlich unvermeidlich, aber wo ist die Grenze ? Wo hört Journalismus auf und Lobbyismus fängt an ?

    Denn im Grunde ist das Vorgehen von ARD/ZDF ja nichts anderes als Erpressung.

    Klar, natürlich sind die Schuld, die gedopt haben. Aber so einfach ist es doch nicht. Wenn T-Mobile und Gerolsteiner plattgemacht weden, nur damit ARD und ZDF ihres und das öffentliche Gewissen beruhigen könne, damit ist doch keinem gedient.

    Klar, ohne deutsches Profiteam bei der Tour gibts auch kein Doping, aber ist das wirklich das richtige Mittel ?
    Es muss doch andere Möglichkeiten geben, die Teams sauber zu halten.

  104. hat Sat1 nicht auch schon mal die Deutschland-Tour übertragen ? Oder hab ich das falsch in Erinnerung ?

  105. Dass SAT.1 jetzt übertragen will, ist leider wahr, aber dennoch ein schlechter Scherz: Erst kippen sie sämtliche, nennen wir es mal, Informationssendungen aus dem Programm – angeblich, um radikal Kosten zu senken – und dann zahlen sie ein Vielfaches des eben eingesparten Geldes für die Übertragungsrechte? Die gefeuerten Mitarbeiter werden sicher applaudieren.

    Ich habe das Gefühl, dass bei einigen Privaten auch eine gewisse Schadenfreude dabei ist. Egal ob Eurosport oder SAT.1, jetzt kann man den ÖRs mal so richtig eins auswischen. Da kann man für diese Sender nur hoffen, dass die deutschen Tour-Teilnehmer auch weiterhin eine gute Rolle spielen, sonst wird das für SAT.1 ein Verlustgeschäft sondergleichen. Wenn nämlich, rein hypothetisch gesprochen, ein Valverde kurz vor dem Toursieg stünde, während Klöden keine Rolle mehr spielt, dann fangen einige Radsportfans vielleicht tatsächlich mal an nachzudenken, wer hier gerade wem eine lange Nase dreht: Nämlich die Sportbetrüger den Zuschauern und Dopingbekämpfern und nicht die Privaten und deren Zuschauer den Öffentlich-Rechtlichen. Dann schrumpft das Interesse am Rest der Tour sicherlich gewaltig.

    Wenn allerdings andersherum Klöden ein starkes Zeitfahren hinlegt und daraufhin alle Chancen hat die Tour zu gewinnen, dann wird das Interesse ziemlich ansteigen. Dann verdrängt man den zwielichtigen Astana-Rennstall. Dann fiebert man mit dem Landsmann mit – wie seinerzeit bei Ullrich.

  106. @derfippo:

    Hat [Sinkewitz] jetzt ernsthaft gehofft, die Probe geht verloren oder wird verwechselt? Hat er gedacht, es merkt keiner oder die werden bei ihm bestimmt ein Auge zudrücken, weil er son netter Kerl ist?

    Realitätsverlust: siehe Daum, Christoph.

  107. Es ist denkbar, daß bei der Herstellung des Pflasters etwas schiefgelaufen ist. Oder Sinkewitz hat es falsch angewandt. Oder jemand hat ihm etwas auf die Zahnbürste geschmiert ;-)
    Ich frage mich nur, warum er das im Trainingslager benutzt. Ich dachte immer, mit Testosteron kann man kurzzeitig die Leistungsfähigkeit steigern. Demnach macht das doch nur kurz vor einem Rennen Sinn, siehe Landis letztes Jahr während der denkwürdigen 17. Etappe.

  108. Dann hat Sinkewitz vielleicht auch sein eigenes Team beschissen um seine Stellung innerhalb des Teams zu verbessern oder überhaupt die Nominierung zu sichern.

    Dann ist das vielleicht auch der Grund dafür, dass Aldag ernsthaft entrüstet ist ohne sich dabei scheinheilig vorzukommen. ;-)

  109. Gerade Sat-1 angeschaltet: Kommentar: “Der Sport geht in die richtige Richtung.”

    Prost Mahlzeit.

  110. Ich glaube, dass die SAT.1 die Rechte wohl günstig bekommen haben, denn die Tourveranstalter brauchen einen TV-Partner mit einer großen Reichweite.

  111. Co-Kommentator Mike Kluge sinngemäß: Man sollte die Doping-Geschichte um Sinkewitz nicht so hoch hängen, um den Radsport nicht zu gefährden.

  112. Das muss nicht wundern, schließlich hängt ja sein täglich Brot von eben diesem Radsport ab.

    Realitätsentfremdet ist es natürlich trotzdem.

  113. Es ist nur noch mit Kopfschütteln zu betrachten, was sich ARD/ZDF leisten. Entweder man steigt früher aus (früher = klar VOR Tourbeginn) oder man zieht die Tour durch und BErichtet (nicht richtet!) über den Radsport. Schließlich handelt es sich bei ARD/ZDF um Journalismus. Nicht um Jura!

    Welche Hintergedanken ARD/ZDF beim Ausstieg umtreiben, zeigt sich in ihrer Berichterstattung ohne Tour:

    Normalerweise beginnen die heute-Nachrichten mit der wichtigsten Meldung des Tages. Gestern war es aber eine Selbstinszenierung. Meldung 1: Das ZDF steigt aus der Tour aus….achja und die ARD auch.

    Schon am Nachmittag beginnen die heute-Sendungen auf diese Weise. Im Anschluß an diese TOP-Meldung folgt dann noch der nachmittägliche Hinweis, dass am Abend eine Sondersendung zu diesem Thema folge. Ein Sondersendung zu einem Thema, welches eigentlich soeben stolz aus dem Programm geworfen wurde. Auch eine Möglichkeit: Angebot künstlich reduzieren, bei gleicher (unerwartet niedriger) Nachfrage, so die Nachfrage durch Neugier steigern, dann hat man wenigstens gute Quoten bei der Sondersendung. Und dies, obwohl Quote eigentlich ein Fremdwort im Hause der ÖffRechtlichen sein sollte…

    Zu blöd, dass SAT1 die Chance wahrnimmt und (wirtschaftlich rechnend) einspringt. Trotz anstehendem Ligapokal, der mit der Tour kollidieren wird. Doch Schwester PRO7 springt in die Bresche und zeigt neben Boxen der Kategorie C nun auch Radsport der Kategorie D(oping).

    Unter dem Strich bleibt mir nur noch mit Spannung zu verfolgen, wie sich die Medien nach und nach selbst in die Bredouille bringen. Denn wer im Matsch steckt, kann mit diesem auch super werfen! Das bringt Quote…

    Um den Radsport dreht sich mein Interesse schon seit der vergangenen (gerne hätte ich hier “letzten” geschrieben) Tour nicht mehr. Hier schreibt also kein enttäuschter Tour-Fan, der sich von den Privaten…äh…ARD/ZDF im Stich gelassen fühlt.

    Wer aber neu einsteigen will in die Materie Radsport, so ganz ohne Leichen im Keller und wie sauber, schön und schnuckelig Radpsort sein kann: SAT1 zeigt’s allen!

  114. Heute morgen schien es so als hätten die ÖR durch den Tour-Austieg Ihr Gesicht bewahrt.
    Das haben sie jedoch jetzt, durch die Rückgabe der TV-Rechte und den dadurch möglich gewordenen Erwerb der TV-Rechte an einen Privatsender, verloren.
    Ein harter Rückschlag im Antidopingkampf.
    Anstatt Ihren öffentlichen Auftrag, das Volk zu informieren und zu bilden, nach zu kommen, treibt man die Zuschauer in die Hände der Privatsender, deren Auftrag darin besteht Profit zu machen und das Volk zu verdummen.

  115. Das ist halt der Zwiespalt zwischen dem, was man ankündigt, und was man ausführt. Meiner Ansicht nach müssen die ÖR halt konsequent sein, auch wenn es sich technisch garnicht um Doping bei der Tour handelt. Die Masse würde es nicht anders verstehen. “Ein gedopter Tour-Fahrer” ist halt nicht gleich Sinkewitz. Sagen wir so: Ich würde mich total weglachen, wenn die B-Probe negativ sein sollte. Das Doping erfolgte ohnehin VOR allen Bekenntnissen etc. von Zabel, Telekom usw.

    Das Jahresgehalt wird Sinkewitz sehr, sehr weh tun. Die Frage ist wirklich, ob ein sechsfach überhöhter Wert der Weisheit letzter Schluss ist, verglichen mit Landis und dem anderen 80-zu-1-Werte, wo ein Amateur an Pflastern rumgepfuscht hat. Epi zu Testosteron-Wert spielt ja nur die Rolle, also die Relation wird gemessen. Ich persönlich denke Sinkewitz mag einfach so einen Bammel bekommen haben, dass er die B-Probe jetzt öffnen lässt, allein schon aus PR-Gründen. Ich kann aber derzeit nicht ausschließen, dass er tatsächlich nicht gedopt hat. Obwohl es mehr als wahrscheinlich ist. Manchmal spielen einfach Messgeräte verrückt oder Werte drehen durch.

  116. Entschuldige Sportsmann, aber das ist Unfug. Es ist ein Riesenunterschied, ob eine durch Zwangsgebühren finanzierte Anstalt des öffentlichen Rechts, die alleine dem Ziel dient, jedem Bürger sein Recht auf ein Grundbedürfnis an Information und Bildung um am öffentlichen Leben teilzuhaben, zu ermöglichen – Tusch, Tätää, ein Riesenunterschied jedenfalls, ob die Öffis, oder ein privater Sender die Tour übertragt. Dieser Private darf im Rahmen der Gesetze alles übertragen, worauf er Lust hat und womit sich Geld verdienen läßt, und das ist auch gut so.

  117. Ganz groß: Die Süddeutsche tickert live. Nicht die Tour, sondern die Übertragung von Sat1.

    http://www.sueddeutsche.de/sport/weitere/artikel/429/124250/

  118. Dänen schliessen rasmussen aus
    Headline bei spon
    Dänen verstoßen Tour-de-France-Spitzenreiter aus Nationalteam

    Dieser habe dreimal seinen Aufenthaltsort nicht regelmäßig gemeldet, wie es die Anti-Doping-Regeln vorschreiben .

    Tja, das würde sich wohl Sinkewitz nun auch wünschen, dass er nicht greifbar gewesen wäre.

    to be continued.
    Alexander

  119. Ich dachte ich hätte im Zuge der Berichterstattung auch von Auffälligkeiten diesbezüglich bei Herrn Sinkewitz gelesen. Die erfolgreiche Trainingskontrolle jedenfalls konnte, wenn ich mich recht entsinne, nur stattfinden, da die Teamleitung der NADA die Reisepläne offengelegt hatte.

  120. Suchen findet:

    “Aldag widersprach in Marseille Aussagen des ARD-Magazins «Kontraste» vom Vorabend, dass Sinkewitz zu drei Tests der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA in diesem Frühjahr nicht angetroffen worden sei, und es sich so um «missed Tests» gehandelt habe. «Das ist falsch», sagte Aldag. Beim ersten Test sei der inzwischen suspendierte T-Mobile-Profi bei der Baskenland-Rundfahrt im Einsatz gewesen, bei den anderen beiden Kontrollen sei die 24-Stunden-Regel nicht eingehalten worden. Aldag: «Die Kontrolleure waren morgens da, als Patrik trainierte, am Abend hätten sie ihn angetroffen, aber da waren sie wieder weg.”
    http://www.ftd.de/sport/radsport/news/:Sinkewitz%20%D6ffnung%20B%20Probe/228528.html

    Mea culpa.

  121. […] Tour de France: jetzt erst recht Schon zu Beginn der Tour drohten ARD und ZDF mit dem Abbruch der Berichterstattung, falls das Doping-Gespenst wieder auftauchen sollte. Nun ist es bereits so weit. Wer sich den Spaß an der Freude nicht nehmen lassen will, kann auch „ausländisch fernsehen“. Wäre das nicht eine gute Gelegenheit, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden und Ihr Englisch aufzufrischen? Céline von naked translations empfiehlt ein englisches Kurzglossar zur Tour. Bis sich der Sieger am 29.7. im Yellow Jersey auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris feiern lässt, dauert es zwar noch ein Weilchen. Aber bis dahin werden wir noch einige Red Lanterns erleben. Vom Stigma “Rote Laterne” bleiben unsere beiden Vorzeige-TV-Anstalten jedenfalls verschont – wollen sie doch nicht die Schlusslichter sein, die bis zuletzt aus diesem Sündenpfuhl berichten! […]

  122. Wenn sich rausstellt, dass Rasmussen dopt, können sie die Tour auch gleich abbrechen. Laut WDR2 gibt es entsprechende Gerüchte über Rasmussen schon ein paar Tage.

  123. Es könnte sich in Sachen Rasmussen in der Tat etwas zusammenbrauen. Seit Ende der Alpen-Etappen haben verschiedene medien mal die leistungen von Rasmussen auseinandergenommen und kommen auf Werte vergleichbar mit anderen “Doping-Bestleistungen”.

    Die Libération hat z.B. die Wattzahlen berechnet und verglichen. Rasmussen habe bei der letzten Alpenetappe im Schnitt 400 Watt geleistet, während Virenque bei seinen mutmaßlich gedopten Etappen 375-390 Watt leistete.

    Verdächtigt wird auch Juan Mauricio Soler, der die Pantani-Bestzeit beim Hochklettern des Télegraphe und Galibier bei einer Gesamtzeit von 85 Minuten um 65 Sekunden unterboten hat.

  124. Während Eurosport sehr gute Quoten vermelden konnte (940.000), hat sich der Einstieg für Sat 1 nicht gelohnt.

    http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=21248

  125. Was ist das den für ein Schwachsinn. 99% aller Deutschen wussten doch garnicht das Sat1 überträgt, wo soll da bitte Quote herkommen. Ein Fazit ob es sich für Sat1 gelohnt hat kann man frühestens mitte nächster Woche ziehen.

  126. Was ist eigentlich am Samstag, will Sat.1 da nicht den Ligapokal übertragen?

  127. @Rhainer: Am Samstag überträgt ProSieben.

  128. Eine Knappe Million ist doch für Eurosport wirklich extrem gut, oder?
    Hier viel der Satz: “Bei Eurosport trinken sie eine Woche Champagner aus Weizenbiergläsern” (sinngemäß). Aber da die Werbespots vorher pauschal gebucht werden – knallen da nicht eher bei den Werbekunden die Korken?

    Auch wen sich das evtl. irgendwann über die Durchschnittsquote auf den Preis auswirken mag – oder habe ich das völlig falsche Vorstellungen vom Werbemarkt?

  129. Die Werbepreise sollen ja nicht erhöht worden sein – aber vermutlich hat man durch die höheren Monats-/Jahreszahlen eine bessere Verhandlungsposition.
    Zumal man bei den Klingetönen und CDs ja am Umsatz beteiligt ist.

    Und den Champagner-Verbrauch kannst du ja abschätzen, wenn Herr Starz obige Vermutung versucht zu dementieren ;-)

  130. VeloNews berichtet von einem US-Mountainbiker der 2002 von Rasmussen gebeten wurde Dopingmittel (HBOC/Hemopure, ein Sauerstoffträger für Blut) nach Europa einzuführen.

    Der Mountainbiker Whitney Richards ist dabei bereits 2002 an veloNews mit dieser Story herangetreten, bat aber drum, dass das gespräch off the records bleibt. Richards hatte Jahre später auch Kontakt mit dem Autor David Walsh, der die Geschichte anonymisiert in sein Buch “From Lance to Landis” aufnahm.

  131. übrigens: ist marcel wüst eigentlich mal mit doping in verbindung gebracht worden? der darf ja auf spon weiterhin den experten geben.

  132. gerade nochmal nachgeschlagen: wüst war von 97 bis 2000 bei festina. eigentlich braucht man da ja schon keine antworten mehr.

  133. zufällig gerade gefunden: der artikel eines anderes spon-experten und ehemaligen profis (rolf gölz), der 2006 erklären sollte, ob floyd landis’ triumphetappe mit rechten fingen zuging. zufälligerweise genau ein jahr her.

    http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,427835,00.html

  134. Rudis Sohn war bei Sat1 gerade am Telephon. Habe nur den Schluß mitbekommen, wonach er jetzt am Fernseher wieder den Lautstärke-Regler gefunden habe.
    Hat jemand das ganze Interview verfolgt?