Screensport am Donnerstag: einen auf den Gehaltsdeckel

Gehaltsdeckel

Es gerüchtelt seit längerer Zeit das Silvio Berlusconi, triebgesteuerter italienischer Premier, Medienmogul und Besitzer des AC Milan, seine Investitionen bei Milan zurückfahren will. Das deutlichste Zeichen dafür, kommt nun in Form eines Statements via der italienischen Nachrichtenagentur ANSA (Qu: sportbusiness.com). Demnach soll Berlusconi erstmals öffentlich für ein limitiertes Gehaltsbudget der Vereine (“salary cap“) eingetreten sein. Ich mag mich täuschen, aber es scheint mir das erste solche Statement aus dem Kreise der italienischen, spanischen oder englischen Großklubs zu sein. Damit könnten die Bemühungen des UEFA-Präsidenten Michel Platini an Fahrt gewinnen, zur Korrektur des Finanzgebahrens der europäischen Spitzenklubs, an verschiedenen Stellschrauben zu drehen: Lizensierung und/oder eine Regulation der Gehälter.

Bis zu einer offiziellen Lizensierung der Vereine dürfte es noch ein weiter Schritt sein, aber immer mehr Vereine sind diesen Sommer vom Transferkarussel abgesprungen. Das Karussel wird eigentlich nur noch von Manchester City, Real und (in Maßen) Barcelona in Schwung gehalten.

Ausgerechnet in den wirtschaftsliberalen USA hat der Profisport längst “sozialistische” Mechanismen eingeführt, um Auswüchse zu vermeiden und Spurenelemente von Chancengleichheit zu wahren. Das Draft-System kann in Europa aufgrund des völlig anders strukturierten Unterbaus nicht eingeführt werden. Bleiben also die Salary Cap – ein festes, maximales Gehaltsbudget für die Teams wie z.B. in NFL oder NHL oder die Luxury Tax der MLB und NBA, bei der es für das Überschreiten eines Gehaltsbudgets (162 Mio US$ für 2009 in der MLB) Strafzahlungen in einen Pott für die ärmeren Teams zu zahlen gilt.

Man braucht sich nur die Ligen anzusehen um zu ahnen in welche Richtung der europäische Fußball gehen könnte. Die Salary Cap ist das wesentlich wirkungsvollere Mittel um die Qualität des Kaders innerhalb einer Liga nicht weit auseinanderdriften zu lassen. Zumindest bis auf Ebene der Playoffs findet immer wieder eine gesunde Durchmischung der Teams statt. Gleichzeitig beschneidet es massiv die Handlungsfreiheit der Teams Spieler nach Wunsch zu holen. Wäre das wirklich ein Modell für Vereine die von Egomaschinen und Investoren als Präsidenten geleitet werden?

Anders bei der Luxury Tax, wo insbesondere in der MLB zu sehen ist, wie kaltlächelnd die großen Franchises wie die Red Sox oder Yankees die Strafzahlungen leisten (2008: 27 Mio US$ für die Yankees), weil anscheinend die Vorteile überwiegen: Merchandising/Sponsoring durch eingekaufte Stars, Erhöhung der Chancen auf Playoff-Teilnahme. Für die großen Franchises ist die Luxury Tax nicht mehr als ein Klopfen auf dem Finger, wenn nicht sogar eine Auszeichnung, ähnlich dem Riesentrinkgeld das man Restaurant mit großer Geste der Bedienung in die Hand drückt.

Eine Salary Cap wäre zu schmerzhaft und zu “sozialistisch” für die Großvereine aus England, Spanien und Italien. Die Luxury Tax wäre aber hingegen ein Kompromiß mit dem sie leben könnten. Auch ein Platini könnte sich nun Jahr für Jahr hinstellen, davon schwärmen, wie er das Geld aus der Strafsteuer an die kleinen Klubs des Kontinents verteilt und sein Robin Hood-Image stärken.

Gut gebrüllt, Pussycat

Gestern wurde vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf eine Beschwerde der DFL gegen das Bundeskartellamt verhandelt. Eine Entscheidung wird erst Mitte September gefällt – dann auch zu einem nachgeschobenen Antrag der DFL. Nach Aussage der DFL stand bei der Beschwerde erst einmal nur die Art und Weise wie das Kartellamt das SIRIUS-Modell abgesägt hat, in den Mittelpunkt. “Darf eine Behörde durch eine Pressekonferenz öffentlich Fakten schaffen, ohne einen Bescheid zu erlassen?” wie es Dr. Rauball formulierte. Einerseits erklärt man, das noch keine Entscheidung gefällt ist, andererseits fühlt man sich als Punktsieger, was aber zahlreiche Medien anders sehen (SZ, WELT, sid)

Noch amüsanter werden die Aussagen von Rauball, wenn man sie mit den markigen Sprüchen aus dem letzten Jahr vergleicht, zum Beispiel aus einem Interview mit dem Deutschlandfunk von Ende Dezember.

Rauball: [Das Kartellamtsurteil] können wir natürlich nicht in Ruhe lassen. Das können wir nicht, weil wir nichts anderes zu tun haben oder weil wir das sportlich sehen, sondern weil diese Frage einfach auf dem Tisch liegt und wir uns natürlich auch dagegen schützen müssen, dass wir hier unter Umständen Geldressourcen, finanzielle Ressourcen haben laufen lassen, ohne uns zu bemühen, dass dass da Geld auf dem eventuellen Wege des Schadensersatzes wieder zu bekommen ist oder bei der nächsten Ausschreibung andere Voraussetzungen zu schaffen, die uns in die Lage versetzen, dann mehr Geld zu generieren.

Aus “Schadensersatz” … “andere Voraussetzungen schaffen” ist seitdem ein “Darf das Kartellamt auf einer Pressekonferenz sowas sagen” geworden. Und den Beobachtern zufolge, hat das Gericht angedeutet: ja, das Kartellamt durfte unter den damaligen Umständen die Statements auf der PK abgeben.

Dit’n’Dat

TV-RechteNBC und NFL haben sich auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis Sommer 2013 geeinigt. Erst vor 3 Monaten ist der Vertrag mit CBS und FOX ebenfalls bis Sommer 2013 verlängert worden. Sommer 2013 ist auch die seit längerem fixierte Laufzeit mit ESPN (in Europa als ESPN America nur bis Sommer 2012). Damit laufen nun im Sommer 2013 alle großenTV-Verträge der NFL aus, was mittelschwer danach riecht, dass die NFL sich irgendwas für die TV-Rechtevergabe ab Sommer 2013 einfallen lässt. Zwei möglich Stoßrichtungen wären das Handling von NFL-Assets (eigene Magazine, eigener TV-Kanal NFL Network) und das Handling neuer Medienkanäle (Mobile-TV, IP-TV, Streaming). Qu: eyeonsportsmedia.com

NBA Europe live – Schon eine Woche alt, bin aber erst jetzt darüber gestolpert: die NBA hat ihre Pläne für die 2009er-Auflage der Preseason-Europa-Tournee von NBA-Teams veröffentlicht. Der Trend aus den Vorjahren setzt sich fort: NBA Europe live wird auf immer kleinerer Flamme gefahren. Waren es 2006 noch vier Teams an sechs Orten mit Spielen gegen europäische Konkurrenz und 2007 noch vier Teams an fünf Orten in sieben Spielen, waren es 2008 nur noch vier Spiele mit vier Teams an vier Orten und nur noch NBA untereinander. 2009 wird noch einmal geschrumpft. Man fährt nur noch nach Madrid und London und spielt läppische zwei Spiele: 6.10.: Chicago Bulls – Utah Jazz (London), 8.10.: Utah Jazz–Real Madrid (Madrid). Weitere Preseason-Spiele werden in den neu als Markt der Zukunft ausgegucktem China und Taiwan ausgespielt (je eine Partie in China und Taiwan) und eine Partie in Mexiko. Falls sich also jemand fragt, warum es keine NBA im heimischen TV gibt: das liegt nur zum Teil an den TV-Sendern. Es liegt aber auch zu einem nicht geringen Teil an der NBA, von der ich zum Beispiel weiß, dass sie ein größeres Übertragungsangebot für die Playoffs im Frühjahr in Deutschland ausgeschlagen hat.

Zusätzlich fahren drei Euroleague-Teams (Partizan, Maccabi Tel Aviv und Olympiakos) in die USA um sechs Preseason-Spiele gegen Denver, Phoenix, San Antonio, NY Knicks, LA Clippers und Cleveland auszutragen. Richtig gelesen. Es finden mehr Spiele von europäischen Teams auf US-amerikanischen Boden statt als vice versa.

Zeilensport

Zum nie versiegenden Thema Old School [Media || Sports] vs [rechtsfreies || böses || ganz böses] Internet:

Lesenswerter Blogeintrag bei sportsfrog zum Thema SEC vs. New Media, u.a. mit interessanten Links.

Auch die NY Times greift anhand des Verhaltens der SEC das Thema Sportligen vs Fans auf: “eagues Restrict Access as Fan and Financial Interests Intersect

Spocht vom Tage

Gestern um 17h49 neu ins Programm reingerutscht ist das kurzfristig vom DSF erworbene Europa League-Qualifikationsspiels des HSVs im französischen Guingamp (18h45) (das DSF hat auch das Rückspiel der Hertha nächste Woche eingekauft).

Der Zweitligist EA Guingamp ist über den Pokal in die Quali reingerutscht (2:1-Sieg gegen Rennes). Nach zwei Spielen in der Ligue 2 (die bizarrerweise wirklich die zweite Liga ist, kein “championat”, keine “premier division” oder anderer Wortschnickschnack) befindet man sich auf Platz 7. Der Club hatte seine beste Zeit Mitte/Ende der Neunziger Jahre und um den Jahrtausenwechsel herum, als sie sich in Frankreich und Europa einen Namen machten als Club mit exzellenter Jugendarbeit und einem nicht versiegenden Strom an Talenten. Aus der ersten Generation an Talenten dürfte Stéphane Guivarc’h der bekannteste sein (14 Länderspieleinsätze) und aus der zweiten Generation – weniger Talentpflege, sondern mehr gutes Scouting bei unterklassigen Klubs – die Herren Malouda und Drogba.

Nach einigen problematischen Jahren in der 2ten Liga setzt man wieder verstärkt auf Jugend. Einer der bekanntesten Namen bei En Avant Guingamp (“Vorwärts Guingamp“) ist der Filius von Alain Giresse #26 Thibault Giresse. Wenn ich mir die Aufstellung vom letzten Wochenende anschaue und die Leistungsdaten der aufgestellten Spieler abgleiche, macht Guingamp einen alles andere als torgefährlichen Eindruck. Kein Spieler der in der letzten Saison mehr als 8 Treffer erzielt hätte.

Der HSV dürfte damit einen anderen Gegner vorfinden als am letzten Samstag, als Borussia Dortmund zum Tag der offenen Tür einlud. Das Mittelfeld wird ganz anders beißen müssen, statt beschwingt mit Hacke/Spitze durch die gegnerischen Reihen zu tänzeln. Man lässt den angeschlagenen Frank Rost pausieren und startet mit Wolfgang Hesl im Tor.

Werder Bremen spielt gegen Aktobe aus Kasachstan. Und wo man sich bei einem französischen Zweitligisten noch mit Gedächnis, Wikipedia und transfermarkt.de durchlavieren kann, hört es beim kasachischen Meister auf. Schaut man sich die Ergebnisse in der Wikipedia an, kann man den Leistungsstand erahnen. Im Sommer 2006 in der CL-Quali gegen das lettische Liepajas Metalurgs mit 0:1, 1:1 ausgeschieden. Im Sommer 2007 in der UEFAcup-Quali gegen Mattersburg 1:0, 2:4 ausgeschieden. Im Sommer 2008 gegen das moldavische Tiraspol 1:0, 0:4 ausgeschieden. In diesem Sommer schlug man die Isländer aus Hafnarfjördur 4:0, 2:0, unterlag aber in der CL-Quali gegen Maccabi Haifa 0:0 und 3:4 und ist nun in die EL-Quali runtergerutscht.

Um 20h30 spielt Hertha BSC bei Bröndby IF, einem größeren Namen in Dänemark. In Deutschland wird die Partie nicht übertragen. Da aber das dänische Fernsehen überträgt, sollte der eine oder andere Stream heute abend vom LKW fallen.

Weitere Lecker-Spiele: Trabzonspor – Toulouse, ZSKA Sofia – Dynamo Moskau, Rapid – Aston Villa, Slavia Prag – Roter Stern. Die BBC überträgt den Auftritt der Heart of Midlothian bei Dinamo Zagreb (21h, BBC Scotland)

Ich habe am Montag in die Vorberichterstattung von ESPN zum Monday Night Game der NFL (Preseason) reingeguckt und fand das penetrante, 60minütige Gequatsche rund um die Giants und Carolina-QB Delhomme sterbenslangweilig. Ich möchte nicht wissen wie es heute nacht abgeht, wenn Indianapolis – Philadelphia gespielt wird.

Das erste Spiel der Eagles seit der Verpflichtung von QB Michael Vick (mit der moralischen/rhetorischen Unterstützung von Ex-Indiapolis-Headcoach Dungy). Ich wäre überrascht wenn man im Spiel wirklich viel von Vick und einer potentiellen Wildcat-Offense sehen würde – nach nur knapp einer Woche Vorbereitungszeit. Ich nehme daher an, das bei den Eagles die Aussagekraft des heutigen Spiels bzgl. der QB-Position bei Null liegen wird. Interessanter wird es eher sein, ob sich a.) etwas an der RB-Position tut, wo es langsam Zeit zur Blutauffrischung wird und b.) inwieweit der Wechsel an der Defensive Coordinator-Position weg vom langjährigen (und inzwischen verstorbenen) DefCoord Jim Johnson eine Änderung der Philosophie mit sich bringt. Johnson ließ gerne und häufig blitzen.

Für Indianapolis ist es die erste Saison nach dem Rücktritt von Tony Dungy. Sein Nachfolger ist Jim Caldwell, sein Assistent, der aber schon seit längerer Zeit als Nachfolger in spe galt und entsprechend lange eingearbeitet worden sein dürfte. Die zweite große Veränderung ist der Abgang von DefCoordinator Ron Meeks. Sein Nachfolger ist Larry Coyer, der DL-Coach in Tampa Bay war und zuvor bei den Broncos nach vier Jahren als DefCoordinator gefeuert wurde. Sein Hauptaugenmerk dürfte der Stärkung der schwachen Laufverteidigung der Colts gelten

Donnerstag, 20.8.2009

10h00 – 17h00 Leichtathletik-WM, ZDF/HD + EURO/HD + BBC Two/HD live
EUROSPORT heute bis 17h, ZDF bis 13h15, BBC 10h45 bis 12h45
10h05 Zehnkampf 110m H, 10h10 Stab/M (Q)
11h10 Zehnkampf Diskus, 11h45 800m/M (Q)
13h45 Hammer/F (Q)
14h25 Zehnkampf Stab

15h00 European Tour aus Zandvoort, #1, SKY/HD live
Whl: 24h(SD), Fr 6h(SD+HD)

18h00 – 21h30 Leichtathletik-WM, ZDF/HD + EURO/HD + BBC Two/HD live
18h05 Zehnkampf Speer, 18h10 Weit/M (Q), 18h15 110m H/M (Halbf), 18h55 5000m/M (Q)
19h10 Hoch/F, 19h50 200m/F (Halbf)
20h15 400m H/F, 20h35 200m/M, 20h55 110m H/M
21h15 Zehnkampf 1500m

18h30 MLB: Cincinnati Reds – San Francisco Giants, ESPN live
Harang (6-14) vs Cain (12-4)
Whl: Fr 12h30

18h45 EL-Quali: Guingamp – Hamburger SV, Hin, BÄH live
Vorberichte ab 18h30. Kommentar: Uwe Morawe

19h00 Doku: Im Körper der Topathleten (4/4), ARTE
Reaktion ist alles

20h00 – 24h00 PGA-Tour aus Greensboro/NC, #1, SKY/HD live
Whl: Fr 7h45(SD), 8h(HD)

20h45 Fußball, WM 1998: Frankreich – Brasilien, Direct8
Whl: Sa 22h30

21h00 EL-Quali: Werder Bremen – Aktobe, Hin, ZDF live
Mit Michael Steinbrecher. Kommentar: Thomas Wark. Die Programmankündigung klingt so, als würde man die erste Halbzeit nicht komplett zeigen.

21h00 EL-Quali: Dinamo Zagreb – Heart of Midlothian, Hin, BBC Two Scotland live
Vorberichte ab 20h50

22h00 – 24h00 WTA-Tour aus Toronto, #4, EUROSPORT/HD Tape
Kommentar: Oliver Faßnacht

2h00 NHL, Preseason: Indianapolis Colts – Philadelphia Eagles, ESPN live
Whl: Fr 18h30

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

Freitag, 21.8.2009

9h00 – 17h00 Leichtathletik-WM, ARD/HD + EURO/HD + BBCi live
10h00 F1 aus Valencia, 1tes Freies Training, BÄH + SKY/HD + BBCi live
10h00 MLB: Philadelphia Phillies – Arizona Diamondbacks, ESPN Tape
13h00 – 14h30 WTA-Tour aus Toronto, #4, EUROSPORT/HD Tape
14h00 F1 aus Valencia, 2tes Freies Training, BÄH + SKY/HD + BBCi live
14h45 – 17h00 Themennachmittag Leichtathletik, PHOENIX
15h00 European Tour aus Zandvoort, #2, SKY/HD live

18h00 Zweite Liga: 3ter Spieltag, SKY live
Vorberichte ab 17h30 mit Heiko Mallwitz
Union – Hansa Rostock (Komm:Petrzika/Konf:Seidler)
FSV Frankfurt – Paderborn (Tonic/Roos)
Fortuna Düsseldorf – TuS Koblenz (Schmitz/Faßnacht)

18h00 Fußball/AUT, 1te Liga: 6ter Spieltag, SKY Sport Austria live
Austria/Am – Vienna, Salzburg Juniors – Dornbirn, Hartberg – FC Lustenau, Altach – St. Pölten, Wacker Innsbruck – Gratkorn

18h00 Basketball: Deutschland – Mazedonien, BÄH live
18h00 – 21h30 Leichtathletik-WM, ARD/HD + EURO/HD + BBC Two/HD live
19h00 – 22h00 WTA-Tour aus Toronto, #5, EUROSPORT2 live
20h00 – 22h00 PGA-Tour aus Greensboro/NC, #2, SKY/HD live
20h15 Fußball: Österreich – Kamerun, ORFsport+

20h30 Bundesliga: Hoffenheim – Schalke 04, #3, SKY/HD live
Vorberichte ab 20h15 mit Sebastian Hellmann. Kommentar: Marcel Reif

20h30 Fußball/AUT, Bundesliga: Austria Kärnten – Ried, #5, SKY Sport Austria live
21h00 Baseball, LLWS: Europa – Asien/Pazifik, ESPN live
21h15 Talk: Heimspiel, BÄH live
22h00 – 24h00 WTA-Tour aus Toronto, #5, EUROSPORT/HD Tape
23h00 Baseball, LLWS: Southeast – Midwest, ESPN live
2h00 NFL, Preseason: Dallas Cowboys – Tennessee Titans, ESPN live

Der jeweilige Sendetag geht von 6h bis 6h den nächsten Morgen
Die Auswahl der Sendungen ist subjektiv und unvollständig

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Es ging ja bei der gestrigen Verhandlung vor dem OLG Düsseldorf vorerst nur über die Zulässigkeit der Beschwerde der DFL, sprich kann man gegen eine öffentliche Äußerung des Kartellamts, ein geplantes Vorgehen sei wettbewerbswidrig, vorgehen, oder braucht es dafür einen förmlichen Bescheid?

    Allem Anschein nach vertritt das Gericht die Meinung, dass gegen eine öffentliche Äußerung – die man, wie Du richtig anmerkst, für zulässig hält – nicht gerichtlich vorgehen kann. Die DFL müsste also tatsächlich auf die förmliche Untersagung warten.

    Die Argumentation des Gerichts war wohl in etwa, dass die DFL selbst schuld sei, dass sie mit ihrer Ausschreibung so lange gewartet hat, dass Vergabe, Untersagung und Rechtsschutz nicht mehr vor der jeweiligen Rechteperiode durchgeführt werden konnten.

    Disclaimer: Ich war nicht dabei und erhalte meine Infos zu dem Thema auch nur aus Sekundärquellen.

  3. Ich renne hier ja vermutlich offene Türen ein und brauche keinen Leser zu überzeugen, dass Sport ein wunderbares Kulturgut ist. Weil ich mich aber gerade über ein paar abfällige Bemerkungen zum Sport geärgert habe würde ich gerne den Zeilensport mit ein wenig Eigenwerbung erweitern. In Sport und Geschichte: Jesse Owens in Berlin habe ich versucht, die gesellschaftliche Relevanz und kulturelle Bedeutung von Sport anhand einer der schönsten Geschichten, die ich kenne, zu erläutern.

    Ich würde den Artikel gerne jenen ans Herz legen, die Argumentationshilfe benötigen, wenn ein Sportmuffel sich über die Perversion des Leistungssports mokiert. Und natürlich allen, die die Geschichte von Luz Long und Jesse Owens noch nicht kennen.

  4. dogfood, du hast im text aus versehen zweimal “dsf” statt “bäh” geschrieben. müssen wir uns sorgen machen?

  5. Nö. Im Fließtext schreibe ich schon seit längerem eher “DSF” als “BÄH”.

  6. @erz: den artikel merke ich mir mal für heute abend vor.

  7. Andreas Renner bei spox über die unsäglichsten Wechselgerüchte und das herbeisehen des 1Sept.: http://tinyurl.com/mt2za2

  8. mea culpa.

  9. Kurzer Hinweis für alle, die heute Abend Werder schauen wollen. Offenbar die erste Halbzeit nur im Internet, da die WM in Berlin dann noch läuft. Bedeutet also wieder einmal Fussball am Rechner.
    Irgendwie komisch, die sollen doch einfach einen Digital-Kanal nehmen. Kann mir nicht vorstellen, dass deren Server so viele Leute verkraften.

  10. kicker.de: “Neue Weltmeisterin über die 800 Meter wurde die Südafrikaner Caster Semenya.”

    Verschrieben oder Absicht? ;)

  11. Salary Cap , Luxussteuer etc: Die billigste Lösung geht vermutlich so: Man schafft eine verbindliche Kadergrenze für alle Champions League Clubs. Sagen wir mal: 22 Spieler (wie bei den Turnierwettbewerben der Nationalmannschaften, oder sind das jetzt 23? egal. Take your pick). Das bringt auf einen Schlag Chancengleichheit und vermutlich auch Druck auf die Gehälter (Angebot und Nachfrage). Es hätte einen weiteren begrüßenswerten Effekt: Mehr gute Spieler rutschen nach unten Richtung Mittelklasse-Clubs und können innerhalb der nationalen Ligen beitragen, das Leistungsniveau zu steigern und damit die Chancen dieser Mannschaften auf internationale Wettbewerbe zu verbessern. Jede nordamerikanische Liga hat Kadergrenzen. Das wird nur gerne übersehen.

  12. einwürfe:
    -es sind nicht immer die gleichen clubs, die in der cl spielen. manche immer oder fast immer, andere häufig, andere seltener. damit geht die kadergrenze ziemlich ins leere, da sich die bedingungen von jahr zu jahr ändern. und die spieler auch per längerfristigem vertrag sicherheit haben wollen
    -us-amerikanisch ligen (mlb, nfl, nhl etc.) sind “geschlossene” gesellschaften, will heissen ohne auf- uns abstieg. es wird eine meisterschaft ausgespielt, aber niemand wird nach unten rausgewippt. womit der druck von unten fehlt. woraus sich, wenn ein reicher mäzen in europa es möchte, ordentliches geldverbrennen folgt, um hoch zu kommen.
    -die us-ligen agieren, auch wenn kanadische vereine dabei sind, in einem land bzw. zwei ländern. da wird man sich schnell über allgemeine regeln einig. bei der vielstaaterei in europa und egoistischen nationalen interessen sieht das anders aus.
    so geht es also offenbar nicht.

  13. @Jürgen Kalwa
    Wo kann ich unterschreiben?
    Die Idee einer festen Kadergröße wurde aber noch nicht auf Ebene der Verbände diskutiert, oder?
    Zumal der Kader ja auch größer sein kann, aber immer nur ein bestimmte Anzahl für eine Saison zum Spielbetrieb angemeldet werden könnte.

  14. Ist der CL-Kader nicht auf 25 Mann oder so begrenzt oder ist das wieder abgeschafft. Vor ein paar Jahren gab es doch großes Geschrei, weil Michael Ballack nicht im Chelsea-Kader für die Champions League aufgetaucht ist.

  15. Es gibt in der Champions League bereits eine Kadergrenze. Liegt bei bei ca. 30-35 Spielern. Die müßte man dann Schrittweise reduzieren. Das muss dann aber auch für die nationalen Ligen fortgesetzt werden.

  16. Ich glaube, daß, egal in welcher Sportart, ein Salary Cap – Modell nur “Hand in Hand” mit einem Draft-System dauerhaft so richtig funktionieren kann.

    Luxury Tax – Modelle halte ich auch für “durchsetzbarer” und praktikabler. Eventuelle Verhandlungen dazu innerhalb der UEFA bzw. der Top-Clubs wären sicher eine spannende Sache.
    Ohne ein Draft-System o.ä. ist es natürlich sehr wichtig, daß bzw. wie man Nachwuchsarbeit und Nachwuchsförderung hierbei integriert.

    Warum eine Kadergrenze etwas gegen “Extrem-Transfers” wie bei C.Ronaldo u.ä. helfen soll, erschließt sich mir jetzt so leider nicht. Da befürchte ich eher das Gegenteil und außerdem hilft dies der Integration von Nachwuchsspielern in die Erwachsenen-Kader sicher nicht.

    Allgemein bin ich eher skeptisch, wenn man amerikanische (Sport-) Systeme überstülpen möchte. Beim Eishockey ist dies in Europa ja schon öfters böse schief gegangen. Auch in Nordamerika sind dies gewachsene Systeme, von denen man nicht einfach einen Teil rausnehmen kann und diesen dann verwenden kann. SalaryCap, Draft, Farm-Teams etc gehören in meinen Augen zusammen und bedingen sich auch gegenseitig.

  17. Kurze Zwischenfrage: Ist die Serie A bei Sky schon irgendwo bestätigt? Finde immer noch nichts im TV Guide.
    Und zum Thema Salary Cup & Co: Ist das auch kartellrechtlich schon mal durchgeprüft? Gibt es sowas denn in irgendwelchen Ligen in Europa schon?

  18. Bevor weiter geraten wird: In einen CL-Kader gehen, wie der erfahrene FM-Spieler weiss, 25 Spieler, davon mindestens acht im Land und vier im Verein “ausgebildete” (oder früh dorthin gewechselte, Cesc und Messi fallen auch drunter), plus beliebig viele Nachwuchsspieler (U21). Vor der KO-Runde dürfen drei Leute eingewechselt werden.
    Steht hier (S.30ff.)
    Wäre für nationale Ligen sicher auch keine ganz doofe Lösung. Hat allerdings den Haken, dass die frühe Abwanderung von Jugendspielern zu Spitzenklubs gefördert wird.

  19. Außerdem würde ich mal behaupten, dass eine absolute Gehaltsobergrenze, der sog. hard salary cap wie etwa in der NHL oder NFL angewendet, also nicht abhängig von weichen Kriterien, wie etwa den Vereinseinnahmen, sondern für die ganze Liga einheitlich, in Europa mit Auf- und Abstieg nicht machbar ist.

    Und alles andere verhindert nur ein krassesten Auswüchse.

  20. Die niedrigere Deckelung der Championsleaguekader allein kann übrigens der Weisheit letzter Schluss nicht sein: Die big 4 in England zeigen ja, wie ein Verein quasi mehrere Kader für die verschiedenen Wettbewerbe hat. Wenn du die Hochkaräter nicht im Ligabetrieb und anderen Pokalen verheizen willst, holst du dir eine Reihe Ergänzungsspieler, die halt nie in der CL spielen. Michael Ballack kann davon ein Lied singen.

    Aber eine UEFA-weite Deckelung könnte trotzdem funktionieren, was die Aufwertung der Ligen angeht. So ein 12. Einwechselspieler von Real würde Dortmund sicherlich ganz gut tun. Auf die überhitzten Ablösesummen sehe ich da nicht den großen Einfluss, weil der Kampf um die Ausnahmespieler ja dadurch nicht abnimmt.

  21. @ neuronal: Kadergrenze 25 ist nicht ganz korrekt. Es gibt da noch eine B-Liste für jüngere Spieler, die unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls eingesetzt werden können.

    @ Klabautermann: Das Kartellrecht ist wohl weniger das Problem. Das Arbeitsrecht schon eher.

    @ Berni: Extrem-Transfers sind nur ein Teil der Ungleichgewichtung. Die werden allerdings auf die Dauer dafür sorgen, dass solche Clubs schlichtweg pleite gehen. Ein anderer sind ganz sicher die fehlenden Kadergrenzen für nationale Ligen. So können die Clubs in der Meisterschaft auf Kräfte zurückgreifen, die sie für die Champions League schonen. Kadergrenzen auf allen Ebenen wären ein einfacher Dreh an der Schraube, bei dem man mit keinen gesetzlichen Rahmenbedingungen konfrontiert ist.

    Allgemein: Kadergrenzen sind einem Gefühl nach wirkungsvoller als Luxussteuersysteme. Mal abgesehen davon: Wer soll denn im Fall der Champions League das abgeschöpfte Geld bekommen? Die Clubs in den dritten Ligen?

  22. Der Salary Cap und der Draft haben mit der relativen Ausgelichenheit aber nicht viel zu tun. Das liegt an der gleichmässigen Verteilung der TV Gelder.

    Und seit Einführung des Salary Caps hat diese Ausgeglichenheit eher gelitten! (siehe auch http://www.footballoutsiders.com/dvoa-ratings/2009/1994-dvoa-ratings-and-commentary ziemlich am Schluss des Artikels).

  23. Nö, nicht unbedingt. In der NHL spielen TV-Einnahmen gegenüber den Ticketeinnahmen die kleinere Rolle.

    In der MLB landen nur die Gelder aus den landesweiten Übertragungen in den Topf. Man frage mal bei den Yankees nach, wieviel sie über YES einnehmen…

    Ähnliches System in der NBA: nur nationale Übertragungen und 30% der Ticketeinnahmen kommen in den Pott.

    Nur die NFL hat in Sachen Fernsehgelder ein reinrassiges Revenue-Sharing.

  24. @Strammer Max: Die Draft wirkt sich bei unterschiedlichen Sportarten unterschiedlich aus. In der NBA am stärksten (fünf stehen auf dem Platz, der Kader besteht aus 15 Leuten). In der NFL relativ wenig (50 Mann im Kader, drei Standardformationen für Angriff, Verteidigung und Special Teams, da wirkt sich ein einzelner guter Nachwuchsspieler nicht so gut aus). Die Draft im Baseball ist am unerheblichsten, weil die Entwicklung der meisten jungen Spieler schwer einzuschätzen ist und Jahre in Anspruch nimmt und durch den Farm-Team-Unterbau aufgefangen wird. Wenn man in der NFL über die Draft nach vorne kommen will, muss man verdammt gut schachern und Draft-Plätze sammeln. Studienobjekt: Die Dallas Cowboys der frühen neunziger Jahre, ein seltener aber, interessanter Fall.

    Ich sehe das so: Die Salary Cap ist unmittelbar für die Ausgeglichenheit in der NFL verantwortlich. Sie wurde 1994 eingeführt. Seitdem haben zehn unterschiedliche Clubs den Super Bowl gewonnen. Abgesehen von den Patriots konnte niemand wirklich dominieren (und denen ist das gelungen, obwohl sie ständig wegen der Salary Cap Spieler abgegeben mussten – ein Zeichen für eine besondere Management-Intelligenz).

    Was die Salary Cap leistet: Clubs sind gezwungen, sich immer wieder von teuren Spielern zu trennen, weil sie sonst nicht genug Geld übrig haben, um alle Positionen einigermaßen vernünftig zu besetzen.

    Was die sozialistische Umverteilung der Fernsehgelder anbetrifft, so komtm sie in einem anderen Bereich zur Geltung: Sie ist das entscheidende Fundament dafür, dass NFL-Clubs in Städten wie Green Bay und New Orleans, Tampa und Jacksonville überleben können, die das aus eigener Wirtschaftskraft nicht schaffen würden.

  25. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es wirklich eine Neuigkeit ist:

    http://sport.zdf.de/ZDFsport/inhalt/10/0,5676,7617482,00.html

    Formel 1:
    – Tanken ab 2010 verboten
    – Neuer Quali-Modus
    – kein neues Punktesystem

  26. Ein Salary Cap bringt aber nichts wenn die Einnahmesituation der Vereine stark variiert. Das sieht man ja an der NBA und MLB. In diesen Ligen gibt es ja auch Teams in kleineren Städten. Nur können diese finanziell nicht mit den Teams in New York, LA, Chicago, Boston … mithalten. Das ist in der NFL wegen der zentralen Vermarktung eben anders.

  27. Der Werder Bremen – Livestream vom ZDF läuft übrigens ohne Probleme. Überraschend, aber gut ;-)

  28. MLB und NBA haben kein “hartes” Salary Cap und können daher nicht als Beleg für das Nicht-Funktionieren von Salary-Cap genommen werden.

    Und wie passt die NHL mit ihrem “harten” Salary Cap, den kleinen Märkten, aber der größtenteils dezentralen Vermarktung rein (lokales TV, hoher Anteil an Ticketeinnahmen und lokale Sponoren)?

  29. @Klabautermann

    Nein, die Serie A ist nicht bestätigt. Und mittlerweile sind auch die beiden Spiele aus dem EPG verschwunden, dort steht nur noch “Fußball”.

  30. @Strammer Max: Die Salary Cap ist eine Erfindung der NBA und wird dort nach Jahren des ständigen Hin und Her zwischen Liga und Gewerkschaften nicht mehr konsequent angewendet (das hat dogfood bereits unterstrichen). Der historische Grund für die Erfindung war eine Situation, in der die finanzstarken Clubs die Liga schlichtweg ruiniert hätten. Die NBA hatte damals in der Öffentlichkeit ein schlechtes Image und ganz schlechte Fernsehverträge. Mit der Einführung der Cap kehrte eine gewisse Stabilität ein, die erst durch den Anstieg der Fernsehgelder (national und lokal) und das Aufkommen des Kabelfernsehens ins Wanken geraten ist. Seitdem doktert die NBA an unterschiedlichen Nuancierungen herum, kommt aber dieser Tage nicht um ein Novum herum: Die Salary Cap wird aufgrund schlechtere Einnahmen reduziert. Man wird sehen, welchen Einfluss dieses Diktat auf die Wanderbewegung der Spieler haben wird. In diesem Sommer war schon ziemlich viel los. Und im nächsten Jahr – auch wegen LeBron James und ein paar anderen Stars – wird noch mehr passieren.

  31. In der NHL kenne mich nicht aus. Aber ich kann mir nicht vortstllen das die Gewerkschaft der NFL einer Hard Salary Cap zustimmen würde wenn die Redskins viermal soviel umsetzen würden wie die Saints. Der Cap muss sich ja dann an den “kleinen” Orientieren sonst bringt er wieder nichts.

    Ein effektiver Hard Cap kann langfristig nur bei extremen Revenue Sharing funktionieren.

  32. Die Bremer Abwehr ist und bleibt ein unüberwindbares Bollwerk ;-)

    Mal ernsthaft:
    Wie kann man es eigentlich, auch nur halbwegs sinnvoll erklären, warum das ZDF sich das Bremen-Spiel während der LA-WM eingekauft hat?

  33. In den CBA der US Sportligen ist der Cap ja meist als ein recht fester Prozentsatz der gesamten Ligaeinnahnen festgelegt. In schlechten wirtschaftlichen Zeiten würden die Gehälter daher auch ohne einen sinkenden Cap zurück gehen.

    Der Cap sorgt für stabilere und berechenbarere Gewinne für die Besitzer. Und dafür ist er auch da. “Gerechterer” Wettbewerb sehe ich eher als Marketingargument.

  34. Wark irrt: Kasachstan ist auch deswegen UEFA-Mitglied, weil ein kleiner Teil des Landes noch in Europa liegt.

  35. @Strammer Max
    Was war jetzt nochmal deine Aussage? Nicht Salary Cap, sondern TV-Gelder-Verteilung? Sorry, aber das haut mit der NHL nicht hin. Die hat: 1.) Salary Cap, 2.) gute Durchmischung der Franchises in den Playoffs, 3.) eine *relative* geringe Rolle bzgl. der TV-Geldereinnahmen.

    Du magst die NHL nicht kennen, aber zumindest an dem Punkt haut die Argumentation “Augeglichenheit via TV-Gelderverteilung” nicht hin.

    Das sie in der NFL ein starker Grund sein mögen, ist richtig: die Hälfte der Einnahmen in der NFL werden durch die TV-Gelder erzielt. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Die Streuuung des Umsatzes liegt zwischen 200 Mio US$ und 325 Mio US$, also um den Faktor 1,67 herum. Hierbei spielen die Stadien eine große Rolle. Die Arizona Cardinals haben durch die Neueröffnung ihres Stadions 2006 eine Umsatzsteigerung von 20% gehabt. Das macht knapp 40 Mio US$ pro Jahr aus und ist gemessen an den TV-Geld-Anteilen von 100 Mio US$ schon mal nicht ohne.

    Und genau diese Stadionproblematik ist nicht unwesentlich, da die Erlöse durch die Suiten und Sponsoren, anders als die normalen Ticketeinnahmen, nicht in den gemeinschaftlichen Pool wandern. Könnte man böse “Jerry Jones-Rule” nennen.

    (Und ab 2011 werden sowieso die Karten neu gemischt, wenn in allen(!) vier Profiligen die CBAs auslaufen)

    Und im Fußball gibt es derzeit keinen Revenue Sharing?

    Die Bundesliga gibt 20% ihrer TV-Gelder an die zweite Liga ab. Die Verteilung der TV-Gelder geschieht mit einer Streuung von 13 Mio (Hoffenheim) bis hoch zu Bayern (28,11 Mio).

    Auch die Champions League schüttet Gelder aus, die allerdings in Abhängigkeit der TV-Märkte und des Fortschreitens in dem Wettbewerb. Nimmt man die Ausschüttungen seit 1999 liegen Man Utd, Bayern, Arsenal und Real vorne. Chelsea und Liverpool haben 60 Mio weniger Geld bekommen, weniger als Olympique Lyon bekommen. Spiegelt das aber die reelen Kräftverhältnbisse der letzten 5 Jahre wieder?

    Beim europäischen Fußball spielen TV-gelder zwar eine wichtige Rolle, aber ebenso wichtig ist das Geld das durch Investoren oder Präsidenten reinfließt. Wenn man im europäischen Fußball diesen Faktor ausschalten will, bringt ein Revenue Sharing so ziemlich gar nichts. Eher eine Variante “Geldausgeben macht Schmerzen” per Luxury Tax oder besser: das Geld gar nicht erst wirken lassen und Obergrenzen für das Gehaltsbudget einführen. Revenue Sharing ist aufgrund der völlig unterschiedlich strukturierten Einnahmen europäischer Vereine nicht machbar.

  36. Ich muss Berni zustimmen. Was sich das Zweite Deutsche Sportfernsehen da leistet, ist unglaublich. Aus reiner Quotengeilheit hat man ein absolut zu vernachlässigendes Fußballspiel eingekauft, obwohl klar war, dass sie es nicht einmal zur Gänze zeigen kann. Immerhin hat man es geschafft, sowohl die LA- und Fußballfans zu verprellen. Ich bin wirklich weit davon entfernt, das ZDF ungter Aufsicht zu stellen, aber irgend jemand muss ihnen klar machen, dass man einm ö.r- Sender und kein gewinnoptimierter Sportsender ist.

  37. Tsss, nicht mal den 1500-m-Lauf der Zehnkämpfer wird in ganzer Länge nachgetragen. 4 Minuten sind natürlich auch viel.

  38. @erz

    Wenn du die Hochkaräter nicht im Ligabetrieb und anderen Pokalen verheizen willst, holst du dir eine Reihe Ergänzungsspieler, die halt nie in der CL spielen. Michael Ballack kann davon ein Lied singen.

    Wie meinen? Welches Lied soll er denn singen? Wenn du ihn mit dieser Andeutung kritisieren wolltest, musste aber demnächst früher aufstehen und dir ein anderes Beispiel suchen: Ballack hat in den drei Saisons, die er für Chelsea aufläuft, 27 Spiele in der Champions League gemacht. Eines weniger als für Bayern – für die er aber vier Jahre lang aufs Spielfeld lief.

  39. Was bisher hier so noch nicht ganz deutlich benannt wurde, aber auch bei dogfoods letztem Post durchklingt, ist doch einfach eine ganz andere Herangehensweise bzw. Denkweise.

    In den US-Profiligen sind die Ligen zumeist geschlossen und es wird durch versch. Regelungen versucht ein gewisses Gleichgewicht herzustellen.

    In Europa/Deutschland sind es fast auschliesslich offene Ligen mit Auf- und Abstieg, wobei auch immer nach Leistung bzw. Erfolg belohnt wird. DFL-Fernsehgelder, CL-Prämien sind doch Beispiele hierfür.

    Wenn beim europäischen Modell nicht auf EXTERNEN Wegen Geld in Clubs zufliesst (Bsp: Scheich/Hopp steigt ein), bildet sich mittel- und langfristig doch zwangsweise eine Elite an Clubs heraus, vorausgesetzt natürlich, die gewonnenen Gelder werden halbwegs sinnvoll reinvestiert.

  40. @probek der frankfurter löwe hatte es schon geschrieben, da dachte ich nicht, das auch noch mal ausführen zu müssen. Ballack stand mal auf der Kippe, unter anderem wegen seiner Verletzung im Sommer nicht nominiert zu werden. Das gab aber ein Rauschen im deutschen Blätterwald. Also dachte ich, dass wegen diesem Ereignis sich der Leser erinnert, dass es ein Limit für den CL-Kader gibt.

    Trotzdem schön, dass ein Münchner weiß, was sein Verein damals hergegeben hat.

  41. @feste Kadergrößen in den US-Ligen.

    Das muss man schon differenziert sehen. Nehmen wir Baseball, wo sogar jetzt – also knapp einen Monat vor Saisonende – noch die Vereine nach Belieben ihre Spieler austauschen können (Waiver list). Da lobe ich mir die strenge CL-Regel. One Season, one Club.
    Oder die Nachtragsmöglichkeiten, wenn ein Spieler verletzt ausfällt. Völlig ab von der Möglichkeit der Vereine, ihre Spieler gegen ihren Willen an andere Klubs abzugeben ohne dass diese sich dagegen wehren können (die meisten jedenfalls). Und die Luxussteuer ist nur in einem geschlossenen Ligensystem möglich, oder wen sollen die Scheichs von Man City oder der irrsinnige Real-Boss auszahlen, wenn sie sich einen Dreck um den Salary Cap scheren.

    Solange wir offene Ligen haben, sind Einschränkungen sehr schwierig, wenn sie nicht auf freiwilliger Basis geschehen. Ich würde mir einen Salary Cup wünschen so streng wie in der NFL oder noch besser: Kein Verein darf mehr ausgeben, als er nachweislich eingenommen hat ohne Zuwendungen von Milliardären. Utopisch.

    In dieser Saison finde ich übrigens, dass die meisten Vereine ziemlich seriös wirtschaften. Nur haben ManCity und Real die Preise völlig kaputtgemacht mit Geld, dass außerhalb vom Fußball generiert wurde.

  42. Was Vick angeht: Großer Grusel jagt mir den Rücken hinauf und hinab, wie schnell ein “Gefallener” wieder zum “Bejubelten” oder “Heilsbringer” werden kann. Sportland USA, ick hör dir trapsen. Als wäre nichts passiert. Du kannst einen Boxer aus der Bronx holen, aber niemals die Bronx aus dem Boxer. Vielleicht ist das “typisch europäisch”, aber wenn einer Millionen verdiente, dann darf ihm das nicht wieder mit einem erneuten Karriereeinstieg versüßt werden. Zumal er jetzt mit 28 im besten QB-Alter ist.

    Das mit der “Luxussteuer” für Vereine… ist eine interessante Idee. Aber noch reguliert sich der Markt selbst. Solange nicht ein und derselbe Club 3-4 Jahre nacheinander immer in Halbfinalen steht… lasst sie sich selbst kaputt machen. Wir sehen ja, was für ein Millionengrab sich Abramo bei Chelski geschaufelt hat. Gegen Irre mit viel Geld, die das einfach verballern wollen, kann niemand etwas machen. Fußball ist kein Franchise-Sport. Den langfristigen Erfolg kann man nicht kaufen, nur solide erarbeiten. Es gibt dann kein sinnvolles “return of investment”. Genau das macht Fußball nach wie vor zum großartigsten Mannschaftssport der Welt. Wenn einer Geld verbrennen will, kann er es im Fußball vortrefflich tun. Aber es gibt einfach keinen so hohen Erlös wie in vielen anderen ‘Chise-Sportarten, nicht einmal Kostendeckung.

  43. Seit Jahren (Jahrzehnten?) wird sich über das “Finanzgebahren” der Spitzenklubs beschwert und der reihenweise Konkurs der großen Klubs vorausgesagt (v.a. von Uli Hoeneß). Aber welche Klubs hat es denn schon erwischt? Am ehesten wohl noch Borussia Dortmund unter Niebaum und Meier.

    Thema Einseitigkeit: Wenn man sich die Siegerlisten der Europapokale anschaut, gibt es kein Team, dass seinen Titel verteidigen konnte und nur Real Madrid und Milan haben 3 Mal gewonnen, seit das Format Champions’ League heißt. Dass die kleinen mal gewinnen, ist selten, aber nicht unmöglich (Porto 2004), im UEFA-Cup gabs auch schon Sieger aus Portugal, Russland, Ukraine.

    Die wirklich einseitigen Wettbewerbe finden in den kleinen Ligen statt, wo es nicht selten den Abo-Meister gibt, der als einziger professionelle Strukturen hat, weil er ab und zu mal in der CL dabei ist. Genau da greift die Platini-Reform der CL (5 Plätze für kleine Meister) übrigens ins Leere.

    Wo ist also überhaupt das Problem?? Das kommt mir hier in der Diskussion überhaupt nicht rüber. Dass Berlusconi gerne mit weniger Aufwand trotzdem noch vorne mitspielen will, verstehe ich, aber wieso springen hier alle auf den Zug auf und wollen regulieren, deckeln, festlegen?

  44. Dass Berlusconi gerne mit weniger Aufwand trotzdem noch vorne mitspielen will, verstehe ich, aber wieso springen hier alle auf den Zug auf und wollen regulieren, deckeln, festlegen?

    Ich vermute eine Gemengelage aus mehreren Punkten.

    Erstens: Die Konkurrenzfähigkeit deutscher Klubs im Europapokal, besonders in der CL. Die CL wird nun schon seit etwa einem halben Jahrzehnt von sechs Klubs mehr oder weniger dominiert, andere Vertreter in den Halbfinals sind irgendwas zwischen Glück, Zufall und Wunder.
    Würde man diese Klubs, die – aus verschiedenen Gründen – Wettbewerbsvorteile gegenüber den deutschen haben, irgendwie einbremsen können, wäre für Bayern & Co. das Viertelfinale nicht mehr das höchste der Gefühle.

    Zweitens: Die Gefahr, dass durch externe Investoren das Rad im Fußball zu schnell gedreht wird, das dieser nicht mehr finanziell auffangen kann. Sieht man etwa in England, in dem durch Investoren inzwischen ein Drittel der Liga eigentlich fast CL spielen muss. Sieht man nun auch in Deutschland, in dem im letzen Jahr durch Wolfsburg und Hoffenheim quasi aus dem Nichts zwei weitere Anwärter in den Kampf um die derzeit nur fünf (plus einen über den Pokal) Europapokalplätze eingetreten sind und auch nicht so schnell verschwinden werden. In Deutschland ist es inzwischen so, dass die halbe Liga Europapokal spielen will/muss, von den Ansprüchen, vom Umfeld, vom Gehaltsniveau, vom Personal – aber die sportlichen Ressourcen der Liga gibt das nicht her.
    Und das ist eigentlich eine unnatürliche Entwicklung, weil diese durch externe Gelder herbeigeführt wurde. Ich bringe da in diesem Zusammenhang gerne den Vergleich mit der Vogelpopulation im heimischen Garten. Gibt’s genug zu fressen, nisten viele Vögel, wenn nicht, gibt’s nur wenige, für die die Nahrung aber reicht. In der Bundesliga gibt’s dank Hopp und Volkswagen derzeit mehr hungrige Mäuler als verfügbare Nahrung in Form von Europacup-Plätzen.

    Drittens: Gab es schon immer einige Stimmen pro Gehaltsobergrenze bzw. Regulierung, es geht eigentlich bei vielen nur um das “wie”. Aber alles andere als eine harte europäische Lizensierung (die aber das “Problem” Investoren nicht löst) wird im offenen europäischem Ligasystem nie und nimmer durchsetzbar sein.

  45. Ich bin nur an besserem Fußball interessiert.

  46. Wenn durch Regulierungen eine Chancengleichheit wie z.B. in der NFL erreicht werden sollte, wäre das doch extrem langweilig. Wenn nämlich jeder mal Meister werden kann, fehlt absolut die Spannung. Das klingt im ersten Moment total widersprüchlich, aber der Sport lebt von Dynastien, die ab und an von Außenseitern durchbrochen werden. Es braucht an der Spitze eine gewisse Konstanz der Top-Teams. Sonst ist es wie beim professionellen Poker”Sport”, wo man inzwischen auch genauso gut auswürfeln könnte wer gewinnt.

    Allerdings empfände ich einen europaweiten Salary-Cap interessant. Zusätzlich sollte es nicht mehr möglich sein, Spieler aus Verträgen herauszukaufen – sondern Traden, evtl. inkl. einer gewissen Zusatz”steuer” wie z.B. im Eto’o/Ibrahimovic Fall (in diesem Fall allerdings zu teuer), oder aber ein Gehaltsangebot wenn der Vertrag des Spielers ausgelaufen ist. Hier muss man dank eines Salary Caps dann sehen ob man sich den Spieler überhaupt leisten kann.