Assoziationsblaster für NBA-Finals, Spiel 6 Miami Heat – Dallas Mavericks

Es hat keinen Zweck sich an einer sauber durchgefeilten Analyse zu versuchen, wenn man nur ein einziges Spiel gesehen hat. Daher ist die passendere Form für meine Eindrücke eher das Aufschreiben der Gedanken, die durch den Kopf geschossen sind, fern von irgendwelchen Zusammenhängen. Die Assosziationen werden im Laufe des frühen Nachmittags immer wieder ergänzt.

  • Der Mann der Dirk den Champagner persönlich in die Trophäe giesst” – Markus Krawinkel, sportradio360.de-Mann vor Ort, mit seiner Einschätzung zu Spiel 6.
  • Es wurde irgendwann in der ABC/ESPN-Übertragung von den Kommentatoren erwähnt: nach dieser Niederlage in den Finals wird das Trio Wade – James – Bosh nie mehr mit den gleichen Augen sehen. Die NBA-Supergroup haben sich als lächerliches Karnevalistentrio ohne richtigen Hunger entpuppt.
  • Bereits unangenehm fiel mir die Video-Intro der Heats auf, die ausschließlich die drei Protagonisten in den Mittelpunkt rückte. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Drei im Spiel selber isoliert unter sich blieben, während bei den Mavs jeder mit jedem sprach.
  • Eine der Schlüsselszenen des Spiels war in der zweiten Halbzeit, als es das ultimative Mismatch gab: LeBron James (2m03, 113kg) gegen Jose Barea (1m83, 79kg) – und der Über-Basketballer James wusste sich nur mit einem Offensiv-Foul zu behelfen? Really? Keine Szene verdeutlichte so sehr, wie verunsichert, wie wenig im Spiel James war.
  • Das Verhalten der Heats in den letzten 2-3 Minuten, als man keinerlei Anstalten machte, sich gegen einen 10-Punkte-Rückstand zu wehren, war nicht nur ein Mißtrauensvotum gegen Coach Spoelstra, sondern ein Arschlochverhalten, dass dem Team und besonders den großen Drei noch lange nachhängen wird. Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich im US-Sport ein Team sich so früh aufgeben habe sehen. Ich weiß nicht ob Pat Riley überhaupt Chancen hat, an den Verträgen der Drei zu schrauben, aber die Teamchemie die zu dieser Eigendynamik führte, dürfte eine ganz schwere Nuss für Riley sein.
  • LeBron James

    • Spiel: 21Pts (9/15), 4Rebs, 6Asts, 6TOs
    • 4th Qtr: 7Pts (3/5), 1Reb, 1Ast

    Nochmal LeBron James. Der wird es auch nach Spiel 6 knüppeldick bekommen. Man kann sich darüber streiten ob es eine gute Statistik ist. Fataler ist aber sein Spiel gewesen. Wie er selbst bei klarsten Schußpositionen den Wurf verweigerte und lieber abspielte, ist ein bizarrer Disconnect zu seinem Image und öffentlich propagierten Selbstbewusstsein.

  • Dwyane Wade

    • Spiel: 17Pts (6/16), 8Rebs, 6Asts, 5TOs
    • 4th Qtr: 4Pts (2/4), 1Reb, 2Ast, 2TOs

    Man kann nicht abstreiten, dass es Dwyane Wade nicht öfters versucht hätte, das Spiel in die Hand zu nehmen. Das rechne ich ihm an. Allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass er es “überjazzt” und mit zuvielen Fehlern den Mavs in die Hände spielt. Bei aller Gegenwehr von Wade: auch er, besser: besonders er mit einem 4ten Viertel zum Wegschmeißen.

  • Jason Terry

    • 1te Hälfte: 19Pts (8/10), Dreier: 3/5
    • Spiel: 27Pts (11/16), 2 Steals

    Bei Dallas gefiel die Ausgeglichenheit. Das was der Box Score sagt, ist das eine. Das andere war aber das “Look’n’Feel” der Mavs. Jeder Spieler hatte im Spiel seinen lichten Moment. Jeder hatte seine 3-4 Minuten im Scheinwerferlicht und darf Anteil für das Spielergebnis zurechnen. Der Quasi-Totalausfall von Nowitzki in der ersten Hälfte (1/12) wurde durch die Jason Terry-Show kompensiert.

  • Dirk Nowitzki

    • Spiel: 21Pts (9/27), 11 Rebs
    • 2te Hälfte: 18Pts (8/15), 6Rebs

    In diesem Sinne: Dirk Nowitzki meldete sich in der 2ten Hälfte zurück, als einziger Mavs Spieler mit zweistelliger Punktzahl. Die Linie zwischen “immer wieder Würfe nehmen um den Shooting Touch zu finden” und “auf Kosten des Teams zuviele Chancen vergeigen” ist hauchdünn.

  • Die Mavericks sind ja alles andere als ein Traumteam. Dirk Nowitzki wurde lange Zeit, selbst nach seinem MVP-Titel, vorgeworfen, sich um “wichtige Würfe” zu drücken. Miami 2006 als Symbol für einen Kollaps und einem Nowitzki, der kein Spieler sei, um den man wirklich kein Championship-Team herum basteln kann. Jason Kidd der bei den Nets ein ähnliches Image aufgestempelt bekam und zu den Mavs als chronisch knieverletzter, alternder Ex-Star mit “character issues” kam.
  • City of Dallas just announced tomorrow is Lebron James Day. Everyone gets to leave work 12 minutes early.@Jyapo
  • Die Geister von Miami 2006 praktischerweise vor Ort ausgetrieben.
  • Holger Geschwindner nach dem Spiel irgendwo bei den Zuschauern im Hintergrund mit den feuchten Augen sehen.
  • Die Reife von Mark Cuban. In dieser Serie bzw. Playoff völlig in den Hintergrund geblieben und dann als eine große Geste dem ersten Besitzer und “Gründungsvater” Don Carter (einer von vielen) der Dallas Mavericks den Pokal als Ersten heben lassen. Beim Interview übergab er das Wort ASAP an Coach Rick Carlisle und rückte auch ansonsten seine “veteran players” in den Vordergrund.
  • Ich habe das Spiel per iPad-App “NBA Game Time” gesehen. 1,59 Euro für das On-Demand-Spiel. Die Auflösung bzw. Kompression hätte etwas besser sein können, aber trotzdem fairer Deal für ein Finalspiel.
  • Ich glaube, ich könnte stundenlang eine Auflistung schreiben, welche College Basketball-Kommentatoren mir besser gefallen als ESPNs Top-Trio Breen, Jeff Van Gundy und Mark Jackson. Wenig Chemie zwischen den Drei. Große tendenz gepflegt am Spiel vorbei zu schwafeln. Man hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl an einem “großen” Spiel teilzunehmen. Verstärkt wurde der Eindruck durch die Hallenatmo. Anscheinend ist Florida nicht nur für die NHL ungeeignet, sondern auch für die NBA.
  • And here’s how the Year of LeBron James finally ended in a balmy night in June: Dirk Nowitzki was taking his team, his trophy, his talents to South Beach.” – Adrian Wojnarowski, Yahoo
  • Nach Nowitzkis Titel fehlt in Sachen Karma eigentlich nur noch ein Ring für Steve Nash.
  • The Champion” – chitwoodandhobbs.com, “The Two Amigos” – chitwoodandhobbs.com
  • Was hat der Nowitzki denn eigentlich für einen Klunker bekommen?
  • So as much as I hate the Heat and want to see them fail, they earned their trip to finals with tough, clutch play. Now, for the past week plus, we fans have had the privilege of watching truly great athletes (except for maybe Brian “The Janitor” Cardinal and half the actual Heat roster) perform on the NBA’s biggest stage, in what has been possibly one of the greatest Finals ever.

    I have learned how to love to hate the Heat with a passion. I hate their cocky arrogance, their incredible talent, and their ability to crush the hopes of fans. Yet, as Jason Terry nailed his ridiculous three pointer last night at the end of Game 5, putting the Mavs a single game away from an improbable NBA title, I found myself yelling aloud in excitement (same goes for Games 2 and 4 as well). I have the Heat to thank for that. Never before have I been more excited about games in which no figurative personal stakes are involved. So, here’s to hoping that the Heat give us that unique excitement many more times, as long as the other team continues comes out victorious. Until next time…

    aus: “Fandom and the ‘Heatles'”, Matt Gordon, Hoopism, 10.6.2011

  • 62 Punkte – Gesamtzahl der Punkte die Wade und James im 4ten Viertel der sechs Finals erzielt haben.
  • 62 Punkte – Gesamtzahl der Punkte die Nowitzki im 4ten Viertel der sechs Finals erzielt hat.
  • Dirk Nowitzki: He’s already propelled himself into the top 20 and a permanent “Barkley, Malone or Nowitzki?” discussion; he’s erased any lingering scars from the 2006 Finals and 2007 Playoffs; and he’s clinched “one of the best clutch scorers of his generation” status. But if he wins the title with a bunch of role players? That nudges him up a level; now we’d have to discuss him with Julius Erving, Bob Pettit, John Havlicek, and maybe even Tim Duncan as one of the Greatest Forwards Ever Not Named Larry Bird. However it plays out, he’s already the biggest winner from this series.

    aus: “The Red Hot NBA May Be Going Away” – Bill Simmons, grantland.com, 10.6.2011

  • And in the fourth quarter, Miami’s players seemed lifeless. The crowd seemed lifeless. The game seemed lifeless. This thrilling series seemed about to end with a spiritless thud. The entire “Taking My Talents To South Beach” experience — when LeBron James decided to chill with a couple of friends down in Miami and win a nice easy championship — all of a sudden seemed as sturdy as Papier-mache and as innovative as those Zune iPod knockoffs. Someone on Miami had to grab this thing, unleash some fury, make the game ALIVE again. Fortunately for Miami, the Heat happens to have two of the best basketball players on planet earth […]

    Wade, though, couldn’t do it this time. This just wasn’t his night. […]

    And so … it was to be LeBron. It had to be LeBron[…]

    Here’s what LeBron James did instead: he stood outside the arc about 25 feet away from the basket. He did not move. And the two times the ball was passed to him, he passed it away instantly … as if playing hot-potato.

    There was absolutely no other explanation that made any sense: LeBron James did not want the basketball.

    aus: “Feeling The Heat”, Joe Posnanski, si.com

  • The story is of LeBron James’ failure. He was as bad as I could imagine he’d ever be. He was atrocious. Atrocious […]

    I have serious concerns. You can’t be him, with his abilities, and have one less offensive rebound than J.J. Barea. I’m not one to use stats like that to crush a guy, but I spent this game repeatedly rewinding my DVR and watching in slow motion. I studied him. I mostly saw him standing and watching. I saw balls fall near him as he did nothing.

    That’s a severe gut check. That’s a severe sign of a heart problem.

    We came into these playoffs with all kinds of questions about Bosh’s heart. I would not question his heart now. He was wrecked by this loss. I definitely question, however, where LeBron’s head is. He didn’t play like he cared. If I were his teammate, I’d have a serious problem with that.

    aus: “Second-guessing: David Thorpe on the Finals”, David Thorpe im Interview mit Henry Abbott, ESPNs True Hoop

  • Four years ago, Dirk Nowitzki was considered by a whole lot of people who make a living in and around professional basketball to be a player you simply couldn’t count on. Couldn’t hold a two-game lead when an NBA championship was within his reach in 2006. Couldn’t, as the MVP and leader of the No. 1 seed, beat eighth-seeded Golden State the very next season […]

    Now, of course, Dirk is on the verge of being a conquering hero, as if 2006 and 2007 didn’t exist. Now, Dirk is clutch, a fourth-quarter stud, one of the best shooters ever, one of the all-time greats, a leader, a hard-rock who plays through injuries, a player whose determination is difficult to match, even a baller.

    Probably, the rise and fall and rise again of Dirk Nowitzki’s career ought to warn us off from rushing to judgment. It ought to serve as our great cautionary tale.

    But it won’t.

    Because just as we collectively eat a huge plate of crow for judging Dirk wrongly, we’re sprinting full speed to judge LeBron James in much the same way.

    aus: “Chill pills, please, about Dirk and LeBron”, Michael Wilbon, ESPN

  • Bilder der Mavs-After Game-Party.
  • Ist LeBron James nach Ronaldo (dem Brasilianer) der nächste Star der unter der Last der Marketingmaschine Nikes begraben wird? Remember 1998?
  • Spiel 6 der NBA Finals 2011 erreichte gute Einschaltquoten. Ratings bei ABC von 15.0 (Overnight), höchster Wert für ein Game 6 seit 11 Jahren, dritthöchstes Rating für ein NBA-Spiel auf ABC überhaupt. Qu: ESPN
  • Die deutsche Presse:
    FAZ: “Dirk Nowitzki auf dem Gipfel” von Jürgen Kalwa (@americanarena)
    FR: “Der große Wurf” von Sebastian Moll, “Der Champ von nebenan” von Wolfgang Hettfleisch, “Reisen bildet” von Wolfgang Hettfleisch
    SZ: “Nowitzki holt ersten NBA-Titel” von Jürgen Schmieder, “Dircules, der deutsche Superheld” von Jürgen Schmieder, “Nowitzkis Gegner: Unter der Tarnkappe” von Jürgen Schmieder
    Spiegel Online: “Die Erfüllung eines Traums” von Heiko Oldörp
    taz: “Erst einmal ein ‘bisschen heulen'” von Thomas Winkler, “Der Exorzist” von Thomas Winkler, “Dirk ist am Ziel” von Michael Brake

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Sehr treffende Einschätzung dogfood!
    Fast noch mehr als über den Titel für Dirk Nowitzki, Jason Terry und die gesamte Veteranentruppe der Mavs habe ich mich über das grandiose Scheitern der “Big Three” bzw. “Miami Thrice” gefreut und ich denke mit mir weite Teile NBA-Amerikas.

  3. Hihi.. dieses Offensiv-Foul hab ich auch gesehen, nur ganz kurz WTF? gedacht, um das ganze dann sofort auf meine völlige Unwissenheit zu schieben und irgendeine super-clevere Verteidigerbewegung zu vermuten (und das ESPN-Geschimpfe auf James in der Szene als Enttäuschung, dass der auf den billigen Trick reingefallen ist). Schön, dass dies dann doch voreilig war. :)

  4. ich hab erstmal schön geweint :)

  5. Puh ich hab meinen 46″-TV ins Auto gekarrt und wir haben zu sechst in Köln geguckt. Was ne Nacht.

    Also ich sehe das Ganze nicht so krass. Das war das einzige Spiel in dem Miami am Ende wehrlos wirkte. Ich kenne auch die Hintergrundgeschichten nicht, aber hatte auch nie den Eindruck dass Miami kein “Team” ist, ganz im Gegenteil, bis zu diesem Spiel sind sie eigentlich immer als Team aufgetreten. Einzig LeBron hat total versagt. Es muss einfach ernüchternd sein wenn Dallas wirklich jeden Dreier reinknallt, und es gab ja in dem Spiel auch nie eine Phase, wo sie mal öfters nicht getroffen haben. Wenn man bedenkt dass bei Dallas gefühlt alles reinging, Miami wahnsinnig schlecht von der Linie war, war das Spiel ja ganz schön knapp. Ich glaube einfach durch das Auftreten der Mavericks und die ständige Führung kam bei Miami schnell der Eindruck auf, dass es eine schwierige Nacht wird, und wenn man dann einfach nicht rankommt können einem am Ende schon mal die Ideen und der Mut ausgehen.

    Was ich sonst im Verlauf der Serie an Kommentaren gehört habe hatte ich eigentlich den Eindruck, dass Team und Coach bei Miami eine tolle Einheit waren, die sich gegen den enormen Druck für Spieler und den jungen Coach toll aufgestellt haben, und die zusammen immer wieder Widerstände besiegt haben. Ich sehe es nicht unbedingt so dass es keinen Hunger bei Miami gab, sondern das der Hunger bei den Mavs durch das ganze Team hindurch einfach überwältigend groß war, zusammen mit der Selbstsicherheit schon seit Wochen wichtige und knappe Spiele zu gewinnen. Das ist mein Eindruck.

  6. Ein Urteil nur nach Spiel 6 zu treffen ist gegenüber den Heat etwas ungerecht. Alle anderen Spiele waren Schlachten und James war bis Spiel drei auch zumindest gut wenn auch nicht herausragend. Bin insgesamt eher bei TommyB als bei dogfood hier.

  7. Das Spiel war für Miami vorbei nachdem Wade der Ball vom Fuß ins Aus gerollt war und kurz darauf ich glaube direkt im nächsten Angriff für Miami LeBron einen AIRBALL aus knapp nem Meter geworfen hat.

    Da haben die Heat schon aufgegeben. Als Wade der Ball vom Fuß rollte, steckte der Schreck allen Spielern der Heat in den Knochen. Angst haben sie bekommen, weil sie wussten: selbst wenn wir Punkte machen, die Mavs kommen IMMER nochmal zurück. Vor allem weil all die Dreier saßen. Immer im Gesicht. Keine Chance zur Verteidigung.

    Dann setzt Dirk direkt nach dem Airball noch nen 2er hinterher und das war’s! Das war glaube ich 6,5 Minuten vor Schluß. Da hab ich hier schon gesessen und mich gefreut :-D

  8. In der Tat, was für eine Nacht. Ich verfolge die NBA, seit damals 1996 die Serie Chicago vs. Seattle auf DSF (Tele5?) übertragen wurde, über die Jahre dann so lose und dieses Jahr erstmals ziemlich ausführlich mit League Pass/Playoff Pass. Die Intensität dieser Playoff-Serie war imho Wahnsinn, über diese Strecke hat mich noch kein sportliches Ereignis derart fasziniert.

    Bei Dallas sehe ich einen ganz großen Punkt in der mannschaftlichen Geschlossenheit. Da wird jeder gestützt bzw. in schwachen Phasen aufgefangen, es hat aber auch jeder seine großen Momente, eben auch die wenig beachteten Spieler wie gestern Mahinmi oder Cardinal in den letzten beiden Spielen mit wichtigen Plays. Man hatte nie das Gefühl, das irgendwer sein eigenes Süppchen kocht oder persönliche Eitelkeiten pflegt, etwa Stojakovic, der aus der Rotation flog (dafür in der Serie gegen die Lakers stark war) oder beim – sicher alles andere als einfachen – Stevenson, der seinen Platz als Starter verlor und weniger Spielzeit bekam und trotzdem weiter voll mitzog und gerade in Spiel 5 und 6 sehr gut war. In Punkto “Team” stehen diese Dallas Mavericks für mich auf einer Ausnahmeposition.

    Eine Sache noch zum Miami-Publikum, was heute Nacht von ESPNs Mike Wilbon via Twitter aufgeworfen wurde – was sind das für Miami-Fans, die ja offensichtlich doch recht zahlreich ihre Tickets im Spiel 6 an Mav-Fans verkauft haben? Wie kann man beim möglicherweise entscheidenden Spiel sein Ticket abgeben, waren die so sicher, ein siebtes Spiel zu bekommen?

    Zur zuletzt häufig geführten Diskussion, wie Nowitzki in die NBA-Größen einzuordnen ist auch noch ein bemerkenswerter Tweet von @nbachefkoch:

    Dirk erst 11. Spieler m. MVP, Finals MVP u. min. 10x All-Star. Die anderen: MJ, Magic, Bird, Hakeem, Wilt, Moses, Jabbar, Kobe, Duncan, Shaq

  9. LeBron bekommt in den USA jetzt sowieso jede Menge Prügel, aber wer andauernd (auch von seinem Partner Nike) als “The chosen one” und nächster MJ tituliert wird, muss damit auch rechnen. Und dann noch diese dämliche Veralberung vom hustenden Dirk (obwohl da Wade mehr der Übeltäter ist).
    Und Miami AmericanAirlinesArena = AllianzArena

    Ist halt auch eine zu schöne Geschichte: LeBron geht mit viel Getöse zu Miami und verlässt seine Heimat Cleveland und Dirk bleibt bei Dallas – und auch ich habe gedacht, das war für Dirk ein Fehler, mit dem Team klappt das nie.

    Bin mal gespannt, ob er sich die EM jetzt gibt, ich könnte es ja verstehen, wenn er jetzt mal total relaxen will…

  10. @ Tommy B

    Hast Du letztes Jahr die einstündige Freak-Show “The Decision” von LeDrawn James, Wade und Bosh gesehen? Die große Ankündigung, man werde jetzt 6, 7, 8, nein sogar 9 Meisterschaften holen? Hast Du mitbekommen, wie sich LeDrawn, der selbst ernannte Auserwählte, und Wade, die nebenbei die größten Drama-Queens der NBA sind, über Dirk nach Spiel 4 lustig gemacht haben? Das sind vielleicht gute Athleten, aber ansonsten komplette Vollpfosten. Mit solchen Typen, Bosh vielleicht ausgenommen, kannst Du keinen Team-Spirit aufbauen. Diese Maulhelden mit so richtig vollen Hausen im letzten Viertel zu sehen, das war einfach nur schön.

    Es ist wirklich Wahnsinn, wie Dirk sein Spiel geändert hat. Die Zeit unter Avery Johnson, in der es Dirk nicht immer leicht hatte, zahlt sich jetzt aus. Der fing an, ihn in der Defensive zu fordern und auch als Post-Up-Spieler. Er hat nicht nur den Titel als MVP verdient, für mich war er auch der most improved Player.

    Und im Gegensatz zu den Heat waren bei den Mavs alle zu jeder Zeit in der Lage einen Beitrag für das Team zu leisten (Spiel 3 ausgenommen). Terry in den letzten drei Spielen sensationell, J.J. Barea weit über dem was er in der regulären Saison gespielt hat, Shawn Marion mit einer exzellenten Leistung, Kidd mit den meisten Dreiern in der Finalrunde und harter Defense, die Liste kann man immer weiter fort setzen. Die waren da, als es darauf ankam und hatten eben nicht die Hosen voll.

    Da muss man auch den Hut vor Charles Barkley ziehen. Er und noch ein weiterer Kommentator waren die einzigen, die auf die Mavs getippt hatten. Barkley während der gesamten Play-Offs. Der konnte Dirk bis vor zwei Jahren kaum leiden und hat seine Meinung so geändert, wie Dirk sein Spiel geändert hat.

    Absolut verdiente Sieger, die wirklich unglaubliche Play-Offs hingelegt haben. Praktisch jeder, mich eingeschlossen, hatte erwartet, dass spätestens gegen die Lakers Schluss ist. Und dann so was. Einfach nur schön.

  11. Ich halte es übrigens für ein Gerücht, dass JJ Barea tatsächlich 1,83m groß ist (6ft), er selber hat vorgestern postgame gesagt, er wäre 5’10”, und selbst das könnte noch etwas zu hoch gegriffen sein, unglaublich der Typ…sehr toll auch der Kommentar eines spoxlers :
    “Warum klappen in J.J. Bareas Leben eigentlich ständig Dinge, die er gar nicht kann?! Der Typ ist so irre.”

    Alles in allem das wundervolle Ende wundervoller Playoffs…wer hätte von einigen Wochen noch gedacht, dass die Mavs vergleichsweise schlechte Leistungen von Nowitzki kompensieren könnten…das wichtigste bzgl. Nowitzki ist jedoch, dass er in der Clutch voll da war, völlig egal, was davor war…und eine Gesamtwuote von 9/27 hatte der MVP Derrick Rose die ganze Saison über…hachja…ich freu mich =)

  12. Wieder einmal ein grandioser Beitrag… unterschreib ich alles und genau dieselben Sachen (natürlich nicht alle…) sind mir aufgefallen:
    – das Kommentatorentrio redet nicht nur am Spiel sondern auch komplett aneinander vorbei
    – Cubans Auftritt ganz groß
    – keinerlei Anstalten von Heat oder Publikum, in den letzten Minuten ne Aufholjagd zu starten, man stelle sich zB vor, was Ende der 90er in Salt Lake City abgegangen wäre, wenn die Jazz in Final 6 etwa 4 Min. vor Schluß nochmal auf 5 Punkte rangekommen wären… das waren ja “hoffentlich geht der nicht rein, dann ists wenigstens vorbei”-Verzweiflungswürfe…
    – genau der Punkt: “kein Hunger”, es scheint, als hätten die 3 geglaubt, das geht von selber
    – wer zum Geier hat den Barea gestern aufgezogen?
    – was mir immer wieder auffällt, ist dieselbe massive Coolness bei den Siegern… ist das wirklich mit “die können das noch nicht verarbeiten” zu erklären… man bedankt sich brav beim Gegner, zieht pflichtbewusst das T-Shirt und das Cap über… really? Nach über 100 Saisonspielen und wenn man nicht Duncan, Bryant oder Jordan heisst und den 5.Titel einsackt, sondern erstmals?

  13. Sehr lesenswert die Analyse im Miami Herald:
    http://www.miamiherald.com/2011/06/13/2263864/bottom-line-miami-heat-didnt-do.html

    “Simply, Miami did not deserve to win Sunday.
    The Heat had 16 turnovers, missed 13 free throws, made only seven of 23 3-point shots (…)”

  14. Es war diesmal ja schon ein Erfolg, dass zum Tip-Off in Miami fast alle Zuschauer da waren.

    Zu Cuban und Carlisle:
    Beim Siegerinterview sagte Carlisle auf die Frage wie er seinen Besitzer in den Finals so ruhig halten konnte: “My Owner ist not available for Interviews”

  15. Dallas mannschaftlich ganz stark. Basketball ist nun mal ein Teamsport, und Dallas war in der Lage, einen quasi Totalausfall von Nowitzki in der ersten Halbzeit zu kompensieren. Miami besonders im 4.Viertel blutleer, ohne Feuer, ohne Willen. LeBron James enttäuschend. Ich stimme dogfood da zu, an der Chemie im Team muss in Miami noch stark gearbeitet werden, wenn in absehbarer Zeit ein Titel raus springen soll.

    Und ich sags immer wieder gerne, ein wahres Armutszeugnis für den Premium-Sender Sky, dass man nicht in der Lage war, sich die ersten NBA-Finals seit 5 Jahren mit deutscher Beteiligung zu sichern. Hat Tip an Sport1+ für eine aus meiner Sicht solide Übertragung ohne sinnlosen Firlefanz.

  16. @Deion: Carlisle sagte “now” nicht “not”. Cuban hatte sich den Maulkorb selbst verpasst wie er im Interview mit ESPN auch noch einmal erklärt hatte. Einfach auf ESPN.com nachgucken gehen das Video ist noch da. Carlisles Aussage kannst Du auf NBA.COM nochmal anschauen, da ist seine PK. Zu finden.

    Cuban hat bei ESPN gesagt er wollte bei der Serie gegen die Lakers nicht auf seine persönlichen Animositäten mit dem Coach der Lakers Phil Jackson angesprochen werden, bei der Serie gegen Oklahoma wollte er nicht darauf angesprochen werden, dass er bei der Owners-Conference nicht für ein Team in Oklahoma gestimmt hat (so hab ich das jedenfalls verstanden) und in der Finalserie nicht auf die Ereignisse 2006 bezüglich der Finale und wie ihn das mitgenommen hat. Im Prinzip ging es ihm darum, keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Das ist ja eine Sache die die dazu geführt hat, dass er so viele Millionen (Milliarden) auf dem Konto hat, was man ihm aber auch vorgeworfen hat in der Vergangenheit bezüglich der Mavs – dass er zu viel rumgetönt hat während der Serien. Im Prinzip genau den gleichen Fehler den LeBron und Wade jetzt gemacht haben. Anstatt rumzulaufen und zu husten vor Spiel 5 einfach Fresse halten und gut spielen.

    Ich hoffe die beiden schneiden sich ein Stück bei Chris Bosh ab und lernen endlich, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wade hat das ja schon fast raus aber LeBron ist einfach sowas von overhyped im Moment… dem fehlt eindeutig die Perspektive.

    Ich freu mich schon auf PTI heute Nacht. Wilbon und Kornheiser werden den Heat “a New one” reißen ;-)

  17. Immer noch unglaublich, dass diese lange Reise für Nowitzki nun ein Happy End hat. Ein erster Titel der Mavs irgendwann mal ohne ihn, hätte einfach nicht gepasst. Wenn Dirk mal aufhört, werden sie in Dallas die Nummern 39-43 sperren müssen. Die eine baumelt unter der Decke und die anderen sind einfach noch zu dicht an der 41.

  18. Die Mavs sind wohl gerade gelandet.

    http://a.yfrog.com/img734/7634/qyfg.jpg

  19. Ich weiß nicht wieso, aber die Mavs haben in den letzten 3 Minuten jedes Viertel immer dominiert. Darauf kommt es in einem engen Spiel an. Die letzten 3-4 eigenen Posessions durch bringen und ein oder zwei des Gegners verhindern. Mehr braucht es in einem engen Spiel nicht. Das war Bulls-like (sorry, ich kenne nur die 6 Finals der Bulls.)

    Der Wille war bei jedem Spieler der Mavs in den Augen zu sehen. Die waren konzentriert und haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es ging nur um die 4 Siege. In jedem Spiel. Das Feiern wurde gelassen, nur das Ziel vor Augen.

    LeBron?
    Der wird Meister werden. Dafür ist er ein zu guter Basketballer und die Verträge der Drei laufen noch zu lange. Aber gönnen wird es ihm niemand.

    Die Mavs sind verdient Meister, werden aber keine Dynastie gründen. Wollen Sie glaube ich auch nicht.

    Glückwunsch an den Sieger und Danke für das tolle Finale! Ich war genauso aufgeregt wie damals mit den Bulls.

  20. Ausführliche Berichte in “Heute” und “Tagesschau”, jeweils 2-3 Minuten.
    Für die Tagesthemen nachher wurde ein noch ausführlicherer Bericht angekündigt. Auch Bilder aus einer Würzburger Kneipe wurden gezeigt und da war deutlich zu erkennen, dass man dort Sport1+ geschaut hat.

  21. Zwar haben die Big 3 bei den Heat noch lange Verträge, aber:

    Das CBA und damit ein harter Salary Cap droht. Derzeit macht ein NBA-Team durchschnittlich pro Saion 30 Mio Dollar Miese, bei einem Soft Cap von ca. $60 Mio.

    Die Heat stehen derzeit bei einer Payroll von etwa $65 Mio, die fast komplett in den nächsten Jahren für die garantierten Verträge der Big 3 und 3 weiterer Spieler drauf gehen.

    Sollte die NBA also einen harten Salary Cap von irgendwo bei 65-75 Mio Dollar durchsetzen können (was schon sehr pro Spieler wäre, da hierbei der Großteil der Franchises immer noch rote Zahlen schreiben würde), kann Miami die drei kaum halten bzw. müsste die Bank noch schlechter besetzen als jetzt schon.

  22. Wenn nicht deshalb gar ein Lockout droht der ein Jahr der Vertrage kostet.

  23. Ihr könnt Euch ja mal die Tweets von @shawnryantv durchlesen, das ist der Autor von Serien wie “The Shield”, “Lie to Me” oder der leider bereits abgesetzten Serie “Terriers” (grandioses Teil).

    Wie der sich über Miami lustig macht (sein Avatar sind die 3 Jungs von Miami) ist herrlich erfrischend gewesen.

    Mike Wilbon war auch gut drauf :-)

    Die Heat waren mit LeBron auf dem Court -24. Sehr krass.

  24. Ich hab diese wunderbare NBA Saison so intensiv verfolgt wie noch nie und ich muss sagen, dass ich mittlerweile den US-Sport dem Fussball vorziehe.
    So lange sich die FIFA nicht verjüngt hab ich keinen Bock mehr:
    1. Die Berichterstattung ist im deutschen Raum erbärmlich. Diskussionen über Taktik beschränken sich auf Elfmeterentscheide und kaum auf die Aufstellung oder Laufwege usw.
    2. Fussballspieler geben hirnlose Interviews voller Floskeln und werden für ihre Professionalität gelobt.
    3. Die FIFA Opas sind stur und schneiden einer gesunden Entwicklung den Atem ab: Ich will den Fussballchip weil er den Spielfluss nicht unterbricht, ich will knallharte drakonische Strafen für Schwalben und Schauspielerei, Ich will harte Massnahme gegen Zeitspiel und Ballgeschiebe (vielleicht eine Art shotclock?)

    Auf jeden Fall hat man nach einem dynamischen und zackigen NBA Spiel das Gefühl man ist in der guten Stube bei den Grosseltern anno 1950 gelandet wenn man Fussball schaut.. dabei hat der Fussball das grösste Potential aller Sportarten, wenn man es als American Football in Echtzeit betrachtet!

  25. Jason Kidd fährt Porsche Cayenne :-)

    Ankunft der Mavs in Dallas. Parade die nächsten Tage will Cuban selbst bezahlen da die Stadt pleite ist :-)

    http://www.youtube.com/watch?v=avOr2KnylFQ

  26. Sehr gute Analyse von Dir, Dogfood. Als Basketballtrainer möchte ich etwas ergänzen, was in der deutschen Berichterstattung keine Erwähnung findet und auch hier nicht: Bei allem Willen, Teamgeist, Motivation, etc. war vor allem die Zonendefense der Mavs ein ganz wichtiger Faktor. Man darf nicht vergessen dass z.B. zu Jordans großen Bulls Zeiten Zone gar nicht erlaubt war und die NBA die spektakulären 1-1 Offense-Stars in den Vordergrund gestellt hat. Dabei geht es nicht nur um Zone vs. Man-To-Man, es gelten in der NBA vielmehr ganz präzise Richtlinen wann sich wo ein Verteidiger in der Hilfe befinden muss. Erst die Änderung Richtung Zonendefense und der Möglichkeit mehr zu helfen, hat Dallas ne Chance gegeben die Serie zu gewinnen. Wenn James, Wade und auch Bosh 1-1 hätten gehen können, wäre das aus meiner Sicht nen Sweep gewesen bzw. Dallas gar nicht erst ins Finale gekommen. Nun könnt man sagen “Dirk ist ja auch nen super 1-1 Spieler”. Dirks Waffe ist und bleibt aber der Schuss. Und dagegen bringt z.B. das Doppeln recht wenig. Immer wenn hat Dallas auf Zone umgestellt, das hat allein erstmal den Rythmus und meist auch den Run gestört. Und z.B. Game6 war halt mal wieder ein typisches Run-gegen-Run Spiel.

    Man fragt sich warum nicht mehr Teams Zone spielen, immerhin ist das ja nun schon ein paar Jahre erlaubt. Dies hängt glaub ich auch damit zusammen, dass ne Zone auf dem Level immer noch etwas verpönnt ist. Athleten müssen 1-1 verteidigen können, alles andere ist irgendwie defensiv, reagierend, abwartend,… und das will kein Owner und kein Publikum sehen. Dallas entscheidender Vorteil in dieser Saison war aus meiner Sicht einfach, dass sie schnell eingesehen haben, dass die anderen Teams, vor allem in den Playoffs, sie 1-1 immer schlagen können. Dallas Coach hat das nach dem Sieg gut zusammengefasst “we are not fast, we dont jump high”. Sie haben ihre Rolle einfach akzeptiert und danach gespielt. Und dies unterscheidet sie von den meisten anderen NBA Teams, die ihr Spiel viel zu oft danach ausreichen “was in der Liga gefragt ist”

    Es steht bei der Mentalität der NBA (vor allem David Stern) aber zu befürchten, dass die Zone dann irgendwann auch wieder verboten wird, damit die 1-1 “Stars” wie James doch wieder ihr aufgebautes Image auf dem Court ausbauen können. Den Ring kann Dirk ja trotzdem niemand mehr wegnehmen, Riesen Respekt !

  27. @risq: Super-Beitrag
    @Sebastian: Du nervst allmählich!

  28. 1998: So eine WM gibt es nur alle vier Jahre, ein Zeitrahmen, in dem die Starvorherrschaft im brasilianischen Fussball schon mal wechselt – daran kann man zerbrechen (wobei der zerbrochene Ronaldo imerhin nur vier Jahre später die Selecao zum Titel geschossen hat, Kahn hin oder her).

    Die NBA spielt aber schon nächste Saison wieder einen Meister aus. Es würde mich absolut nicht überraschen, wenn der dann aus Miami käme.

  29. @Millern-Tor: na ja gut die Szenen bei ESPN waren aus anderen Kneipen als die Szenen aus der Tagesschau. Bei ESPN war es auch eine Mini-Bar während die Tagesschau ja ne halbe Halle gefilmt hat mit zig Monitoren! Ich dachte erst ESPN übertreibt mal wieder, finden eine Winz-Bar und tun so als ob halb Würzburg feiert aber wenn man dann die Tagesschau sieht weiß man doch, dass Würzburg auf den Beinen war.

    Toll.

    Übrigens muss ich zugeben dass ich die Playoffs und die ganze Saison erst ab dem 1. Lakers-Spiel verfolgt habe, weil ich zu sehr von den letzten Jahren geschädigt war wo “wir” (die Mavs) in der ersten Runde rausgeflogen sind. Nach Spiel 4 gegen Portland dieses Jahr mit 23 Punkten Vorsprung und dann noch verlieren hab ich auch hier gesessen und mich deprimiert bestätigt gesehen. Zu starke Flashbacks an das Spiel 7 in den Conference Finals 2000 wo Detlef Schrempf bei den Blazers war und im letzten Viertel verloren hat nach 15 Punkte Vorsprung im letzten Viertel.

    http://en.wikipedia.org/wiki/2000_NBA_Playoffs#.281.29_Los_Angeles_Lakers_vs._.283.29_Portland_Trail_Blazers

    Auch die Regular Season war ja bisweilen ein Krampf dieses Jahr mit Serien von verlorenen Spielen und dem Verlust von Platz 2 an die Lakers. Aber egal. Das ist es eben, was das Team dieses Jahr ausgemacht hat – immer wieder zurück kommen. Am Ende stand ja auch Peja da und war nicht wirklich mehr Teil der Aufstellung aber er sicherlich dazu beigetragen, die Mavs aus dem Loch zu holen im Januar wo man vier Spiele mit zweistelligem Abstand verloren hatte.

    Egal. Meister!

    (sorry dass ich hier so die Kommentare vollmülle aber ich hab irgendwie den Eindruck dass ich auf meiner eigenen Seite nur mit mir selbst reden würde, hier hab ich wenigstens die Chance das es On Topic ist ;-) )

  30. @risq: Prima Beitrag.

    Würde sogar einen Schritt weitergehen – wie sehr Willen, Teamgeist, Motivation im Mittelpunkt stehen, ist schwer verständlich. Gedreht und entschieden hat die Serie meiner Meinung nach hauptsächlich, dass die Mavs taktisch die richtigen Knöpfe gefunden und die Dinge dann auch exzellent umgesetzt haben.

    Zone defense war ein Punkt, dann zeitig viele gute lineup calls, etwa Barea in die Startformation um mismatch gegen Bibby zu nutzen, Stojakovic raus oder riesiges Vertrauen in Nowitzki/Marion/Chandler/Kidd/Terry, die zuletzt in jeder Halbzeit die letzten 4-6 Minuten fast komplett so durchspielten und herausragend waren. Dazu Lösungen gefunden, um Cardinal effektiv einzusetzen, turnovers runter zu kriegen, rebounds hoch, usw. Und so ziemlich nichts, das sie getan haben, war ein Fehlgriff.

    Interessanter Artikel dazu – steht drin, dass Carlisle “the most cerebral and stat-friendly of the league’s 30 head coaches” wäre.
    http://espn.go.com/blog/truehoop/post/_/id/30227/carlisle-pushed-all-of-the-right-buttons

  31. @ pion17: Ich bin mir nicht 100 %ig sicher, ob du da ne genial-dreiste Büttenrede niedergeschrieben hast oder das ernsthaft deine Meinung ist, aber es ist ein Vergleich zwischen Rohkost und Schweinebraten, also tendiere ich eher zur Büttenrede.
    Anyway:
    Zu 1.: Stummschalten. Es funktioniert.
    Zu 2.: Vor-, Zwischen- und Nachberichterstattung freiwillig zu gucken und vor allem zu hören ist was für Masochisten, also siehe Zu 1.
    Oder sich den Müll gar nicht erst antun.
    Zu 3.: Solange die Technik nicht wirklich taugt, kannst du jedwede Maßnahmen eintüten und vergessen.

    Grundsätzlich geht mir der ganze Amisportzirkus ganz gepflegt am Allerwertesten vorbei, nicht zuletzt, weil diese Art, jeden Furz reglementieren zu müssen und dieses Aufgeblähe eines 60 Minuten dauernden Spiels auf 2 Stunden und länger einfach nur der widerlichen Geldgier geschuldet ist.
    So möchte ich keine weitere Sportart verkommen sehen.
    Dich wird auch nicht wundern, daß mir die von dir gepriesene Dynamik beim Korbball eher abgeht.
    Gilt auch fürs Rugby für Weicheier ;)

  32. @pion17: “Auf jeden Fall hat man nach einem dynamischen und zackigen NBA Spiel das Gefühl man ist in der guten Stube bei den Grosseltern anno 1950 gelandet wenn man Fussball schaut..”

    Dynamik entsteht durch 28m vs. 105m Spielfeldlänge, keinem Torwart (bzw. goal-tending), 4×12 Minuten Nettospielzeit (Brutto 2:15), samt den konditionellen Anforderungen:

    http://www.bbcoach.de/element.php?op=modload&name=CoachesTalk&file=viewthread&tid=1625

  33. Also ich fand den Beitrag von pion17 irgendwie gut. Ich weiß noch, als ich vor einigen Jahren das erste NBA-Spiel nachts gesehen habe. Mehr zufällig bin ich über einen Link gestolpert und habe Dallas vs. Toronto (mit Bosh) gesehen. Ich dachte mir: Ok, läuft nichts anderes, schlafen kannste nicht, also einmal im Leben ein NBA-Spiel mit Dirk Nowitzki. Der soll ja ganz gut sein. Dallas lag weit im dritten Viertel mit 25 Punkten (+/- 2) hinten und hat die Nummer gedreht. Ein paar Tage später gab es dann den Superbowl und ich wusste nach gefühlten 295 Stunden erneut, warum ich den Sport nur einmal im Jahr ertrage. Bis heute habe ich seit dem Tag bis auf ganz wenige Ausnahmen jedes Dallas Spiel + unzählige weitere NBA-Spiele gesehen, die NFL bringt es auf 3 Superbowls, 1 Halbfinale und maximal 4 regular season games.
    Am Ende dieses kleinen nächtlichen Exkurses steht meine persönliche Reihenfolge der 4 großen US-Sportarten, von 4 Ieeeeh bis 1 Yeah!:

    4: NHL: Live in der Halle ganz nett, im TV für mich zu 99% unerträglich. Ich kann den Puck nie sehen, es sieht alles nach Zufall aus, Tore kapiere ich erst in der Wiederholung, das ständige “on-the-fly”-Wechseln (oft außerhalb der Kameras) macht ein Identifizieren der Spieler nur nach 10jährigem Schlittschuhstudium oder Großbildleinwand möglich. Ergo: Da geht nichts bei mir :-(
    3: NFL: Langsam, Laaaaaaaaaaaaaaaangsam, nichts passiert. Dann ein Wurf, Incomplete. Werbung. Laaaaaaaaangsam. 2nd on 10, Flag, 10 Yards penalty, nichts passiert, 3rd: Incomplete, Kicker kommt, und es geht von vorne los. Hmm, dazu die endloslange Werbung. Ist bei der NBA doch auch so! Dazu gleich mehr! Irgendwann dann wacht das Sit&Watch Publikum auf, Touchdown. Wie beschrieb irgendwann mal jemand in einem Forum treffend: Football is like this – many huge guys with massive shoulder pads jump into each other. The quarterback tries to get rid of the ball, throws it with hope to the scrawny guy, who runs as fast as possible while a pack of fat guys want to knock him down! Yeah, that makes sense…
    2: MLB: Hmm, irgendwie auch langweilig. Dachte ich, bis ich die Regeln kannte. Ich mag an dem Sport inzwischen diesen Oldschool/Oldfashion – Style. Die letztjährige World Series fand ich echt gut, mit San Francisco und den Texas Rangers. Eignet sich hervorragend zum entspannen.
    1: NBA. klar, auch Werbung ohne Ende und ein künstliches Verlängern des Spiels. Ist nervig, ohne Frage. Aber wenn der Ball im Spiel ist, schlägt nur Hockey den Basketball in Sachen Geschwindigkeit. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass ich auf dem kleinsten Röhrenfernseher der Welt erkennen kann, ob der Ball im Korb ist. Dazu die Comebacks, die Runs, find ich gut. Völlig unabhängig von Dörk. Auch Millwaukee vs. Clippers kann rocken.
    Das war es dann auch von mir.

  34. Also ich kann nur sagen: wenn man ein Team hat, für das man ist, dann macht der Sport Spaß. Ansonsten ist es für die Tonne. Da kann man dann so lange diskutieren über Werbepausen wie man will und über “Entschleunigung” – wenn man jemanden in einem Team mag, dann hat man was “zu verlieren” wenn was passiert auf dem Fernsehschirm.

    Sobald Dirk nicht mehr in der NBA spielt ist da doch der Ofen aus. Als würd ich für LeBron oder Kobe den Fernseher anmachen.

    Beim Baseball ist das irgendwie anders. Sobald man es verstanden hat kann man es super nebenbei laufen lassen, da ein Spiel zwischen 2 und 6 Stunden dauern kann – und da es 162 Stück gibt pro Mannschaft pro Saison ist es auch gleich wieder egal – morgen ist wieder ein Spiel.

    Die Behauptung, Fußball wäre langsam und langweilig, ist irgendwie seltsam. Vielleicht weil man nicht älter als 20 ist? Wenn man die Nationalmannschaft von 1980, 1990 mit der von heute vergleicht ist das Spiel sowas von schneller und dynamischer geworden. Auch weil die Regeln geändert wurden. Als ich klein war gab es noch keine Rückpassregel (!). Bevor ich auf die Welt kam konnte man sogar noch INNERHALB des 16ers den Ball zum Torwart zurück spielen. Es gab noch kein passives Abseits. Als mein Vater noch gespielt hat gab es in der Pause Tee zu trinken.

    Nee nee. Nationalmannschaft gucken ist spannend. Und erfolgreich. So oft wie wir Zweiter geworden sind. Und die Bayern? Entweder man ist dafür oder dagegen. Genau wie bei den Yankees und den Red Sox. Wie gesagt, wenn man wen hat den man mag (oder hassen kann), wenn Gefühl dabei ist, dann geht’s auch rund.

    Ich mein guck Dir einfach die Ergebnisse von Dallas in der regulären Saison an. Da gab es Phasen dieses Jahr da konnte man sehr gepflegt in die Tischkante beißen so schlecht lief es. Bei den Heat am Anfang ja genauso. Unheimlich holpriger Start in die Saison (oder jetzt bei den Red Sox – erst 7 Spiele in Folge verloren, jetzt “auf einmal” Erster, und es sind noch 100 Spiele zu spielen in der Saison ^^;)

  35. das man den ganzen US sport nicht gerne sieht wegen der werbung kann ich ja noch nachvollziehen aber das man die gammeligste und langweiligste von den 4 sportarten namentlich baseball interessanter findet als football und hockey finde ich schon abenteuerlich…………

  36. Geiler Text über den Tag, als Charles Barkley damals mit Dirk Nowitzki Bekanntschaft gemacht hat – von Thomas Knüwer:

    http://www.indiskretionehrensache.de/2011/06/dirk-nowitzki/

    Zitat:
    “Charles”, fragt der Abdur-Rahim grinsend, “ich wüsste gern, wie Du dich gefühlt hast, als der Deutsche über dich hinweg gedunkt hat?”

  37. @kornheiser: hm spannender hab ich aber nicht gesagt, oder? Mir ging es darum, dass man bei Interesse an einer Mannschaft Spannung so oder so ganz anders empfindet.

    Ich kann das gut an mir selbst festmachen. Bevor ich die Boston Bruins besser kannte, waren mir deren Spiele herzlich egal. Seitdem ich weiß wer Tim Thomas ist bin ich viel mehr an den Spielen interessiert.

    Baseball ist dabei dann meiner Ansicht nach das extremste Beispiel der Entschleunigung und _trotzdem_ gibt es Phasen, wo es unglaublich spannend ist. Bzw. sein kann. Solange es einen nur juckt. Ich meine wie soll man es an dem Prozess des mehrdutzendfachen Werfens im 30 Sekunden Rhytmus festmachen, dass es auf der einen Seite gnadenlos langweilig sein kann, weil die eine Mannschaft eine Siegquote von 0.300 hat und 10:0 hinten liegt und andermal steht es 0:0 und ein Pitcher hält gerade einen No-Hitter aufrecht und alle stehen auf und jubeln bei jedem Pitch?

    Da spielt dann auch etwas rein, was ein Vorredner gesagt hat. Wenn man von den Baseball-Regeln keine Ahnung hat, weiß man sowieso nicht, warum man gerade mitfiebert.

    Ich meine was juckt es mich ob einer der 22 Spiele nicht der Sieg-Werfer war jetzt im 23. Spiel auf einmal gewinnt, bei den Minnisota Twins spielt – aber heute halt keinen Pitcher auf Base lässt per getroffenem Schlag, es aber nicht zählt, dass ein Spieler z.B. per Base on Balls auf eine Base gekommen ist (der sogenannte Walk). Das hat ne ganze Weile gedauert, bis ich das begriffen habe.

    Es ist genau wie wenn Amerikaner sagen, Fußball sei langweilig. Das kann man größtenteils daran festmachen, dass sie die Regeln nicht begreifen. Sobald die eigene Mannschaft aber im Achtelfinale ist, sitzen sie bei der WM in Schaaren bei ESPN vor dem Bildschirm.

    Ach und wo wir grad dabei sind: man kann so sehr man auch will vom Baseball schwärmen man muss es nur sehen wenn Tim McCarver “Experte” ist. Das ist wahrlich ein Experte. Neulich Samstags hat er zwei Japaner verwechselt, angedeutet, dass Evolution ja nur eine Theorie sei und knapp 20 Mal den die Art des Wurfes falsch erkannt. Und die ganze Zeit von den 70ern gebrabbelt. Heribert Faßbender ist ein Dreck dagegen.

  38. mein kommentar war auch eher als antwort auf den beitrag von veniat gedacht

  39. die regeln bei baseball kenne ich schon………..und es gibt natürlich auch spannende momente nur sind doch deutlich spärlich gesäht als bei von mir intensiv verfolgten Ligen NHL, NFL und NBA.

  40. gerade beim football finde ich einfach immer wieder spannend und interessant wie sich auch mit nur noch wenig zeit auf der uhr verschiedene spielsituationen mit unterschiedlichen taktischen mitteln lösen lassen.

  41. Hier wird nicht gerade Äpfel mit Birnen verglichen?
    Volleyball ist ja so viel spannender als Hallen-Halma…

  42. ich finde die Vergleiche auch sinnlos. Die Sportarten sind so unterschiedlich, was soll da ein Vergleich ? Welche Kriterien soll man aufstellen ? Die Regeln sind nun mal verschieden, da kommen dann halt unterschiedliche Sportarten bei raus.

    Ist doch super, dass für jeden was dabei ist, und wir uns nicht nur mit Fussball die Zeit vor der Glotze vertreiben können. ^^

  43. Meine 2Cents dazu:

    Hockey: absolut richtig, ist und bleibt kein richtiger Fernsehsport, lebt von der Liveathmosphäre vor Ort.
    Football: meines Erachtens ein faszinierender Sport, weil er mehr als alle anderen davon lebt, daß man eine Taktik, einen Plan hat, daß man auf verschiedene Art und Weisen punkten kann, daß jeder eine feste Rolle hat. Klar, der Pferdefuss ist die Unmenge an Pausen. Das musste man früher Premiere lassen, die Aufzeichnungen, wo man halt alle Pausen weggelasen hat, gaben dem Sport dann den finalen Drive!
    Basketball: Yo, würde ich auch ganz vorne sehen, es passiert halt immer was, das einzige was mich stört: Ab den Playoffs kann man sich die ersten beiden Viertel doch mehr oder weniger schenken, was soll denn groß passieren? Entweder die Sache ist zur Halbzeit entschieden (unwahrscheinlich….) oder man fängt eh mehr oder weniger wieder bei Null an, nur dass es halt 50:50 statt 0:0 steht. Ein Problem daß man mit anderen Highscore-Sportarten wie Handball gemeinsam hat.
    Baseball: Ich such noch den Zugang zu dieser Sportart…

  44. Zum Thema “es schauen alle nur wegen Dirk”:

    Wir müssen, denke ich, unterscheiden zwischen dem Mainstream und uns Verrückten hier. Ich persönlich verfolge die NBA, mal mit mehr, mal mit weniger Intensität, seit Anfang, Mitte der 90er. Und die NBA war auch mein erster Berührungspunkt mit US-Sport. Dann kam die NFL, dann die NHL, zuletzt MLB und zwischendrin noch College Sport.

    Und Detlef Schrempff war damals nicht der Grund zum gucken, sondern Jordan, Barkley & Co. – insofern werde ich die NBA auch verfolgen, wenn Dirk aufhört.

    Nur für den Mainstream ist es ein Problem, und eine verpasste Chance. Die NBA hat fahrlässig/mutwillig eine Strategie für den deutschen Markt nach der Kirch-Pleite vermissen lassen. Damals war für Onkel Stern noch alles in Butter, Kirch hat alles gekauft, zeigte Spiele auf DSF, später auf PREMIERE WORLD. Man hatte sowohl die (relative, auch damals war es mit zwei bis drei Spielen spärlich) Angebote für die Freaks als auch das kostenlose Angebot im Free TV.

    Aber seit der deutsche Markt diese Verrücktheiten nicht mehr mitmacht, fehlt dem NBA-Angebot in Deutschland sowohl die Verlässlichkeit wie auch die Vielschichtigkeit.

    Und das betrifft nicht nur das Fernsehen, sondern eben auch Merchandise. Es kann doch nicht sein, dass ein Nowitzki-Swingman-Trikot in Deutschland das Adidas-Äquivalent zum vierblättrigen Kleeblatt ist?

    Getoppt wurde es dann dieses Jahr mit SPORT1+. Konnte man die letztjährige Panikreaktion mit NBA TV bei Sky noch unter dem Punkt “hauptsache Präsenz” abtun, ist die Versendung unter Ausschluss der Öffentlichkeit bei dem Minisender nur noch mit “uns doch egal” zu erklären.

    Da hätte man eher die kompletten Finals auf nba.de streamen sollen oder Sky die Rechte schenken.

  45. Sky würde sich meines Erachtens wirklich lächerlich machen, wenn sie sich nicht intensiv um die Rechte für die kommende Saison bemühen würden…sie müssen ja beileibe nicht alle Spiele zeigen, ein Modell mit allen Spielen der Mavericks plus sagen wir 3-5 Topspiele in der Woche wäre sicherlich realistisch, auch wenn das sicherlich ein Arschtritt für Fans der Knicks, Lakers, Heat etc. wäre…für den deutschen Massenmarkt wäre das gold wert…”echte Fans” holen sich dann halt weiterhin den International League Pass, der dann hofftl nicht eingestampft wird…desweiteren ließe sich sicherlich eine wöchentliche Highlight-Show zusammenschnippeln und die meisten Zuschauer würde man eh zu den werbe-/pausenfreien Spielzusammenfassungen am nächsten Morgen/Tag aquirieren!
    Wenn Sky da nicht zuschlägt, dann wirds in Deutschland wohl nie ein ernstzunehmendes PPV-Modell wie in UK oder Italien entstehen!
    Dass das Interesse besteht, ist wohl eindeutig, auch wenn das momentan auch größtenteils durch den Dirk-Hype begründet ist ; und genau diesen muss man nutzen!
    Wenn man das momentan im Vergleich zu den NHL-Finals sieht, ist das schon ein krasser Unterschied…immerhin spielen auch dort 2 Deutsche mit, wenn auch nicht als Superstars der jeweiligen Franchise

  46. Im Nachhinein konnte für Sky nichts Schlimmeres passieren, als dass Nowittzki den Titel geholt hat. So präsent in den deutschen Printmedien war die NBA meines Erachtens noch nie wie in den vergangenen zwei Monaten. 2006 gingen die Finals wegen der Fußball-WM ein bisschen unter. Jetzt ist sogar die Bild voll drauf angesprungen. Was hätte man da werben können. Dirk live bei Sky. Diese vertane Chance tut sehr weh, und als Kunde ärgere ich mich tierisch, vor allem wenn ich mir dann das Gesülze anhören muss, wie toll Sky in Sachen Sport aufgestellt ist.

    Sehr schade, dass die Finals nicht im sogenannten Free-TV liefen, die NBA muss es ja dicke haben. Ist doch gar nicht sooo lange her, dass das damalige DSF übertragen hat. Und jetzt nicht mal eine vernünftige Wiederholung am Abend danach. Mich würde ja mal interessieren, wie viele Zuschauer sich am Montag die nacht um die Ohren gesdchagen aben, aber Sport1+ gbt ja keine Zahlen heraus.

    Zum Sportlichen: Klar war James nicht so präsent wie die Heat sich das erhofft haben. Aber ihn jetzt dermaßen in den Senkel zu stellen finde ich dann doch übertrieben. Als sei er der Alleinschuldige. Und wenn die Heat nächstes Jahr den Titel gewinnen, ist er dann der größte überhaupt. Komt einen irgendwie bekannt vor, wenn ich an einen gewissen Würzburger denke.

  47. @frankfurter löwe
    So wie LBJ sich aber darstellt und den Tamtam, den er um sein Wechsel veranstaltet hat, war die Erwartung, daß er gewinnt. Er hat meiner Meinung nach ganz viel verloren durch den Wechsel und durch dieses Finale ist das nicht besser geworden.

  48. Was James betrifft bin ich da voll bei frankfurter löwe. Sicherlich war “The Decision” Blödsinn, er hat viele Sympathien verloren, aber vor lauter Freude über Dirk Nowitzki und Spott für die Heat habe ich so das Gefühl, dass die meisten die East Playoffs überhaupt nicht verfolgt haben. Miami wurde Anfang April komplett abgeschrieben: Der dritte Platz im Osten war festbetoniert, die Saison-Serien gegen die Bulls und die C’s gingen eindeutig verloren. Und dann? Fragt mal in Boston und Chicago nach wie sie gegen LeBron angekommen sind – richtig, gar nicht. Das Ganze ist jetzt hier die übliche Lobhudelei und das Herumtreten auf dem Verlierer – jeder wusste ja nun auf einmal schon, dass die Heat auf jeden Fall die Finals verlieren würden, genauso wie man in den Playoffs nicht über die zweite Runde hinauskommen und die Southeast Division nicht gewinnen würde. Oder um es auf Dallas zu übertragen: Jeder wusste nach der peinlichen 20-Punkte-Aufholjagd der Blazers, dass die Mavs ausscheiden um einen Sieg später wieder vom Titel zu reden und nach einer Pleite gegen die Thunder im Boden zu versinken. Fakt ist: Die Heat haben ein Team, das noch jede Menge Zeit hat um einen Titel zu holen, für Dallas war es vorerst die letzte Möglichkeit, wenn nicht Cuban im Sommer einen Mega-Trade nach dem anderen hinlegt und Dirk dieses Hall-of-Fame-Niveau weiterhin halten kann.

    Die Heat haben verloren, die Mavs haben gewonnen. Punkt. Nächste Saison (oder eben später) geht es wieder von Null los und auch dann wird man nicht sagen können, dass LeBron verloren hat – Alleingänge in der NBA sind heutzutage unmöglich, es verliert oder gewinnt ein Team.
    Und falls jetzt wieder was von wegen Treue kommt: Schaut mal bitte welche Mitspieler Nowitzki in seiner Zeit bei den Mavs hatte und wen James mitschleppen musste – sorry, aber da ist es kein Wunder, dass er wechseln wollte. Und diese Saison hat ihm absolut Recht gegeben: Er stand in den Finals und wo waren die Cavs? Richtig, genau da wo sie vor der Draft 2003 auch waren.

  49. Ja aber es ist diese asige Attitüde die bei Lyndon B Johnson nervt und bei Wade. Dieses “ich bin super”. Man will gar nicht, dass die gewinnen – und die Fans in Miami sind keine echten Fans. SO blau wie die Halle war in Miami. Peinlich.

    Aber Timo die regulär Season zählt gar nichts. Das wa schon immer so. 82 Spiele für nix und wieder nix. 16 Mannschaften von 32 in den Playoffs – absoluter Käse. Viel zu viel. Ich dachte immer damit würden die Besitzer die Franchise melken aber wenn ichnjetzt so lese was die pro Jahr an Verlust machen… Irre.

    Warten wir es ab.

    Was die Fernsehrechte angeht: ich Wette die NBA ist mit Streaming zufrieden. Pay-TV war in Deutschland immer richtig schlecht – was hat es denn ordentlich gemacht in Deutschland? Genau, ESPN America und davor NASN! Da würd ich auch irgendwann sagen “Leck mich, Premiere”

    ICH hätte am liebsten NBA auf ESPN. Voll-Englisch.

    Ach IND ich hab an Dallas geglaubt nach dem 1:2 in der Serie. 2 zu Hause gewinnen und dann eins in Miami. Aber nein wer das dritte Spiel verliert der verliert auch die Serie. Bin immer noch sauer über das Gelaber von “unserem Mann in Miami”.

  50. @Timo
    Erinnerst du dich denn daran, wie gut Dallas 2006 gespielt hat, wie sie die ersten Playoff Runden gespielt haben? Nein. Eben.
    Es geht nicht darum, wie gut sie in 82 Spielen vorher gespielt haben, wie gut und sicher die Mannschaft/LBJ durch die Playoff Runden gekommen ist. Es geht darum, wie er im Finale gespielt hat. Schau dir die Punkte an, die er im vierten Viertel gemacht hat. Im letzten Spiel hat er sich verweigert, warum auch immer.

    Und bei Nowitzki hat das verlorene Finale etwas mit Dirk gemacht: Der Wille alles zu tun um zu gewinnen wurde noch stärker.
    Bei LBJ glaube ich nicht daran. Er wird nicht nach dem Training noch Extraschichten einlegen, sein Spiel verbessern. LBJ hat schon ein Finale gespielt vorher, er mußte also wissen, was da passiert, welche Intensität an den Tag gelegt werden muß.

    Das war und ist Wade’s Team, das haben die Finals gezeigt.

  51. Sicherlich sind die Spiele vor den Finals unwichtig, wenn man erstmal dahingekommen ist, aber ist es gerecht nach den Finals zu sagen, dass Dallas die Serie gewonnen und LeBron sie verloren hat? Bei allem Hass auf ihn, den ich außerhalb Miamis natürlich verstehe – ist es nicht das komplette Team, das da versagt hat? Nehmen wir das Schlussviertel in Game 2: Dallas war tot, mausetot – hat das nur LeBron leichtsinnig weggeschenkt? Nein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mavs diese Serie nicht gewonnen hätten, wenn die Heat zu diesem Zeitpunkt nicht zu selbstsicher, überheblich und leichtsinnig gewesen wären. Natürlich kam dann noch der Sieg in Game 3, aber das Miami war ab diesem Zeitpunkt ein anderes.

    Ich habe die Heat die komplette Saison über verfolgt und ich bin alles andere als der Meinung, dass da drei Egoisten herumspielen und kein Team entstanden ist. Wie TommyB schon schrieb hat man sich nach Krisenzeiten (November, März) zusammengerauft und alles gegeben, insbesondere in den Serien gegen die C’s und die Bulls wurde das deutlich als jeder für jeden eingesprungen ist und heftige Rückstände noch gedreht wurden. Ab dem besagten Viertel trifft dies jedoch nicht mehr zu.

    Warum das in den Finals nicht geklappt hat? Das wird niemand genau sagen können. Sicherlich war LeBron insbesondere in Game 4 viel zu schwach, aber da waren auch noch andere Spieler: Mike Miller und Mario Chalmers tauchten genauso unter wie ein sowieso unterirdischer Mike Bibby. Diese Niederlage mit der schwachen Leistung von LeBron zu begründen ist in meinen Augen zu oberflächlich und zu einfach und gleiches gilt auch für die Serie. Das ist ein Grund von vielen, die man nun aufarbeiten muss.

  52. @timo: such Dir einfach die ganzen letzten Viertel raus und guck Dir an, wie Miami verloren hat.

    Zig 3er-Versuche von LBJ, alle an den Ring. Er hat einen Backstein nach dem anderen geworfen. Zu Beginn von Spiel 6 aber hat er sie getroffen.

    Man kann jetzt viel raten, WORAN das gelegen hat, aber ich bitte Dich, wieso sollte man das NICHT an ihm festmachen?

    Dirk hat im 4. Viertel ALLES getroffen, ER NICHT.

    Es geht überhaupt nicht um Hass oder Abneigung, es geht darum dass er sich für den Tollsten hält und sich dann in der Crunchtime so verabschiedet. Das ist ja genau DAS was man Dirk 2006 vorgeworfen hat. Nur isses so dass man ihm damals alle Bälle zugesteckt hat, alle haben ihn (zu Recht) gesucht – und dieses Mal? Hast Du Dir in Spiel 6 das letzte Viertel mal angeguckt? KEINER wollte bei Miami den Ball zum Korb bringen. Zig Pässe nach aussen obwohl sie hinten gelegen haben. Keiner wollte abschließen. Entweder kann man das so interpretieren dass die Verteidigung von Dallas so überragend war (nehm ich gerne an – ist auch eine passende logische Schlussfolgerung dass das Team, das ein Jahrzehnt immer nur mit Fastbreak gearbeitet hat und nur gewann wenn es über 100 Punkte erzielt jetzt auf einmal gewinnt weil sie gute Defense haben) aber wann wenn nicht dann ist man als “bester Spieler” gefragt?

    Und im Gegensatz zu LBJ hat Dirk den “Regenbogenwurf” getroffen. Und in Spiel 5 und 6 dann Terry wie doof die 3er und JJ und auch Kidd. Alle haben sie getroffen. Klar hat Dallas die Serie gewonnen aber Miami in Form von LBJ hat es ja nicht einmal mehr knapp gemacht in den letzten Minuten der letzten beiden Spiele. Wie kann man als selbst auserkorener MVP der Liga sich denn bitte so verstecken. Da kann er so viele Pässe geben wie er will – wenn das Team hinten liegt muss man die Verantwortung an sich reißen.

    Und Dirk wird jahrelang als “weich” tituliert – nur weil er keine Tattoos hat und seine Klappe nicht so weit aufreißt, oder wie? :-D

    (war jetzt weniger gegen Dich gerichtet der Text sondern ein wenig auch in Richtung Wilbon der noch in der Halbzeit davon am Faseln war, dass es ja ein Spiel 7 geben könnte. Der hat es bis zum letzten Augenblick nicht glauben wollen – und sowas ist Experte. Ha! In your face!) :-)

  53. @Timo
    Wenn James “nur” zu schwach oder zu schlecht gewesen wäre in den Spielen 3 bis 6, wäre seine Leistung nicht das größte Thema dieser Finals (noch größer als Dirk). Der Punkt ist, daß er sich weggeduckt hat, daß er keine Verantwortung übernommen hat, daß er den Ball ängstlich zu Chalmers oder Miller weitergeschoben hat, statt selber den Abschluß zu suchen. Er hat nicht mal versucht, das Spiel in die Hand zu nehmen und zu gewinnen. Und es war ja nicht das erste Mal, daß er sich einfach hasenfüßig versteckt hat; in der Serie gegen Boston letzte Saison war es in den Spielen 5 und 6 genauso. Daher kommt auch überall das “Jordan-hätte-das-niemals-gemacht-Argument”: Jordan hätte seine Mutter verkauft und seine Kinder umgebracht, um zu gewinnen. James wirft nicht mal auf den Korb.

  54. Hey, Dirk gerade im Live-Interview bei “Pardon the Interruption” auf ESPN.

  55. Whereas, the Dallas Mavericks won their first ever National Basketball Association championship, emerging victorious with a 105-95 victory in Game 6; and

    Whereas, the Dallas Mavericks displayed the loyalty, integrity and teamwork essential to victory before the entire country, affirming that theses admirable traits are as crucial as talent and athelicism; and

    Whereas, NBA Finals Most Valuable Player Dirk Nowitzki chose to resign with the Dallas Mavericks in the summer of 2010, forgoig free agency and keeping his talents in dallas, thus remaining loyal to the team, city and fans for whom he played his entire career;

    Whereas, the proud city of Cleveland and the entire state of Ohio share in the excitement of Dallas Mavericks fans everywhere.

    Now therefore, I John R. Kasich, Governor of the State of Ohio, do hereby name the Dallas Mavericks organization, friends, family and fans as honorary Ohioans, with all priviles and honors therein, for the day of June 14, 2011.

    Die Urkunde kann man auf der Website des Governors abrufen.

  56. Was hat den Cleveland bzw. Ohio damit zu tun ?

  57. Offenbar eine kleine Spitze gegen LeBron James, der in Cleveland/Ohio offennbar nicht mehr so sehr geschätzt wird.

  58. Achso. So sehr kenne ich mich da nicht aus.

  59. Für Statistik-/Taktik-Freunde: Sehr interessante Analysen zu gewählten lineups der beiden Teams, etc. gibts auf http://waynewinston.com/wordpress/

  60. Sehr später Einwurf, aber ich war wegen Urlaubs lange nicht mehr im Feed-Reader. Wundert mich ehrlich gesagt ein bisschen, dass unter “Deutsche Presse” kein einziger Link von SPOX auftaucht. Natürlich bin ich als Mitarbeiter höchst subjektiv und der Einwurf mag eitel klingen. Aber wir berichten (anders als einige der verlinkten Medien) das ganze Jahr über zur NBA und haben auch nach dem Sieg der Mavs ein großes Package aufgefahren. Da ich den Aufwand kenne, der hier für die US-Sport-Berichterstattung betrieben wird, hätte mich ein Link schon gefreut. Ich weiß, dass mir das auf verschiedenste Art ausgelegt werden kann.

  61. @Max:

    Wenn ich denn mal so frei sein darf – das Interview hat für mich einiges an Erkenntnisgewinn gebracht:

    http://www.spox.com/de/sport/ussport/nba/1106/Artikel/larry-coon-interview-lockout-salary-cap-collective-bargaining-agreement-dirk-nowitzki-nicht-in-deutschland.html

  62. @Max: Also für mich war Spox während der Play-Offs auch stets die erste Anlaufstelle im Netz.

  63. @Max:
    Dass du jetzt keinen Link zum “Package” gegeben hast, war das ironisch gemeint?

    Wenn ja:
    Chapeau!

    Wenn nein:
    Macht nichts, kommt vor. Passiert mir auch immer wieder, dass ich Links vergesse…

  64. Hat der Max Recht, mir hat die Coverage bei Spox exzellent gefallen. Fand die Finalberichterstattung bei FAZ und Süddeutsche auch sehr gelungen. Nowitzki immerhin auf Seite 3 der SZ mit einem lesenswerten Porträt.

    Schade nur, dass die meisten Medien die Berichterstattung erst zum Conference Final hochgefahren haben. Mal sehen, wie nachhaltig das nächste Saison wird. Hängt wohl auch viel davon ab, wie die TV-Rechte Situation wird. Ich meine, kann es sich Sky mit seinem News-Sender leisten, die NBA nicht im Programm zu haben? Eigentlich nicht.

  65. Aber die Frage ist doch auch, ob man überhaupt eine Sky Berichterstattung will? War es nicht “früher” immer so, dass sie einfach von 1 Uhr bis 7 Uhr NBA.tv übertragen haben und das wars dann? Jetzt würden vielleicht ein paar Kurz-Meldungen auf dem News-Sender dazu kommen. Aber wäre nicht Sport1+ die bessere Wahl, wo dann jede Woche auch zwei, drei Highlight-Sendungen auf Sport1 laufen könnten!?

  66. Angesichts der Verbreitung von SPORT1+ denke ich: Nein. Zudem NBA Action verloren im Programm deutlich weniger bringt als zB die Berichte im ARD/ZDF-Morgenmagazin.

    Dass die “Lösung” mit NBA.tv nix halbes und nix ganzes war, ist auch klar. Aber zB den früheren Deal mit zwei bis drei Livespielen pro Woche würde ich heute mit Kusshand nehmen.

    Das Optimum ist sowieso unrealistisch: Alle nationalen Spiele von ABC/ESPN und TNT im Original live, Wiederholungen mit deutschem Kommentar.

  67. Huch, Antworten nicht gesehen, sorry.

    @Kai War keine Ironie, ich wollte bloß keine Linkschleuder sein. Solche Kommentare haben mMn immer schnell ein Gschmäckle. Aber da das nun auszuschließen ist, hier bitte: http://www.spox.com/de/sport/ussport/nba/dallas-mavericks/1106/Artikel/mark-cuban-dirk-nowitzki-karma-mavs-besitzer.html

    In der eingebauten Linkbox finden sich die wichtigsten Artikel zu den Playoffs.

  68. danke dem Spam. war schön das nochmal zu lesen :-)