Screensport am Mittwoch: Handball, CL, Basketball

Moin. Bei der Handball-WM der Frauen hat Deutschland gestern die erste Nagelprobe gegen Serbien halbwegs überstanden: ein 22:22-Unentschieden und die Achtelfinal-Quali fix. Heute um 18 Uhr spielt man gegen das noch punktlose China. Das Spiel sollte, ähnlich wie die Auftaktpartie gegen Kamerun, ein Selbstläufer sein. Ab 18 Uhr auf SPORT1 und sportdeutschland.tv.

Für die Gruppe essentieller ist das Duell ab 15h30 Serbien – Niederlande. Die Niederlande waren eigentlich das topgesetzte Team der Gruppe und sind GegnerDeutschlands am Freitag. Aber sie verloren am ersten Spieltag etwas überraschend gegen Südkorea und sind seitdem im Rückstand was einen möglichen Gruppensieg angeht. Heute können sie die Scharte gegen Tabellenführer Serbien auswetzen. Ab 15h30 auf sportdeutschland.tv und tv.sport1.de.

Champions League

Zweiter Teil des letzten Spieltags der Champions League-Gruppenphase. Auch heute sind von den acht Achtelfinal-Plätze vier bereits in fester Hand.

In Gruppe H geht es im Fernduell zwischen Tottenham – APOEL und Real – Borussia Dortmund nur noch um Gruppensieg (Real braucht einen APOEL-Sieg) und um Einzug in die Europa League. Yep. Nach fünf Spieltagen streitet sich der BVB mit dem zyprischen Vertreter APOEL um Einzug in die EL, weil der BVB aus den beiden Spielen gegen APOEL nur zwei Unentschieden holte. APOEL schoss seine einzigen beiden Toren der Gruppenphase in den beiden BVB-Spielen.

Völlig offen ist das Rennen in Gruppe E, wo #1 Liverpool (9 Pkte/+10), #2 Sevilla (8/0) und #3 Spartak (6/+3) noch Aktien auf ein Weiterkommen haben. Die Spiele heute: Liverpool – Spartak und Maribor – Sevilla. Da der direkte Vergleich als Tiebreaker zählt (ja… ich weiß…), würde Spartak ein Sieg in Liverpool reichen, um an den Roten vorbeizuziehen. Würde dann auch noch Sevilla beim sieglosen Maribor gewinnen, wäre Liverpool dann unter die Wasserlinie gedrückt.

In Gruppe F ist Manchester City durch. Hier gibt es ein Fernduell zwischen Shakhtar Donezk und Napoli um Platz 2. #2 Shakhtar Donezk – #1 Manchester City und #4 Feyenoord – #3 Napoli. Napoli hat den direkten Vergleich gegen Donezk in der Tasche, bräuchte also einen eigenen Sieg und eine Donezk-Niederlage.

In Gruppe G ist Besiktas durch. Mit je 7 Punkten balgen sich im Fernduell Porto und RB Leipzig um den zweiten Platz. Porto – AS Monaco und RB Leipzig – Besiktas. Der direkte Vergleich liegt bei Porto, die es daher gegen das sieglose Monaco in eigener Hand haben, weiter zu kommen.

Noch mehr Fußball gibt es mit der heute beginnenden Klub-WM, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgetragen werden. Das Spiel Al Jazira – Auckland City, ab 18 Uhr auf DAZN, ist ein Playoff-Spiel zum Einzug ins Viertelfinale gegen den Sieger der AFC Champions League Urawa Red Diamonds am Samstag.

Basketball

Zweimal EuroCup am frühen Abend mit deutschen Teilnehmern. Bayern ist mit einer Bilanz von 6–0 schon qualifiziert und spielt heute ab 18 Uhr (Telekom Sport) gegen BC Lietkabelis, die um die noch um die Qualifikation kämpfen.

Ulm ist zwar Tabellenletzter, aber die Gruppe ist eng und Ulm hat daher nur ein Spiel Rückstand auf die Qualifikation und zwei auf die Tabellenführung. Ulm – ASVEL Lyon-Villeurbanne ab 19h30 auf Telekom Sport. Die Franzosen bislang noch ohne Auswärtssieg.

Zweimal Basketball-Champions League mit deutschen Teilnehmern auf DAZN am Abend. Bayreuth und Bonn sind zwei Teilnehmer die noch etwas tun müssen, um in der zweiten Hälfte der Gruppenphase noch übern Strich zu kommen. Bayreuths Gegner um 20 Uhr ist AEK Athen, die die gleiche Bilanz (3–3) haben und ebenso auf der Kante zwischen Qualifikation und Nicht-Qualifikation sind.

Bonn ist Tabellenletzter. Mit der Bilanz von 1–5 haben sie zwei Spiele Rückstand auf die Qualifikationsplätze. Der heutige Gegner ab 20h30 SS Felice Scandone Avellino ist ein brauchbarer Gegner, weil er mit 3–3 ein machbarer Gegner für die Bonner ist.

Stuff happens

Vorgestern noch geschrieben, dass in den USA Meldungen aufgetaucht sind, das 21st Century Fox/Murdoch und Disney wieder Übernahmegespräche aufgenommen haben, da meldet CNBC baldigen Vollzug und die Financial Times verkompliziert die Gemengelage durch die Meldung, dass Disney nicht nur einen Riesenhappen der 21st Century Fox zu sich nehmen wird, sondern einer der Murdoch-Söhne, James Murdoch, im Rahmen der Übernahme derart in Position gebracht wird, dass er 2019 Nachfolger des Disney-Chefs Bob Iger werden könnte.

Alle Meldungen sind sich beim Zuschnitt der Übernahme einig: 21st Century Fox/Murdoch behält nur noch das US-Network FOX, die Kabelsender FOX News, FOX Sports und FOX Business News so wie seine Zeitungen. Alles andere, u.a. die 39%- oder 100%-Anteile an Sky in Europa und Kabelkanäle wie FX, sollen an Disney gehen.

Neu im Zuschnitt: 21 regionalen Sportkanäle der 21st Century Fox (RSNs) wie FOX Sports South, SportsTime Ohio und YES, sollen ebenfalls zu Disney und damit zu ESPN wandern.

Ein solcher Deal ist in all seinen Konsequenzen gar nicht zu durchschauen. Gerade im Sport entsteht in den USA auch ohne eine Übernahme von FOX Sports 1 und FOX Sports 2, eine massive Konzentration auf Disney (insbesondere wenn man berücksichtigt, das Disney 75% an BAMTech hält, die Stream-Plattformen für NHL, PGA und WWE und indirekt auch MLB produzieren).

Wie kompliziert das Geflecht wird, zeigt folgendes Szenario: 2017 haben sich Sky und Discovery verkracht. Discovery zog ein Joint-Venture mit BAMTech zum Aufbau einer eigenen Stream-Plattform in Europa auf… kommt es zum Deal, sitzen der TV-Bereich mit Sky und Disney, dem Streaming-Bereich mit Discovery und Disney gegenüber.

Die Financial Times bezeichnen die Gespräche als „fortgeschritten“, aber Verizon und Comcast seien noch nicht aus dem Rennen. Disney würde derzeit 60 Mrd US$ für die Übernahme anbieten.

Aufgrund der Konzentration in diesem „horizontalen“ Deal, also einer Übernahme zwischen zwei Unternehmen, die im gleichen Wirtschaftssektor tätig sind, wird mit erheblichen kartellrechtlichen Untersuchungen gerechnet. Angesichts der von der Trump-Regierung blockierten Übernahme von Time Warner durch AT&T, stellt sich aber die Frage, ob derzeit nicht eher „vertikale“ Deals, also Übernahmen zwischen zwei branchenfremden Unternehmen, die sich einander ergänzen, von der Wettbewerbsaufsicht verpönt sind – wenn ja, wäre eine 21st Century Fox-Übernahme durch Comcast oder Verizon wesentlich problematischer als eine Übernahme durch Disney.


Der Telekommunikationskonzern Altice, in Frankreich an diversen Medienunternehmen u.a. noch unter der Dachmarke SFR tätig, wird seit einigen Wochen von den Finanzmärkten kritisch gesehen. In Frankreich scheinen sich die teuer eingekauften Sportrechte nicht zu rentieren und die Investoren werden ob des Schuldenberges (51 Mrd Euro) nervös – auch wenn noch fünf Jahre bis zur Fälligkeit der größeren Anleihen hin sind.

Goldman Sachs, einer der größten Gläubiger Altices, hat im November angefangen, mit Investments-Fonds über den Verkauf seiner Altice-Darlehen an die Fonds zu sprechen, um sein Risiken zu minimieren – und damit die Investment-Fonds in Sachen Altice noch hellhöriger gemacht, als es die schlechten Quartalszahlen von Altice taten. Wenn selbst Goldman Sachs anfängt Altice abzustoßen…

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp