Mahlzeit!

0:7, danke, ich weiß warum ich gestern nur beim Essen zugeguckt habe und nach dem 0:2 abgeschaltet habe. Finstererweise fügt sich das auch noch gut in meiner Meinung von Finke, Freiburg, DFB-Pokal und ARD/ZDF-Sportverantwortliche ein.

Rinus Michels ist gestorben. 77jährig, im Krankenhaus nach Herzklappenoperation (Netzeitung). Michels wurde 1988 Europameister und 1974 Vizeweltmeister (wir erinnern uns).

Michels hatte in Deutschland 2 Auftritte in Köln (knapp 3 Jahre) und Leverkusen (8 Monate). Dort wurde er seinem Ruf als “General” gerecht, autoritär bis zum kleinen Zeh. Ich fand seine Auftritte, schon aufgrund seiner Physionomie, furchterregend. Seine burschikos wirkende Nase war das einzig freundliche in einem ansonsten stahlharten Gesicht, dessen Muskeln jahrelanges Training hatten, jegliche Emotion zu unterdrücken. Ein Mann der sein Lächeln für den Erfolg verkauft zu haben schien.

Michels wird nachgesagt, dass er ein Vertreter des Offensiv-Fußballs war, Stichwort “Totaal Voetbal“. Er war kein Freund von starren taktischen Systemen, verlangte aber von seinen Spielern umgekehrt Flexibilität und Spielintelligenz. Es sollten die durch den Gegner freigegebenen Räume genutzt werden.

Michels war aufgrund seiner Ausnahmestellung, vielleicht der Trainer der als erstes den holländischen Fußball weltweit bekannt machte.

Money makes the world go round

Die SZ berichtet heute von Details wie die Wetten von Ante S., dem einen der beiden festgenommenen “Hoyzer-Kroaten”, von sich gehen. Angesichts der Summe die z.B. alleine Oddset 2004 an Ante S. auszahlte (3 Mio EUR) muss man sich wundern dass nicht zuvor sämtliche Alarmsirenen schrillten. Alleine 1 Mio hat Ante S. im Dezember gemacht, als er 133x auf das korrekte Resultat Augsburg – Hoffenheim setzte. Alleine das Problem der Staatsanwaltschaft: alleine bei drei der 24 “Bank-Spiele” auf die Ante S. gesetzt hat, gibt es stärkeren Betrugsverdacht. Bei den anderen Spielen fischt man noch im Trüben. Bitter ist die Geschichte für Oddset, die nach SZ-Erkenntnissen bereits seit langem eine “Ante S.”-Akte führen.

Mehr in der SZ: “Das rasende Spiel der Wale

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Der Guardian hat einen interessanten Rückblick auf die Ära Koeman bei Ajax. Erinnert ( sportlich ) an den Weg von Dortmund. Ein junges Team mit einem talentierten Trainer und Ex-Nationallibero, das national abräumt und international Achtungserfolge schafft, dann im entscheidenden Moment haarscharf scheitert – Ajax an Milan, Dortmund an Real – und danach langsam und schmerzhaft Richtung Mittelmaß taumelt.