Screensport am Donnerstag: 12 Stunden, 32 Mannschaften, 16 Spiele

So, das ist heute etwas später geworden. Wolf schreiben und so…

Zuerst einige Zeilen Geschreibsel um Screensport heute nicht monothematisch werden zu lassen: Zwei UEFAcup-Spiele am Abend bei BÄH, u.a. mit Paris St.Germain die in der Ligue 1 immer tiefer in die Scheiße rutschen, trotz Verpflichtung von Paul Le Guen und dort nun bereits zwei Punkte unterm Strich sind! In der Nacht geht die F1-Saison mit dem Freien Training los. Keine Ahnung ob ich nochwas dazu schreiben werde, da ich mit March Madness und der Wochenendausgabe von Screensport alle Tasten voll zu tun habe. Danke, das wars, wir können und dann heute wichtigerem widmen. Ich bitte zum Tanz, zum Big Dance

March Madness, Round 1, Day 1

Faszination

Endlich. kein Vorgeplänkel, kein Play In, sondern the real thing. March Madness, oder auch “The Big Dance”. Die Playoffs im College Basketball. 64 Mannschaften, sechs Playoff-Runden. Das Spiel ist nicht so artistisch oder ausgefeilt wie in der NBA. Aber es gibt nicht sehr viele Mannschaftswettbewerbe die intensiver gespielt werden, als die March Madness.

Sechs KO-Runden. Für jeden der Spieler dort unten auf dem Feld könnte es die letzte Partie seiner maximal vier Jahre währenden College-Karriere sein. Ein ganzes College, ja, eine ganze Region steht dahinter, nehmen vielstündige Busfahrten auf sich um an die Turnierorte zu fahren. Für die großen Colleges ist es die Rechtfertigung für ihre millionenschweren Sportprogramme. Für die kleinen Colleges eine der ganz wenigen Gelegenheiten landesweite Aufmerksamkeit zu bekommen.

Das Ergebnis ist Dramatik. Letztes Jahr habe ich meine ersten kompletten March Madness verfolgt und kein Spiel hat diese Intensität so verkörpert wie Gonzaga – UCLA in den Sweet Sixteen (Achtelfinale). Hier die Kommentierung von Gus Johnson der Schlußsekunden (MP3, 600k). Das Ganze ist auch auf YouTube zu sehen. Gus Johnson beim ersten Einwurf von Gonzaga, Gus Johnson beim zweiten Einwurf von Gonzaga oder auch die komplette Reportage der letzten 40 Spielsekunden. Und schließlich die Reaktion bei den Cheerleadern/Marching Band von UCLA. Gonzaga und UCLA könnten bereits am Wochenende in der 2ten Runde wieder aufeinandertreffen.

Das ist meine Definition von intensiv. Das ist “meine” March Madness.

Selbst wer gar nichts mit Basketball anfangen, sollte in den ersten beiden Runden in die Schlußphase der Spiele reinzappen um das Feeling dafür zu bekommen.

In da Fernseher

Am Donnerstag und Freitag finden jeweils 16 Spiele der ersten Runde statt, am Samstag und Sonntag jeweils 8 Spiele der zweiten Runde. Dabei starten die Spiele jeweils in mehreren Staffeln und innerhalb der Staffeln auch noch um 5-10 Minuten zeitversetzt. CBS hängst sich meistens an eines der Spiele ran um dann, je nach Spielentwicklung, per Konferenz auf andere Spiele umzuschalten. Bei teilweise drei zeitgleichen Spielen ist meistens irgendwo ein dramatisches Ende garantiert.

Die 17h-Spiele

17h20 #4 Maryland Terrapins – #13 Davidson Wildcats (Midwest/Buffalo, Harlan/Wenzel)
Der Abend beginnt mit einem potentiell unterhaltsamen Spiel. Beide Mannschaften spielen eine sehr aggressive Defense, die Ballverluste provozieren sollen und so schnelle Gegenangriffe füttern soll. Insbesondere Marylands Manndeckung ist sehr zeckig. Sieht man sich dann den weiteren möglichen Turnierverlauf an, könnte es nächste Woche in den Sweet Sixteen zum interessanten Matchup mit Florida kommen. Topscorer bei Maryland ist #2 Strawberry, ein Senior. Dreier laufen über #23 Jones. Terrapins sind übrigens Meeresschildkröten aus den Sümpfen der US-Atlantikküste.

Die Davidson Wildcats haben eine ausgewogene Offense. Topscorer ist Stephen Curry der der beste Freshman-Dreier-Werfer im Lande ist. Zweitbester Scorer ist Jason Richards. Davidson liegt in North Carolina, nahe Charlotte und das Davidson College ist mit 1.700 Studenten eine der kleinsten und elitärsten Schule der NCAA Div.1.

17h25 #7 Boston College Eagles – #10 Texas Tech Red Riders (East/Winston-Salem, Enberg/Bilas)
Hier trifft die Phrasenschwein-Erkenntnis zu: wer die bessere Tagesform hat, gewinnt. Beide Teams zeigten in der zweiten Saisonhälfte enorm wechselhafte Leistungen und einen “Anti-Lauf”. Texas Tech verlor zuletzt 8 von 16 Spielen, Boston College verlor 5 von 7 Spielen.

Bei Boston College war die Story der Saison der Rausschmiß ihres Stars Sean Williams (und des Juniors Akida McLain) wegen eines offiziell nicht benannten Verstößes gegen Uni-Regeln. Zumindest Williams hatte schonmal eine Marijuana-Geschichte am Hals. Williams war mit Abstand der wichtigste Spieler des Teams. Die Eagles schafften es zwar auch ohne Williams in die March Madness, aber die Leistungen seit Januar sprachen Bände.

Bei Texas Tech ist der Star nicht die Mannschaft, sondern der Coach Bob Knight, der diese Saison den Landesrekord an Siegen (880ter Karriere-Sieg) brach. Knight ist für seine cholerischen Anfälle bekannt, bei der er auch schon mal gegen Spieler handgreiflich wird oder Stühle aufs Feld schmeißt. Werner Lorant ist ein Engel dagegen. Am Mittwoch legte Knight einen Auftritt bei der Pressekonferenz hin, bei der man bis nach Hamburg die Halsschlagader von Knight puckern hören konnte. Bei den Red Riders müssen die beiden wichtigsten Leute punkten um weiterzukommen: #22 Jarrius Jackson und #3 Martin Zeno.

Spätestens nächste Runde, wenn #2 Georgetown kommt, sollte für den Sieger Schluß sein.

17h30 #6 Louisville Cardinals – #11 Stanford Cardinal (South/Lexington, G.Johnson/Bonner)
Bei Stanford fragen sich viele in den USA, welche Leistung sie qualifiziert hat, an der March Madness teilzunehmen. Immerhin wurden sie mit dem #11-Seed abgestraft: sie mussten von der Westküste nach Kentucky fahren. Stanford hat eine junge Mannschaften mit den mächtigen 7’0-Zwillingen Brook und Robin Lopez. Sie spielen eine konservative Manndeckung, können aber mit den Lopez-Twins in der defensiv das Brett kontrollieren.

Die weite Reise für Stanford nach Lexington/Kentucky ist umso übler, als es lange Jahre die Heimstätte der Trainerlegende Rick Pitino ist, heute aktiv für die Louisville Cardinals. Trainerlegende in den USA heißt: fällt sein Name, weiß man wie die Mannschaft spielt. Es gibt diesen Pitino-Style den er auch nach Louisville brachte: hohes Tempo, agressives Full Court-Pressure. Louisvilles große Schwäche dieses Jahr sollen die Dreier sein. Die Cardinals müssen sich ihre Punkte durch Aggressivität erarbeiten. Werden sie faul und suchen zu früh den Abschluß, kommen sie auf die Verliererstraße. Louisville großes Plus neben dem ausgeglichenen Kader, die Tendenz: 11 Siege in den letzten 14 Spielen, 16 Siege in den letzten 20 Spielen.

Die 19h30-Spiele

19h40 #3 Washington State Cougars – #14 Oral Roberts Golden Eagles (East/Sacramento, J.Brown/Elmore)
Oral Roberts ist das wonach es sich anhört: eine christliche Universität, die größe auf der Welt mit über 5.000 Studenten, beheimatet in Tulsa, Oklahoma, 1963 gegründet. Der Name steht für den Gründer der Uni, Oral Roberts, ein immer noch lebender Tele-Evangelist, der u.a. 1987 mit seinem Tod drohte, falls binnen drei Monate keine 8 Mio US$ Spendengelder zusammenkämen. Beliebter Witz über die Uni Oral Roberts (aus dem Film “Club Dread”):

– I go to Oral Roberts.
– Oral Roberts? Is that like Anal Johnson? Because I have done that a few times. Or was it Dirty Sanchez? Yes. It was that.

Viele geben Oral Roberts dieses Jahr die Chance für einen “Upset”, da man zwei sehr erfahrene streaky shooter an der Hand hat (#30 Caleb Green und #1 Ken Tutt), die diese Saison schon mal “David” gespielt haben, als Kansas mit Hilfe von Dreiern von Marchello Vealy aus den Schuhen gespielt wurde.

Mit dem Erscheinen von Washington State in der March Madness war vor der Saison nicht zu rechnen. Coach Tony Bennett hat überraschend schnell das Team völlig umgekrempelt und ist für einige ein Trainer des Jahres-Kandidat. Washington State ist ein sehr langsames Team, dass die Shot Clock voll ausspielt und eher zu zögerlich den Korb sucht. Das macht die Spiele mit den Cougars immer eine enge Geschichte. Die Punkte kommen vorallem via Derrick Low und Daven Harmeling. Wenn einer der beiden einen schwarzen Tag hat, dann sieht der Pac-10-Meister schnell schwarz.

19h40 #5 Butler Bulldogs – #12 Old Dominion Monarchs (Midwest/Buffalo, Harlan/Wetzel)
Als das NCAA-Komitte über die Setzliste diese Begegnung zusammengestellt hat, gab es sehr viele gallige Komentare. Nicht nur das man die Zahl der Mannschaften aus den kleinen Conferences von 8 auf 6 reduziert hatte, nun lässt man auch noch zwei dieser Mid-Majors in der ersten Runde gegeneinander antreten. Trotz der eigentlich eindeutigen Favoritenstellung durch die Setzliste, gehen die Meinungen über den Favoriten in dieser Partie auseinander. Beiden wird zugetraut zum Überraschungsteam des Turniers zu werden.

Die Butler Bullgdogs, aus Indianapolis stammend, gehören zu den etwas bizarreren Teams im Turnier. Sie verlangsamen das Tempo extrem und warten auf Ballverluste und Fouls des Gegners. Sie machen aus den Spielen eine enge Kiste und bleiben dank ihrer Dreier immer auf Schlagdistanz. Aber sie stehen und fallen mit ihrem Topscorer #4 AJ Graves. Nichtsdestotrotz haben sie zu Beginn der Saison einige namhafte Teams eine Niederlage beigefügt (Indiana, Notre Dame, Tennessee, Gonzaga). So eindimensional ihr Spiel zu sein scheint, es scheint zu funktionieren.

Die Old Dominion Monarchs sind ein etwas farbloses Team, von der Atlantikküste Virginias. Etwas blaß, einen Topscorer mit #42 Valdas Vasylius. Trotzdem wird der Name immer häufig genannt, wenn es um potentielle Überraschungsteams geht. “Old Dominion” ist übrigens ein Spitzname für den Bundesstaat Virginia. Die Uni gilt als eine der besten im Südosten der USA. Die über 21.000 Studenten kommen zu 80% aus Virginia selber.

19h45 #2 Georgetown Hoyas – #15 Belmont Bruins (East/Winston-Salem, Enberg/Bilas)
Die Georgetown Hoyas gehören zu den populäreren “Dark Horses” in diesem Turnier. Die haben einen Lauf (15 Siege in 16 Spielen) und einen reifen Kader: viel Talent, sehr tief, sehr diszipliniert und mit Erfahrung gesetzt. Sie sind letztes Jahr in den Sweet Sixteen an Florida mit 53:57 gescheitert. Es fällt schwer eine Schwäche zu finden. Die Hoyas spielen eine Princeton-Offense, bei der durch schnelles Pass-Spiel Lücken gesucht werden um dann in den Kreis reinzuschneiden und einen einfachen Korb zu machen. Schlüsselspieler ist der C Roy Hibbert, ein 7’2-Monstrum. Bei den Hoyas spielt übrigens der Sohn von Patrick Ewing, Patrick Ewing Jr. mit.

Die Belmont Bruins gehören zu jenen karg ausgerüsteten Teams, das versucht Kraft seiner Dreier zu überleben. Letztes Jahr ging das in der ersten Runde gegen UCLA schief: 44:78-Klatsche. Dieses Jahr kommt man mit einer etwas besseren Defense und besserem Rebounding zurück. Belmont ist eine christliche Uni mit 5.000 Studenten in Nashville, Tennessee.

20h00 #3 Texas A&M Aggies – #14 Pennsylvania Quakers (South/Lexington, G.Johnson/Bonner)
Die Quakers von der University of Philadelphia (kurz: “Penn”) sind nicht ganz so religiös angehaucht, wie es der Name vielleicht glauben macht. Eine der ältesten Unis des Landes (1740 gegründet) mit knapp 20.000 Studenten. Es gilt als eine der besten Unis im Lande. Sportlich gesehen, spielen sie variantenreiche Defense, bis hin zu einer 1-3-1-Variante. Die Qualitäten der Quakers sind aber etwas fraglich, denn in der Ivy League wurden sie heuer nicht gefordert.

Hinter Texas A&M steckt ein großes Fragezeichen. Zwar haben sie Qualitäten um vielen Mannschaften das Leben schwer zu machen, aber mit ihrer übergroßen Abhängigkeit von G #1 Acie Law IV haben sie ein scheunentorgroßen Schwachpunkt. Law ist nicht nur Topscorer, sondern auch Ballverteiler für die beiden anderen Schützen #30 Joseph Jones und #44 Antanas Kavalikauskas. Zu den drei gesellt sich der Dreier-Macher #23 Josh Carter. Jones und Kavalikauskas geben den Aggies eine starke defensive Präsenz unterm Brett.

Das 22h-Spiel

22h00 #6 Vanderbilt Commodores – #11 George Washington Colonials (East/Sacramento, J.Brown/Elmore)
Vanderbilt nimmt sehr viele Dreier. Alle Spieler der Starting Five können Dreier nehmen, aber wenn die Dreier nicht sitzen, ist das Spiel schnell zu Ende. Die Defense ist im Laufe der Saison immer besser in Schwung gekommen. Man hatte im Januar einen sehr guten Lauf, aber zuletzt Niederlagen gegen Arkansas und Mississppi State.

Die Colonials sind nach dem Abgang zweier Schlüsselspieler im Umbruch inbegriffen und schwer in ihrem Potential abzuschätzen. Sie haben in dieser Saison außerhalb der A-10 Conference niemanden von Rang geschlagen. Die Colonials stehen und fallen mit ihren beiden Top-Guards #33 Maureece Rice und #23 Carl Elliott, die fast die Hälfte der Punkte erzielen. Die Colonials brauchen ein schnelles Spiel. Ihr schnelles Spiel leiten sie mit einer variantenreichen und giftigen Defense ein.

Die 24h-Spiele

0h10 #6 Duke Blue Devils – #11 Virginia Commonwealth Rams (West/Buffalo, Harlan/Wetzel)
Die Duke Blue Devils sind so etwas wie das “Bayern München” des College Basketballs. Eine der erfolgreichsten Teams und ebenso verhasst wie geliebt. Dies manifestiert sich auch am Umgang mit Trainer und Spielern. “Coach K” Krzyzewski ist die Ausgeburt an Elite und Konservativismus und damit Sinnbild für Duke. JJ Reddick, der Star der letzten Jahre, war verhasst. Die Rolle der Zielscheibe No.1 hat Greg Paulus übernommen, der nur ganz schwer in die Saison kam und auch damit Sinnbild für Duke 2006/07 war. Duke hat Probleme mit seinem Spiel, die sich u.a. in zahlreichen Turnovers ausdrücken, allen voran Paulus, der mit Idiotenpässe die Bälle dem Gegner förmlich in die Hände drückte. So erfahren Duke auch ist: es glaubt keiner dass die Mannschaft diese Saison das Potential für einen Lauf hat. Halb USA sitzt auf der Couch und wartet auf das Ausscheinden in Runde 1 oder Runde 2.

Das Ausscheiden in dieser Runde sollen die Rams besorgen. Sie haben das Zeug dazu: die Defense ist darauf ausgelegt durch Tempo und Traps Ballverluste zu provozieren dann vorne das Spiel schnell abzuschließen, gerne auch in Form von schnellen Dreiern. Die Dreier werden serviert von Eric Maynor und BA Walker.

0h10 #16 Central Connecticut Blue Devils – #1 Ohio State Buckeyes (South/Lexington, G.Johnson/Bonner)
Es ist die erste Partie des Tages in der ein #16-Seed auf die Nummer #1 trifft. Noch nie seit Einführung des Formates 1985 hat ein #16-Seed ein Spiel gewonnen.

Ohio State wird als einer der ganz großen Favoriten auf den Titel gehandelt und dies vorallem wegen C #20 Greg Oden. Allenthalben wird spekuliert dass der Freshman nach der Saison in die NBA-Draft gilt. Das Zeug einer der ersten drei Picks zu werden hat er. Ein sehr stämmiger Spieler der mindestens zehn Jahre älter aussieht, als er ist. Seine präsenz unterm Korb zieht die Abwehrspieler vom Kreis weg und eröffnet den Buckeyes als zweite Scoring-Option Dreier.

Central Connecticut State spielt die Underdog-Karte aus. Vor Abfahrt nach Lexington hat jeder Spieler vom Uni-Direktor einen Stein in die hand gedrückt bekommen, in Anlehnung an David gegen Goliath. Die Blue Devils hatten zwar eine sehr dominante Saison in der NEC, aber die Conference gilt als eher grottig und man muß fürchten, dass es eine furchtbare Klatsche gibt.

0h20 #8 Marquette Golden Eagles – #9 Michigan State Spartans (East/Winston-Salem, Enberg/Bilas)
Die Story des Spiels ist das Aufeinandertreffen von Golden Eagles-Coach Tom Crean gegen seinen Lehrmeister und Vermieter Tom Izzo. Es kann ein durchaus knackiges Spiel werden

Marquette bietet ausgehend von seinen drei Guards #1 Dominic James, #22 Jerel McNeal und #23 Wesley Matthews salzstangen-kompatibles Highscoring-Basketball. Allerdings ist die Abhängigkeit von den Dreien so groß, dass die Mannschaft sehr empfindlich auf Formkrisen der Drei reagiert. McNeal hat sich zudem am Daumen verletzt und wird in der Partie heute fehlen. An guten Tagen können sie alles schlagen, an schlechten Tagen gegen alle verlieren.

Tom Izzo hat aus den Spartans ein Team gemacht, dass den Namen verdient: sehr physisches Team das von seiner Defense lebt. Läßt immer Vollgas spielen, will immer Intensität sehen. Wenn die Mannschaft das durchexerzieren kann, können die Spartans für heiteres Favoritensterben sorgen. Topscorer ist #11 Drew Neitzel. neben ihm hat nur noch #2 Raymar Morgan im Schnitt mehr als 10 Punkte pro Spiel gemacht. Die Spartans dürfen sich nicht auf ein Highscoring-Game einlassen.

0h25 #2 UCLA Bruins – #15 Weber State Wildcats (West/Sacramento, J.Brown/Elmore)
Tendeziell eine Partie die für längere Pinkelpausen geeignet ist:
Die UCLA Bruins sind für mich aufgrund ihrer Defense und ihrer Konstanz eine der Topfavoriten für das Turnier. Sie konzentrieren sich erst einmal dadrauf das Spiel des Gegners zu zerstören, den Gegner am Boden zu ziehen und wenn sie dann das Niveau erfolgreich runtergebracht haben, machen sie den Sack zu. Unterm Brett machen sie alles dicht, am Brett wird häufig zu zweit geblockt und am Kreis gelingt es kaum den Gegner einzudringen. UCLA braucht Low-Scoring-Games, denn ihre Offense ist schwach: sie haben keine Präsenz unterm Brett und haben eine schlechte Ausbeute an Freiwürfen. Die einzigen akuten Bedenken sind derzeit die zwei Niederlagen zuletzt, mit denen UCLA einen Topseed verspielt hat.

Lowscoring Games sind auch im Interesse der Weber State Wildcats aus Ogden in Utah, bei denen man eher in Sachen Schwächen als Stärken fündig wird: zuviele Turnovers, schlechte Freiwürfe, keine Defense unterm Brett, einseitige Ausrichtung auf ihren Topscorer David Patten.

Die 2h30-Spiele

2h30 #3 Pittsburgh Panthers – #14 Wright State Raiders (West/Buffalo, Harlan/Wetzel)
Auch keine phantasieanregende Partie.
Pittsburgh muss noch seine Wunden aus dem Big East-Championship Game gegen Georgetown lecken (23-Punkte-Niederlage). Die Panthers brauchen ihre Defense um im Spiel zu bleiben, eine sehr konservative Manndeckung die einfach nur den Gegner schlechte Würfe nehmen lässt.

Die Offense von Wright State ist völlig auf ihren Topscorer G #5 DaShaun Wood zugeschnitten, der in diesem Jahr seine Jersey-Nummer von #1 auf #5 wechselte um nicht immer als “Nr. 1” im Team dazustehen.

2h30 #8 Brigham Young Cougars – #9 Xavier Musketeers (South/Lexington, G.Johnson/Bonner)
Eines der interesanteren Matchups zweier Teams denen Überraschungspotential zugetraut wird.

Über die Mormonenuni von BYU wird immer viel diskutiert, zuletzt in der NY Times. Weil Mormonen häufig während ihres Studium zwei Jahre lang auf Mission gehen, sind die Spieler von BYU bis zu sechs Jahre älter als ihre Gegner, manchmal schon verheiratet und mit Kind. Das sorgt mitunter für taktisches Verständnis als bei den jungen, unerfahrenen Gegnern. Die Cougars wollen und brauchen ein schnelles Spiel mit viel Bewegung in der Offense und vielen Pässen, garniert mit treffsicheren Dreiern. Das Spiel wird für BYU nur über die Offense zu gewinnen sein, denn in der Defense kriegen sie zuwenig Druck auf den Gegner ausgeübt.

Xavier ist recht ähnlich strukturiert: bewegliche Offense mit vielen Dreiern von Stanley Burrell. Vorteil von Xavier ist der tiefere Kader und die bessere Defense bei der Spielmacher Drew Lavender und Burrell Druck auf den ballführenden Spieler ausüben.

2h40 #1 North Carolina Tar Heels – #16 Eastern Kentucky Colonels (East/Winston-Salem, Enberg/Bilas)
Auch hier gilt die Konstellation #16-Seed gegen #1-Seed: noch nie ein Sieg für den #16-Seed.

UNC wird ebenfalls als Topfavorit des Turniers gehandelt. Coach Roy Williams gehört auch zu jenen Coaches deren name für ein Spielsystem steht:
1./ Geschwindigkeit
2./ Geschwindigkeit
3./ Geschwindigkeit
Kein Team hat soviele Posessions im Spiel wie UNC. Keine Mannschaft macht soviel Druck um unterm eigenen Korb an den Rebound zu kommen und dann schnell auf Angriff umzuschalten. Sobald sie in Ballbesitz kommen, kennen sie nur eine Richtung: den Korb. Sie sind dummerweise auch noch überaus effizient mit 1,17 Punkten pro Ballbesitz, viertbester Wert im Lande.

Erleichter wird diese Spielweise durch einen extrem tiefen Kader. Coach Williams lässt teilweise 12 Spieler pro Spiel durchrotieren und macht so den Gegner mürbe, der dann spätestens in der zweiten Halbzeit kraftlos zusammenbricht.

Eastern Kentucky wird null Chancen gegeben, da ihre Defense zu schlecht ist. Der klitzeklitzeklitzekleine Spalt der vielleicht die Tür zur nächsten Runde öffnet, sind die Dreier. Aber die müssen sitzen, denn wenn die Bälle daneben gehen, hat sie UNC binnen drei Sekunden auf die andere Seite des Spielfeldes gebracht und versenkt.

2h45 #7 Indiana Hoosiers – #10 Gonzaga Bulldogs (West/Sacramento, J.Brown/Elmore)
Interessantes Matchup von zwei namhaften Mannschaften. Indiana steht immer noch latent im Zeichen des geschassten Bob Knight. Das Spiel der Hoosiers basiert auf: Defense und Dreier durch Roderick Wilmont, AJ Ratcliff und Armon Bassett.

Gonzaga ist der archetypische Underdog. Spielen irgendwo in den Wäldern von Washington und hat einen leicht spleenigen Ruf. Die Conference ist schwach, aber das scheint den Bulldogs nicht zu schaden, die eigentlich eher regelmäßig ihr Coming Out in der March Madness feiern. Das Team ist aber diese Saison aufgrund des Umbruches durch Spielerabwanderungen schwer einzuschätzen. Es ist wohl beim schnellen, guardlastigen Spiel der Bulldogs geblieben. Schwer einzuschätzen: wie groß ist der Wille das Spiel gegen Indiana unbedingt zu gewinnen, weil es in Rudne 2 wohl dann gegen UCLA und die Revanche für 2006 geht?

Donnerstag, 15.3.2007

9h30 – 16h00 Wintersport live, ARD+EUROSPORT
12h30 Super-G/Damen, ARD+EURO
13h45 Biathlon: 10km/Herren, ARD+EURO

17h00 – 5h00 College Basketball, March Madness: 1st Round, NASN live
(Whl: Fr 12h30 in viereinhalbstündiger Zusammenfassung)
17h: Boston College Eagles – Texas Tech Red Riders
19h30: Washington State Cougars – Oral Roberts Golden Eagles
22h00: Vanderbilt Commodores – George Washington Colonials
24h00: Marquette Golden Eagles – Michigan State Spartans
2h30: Indiana Hoosieres – Gonzaga Bulldogs

19h00 Tennis, WTA-Tour aus Indian Wells, Viertelfinale, EUROSPORT live

19h30 UEFAcup: Schachtjor Donezk – FC Sevilla, Achtelfinale/Rückspiel, BÄH live
Hinspiel 2:2. Komentator: Thoma Herrmann

19h15 – 20h00 F1 Preview, PREMIERE Tape

22h00 UEFAcup: Benfica – Paris St.Germain, Achtelfinale/Rückspiel, BÄH live
Hinspiel 1:2. Kommentator: Uwe Morawe

24h00 F1 aus Melbourne: 1tes Freies Training, PREMIERE live
(Whl PREM 2h30, 5h45, Fr 8h40, 12h50, 22h) PREM mit Vorberichten ab 23h45 mit Moderator Peter Lauterbach statt Maren Braun. Lauterbachersatz in der Boxengasse: Simon Südel der bei den Daytona 500 einen guten Eindruck hinterließ. Neu: Übertragung in 16:9
BÄH zeigt die beiden Freien Training-Sessions als zweistündiges Tape am Freitag ab 13h und 20h

4h00 F1 aus Melbourne: 2tes Freies Training, PREMIERE live
(Whl PREM Fr 7h10, 10h05, 14h15, 17h50, 23h25) PREM mit Vorberichten ab 3h55.

Vorschau auf morgen

9h30 NHL: Carolina Hurricanes – NJ Devils, NASN Tape
13h00 Fußball: UEFAcup-Auslosung Viertfinale, PREMIERE+EUROSPORT2 live
17h00 – 5h00 College Basketball: March Madness, 1te Runde, NASN live
17h15 Skispringen, ZDF+EUROSPORT live
18h00 Zweite Liga mit 1860–Augsburg, KSC–RW Essen und Koblenz–Jena, ARENA live
19h00–20h45 Tennis, WTA-Tour, Halbfinale 1, EUROSPORT live
19h30 DEL, Playoffs: Mannheim – Frankfurt, Viertelfinale
20h30 Bundesliga: Hertha BSC – Cottbus, ARENA live
22h00 Tennis, WTA-Tour, Halbfinale 2, EUROSPORT live
24h00 NBA: Toronto – Houston, PREMIERE live
1h00 F1 aus Melbourne: 3tes Freies Training, PREMIERE live (RTL Tape ab 3h)
4h00 F1 aus Melbourne: Qualifying, PREMIERE+RTL live

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Kleiner Lesetipp: Interview mit Thomas Doll in der ZEIT
    http://www.zeit.de/2007/12/Interview-Thomas-Doll

  3. endlich mal ein aufhänger, um ein spiel zu schauen …

    religion ist ja privatsache … aber wenn die cougars die “oralen” weghauen , hab ich nichts dagegen …

  4. Cougars? Please..

    Kornheiser hat ein back-to-back, schönes Beispiel für Bracketologen:

    http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/graphic/2007/03/12/GR2007031200023.html

    Wie komm ich nur auf Oregon und Tennessee in den Final Four? Weird…

  5. Hatte übrigens einen ähnlichen Moment wie den anfangs beschriebenen.

    März 2002: Indiana Upset gegen Duke 74:73. Basketball mit solch einer Emotion war mir zuvor unbekannt. In der Washingtoner Metro wurde ich am Tag danach vier Mal von Fremden gefragt, ob ich das Spiel gesehen hätte. Einfach unglaublich!

  6. Okay, okay, kucken wir mal rein in die March Madness, aber es gibt zur Zeit keinen schöneren Mannschaftssport als Suns vs. Mavericks. Ich weiß nicht, wie man das Spiel von heute nacht noch steigern soll. Ein besseres Basketballmatch hab ich noch nicht gesehen, dabei sind wir noch gar nicht in den Playoffs.
    Und Premiere hat’s wieder verpasst!

  7. Spätestens jetzt ist klar dass Stanford nichts im 65er Feld zu suchen hat..ich frage mich allerdings wieso CBS die ganze Zeit bei dem Spiel bleibt, würde mich sehr wundern wenn das noch eine spannende Angelegenheit wird.

  8. Anderer kleiner Lesetyp: Oliver Fritsch, Gründer und Leiter von “indirekter-freistoss” im Interview mit dem Gladbach-Fanzine “Seitenwahl” u.a. über die mangelnde Kompetenz des deutschen Sport-Journalismus, über Blogs und Foren.
    http://www.seitenwahl.de/content/view/577/170/

  9. Der Torwart des FC Sevilla macht das 2:2 in der 90. Minute – Verlängerung in Donezk, Sevilla schien schon ausgeschieden.

  10. und des 1-0 von Matuzalem per Hacke im vorwärtsfallen WIE GEIL IS DAS DENN ^^