Überraschung: Schjönberg wech

Keine 24h nach Inthronisierung von Klaus Toppmöller als Sportkompetenz, erklärt der bisherige Sportdirektor Michael Schjönberg seinen Rücktritt. Aus der dünnen Pressemitteilung des Weltmeistervereins FCKs:

Der 1.FC Kaiserslautern und Michael Schjönberg gehen ab sofort getrennte Wege.

Michael Schjönberg: “Ich räume meinen Posten als Sportdirektor, denn der Verein braucht in der schwierigen Phase endlich Ruhe. Ich wünsche dem FCK eine erfolgreiche sportliche Zukunft!”

Vorstandsvorsitzender Erwin Göbel: “Wir danken Michael Schjönberg für die gute Zusammenarbeit in einer sportlich schwierigen Zeit für den FCK. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute!”

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Wieso war das klar? *s*Man gibt sich also tatsächlich in die Hände eines Klaus T. Da nützt dann auch das Taditionsgejammer nix mehr.

  3. Bin gespannt, ob und wann die FCK-Fans hier wieder in Massen auftauchen und sich über die Nachrichtengebung beschweren. Oder richten die diesmal ihr Gejammer und ihr Inferioritätsgedeöns an andere Klagemauern?

  4. Ich hab gestern abend mir einige aktuelle Threads im FCK-Forum durchgelesen.

    Scary shit.

    Paralleluniversum.

  5. Aber für Toppmöller gilt doch das gleiche wie für Wolf: “Das ist ein alter Pfälzer. Der versteht den FCK.”

    Regional denken, regional spielen ist da wohl das Motto.

  6. “Eingleisige Regionalliga, wir kommen!”

  7. Regional denken, regional spielen ist da wohl das Motto.

    Hih, schön.
    Ist das eigentlich ein schönes gefühl für dich, wenn sich ein Verein noch dilettantischer anstellt als dein FC? ;-)

    @dogfoof
    Heißt das etwa wirklich, dass die Fans sich über die Situation gestern gefreut haben? Das nenne ich mal blauäugig.

    Werden schon Wetten darauf angenommen, wie lange sich Rekdal das noch antut oder wann er gefeuert wird?

  8. hilti: Eigentlich erstaunt es mehr, als das es freut.

  9. Gegen Schjönberg gibt es seit dem Sommer den – mit Verlaub – geballten Hass. Und mit dem jetzigen Saisonverlauf haben natürlich die Gegner von Schjönberg Oberwasser ohne Ende.

    Auf der einen Seite der verhasste Schjönberg, auf der anderen Seite ein “Pfälzer Bub”. Klare Frontenstellung. Den meisten im FCK-Forum war/ist es wurscht wie, Hauptsache Toppmöller wird eingebunden.

    Schlüsselkriterien: Pfälzer und unentgeltlich

    Die Leute sind erstaunlich schmerzfrei was das Prozedere hinter den Kulissen anging.

    Das was gerade beim FCK abläuft, ist Idiotie hoch drei. Ich kann die Arbeit von Rekdal und Schjönberg nicht beurteilen. Da bin ich zu weit weg. Wenn sie nicht für gut gehalten will, dann steht es dem FCK frei, per Entlassung die Entscheidungen zu fällen. Kann machen. Passiert auch anderen Ortes. Ob man Toppmöller fachlich für den richtigen Mann hält, da kann man unterschiedliche Meinung sein. Das ist aber auch noch okay.

    Widerlich wird es aber bei den Details. Die Art und Weise wie Toppmöller sich in Interviews selbst ins Gespräch gebracht hat, zeugt von Dummheit, Schamlosigkeit oder eiskaltem Kalkül. Wie er dabei die Chance nutzt sich ungefragt gegen den Vorstand zu positionieren (“Göbel hat mich im Sommer nicht gewollt”) und gleichzeitig in Retterpose zu werfen (“Angebot in der Türkei ausgeschlagen”), ist das klebrigste was ich in den letzten Jahren Bundesliga erlebt habe.

    Es steht natürlich Toppmöller zu, zu helfen. Dies aber via Medien als Elefant im Porzellanladen zu machen, disqualifiziert den Mann eigentlich.

    Nach der Maximalforderung von Toppmöller (“alle sportliche Kompetenzen”) war es allen Beteiligten klar, dass es nicht mit Schjönberg gehen würde. Anstatt Schjönberg nach diesem Mißtrauensvotum zu feuern, daddelte man zwei Wochen rum, sorgte für Feuer im Verein und nahm man am Ende den schmerzfreieren Weg Toppmöller zu installieren und auf Konfrontation zu warten. Toppmöller wird damit über die Bande zusätzlich auch noch vom Aufsichtsrat als Waffe gegen den Vorstand benützt. Und das ein Aufsichtsrat nun den Sportdirektorsposten macht, spricht Bände für das Vorgehen von bestimmten Teilen des Vereins. Aber das ist ja wumpe. Alles Pfälzer, alles unentgeltlich, alles Weltmeister (“Ich habe 10 bis 15 Geburtstage bei Fritz Walter im engsten Kreis erlebt” O-Ton Toppmöller).

    Das ist einfach nur noch dreckig, auch gerade einem Schjönberg gegenüber, der schon mal sein Schienenbein für den FCK hingehalten hat.

    Wenn jetzt Toppmöller oder FCK-Fans mit irgendwelchen hehren Werten wie “Anstand” oder moralischer Überlegenheit dank 1954 kommen, kann ich nur noch auf den Monitor kotzen.

    Das beste ist, dass die Leute in der Wagenburg Kaiserslautern gar nicht merken, wie isoliert sie dastehen. Ein Spruch wie “Das ist ein Hilferuf für ganz Deutschland, dem Traditionsverein FCK zu helfen.” (FAZ), macht deutlich dass die Jungs noch nicht ihren aktuellen Stellwert realisiert haben.

  10. ich verfolge diese ganze lautern-chose mangels interesse nur peripher, aber was mir immer wieder aufstößt, ist die vorstellung toppmüllers in fast sämtlichen artikeln: “toppmöller, der in 204 spielen für den fck 108 tore geschossen hat,…”. so auch im verlinkten faz-artikel. was soll das? soll das irgendeine art der qualifikation für einen posten im management darstellen?
    wenn man nur darstellen wollte, daß toppmüller sich dem verein verbunden ist, reichte doch ein übliches “der von 19xx bis 19xx für lautern spielte”.

  11. Argh, sorry für die Tippfehler. Ich hätte vorher Korrektur lesen sollen.

    @Stefan
    Hm, nachvollziehbar. Und die Freude über einen Aufstiegskonkurenten weniger ist sicher auch getrübt.

    @dogfood
    Oh Mann, aber wieso wundere ich mich seit dem letzten Auftritt der FCK-Fans hier und dem offenen Brief an Hopp noch darüber.

    Was ich mich noch Frage, steckt hinter dem Schlüsselkriterium “Pfälzer Jung” oder allgemeiner “einer aus der Region” der Wunsch/die Sehnsucht nach “einem von uns”?

    Sowas ähnliches gab es schon mir Uwe Seeler in Hamburg und gibt es noch mit Wolfgang Overath in Köln. Was ja nicht so richtig klappt.

    Oder ist es einfach nur die Sehnsucht nach einem starken Mann? Wofür sich ein altes Idol, das von aktuellen Vereinsquerelen unbelastet ist, sich aus Sicht der Fans am besten eignet.

  12. Helft mir mal bitte weiter (ich arbeite nur im Non-Profit-Bereich):
    Ist es eigentlich Usus, einen Aufsichtsrat mit (allen) Kompetenzen in einem (bestimmten) operativen Berich auszustatten?

  13. …obwohl es aus Sicht des Aufsichtsrats ausgegangen ist: Man holt “unentgeltlich” einen AR mit Sportchef-Allmacht und der mit langjährigem Vertrag ausgestattete Sportdirektor, den man loswerden will, tritt “von sich aus” zurück. Ein Rausschmiss wäre seeeehr viel teurer geworden…

    Respekt für Schjönberg’s Konsequenz (womit er sich mehr als “echter” FCKer erweist als alle anderen handelnden Personen), aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er hier kampflos und “umsonst” das Feld räumt (was ja normalerweise gleichbedeutend mit einem Rücktritt vom Vertrag ist).

    Klar, man kann über seine Befähigung für einen Sportdirektor-Job (und das bisher in Lautern Geleistete) sicher streiten, aber er hat nun mal die Verantwortung und einen Vertrag bekommen (von wem eigentlich?), und da würde ich – wenn ich so hinterrücks massakriert worden wäre – nicht “einfach so” das Feld räumen.

    Normalerweise MUSS er sich diesen “Rücktritt”, wie er nach aussen verkauft wird, mit einer anständigen Abfindung versüssen lassen, sonst wäre er ja bekloppt…

  14. soll heissen:
    “…obwohl es aus Sicht des Aufsichtsrats PERFEKT ausgegangen ist:”

  15. na, wenn man da nicht bald auch einen neuen Trainer braucht. Toppi wird sich kaum aus den sportlichen Entscheidungen raushalten, und das macht Rekdal wohl nicht lange mit. Wäre zumindest meine Einschätzung. Denn die Art wie Toppi installiert worden ist, kann auch Rekdal nicht gefallen haben.

    Wenn das ganze wirklich nur so aufgezogen wurde, um sich “billig” von Schjönberg trennen zu können, dann ist das einfach nur armselig. Was macht der FCK denn, wenn auch Rekdal hinschmeisst ? Toppi for coach ?

    Es ist, wie Kai gesagt hat. Wenn man mit der Leistung von Schjönberg/Rekdal unzufrieden war, hätte man sie ganz regulär aus ihren Verträgen entlassen können, und kein Hahn hätte danach gekräht. Trainerentlassungen kommen schliesslich überall vor.

    Aber diese Kaiserslauterner Version der Dolchstosslegende war wirklich nicht rühmlich.

  16. Man kann Schönberg doch nur vorwerfen, dass er den Job überhaupt angenommen hat. Bei dem finaziellen Rahmen der ihm mit auf den Weg gegeben wurde wäre alles andere als die jetztige Situation als Wunder zu bezeichnen gewesen.
    Ich hätt da noch einen Tip für den Trainerposten.
    Ottmar Walter. Der ist Pfälzer und WELTMEISTER. Wenn das als Qualifikation nicht reicht.

  17. Das Paralleluniversum “alles außer Sachlichkeit”, Mr. Wichtig Autor ist wieder am Werk.
    Scary shit find ich nur hier, bleib doch bei den TV Terminen, das reich aus

  18. oha. Anscheinend sind im “Ländle” nicht nur der FCK und der gesunde Menschenverstand, sondern auch die deutsche Sprache akut existenzgefährdet.

    scary shit indeed…

  19. Mehr Sachlichkeit als das Zitat einer Presse-Erklärung kann man wohl kaum erwarten. Oder gilt “Inthronisierung” in der Pfalz schon als Provokation?

  20. Ich hab da grad mal reingeguckt ins FCK-Forum. Die sind ja noch messiasgläubiger als manche von uns. Kein Wunder, dass die in der Tabelle hinter uns stehen. ;-)

  21. Sehr schön auch dieser Abschnitt im Wikipedia-Beitrag über den FCK (der natürlich ganz sicher nicht von irgendwelchen Fans geschrieben wurde):

    “In den letzten Jahren hat sich eine große Rivalität zu den Fans des 1. FSV Mainz 05 entwickelt, da die Mainzer Fanszene bis 2001 sehr klein und gering präsent war, jedoch danach immer mehr Zuwachs bekam, unter anderem durch die plötzlichen Erfolge in der 2. Bundesliga 2002 und 2003, sowie den folgenden Aufstieg 2004. Dies steht im Gegensatz zur Fankultur in der Pfalz, wo Tradition und Treue als sehr wichtig betrachtet werden. Die Mainzer Anhänger werden von Kaiserslautern-Fans oft als “Modefans” bezeichnet.”

  22. Mal salomonisch gesagt: Toppmöller passt zu Lautern.

    Das kann jeder interpretieren, wie er/sie will. :-))