Last Minute Kicker

Eine Frage des Abwägens: das Bayern-Freundschaftsspiel im DSF sehen (aus Chicago: Bayern – ManU) oder die dBox mit zur Freundin schleppen und Copa-America-Finale schauen?

Das UIcup-Gekicke zeigt welch erbärmlichen Kick es in der derzeitigen Phase der Vorbereitungen zu sehen gibt, daher war gestern abend Argentinien – Brasilien angesagt, Finale der Lateinamerika-Meisterschaften Copa America.

Es war ein elendiges Spiel. Nur die argentinische B-Elf mühte sich, mit recht spärlichen Mitteln, in den gegnerischen Strafraum zu kommen. Bei den Brasilianer muss man gar von C-Elf sprechen, die da 88Minuten Arbeitsverweigerung betrieb.

Entsprechend lau war die Stimmung im peruanischen Stadion. Verglichen mit dem Spektakel vor Wochen bei der EM, war das sportlich und atmosphärisch eine Trauerveranstaltung.

Die Argentiniern konnten Esprit für keine fünf Cents zusammenkratzen, immer wieder wurde versucht den Ball durch die Mitte in den Strafraum reinzutragen, obwohl die Gelb-Blauen schamlos ihre alte Schwäche zeigten und bei hohen Bällen in Panik und Hektik ausbrachen und Torwart Julio Cesar umherirrte.…

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Tour-Tag 17: Adieu Alpen

oder: Der Rache des Lance Armstrongs. Eine Nachbetrachtung

Es gab bei der gestrigen Etappe, die letzte Bergetappe, ein Ereignis, dass die französischen Reporter erregte, aber, wie ich später feststellte, bei EUROSPORT und in der ARD-Radioberichterstattung keine Rolle spielte, obwohl die Konsequenzen weitreichend sein könnten.

Armstrong war heuer mit Helfer Floyd Landis vorne zugegen. Bei der Fahrt auf den letzten Berg, dem Col de la Croix Fry, 6km vor dem Ziel, beschleunigte man vorne das Tempo, es kam zu einem Ausscheidungsfahren und es blieben nur noch fünf Mann vorne, u.a. Armstrong, Landis, Ullrich und Klöden.

Bei der Abfahrt attackierte dann Landis und fuhr den anderen davon. Ullrich setzte kurze Zeit hinterher und holte Landis ein. Armstrong fuhr sofort hinterher und als er Ullrich einholte, gab es bei 90kmh einen erregten verbalen Disput zwischen Armstrong und Ullrich.…

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Ende einer Titans-Ära

Oder schlichtweg verpokert? Es begann damit, dass Titans-Runningback Eddie George das Vertragsangebot (vulgo: das neue Salär) nicht akzeptierte und erklärte er wolle die “Free Agency”, also den Transfermarkt, ausloten. Es wurde hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass George es nicht ernst meinen würde, sondern nur mehr Geld haben wollte. Andere sprachen davon, dass das Angebot etwas arg unverschämt von den Titans strukturiert war und man den Abgang von George provozieren wollte.

Die Titans liessen sich nicht auf ein Pokern ein und präsentierten heute binnen zwei Tage einen Nachfolger und entliessen Eddie George. Antowain Smith heißt der Nachfolger, jener Mann, der von den Bills zu den Patriots wanderte und dessen Vertrag dort nicht verlängert wurde.

Eddie George ist für die Titans nicht irgendein RB.…

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Bundestrainer Holger Klinshoff

Teamchef mit Bundestrainer, zwei Mann, wer bietet mehr, wer bietet mehr… wer bietet mehr? Drei? Höre ich drei? Drei? Drei Mann! Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten, der Zuschlag geht an den DFB.

Es liegt in der Logik der Dinge, nach einer Doppelspitze beim DFB nun eine Triplett als Spitze in der Nationalmannschaft zu installieren (und ich erwarte nicht weniger als vier Mannschaftskapitäne. Vor jedem Protest beim Schiri, tagt erst mal der Kapitänsausschuss).

Offen gesagt, wenn Matthäus und Schäfer verhindert werden, ist mir alles recht…

Die Zeitungen plaudern es heute unisono aus, die Beteiligten geben derart staatsmännische Statements ab, dass die Lösung besiegelt zu sein scheint. Die DPA kann heute in der Süddeutsche Zeitung sehr detailliert die Lösung beschreiben.

Jürgen Klinsmann in einer Völleresken-Rolle als Teamchef, Holger Osieck macht den Skibbe (Trainer) und Oliver Bierhoff den Manager (wobei gerüchteweise auch Rangnick als Alternative zu Osieck gehandelt wird).…

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Tour-Tag 16: Alle böse.

Auch das Einzelzeitfahren am 16ten Tag der Tour konnte ich nur via (französischem) Radio verfolgen, also mea culpa, sollte einige Details nicht stimmen.

Das Einzelzeitfahren war mit knapp 900.000 Zuschauer entlang der 15km ein Riesenspektakel und vermutlich “too much”. Auffällig war, dass danach jeder irgendwie sauer war.

Alle sind sauer über Lance Armstrong, der, den Rundfunkreportern zufolge, von den Organisatoren bevorzugte Behandlung bekommen hat und als einziger über eine Motorrad-Karawane verfügte, die ihm den Weg durch die Zuschauermassen freischaufelten.

Lance Armstrong ist sauer. Denn der deutsche Fan hat sein häßliches Gesicht gezeigt und sich indiskutabel benommen: Transparente wie “Fuck Armstrong”, verbale Beschimpfungen und wilde Grimassen geschnitten. Es ist der “Michael-Schumacher-Effekt“, wenn tumbe Deutsche, angelockt durch Hype, Medien und Werbung, plötzlich eine Sportart für sich entdecken.…

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