BVB: Von Dementis und DFL-Lizenz

Der BVB bzw. Dr. Gerd Niebaum lässt nun auf der BVB-Homepage höchst selbst dementieren.

Der Brief von Donnerstag, 7. Oktober, hat dem BVB nie vorgelegen. Diesen Brief hat Florian Homm gegenüber uns und gegenüber den Medien als Fälschung bezeichnet. Wie und warum der Brief zur Süddeutschen Zeitung gelangte, weiß ich nicht.

Mir scheint Niebaum bringt da einiges durcheinander. Das heute gezeigte FAX der SZ datiert vom 8ten und besitzt die Unterschrift von Dr. Niebaum. Die Donnerstags-Version befindet sich auch im Besitz der SZ.

Zum FAX vom Freitag erklärt Niebaum:

Der Brief von Freitag, 8. Oktober, der offensichtlich nicht identisch mit dem vom Vortag ist und der heute in der Süddeutschen Zeitung abgedruckt ist, wurde unter Zeitdruck vor der Bilanzpressekonferenz von Michael Meier und mir unterzeichnet. Ich habe diesen Brief als “Goodwill-Erklärung” verstanden, um die Kapitalerhöhung nicht zu gefährden und um Schaden von Borussia Dortmund abzuwenden.

Abgesehen davon, dass die heutige SZ-Version augenscheinlich eher die Freitags- und nicht die Donnerstags-Version ist: wie sehr muss beim BVB finanziell die Kacke am dampfen sein, wenn so ein Schrieb in aller Eile kurz vor der Bilanzpressekonferenz noch durchgezogen wird?

Unterdessen legt der KICKER nach. Rainer Franzke und Thomas Hennecke beschäftigen sich mit der Frage der DFL-Lizenz.

Demnach gab es von Mitarbeitern der DFL im Sommer die dringende Empfehlung dem BVB die DFL-Lizenz zu verweigern. Der DFL-Vorstand lehnte die Empfehlung ab, weil die Lizenzvergabe auf Basis der Liquidität und nicht auf Basis des Vermögens (bzw. hier: der Verschuldung) zu erfolgen hat. Im Falle einer Verweigerung hätte der BVB vor Gericht ziehen können und die DFL auseinandergenommen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. ob homm mit seinem investment finanziell große erfolge erzielen wird, also, ich bezweifle das. gerade der verweis auf andere börsennotierte vereine ist ziemlich hanebüchen (“manchester united ist 20x soviel wert” usf). aber wie er sich hier des problems niebaum entledigt hat, das finde ich schon ziemlich genial.

    http://wilhelmraspe.antville.org/stories/944799/

    zumal er angeblich auf einem teil der vereinbarungen auch nicht mehr beharren will:

    http://www.f23.parsimony.net/forum50498/messages/144175.htm

    was meier angeht: ich bin nicht sicher, ob man die verantwortlichkeiten so klar trennen kann. wenn niebaum über die fax-geschichte stürzt (was wahrscheinlich ist), dann ist das ja nur der anlass, nicht die ursache.
    und zu den ursachen, speziell zu den bilanztricks wird diplomkaufmann meier beigetragen haben. ist natürlich nur eine einschätzung von außen. zudem war meier nie mehr als der adlatus niebaums. populär ist er auch nicht, oder sehe ich das falsch ? wenn niebaum geht, wird auch er nur schwer zu halten sein.

  3. Das ist das Putzige an diesem Schreiben vom FAX und das erklärt auch einige merkwürdige “Um-die-Ecke”-Formulierungen: Da werden die Grenzen der DFL-Satzungen und des Aktienrechtes ausgelotet und gedehnt.

    Daher kann Homm gar keine Plätze im Beirat fordern.

    Interessant ist, dass Homm sich anscheinend inzwischen von Niebaum absetzt.