Es wird weiter gewettet

Auch wenn der DFB weiterhin nach dem Motto verfährt “Klappe zu, Affe tot”, wird immer noch über eine vermeidliche Schiebung des Spiels Oberhausen – Aue und manipulierte Sportwetten diskutiert.

Auffalllend leise zum Thema ist der größte Wettanbieter Oddset, ein Ableger der hiesigen öffentlich-rechtlichen Lotto-Gesellschaften. Dass nun Oddset und DFB sich so defensiv mit der Materie auseinandersetzen, wird inzwischen nicht mehr für Zufall gehalten. Oddset und DFB haben keine Lust den Fußballsport anzuschwärzen und beide sind durch einen Sponsoringvertrag für die WM 2006 friedlich und (geld-)segensreich miteinander verbunden.

Der Tagesspiegel hat in der Dienstagsausgabe einige Statements des Oddset-Marketingleiters. Die Krönung: “Bei Aue gegen Oberhausen haben wir keine Besonderheiten festgestellt.

Also nix los? Wie kommt es das alle bishin zum Brachenriesen Intertops von Manipulationen und Merkwürdigkeiten zu berichten weiß, nicht aber Oddset? Die Antwort gibt Oddset möglicherweise selber. An anderer Stelle wird im Artikel erklärt, das Oddset nur Wetten bis 500,– EUR annimmt. Kleingeld, es sind sechsstellige Summen gewettet worden. Womit Oddset als Weißwäscher gegen den Manipulationsverdacht wegfällt.

Der Tagesspiegel hat im gleichen Artikel auch einen Buchmacher des Berliner Wettbüro “Goldesel” interviewt, der ein bißchen mehr über das Netzwerk der Wetter und Wettbüros erzählt.

Unterm Strich: auch bei ihm gab es verblüffend hohe Wettein- und umsätze beim RWO-Spiel.

Nur der DFB will nix von alledem wissen… Unterdessen will auch die DFL vortasten, was in Zusammenarbeit mit privaten Wettanbietern an Untersuchung machbar ist.

So sehr ich mir mehr Aktionismus vom DFB wünschen würde, frage ich mich, was für Mittel er denn zur Aufklärung hätte. Der einzige Schlüssel wären Ermittlungen im Umfeld des Eigentorschützen und des Elfmeter-Verursachers. Mögliche Ansätze wären Kontenbewegungen und Observierungen. Es macht also Sinn die Geschichte in der Öffentlichekeit ruhen zu lassen, um Verdächtige in Sicherheit wiegen zu lassen. Vielleicht hören wir demnächst doch wieder was von RWO – Aue…

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp