Buttons moralischer Ausritt

Sensationswechsel in der Formel 1: Jenson Button wechselt nach der Saison von BAR zu BMW-Williams (wo er auf Mark Webber trifft).

Damit hat keiner gerechnet, denn man wähnte Freund Hasenzahn noch 1 Jahr unter Vertrag und Britannias große Fahrerhoffnung tat keinen Schritt ohne verbal mit BAR zu kuscheln und gar die Perspektive auf Vertragsverlängerung 2006 zu stellen.

Wo viel Geld, da auch viel geistige Flexibilität. Buttons Manager soll angeblich im Vertragswerk mit BAR eine Lücke gefunden haben (angeblich verfiel die Option auf 2005, weil BAR den Vertrag mit Motorenlieferant Honda zu spät unterzeichnete) und flugs bei den zahlungskräftigen BMW-Williams gefragt haben, ob man den noch einige Schippen Kohle drauflegen könnte.

David Richards, als eiskalter Rasierer von Jacques Villeneuve bekannt, kommt gar nicht aus dem Kotzen raus und droht Button mit allerlei Unbill, um wenigstens eine “Ablösesumme” von Williams zu bekommen.…

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Freispruch mit geballter Faust

Gestern tagte die FA, der englische Fußballverband wegen ihres “Sex-Skandals” (Kurzfassung: Nationaltrainer Eriksson und Verbandspräsident Palios schliefen mit einer Verbandssekretärin, was der Verband anfangs dementierte und später versuchte teilweise zu verdecken, indem Medien Details über das Techtelmechtel mit Eriksson angeboten wurden, wenn Palios rausgehalten werden würde).

Konsequenz: so gut wie keine. Eriksson bekommt einen lauwarmen Freispruch. Ihm ist in der Sache nichts vorzuwerfen. Das Verhältnis ist nicht relevant und er veranlaßte keine Dementis, bzw. führte den Verband nicht hinters Licht.

Dennoch bleibt ein Nachgeschmack, da anscheinend die Mehrheit der FA-Aufsichtsratsmitglieder gehofft hatten den sportlich umstrittenen Eriksson mit dieser Geschichte kostengünstig loszuwerden. Wohl nur die Warnung der Rechtsabteilung, dass Eriksson mit 20Mio EUR Abfindung rechnen könnte, verhinderte die Entlassung.…

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Heute geht es los: Die Möchtegerns

Und dann gibt es den Reigen von Bundesliga-Klubs, die heuer viel Geld investiert haben und wo verschämt von Championsleague oder gar UEFA-Cup gesprochen wird. Man setzt alles auf eine Karte: binnen ein oder zwei Jahre an die Honigtöpfe der europäischen Wettbewerbe kommen.

Das Beispiel Borussia Dortmund taugt anscheinend zur Abschreckung nichts. Schalke legt förmlich eine Kopie des BVB-Modells hin, mit einer komplexen Verschachtelung von Kapitalfirmen, Immobilien und Bilanzierungstechniken. Ansage Rudi Assauer: Ziel ist UEFA-Cup-Platz. Unausgesprochen: wenn Heynckes das nicht gebacken bekommt, wird sein Vertrag nicht verlängert. Sportlich? Siehe das gestern geschriebene: Problemzone kreatives Mittelfeld.

Täusche ich mich, oder hatte der HSV nicht vorletzte Saison noch Lizenzauflagen bekommen? Und nun, wo die finanziellen Rücklagen durch den Rechteverkauf an die UFA/SportFive durch einige teure Käufe, AOL-Arena und zwei schlechte Jahre aufgebraucht sein sollten, wird wieder mit Geld gewedelt, als ob es kein Morgen gibt: Van Buyten, Mpenza und Lauth.…

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Noch einen Tag: Es kann nur einen Meister geben

Banale Prognose: ich tippe auf Bayern München als Deutscher Meister 2004/2005.

Die Bayern pflegen jedes Jahr vor Optimismus zu sprühen, jedes Jahr vom besten Kader ever zu sprechen, jedes Jahr vom dargebotenen Kaviar zu schwärmen. Aber letztes Jahr konnte man vor Saison bereits den Niedergang der Ära Bayern ahnen. Ahnen dass all Optimismus nur “Augen-zu-und-durch”-Rhetorik war.

Neuer Trainer, frischer Wind, Hoeneß kriegt sich kaum noch ein. Die Elf tritt in anscheinend angemessen protzigen güldenen Trikots auf. In der Mannschaft ist derart viel Zug drin, dass man minütlich drauf wartet, dass die Hoden vor Testosteron platzen. Der feuchte Traum des Oliver Kahns wird Wirklichkeit.

Diejenigen die glauben, dass sie diese Saison noch mal auf lau machen können, sind ausgegrenzt (Sagnol, Kuffour) oder gegangen (Lizarazu).…

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NFL-Update

Jedes Jahr das gleiche Prozedere: die Trainingscamps machen auf und der Roster wird ausgesiebt. Nicht immer mit erwarteten Entlassungen.

So hat gestern Bill Parcells bei den Dallas Cowboys völlig überraschend QB Quincy Carter entlassen. Bislang ging man davon aus dass Parcells seinen Weggefährten aus Jets-Zeiten Vinny Testaverde als erfahrener Ersatzspieler geholt hat, der die “Übergangslösung” Quincy Carter und den Jungspund Drew Hanson aufbauen sollte. Und plötzlich ist Carter aus dieser Gleichung rausgeflogen und der fast 41jährige Testaverde Starting QB!

Hinter vorgehaltener Hand hört man, dass Carter wieder positiv auf “Substance Abuse” getestet wurde, zum zweiten Mal. Hinter dem Begriff “Substance Abuse” verbirgt sich in der NFL nicht nur Doping, sondern auch Rauschgift, Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit. Carter dementierte Rundfunkberichte wonach er positiv auf Kokain getestet wurde.…

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