Zwei Kapitel in Sachen US-Sport im TV

NASN bewegt sich

Kurz nach der offiziellen Übernahme von NASN durch ESPN im Frühjahr, wurde eine Reihe Magazinsendungen rausgeschmissen und durch ESPN-Sendungen ersetzt. Seitdem scheint NASN auf “Autopilot” durch die Fernsehlandschaft zu fliegen. Viel hat sich nicht getan. So gut wie keine neue Sendungen. Keine Akquise von neuen Werbekunden etc…

Just heute ereilte dann die Nachricht u.a. per Website, dass es NASN/ESPN gelungen ist, die europaweiten Rechte im College Football zu bekommen, nachdem diese mutmaßlich durch einen belgischen Pay-TV-Sender geblockt waren.

Also die gute Nachricht: NASN Europa kann im College Football nun auf die gleichen umfangreichen Rechte zurückgreifen wie NASN UK, also auch die sogenannten “ESPN-Spiele” übertragen statt nur CBS-Übertragungen zu zeigen.

Bereits am Samstag geht es am Nachmittag mit der wöchentlichen zweistündigen Preview-Sendung “College GameDay” los (15h), ehe zwei Spiele von ESPN aus der Big Ten und Big 12-Conference folgen. Die CBS-Übertragung folgt von nun als Tape am Sonntag morgen.

Das betrifft auch die Bowl Games. Es gibt eben nicht nur die vier großen College-Endspiele der BCS nach Neujahr, sondern ab Weihnachten auch zirka zwanzig der anderen Bowls.

Die guten Nachrichten gehen weiter: die Einigung betrifft auch College Basketball. Also auch hier wird es bereits vor der March Madness zu umfangreichen Übertragungen abseits der gewohnten CBS-Übertragungen kommen.

Allerdings ist das immer noch nicht das richtige “Durchstarten” von NASN. Man bleibt vorerst auf Autopilot. Der Relaunch NASNs mit ESPN-Branding wird derzeit für Frühjahr erwartet. Noch nicht einmal der neue Sendername wird bestätigt. Eine Entscheidung für “ESPN Europe” soll erstaunlicherweise noch nicht gefallen sein. Ich schreibe “erstaunlicherweise”, weil das Branding der internationalen ESPN-Kanäle in den anderen Kontinenten recht eindeutig in diese Richtung geht und ich erwartet hätte, dass diese Entscheidung ein Selbstgänger wäre.

Zwei der Magazine die bei der Übernahme von NASN durch ESPN als erstes abgesägt wurden, waren die Nachrichtensendungen von “The Score” aus Toronto und “SportsDesk” aus New York. Hier wird es Ersatz geben. ESPN SportsCenter wird zu NASN/ESPN kommen. Ein Startdatum ist allerdings noch nicht zu erfahren. Gespannt darf man sein, ob es sich dabei um eine 1:1-Übernahme aus den USA handelt, oder, wie z.B. für Australien oder Asien, um eine spezielle, lokal produzierte Version handelt.

Das leidige Kreuz mit der NBA

Von allen US-Sportarten haben NHL und NBA eigentlich beste Voraussetzungen sich in Deutschland zu etablieren. Die Spielregeln sind den meisten geläufig (was man von NFL und MLB nicht behaupten kann) und die Nachwuchsarbeit so gut und so einfach, dass sich deutsche Spieler in den US-Profiligen etablieren und als Identifikationsfigur verkauft werden können.

In der Theorie.

Viel wird darüber geschrieben dass der DBB die Nowitzki-Ära nicht genutzt hat um die Nachwuchsarbeit so aufzustellen, dass bald viele kleine Digglers aus der Jugend nachrücken.

Weniger wird darüber geschrieben, dass die deutschen Medien und die NBA es versäumt haben, um Nowitzki herum einen NBA-Boom in Deutschland zu entfachen. Und dann kommt so etwas raus, wie der karge TV-Vertrag zwischen NBA und PREMIERE. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel. Zwei Spiele pro Woche. Spielplan bis Mitte April in Stein gemeißelt und selbst in den Playoffs geht man nicht auf mehr als drei Spiele pro Woche hoch.

Die BASKET hat in ihrer Oktober-Ausgabe unter Leitung von Emrah Kilic eine Fan-Aktion begonnen: “Mehr Basketball im TV”. Eine Forderung die sich nicht nur auf die NBA, sondern auch auf die BBL bezieht.

In der aktuellen November-Ausgabe der BASKET gibt es ein Interview mit den Verantwortlichen von PREMIERE und BÄH, sowie kleinere Einschübe von ARD, EUROSPORT und NASN. Die Antworten sind grosso modo bekannt: “wir würden ja gerne mehr, aber es muss sich für uns auch rentieren“.

Roman Steuer, Sportchef bei PREMIERE, läßt die Bemerkung fallen, dass man bei PREMIERE gerne die BBL weiter übertragen hätte (man habe die Zuschauerzahlen im letzten Jahr verdoppeln können), aber die BBL wollte lieber mit SportFive einen Vertrag abschließen und auf sportdigital.tv gehen: “Eine sehr mutige, aber auch riskante Entscheidung“. Steuer widerspricht damit seinem Chef, Sportvorstand Carsten Schmidt, der Mitte September verkündet hatte, man würde sich mangels Nachfrage aus der Basketball-Berichterstattung zurückziehen (gemeint war im Kontext wohl: BBL).

Ich bin, als Laie, der Überzeugung dass eine Kooperation zwischen einem “Spezialisten” wie NASN und einem “Generalisten” wie PREMIERE die Ideallösung für Fan, Sender und Liga wäre. Die Hardcore-Fans bekommen täglich ihre Dosis, am besten so originär wie möglich, 1:1-Übernahmen aus den USA. Die sportinteressierten Laien bekommen Highlights wie “Spiel der Woche” mit umfangreicher redaktioneller Betreuung auf PREMIERE serviert.

Derzeit hört es sich nicht so an, als wäre PREMIERE Willens einen solchen Kurs zu fahren. Roman Steuer betont im Interview mit der BASKET noch einmal den exklusiven Anspruch von PREMIERE: “Die [Exklusivität] müssen wir bei Live-Übertragungen beanspruchen, weil wir als Pay-TV-Sender nur so Abonennten gewinnen können“. Dieser Satz ist, so wie er gefallen ist, natürlich Idiotie hoch zwei, denn er widerspricht erstens dem eigenen “Champions TV”-Konzept im Fußball und zwotens würde PREMIERE von einer Kooperation mit NASN profitieren, da der Sender inzwischen auch bei einer PREMIERE-Tocher abonnierbar ist.

Ich hoffe sehr dass diese “exklusive Exklusvität” nur der Versuch von Roman Setuer ist, in einem Interview kurz und knackig zu formulieren und die Denke von PREMIERE inzwischen weiter ist.

Erstaunlich ist die Bemerkung des BÄH-Chefredakteurs Sven Froberg. Ausgerechnet beim Thema Basketball, das von BÄH nach Frobergs Auskünften derzeit nicht rentabel übertragen werden kann, sollen die Öffentlich-Rechtlichen zu Hilfe eilen: “Die [Sender ARD oder ZDF] stehen doch eigentlich viel mehr in der Pflicht [als BÄH], weil sie über Gebühren finanziert werden und für eine Grundversorgung zuständig sind.“.

Gewagte Worte eines Senders, der sich selbst & freiwillig als Sportsender positioniert hat und 2006 sein Programm nur zu 42% mit Sport füllte.

Ohne jetzt ein Mindestmaß an BBL-Berichterstattung den Status der Grundversorgung streitig machen zu wollen, kann man diese Forderung vor dem Hintergrund wie sich ÖRs und Privatsender sonst bekeulen (Stichwort Nachrichtenkanal), nur noch als infam bezeichnen.

Die anderen Sender haben derzeit zum Thema nicht viel beizusteuern. Für EUROSPORT zieht sich Rechteinkäuferin Katharina Poggioli auf den ULEBcup und der Problematik als paneuropäischer Sender agieren zu müssen, zurück.

Bei der ARD macht es sich Geschäftsführer Sport Karl-Günther Wollscheid sehr einfach und unterscheidet zwischem regionalen Interesse und der Nationalmannschaft. Gerne hätte man mehr erfahren, wie es dazu kommen konnte, dass die ARD mit ihren digitalen Angebote zwei Basketball-Weltmeisterschaften übertragungstechnisch so unter aller Würde abhandeln konnten, wie sie es vor einigen Jahren getan haben. Nach Drucklegung des Magazins wurde bekannt, dass die BBL und die ARD einen Vertrag unterschrieben haben, der die Berichtersattung und vielleicht auch einige Übertragungen in den Dritten vorsieht.

Dietrich Wöstehoff, einziger NASN-Mitarbeiter in Deutschland, verweist auf College Basketball im eigenen Portfolio und die schwierige Rechtelage für einen paneuropäischen Sender.

Wöstehoff wie Steuer deuten an, dass Probleme und deren Lösungen auch außerhalb der Sender zu suchen sind. PREMIEREs Roman Steuer deutet an, dass die NBA nicht wirklich “versteht” was in den einzelnen europäischen Ländern vor sich geht.

Das glaube ich gerne. Das Auftreten der US-Profiligen in Europa in den letzten Jahren ist größtenteils eine Katastrophe gewesen. Am Beispiel der NFL Europe könnte man vermutlich eine sehr lange Doktorarbeit schreiben, wie ein aus New York ferngelenkter Laden jahrelang immer wieder gegen die Wand gefahren wird, ehe man zur Überzeugung kommt, dass es die Entscheider vor Ort vielleicht doch besser machen könnten.

Aus sehr vielen Entscheidungen trieft pure Unverständnis der Profiligen, dass die “europäischen Kleinstaaten” anders ticken als das großräumige Nordamerika. Dass es bereits binnen 500km zu weitreichenden Unterschieden im regionalen Charakter kommen kann. Dass Franzosen und Deutsche zwar Nachbarn sind, aber beim Basketball und Football Lichtjahre auseinanderliegen.

Solange NBA, NFL, NHL und MLB nicht über ihren Schatten springen und Europäer ihren eigenen Zugang zum Sport gestalten lassen, solange wird es den Ligen nicht gelingen ihren Sport in einem größeren Umfang außerhalb 1-2 Showspiele pro Jahr zu etablieren. Der Durchbruch wird sich am ehesten am Fernsehen erkennen lassen. Die Profiligen täuschen sich gewaltig, wenn sie glauben, sie bräuchten ihre Rechte hier nur auf den Markt zu werfen und der gemeine Zuschauer würde Zeitzonen und Sprachbarrieren trotzen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. na ja, alles in allem hat der basketball in deutschland eben nun mal nur eine überschaubare fangemeinde. also regieren die sender dementsprechend – und zeigen nix. es sei denn es wird bezahlt siehe bäh und die bahn-/s.oliver- oder was weiß ich -BBL. daher machen auch die ÖR nullkommanada.

    Auch sind die zuschauerzusprüche zur nba bei bäh wohl auch nur so klein, dass sich da ein engagement weniger lohnt. was premiere angeht – also wenn ein pay-tv-sender plötzlich von einem exklusivitätsanspruch wegkäme, wäre das so radikal, als würde springer (oder andre) seine zeitungen verschenken. Insofern müssen die drauf bestehen, logo. sehe auch keinen widerspruch zum champions-tv auf bäh/satt oder elswhere. das ist ein, na ja, premiere-schmidt sagte glaube ich mal “schaufenster” ,und es gibt mindestens zweimal pro saison die große entrüste-aktion von blöd und konsorten “Das Spiel XY gibts nur gegen Gebühr – gemein. weggesperrt im bezahl-tv.” allein dafür rechnet sich das doch schon. und außerdem fließt da ja auch anständig kohle.

    das ist bei einer sportart wie basketball sicher anders. glaube da würde ein champions tv nur ganz bedingt sinn machen. und wo der sinn einer koop mit nasn liegen soll, weiß ich noch nicht. wer holt sich denn wegen einem spiel premiere, wenn er alle bei nasn kriegt? und abonnierbar über die tochter hin oder her, glaube das rechnet sich im großen nicht für brämmjeere.

    was die bbl angeht, also so doof kann eigentlich keiner sein. freueu mich schon auf die von pommer (weß leider nicht wie ich einen link einfügen kan..) unlängst angekündigten übertragungen in ard und zdf. hahaha. klar KÖNNEN die, aber WERDEN sie?? das ist die frage der woche.

  3. Du machst einen Kardinalsfehler: du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf:

    das ist bei einer sportart wie basketball sicher anders. glaube da würde ein champions tv nur ganz bedingt sinn machen. und wo der sinn einer koop mit nasn liegen soll, weiß ich noch nicht.

    Der Sinn ist für PREMIERE der: ab Sommer 2008 steht man ohne NBA-Rechte da, da diese sich in der Hand der NASN-Mutter ESPN befinden.

    Hält man die NBA für das hohe Gut mit dem man es in den Mediaunterlagen und in Interviews anpreist, muss PREMIERE mit ESPN/NASN kooperieren.

    wer holt sich denn wegen einem spiel premiere, wenn er alle bei nasn kriegt?

    Wer sagt denn, dass man bei NASN “alle” bekommt? Die Sendetage sind gut gefüllt. Bis Ende Januar geht an den ABC-Terminen am Sonntagabend wg. der NFL gar nix. Je nachdem welche Priorität NASCAR geniesst und wie es mit den Rechten aussieht, wird sich die NBA auch danach um Sonntagstermine prügeln müssen. Und wenn NASN die Wahl zwischen einem ESPN-Baseballspiel und einer NBA-Übertragung von ABC oder TNT hat, wird die Wahl mit Sicherheit nicht zugunsten der NBA ausfallen.

    Mit einer Kooperation könnte PREMIERE Kunden halten, denen zwei Spiele pro Woche genug sind. Die NBA könnte Leute bedienen, die des Englischen nicht mächtig sind. Man stelle sich vor: NBA Finals nicht auf Deutsch? NASN wiederum bekommt die Gelegenheit Leute auf PREMIERE Sport anzufixen. Rechtehalter ESPN kann durch die Sublizensierung zusätzliche Kohle verdienen.

    So eine Kooperation sieht für mich nach einer ziemlichen Win-Win-Situation aus.

  4. Ich sehe das wie dogfood. Solange es kein NASN 2/3 etc gibt, ist wenig Platz für die NBa bzw. es muss ein anderer Sport zurückstecken(Und ich glaube die NHL hat in Deutschland/Europa mindestens genausoviele Anhänger wie die NBA).
    Da wäre die von dogfood angedachte Sonntags Prime Time NBA auf Premiere für alle ein gutes Geschäft.
    ESPN könnte NBA einem breiteren Publikum bieten(was auch die NBA Oberen freuen sollte), Prmiere könnte Sonntags ein Topspiel zeigen und einige der Kunden zurükgewinnen, die man durch das Stiefkinddasein der US Sportarten in den letzten Jahren verloren hat(z.B. myself), der Zuschauer kann auch als nicht Hardcore Fan(die haben eh NASN) einen Blick auf die beste Basketballliga werfen.
    Und für die Playoffs könnte man vielleicht einen Deal machen, dass Premiere parallel Spiele zeigt und/oder Wiederholungen.
    Allerdings geht mir das verbohrte EXKLUSIVITÄT von Prmiere auf die Nerven. Entweder man ZAHLT für EXKLUSIVITÄT oder man hat sie eben nicht. Und da bei Premiere der Rotstift regiert, hat man sie ausserhalb des Fußballs eben nicht. Das führt zu einem momentan aus meiner Sicht zu einem sehr dünnen und unausgewogenen Sportrestprogramm, für das ich nicht bereit wäre Geld auszugeben.

  5. Die einzig sinnvolle Lösung für uns unterversorgte Europäer wäre endlich die Nutzung des Internets für Komplettübertragungen. Aber solange David “Oldschool” Stern das Streams für Teufelszeug hält, das nur den Wert der TV-Lizenzen herunterzieht, wird es wohl keine common-sense Lösungen wie NBA-TV-via-Stream geben.

  6. Ziehe ein überflüssiges “das” zurück.

  7. Der DBB hat es definitiv verpasst die Ära Nowitzki auszunutzen. Als Verband muss ich versuchen den Jungen in die Medien zu pushen und ihn so lange Nowitzki dazu bereits ist vor die Mikrophone spannen. Statdessen sind beim DBB leider zu viele Selbstdarsteller unterwegs, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Nowitzki von den Mikrophonen zu zerren und wichtig auszusehen. Nowitzki war vor wenigen Wochen über 5 Minuten in der (fußball-)Sportschau zu sehen. Das war dem DBB auch nicht recht (und das ist sehr verharmlosend ausgedrückt), da Nowitzki einige Minuten uaf die Live-Schalte warten musste. Ich als DBB-Funktionär hätte dem ARD – Team die Füße geküsst und eine Flasche Champagner geöffnet…

  8. Dogfood hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Die NBA hat keine Ahnung über europäische und vor allem deutsche Befindlichkeiten. Jetzt schon den Spielplan bis April festzulegen, ist schlechthin hirnrissig (genau wie das starre Festhalten auf die Termine Freitag und Sonntag. Die NBA begreift nicht, dass es für die Verbreitung und den Beknntheitsgrad viel besser wäre, wenn man mehr Spiele (meinetwegen auch als Aufzeichnung) übertragen würde. So hat das Ganze kaum einen Sinn, denn die Auswahl der Spiele erscheint sehr willkürlich (Spielplan: http://www.nba.com/schedules/international_nba_tv_schedule.html

  9. Komischerweise scheint Premiere die Exklusivität beim Motorsport nicht so wichtig
    zu sein (Champ Car, Le Mans, Formel 1 Rahmenrennen).

  10. Es kommt teilweise dadrauf an was machbar ist oder was zu schluckende Kröten sind. Wenn man gegenüber Herrn Ecclestone ist, muss man sich halt etwas tiefer bücken. Bei der letzten Verhandlungsrunde vor einigen Wochen gab es neben der Formel 1 auch die GP2 im Paket. Und die GP2 wird dann exklusiv auf PREMIERE laufen, also nicht mehr auf EUROSPORT.

    Mich würde aber z.B. die Motive hinter den ChampCars-Rechten interessieren. Die waren ja schon bei EUROSPORT als PREMIERE zugriff und so sensationell ist die Serie ja nun auch nicht. Gibbes einen Vorvertrag für die nächste Saison? Oder hat man einfach dringend Füllmaterial gebraucht für die erste Sportoption, die mitunter sehr leer ist.

  11. Füllmaterial ist das richtige Wort. Bei Premiere zählt doch nur Bundesliga, Champions
    League, Formel 1 und vieleicht noch Premier League.Nur hier ist Premiere bereit, Geld in die Hand zu nehmen. Für alle anderen Sportarten (Nascar, Leichtathletik, Ligue 1, Eredivisie etc.) hat der Abonnent keine Garantie. Wer sich wegen NBA Premiere holt, kann ein Jahr später in die Röhre schauen.Wer wie Premiere mit den
    besten Ligen Europas wirbt, an der Serie A aber kein Interesse hat, da fällt mir nicht
    mehr viel ein. Von den wenigen Übertragungen der Schottischen PL will ich gar nicht anfangen (ich wusste gar nicht, das in Schottland nur Celtic und die Rangers gegeneinander spielen).

  12. @ FrankfurtLöwe:

    Die Frage ist auch, was Premiere auf den Tisch gelegt hat. Der Vertrag sieht schwer nach Übergangsvertrag bis 2008 aus. Deswegen hat Premiere auch keine First Choice, die Premiere im übrigen nie bei US-Sport hatte. Vielleicht wollte man diese auch nicht. Letzendlich waren die NFL/NHL/MLB zum Großteil fix terminiert.

    Die NBA wird sich was gedacht haben, ESPN die Auslandsrechte zu verkaufen. Eventuell will man den Ärger einfach abschieben auf einen anderen Partner.

    Richtig interessant wird es erst nächstes Jahr. ESPN könnte die Länder Spanien und Italien mit Sublizenzen versorgen (weil kein ESPN/NASN) und Länder mit NASN sehen Spiele auf NASN. Zusätzlich könnten in einigen Ländern (Frankreich z.B.) mit erweiterten Lizenzen versorgt werden. Ob Deutschland mit Premiere an Sublizenzen kommt, wage ich auf Grund der zitierten Äußerung für relativ gering. Premiere hat ESPN ins Abseits gestellt – kurzfristig – langfristig könnte ich mir durchaus ein umgekehrtes Szenario vorstellen – und wenn BÄH vereinzelt Live-Spiele im Free-TV bringt – z.B. die Early Games Sonntags während der NFL-Saison.

    Allerdings warte ich auf die Umstrukturierung ab. Ich denke, dass im Zuge eines Re-Brandings auch klarere Zeichen gestellt werden, was ein zweiten Kanal angeht.

  13. Sag mal, Dogfood, ist das da oben ein netter Boogie-Nights-Querverweis oder bedeutet das Wort Diggler irgendetwas, von dem ich bisher noch nichts wusste?

  14. Eben in Anlehnung an diesen Film ist Nowitzkis semioffizieller Spitzname (zumindest in der US-Blogosphäre) “Diggler”

  15. dogfood: So eine Kooperation sieht für mich nach einer ziemlichen Win-Win-Situation aus.

    dass sich damit einer mal halbwegs bei premiere beschäftigt, müste aber zugrunde legen, dass ein signifikanter anteil der abonnenten bei premiere wegen der nba ist. und ich glaube dieser anteil ist eben sehr gering. wohl maximal im niedrigen vierstelligen bereich. wenn man ab 2008 keine rechte mehr hat, schade, aber das wird premiere merklich kaum spüren. ich schätze (ohne dass ich es weiß) den anteil derer, die sich premiere damals wegen der nfl holten weitaus höher. weiß nicht was ein jahr nba für premiere kostet, aber ich kann mir kaum vorstellen, das das zu den top-rechten 5 im sport gehört. egal wie sehr die mitunter trommeln.

    und die mediaunterlagen, na ja, da will einer werbung verkaufen, kann er ja schlecht schreiben, dass es so lala ist. und in interviews, ebenso na ja, da will ich mal einen von denen hören, wenn sie die nba nicht mehr haben. wird dann ähnlich wie bei der bbl. einer sagt, “war eh nicht interessant”, der andere sagt “hätt ma gern behalten, aber die wollten ja nicht.”

    ich will ja beileibe nix schlecht reden, auch wenn ich es glaube ich tue :-) wollte nur anmerken, dass die wichtigkeit der nba bei premiere maximal mit “nice to have” gewertet werden kann.sonst wären das nicht so last minute-verträge und dann auch sagen wir mal ebenso “nice to have”-inhalte. daher glaube ich steht eine koop mit espn/nasn oder wem auch immer maximal in hinteren mittelfeld der premiere agenda. glaube ich.

  16. Grad kommt ne Werbung für ESPN College Football daily.
    Scheint als käm ab jetzt ein tägliches Magazin.

  17. ich bin da auch der meinung, dass man sehr stark unterscheiden muss, was werbung nach außen hin (anpreisen der sportart) und den stellenwert unternehmensintern betrifft.

    man muss auch ein schlechtes produkt bestmöglich verkaufen und genau das macht premiere ja mit jeden rechten. egal, ob da 2.000 oder 2mio. leute gucken.

    aber absolute priorität haben wohl immer cl, f1, buli und pl. alles andere wird genommen, wenns günstig ist als um die sendezeit zu füllen.

    ich denke, premiere wird, wenn überhaupt, erst nach vergabe der neuen buli-rechte in andere rechte investieren, weil sie erst abwarten werden, was ihnen buli kostet und was dann ggf. überbleibt.

  18. Ich hatte ein Kooperation NASN/Premiere auch mal für interessant gehalten, aber abgesehen von der komischen Vorstellung einer Art NASN-Werbefenster auf Premiere Sport darf auch die Frage der Wirtschaftlichkeit nicht einfach zur Seite gewischt werden.

    Die für Premiere entstehenden Produktionskosten stehen dort einer Mischkalkulation aus zusätzlichen Sport-(Teil)Abos (+), wahrscheinlich weniger Stars-(Teil)Abos (-) und einer möglicherweise anderen Provisionsaufteilung für NASN (+?/-?) gegenüber.

    Keine Ahnung, unter welchen Umständen sich dass nun wirklich zum ‘win-win’ wendet, aber ich schätze dass beide Seiten zumindest mal grobe Rechnungen in diese Richtung unternommen haben.

    Die Frage ist halt, ob Premieres kommunizierte Exklusivität wirklich Geisteshaltung ist, oder einfach nur Koketterie für einen besseren Preis.

  19. @hans
    Wobei man gerade bei dem von Dir genannten Beispiel mal sagen muss, das es im Sport doch um mehr geht als möglichst viel TV Aufmerksamkeit. Das Interview fand nach einem EM-Spiel statt, bei dieser EM mit engem Spielplan ging es um die Olympiaquali und Nowitzki stand schweißnass in einer kühlen Halle um erst auf die Schalte nach Deutschland zu warten und dann in einem 5 Minuten Interview über seine Gitarrenkünste erzählen zu dürfen. Wenn ich da als Verband zwischen der Medienaufmerksamkeit eines Interviews über den Musikgeschmack von Dirk Nowitzki und dem Schicksal der deutschen Olympiaquali, welche ja nicht unwesentlich mit der Gesundheit, Fitness und möglichst optimalen Regeneration und Spielvorbereitung von Nowitzki zusammenhängt, abwiegen müsste, dann würde mir als DBB dieses Interview auch schwer am A. vorbei gehen.
    Natürlich haben Verband, Vereine und sonstige Interessenvertreter in den letzen Jahren im Basketball Fehler gemacht, auch wenn ich die Möglichkeiten für stark überschätzt halte, aber dieses Interview ist doch ein ganz schlechtes Beispiel dafür.

  20. @JensA:
    Das Interview von dem ich rede fand in Deutschlend statt, Nowitzki war frisch geduscht, bester Laune und hatte kein Problem damit fünf minuten zu warten, während dieser Zeit lief übrigens bereits ein Beitrag über Diggler. Eine inakzeptable Situation war das nur für andere Verbandsmitglieder, Nowitzki störte das nicht die Bohne…

  21. Der ist gut:

    “Die [Exklusivität] müssen wir bei Live-Übertragungen beanspruchen, weil wir als Pay-TV-Sender nur so Abonennten gewinnen können“.

    Champions TV, Formel 1, Ligacup, Bundesliga, UEFA-Pokal…

    Eben grade deswegen läuft die Abo-Akquise so schleppend, weil so viel zeug auch gleichzeitig für lau zu sehen ist.

    Zur NBA: Kann es sein, daß die Wiederholungen am Folgetag jetzt grundsätzlich auf eine Stunde begrenzt sind, oder hab ich gestern nur zufällig die Kurzform von Cleveland vs Dallas erwischt?

  22. @noteme
    Was für Produktionskosten? einen Tagessatz für Kommentator + Platz und einen Studenten der die Trenner/Werbung fährt. Zusätzlich einmalig die Produktion von Trennern und Logos. Das kann so teuer nicht werden. Also wenn es daran scheitert dann würd ich mir als Premiere Aktionär ernstaft Sorgen um mein Geld machen.

  23. @hans
    Dann war es eben in der Vorbereitung unmittelbar vor der EM. Das ändert aber auch nichts, denn das Nowitzki frisch geduscht und erholt vom Spiel war, stimmt nicht. Um einen Artikel der Welt zu zitieren:

    ” „Dirk muss unbedingt etwas trinken, und er hat immer noch ein durchgeschwitztes Trikot an“, flucht der sonst stets verbindliche Brenscheidt. ”

    Das Nowitzki selber das ganze etwas entspannter nahm, kann gut sein, trotzdem kann ich die Verbandsverantwortlichen hier mal voll und ganz verstehen.

  24. ich persönlich denke, US-Sport verkauft sich nur als Paket. Wie in den “guten” alten Zeiten, als Premiere MLB, NHL, NFL, und NBA im Programm hatte. Wer US-Sport wollte, konnte ihn bei Premiere kriegen, und durch die Vielfalt lief eigentlich immer was interessantes, welche Sportart auch immer.
    Trotz des Nowitzki-Hypes denke ich aber auch, dass die NFL der größere Abo-Magnet für die Neukunden wäre. Beim Football gehts einfach mehr ab,und die Sendezeiten sind für deutsche Gucker geradezu ideal ( vom MNF mal abgesehen ).

    Langfristig macht die Kooperation mit NASN am meisten Sinn. Es würde NASN helfen, seine Reichweite in den deutschen Kabelnetzen zu vergrößern, und es wäre die perfekte Gelegenheit für Premiere, die Fans des US-Sports wieder zurück zu holen.
    College Football und Basketball ? Das wäre doch nun wirklich großartig.

  25. @ B.Schuss

    dies sehe ich genauso und bestimmt einige andere US Sport Fans auch