Ottawa Renegades ausgestossen

Unschöne Entwicklung in der CFL, die Mitte Juni ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen wird und nächsten Monat mit ihren Trainingscamps anfangen wird.

Die Canadian Football League beschloß die Franchise der Ottawa Renegades für die Saison 2006 auf Eis zu legen.

Es ist der Schlußpunkt einer Geschichte die man eigentlich mit dem Jahr 1991 und der Person von Bernie Gliebermann beginnen kann.

Gliebermann ist ein älterer Bauunternehmer aus Detroit und kaufte 1991 die damals mit 1 Mio CAN$ (850.000 US$) verschuldeten Ottawa Rough Riders für einen Dollar auf. Er wurde schnell euphorisch gefeiert, denn in der ersten Saison schlossen die Rough Riders zum ersten Mal seit 12 Jahren nicht mit einer losing season ab. Doch dann begann der rapide Absturz. Bernie Gliebermann betrieb Mikromanagement und quatschte den Coaches in die Aufstellung rein, während sein Sohn Lonnie reihenweise die Cheerleaders vernaschte.…

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Zeilensport: Meyer über den alternativlosen Klinsmann

Hans Meyer teilt nicht alle Ansichten von Jürgen Klinsmann und scheint schon mit seiner Nominierung grundsätzliche Probleme zu haben, aber nun soll man es wenigstens durchziehen und alles macht auch der Klinsmann nicht falsch. Markus Lotter hat für die WamS den Meyer-Hans interviewt. Zum Nationalmannschaftstorwart-Konflikt:

Auch wenn es lapidar klingt. Fußball ist kein Wunschkonzert. In diesem Fall bestimmt Klinsmann das, was er selbst zu verantworten hat. Die Entscheidung für Lehmann ist für mich nur nachvollziehbar durch das, was Jürgen spielen will – und wie beide Keeper hier die Position des Torhüters interpretieren. Inkonsequent ist Klinsmann allerdings, so glaube ich, wenn er nach diesem zwei Jahre andauernden Theaterstück die Bank nicht anders besetzt.

Das bringt eine interessante Färbung in die Geschichte.…

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Screensport an Ostern

Diese österliche Ausgabe von Screensport wurde von 438 führenden Ohrenärzten zusammengestellt, damit Sie sich zumindest an Ostern etwas von Ihrer Arbeit entsp–FIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEPPPPPPPPPP

Die letzten Wochenenden waren dazu angebracht permanent zu hyperventilieren (“SCHALKE – BAYERN!!!”, “FORMEL 1!”, “NASCARRRRR!!!”, “IRL!!!”, “MAARCHHHMADNEESSSSSSS”, “LEHMANNNNNNNN!!!”). Nun steht Ostern an, fünf freie Tage am Stück, NHL und NBA stehen kurz vor den Playoffs und schon sackt die Spannungskurve ab. Das Sportprogramm an diesem Wochenende ist… na jaaaaaa…

Es gibt von allem etwas, aber das alles überstrahlende Ereignis ist nicht da. Am ehesten würde ich dieses Prädikat dem Mailänder Derby (Fr 18h) geben wollen.

Stattdessen ein ganz anderer, unsportlicher, Tipp: PHOENIX bringt am Freitag abend einen Dokumentarfilm von Marcel Ophüls “Nicht schuldig?” aus den Siebziger Jahren. Ophüls besuchte Ankläger, Angeklagte, Zeugen und Verteidiger der Nürnberger Prozeße.…

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Die Fortsetzung von Pedro Martinez vs. Jose Guillen

Wow, hatte ich wirklich keinen Eintrag dazu geschrieben?

Vor einer Woche kam es bei einem Match zwischen den NY Mets und den Washington Nationals zu einer Auseinandersetzung die in eine Story mündete, die man wunderbar über die ganze Saison hinweg verfolgen kann: Pedro Martinez vs. Jose Guillen.

Auf der einen Seite Pedro Martinez, Starting Pitcher bei den NY Mets. Pedro Martinez ist bereits jetzt Legende. 1999 und 2000 hatte er bei den Boston Red Sox absolute Ausnahmejahre und Statistiken produziert, wie kein Pitcher vor ihm.

Martinez ist wie Toppitcher an und für sich, etwas eigen: unzugänglich, scheinbar unberührbar, an Arroganz grenzendes Selbstbewusstsein. Eine zweite Komponente kommt bei Martinez hinzu: Skrupellosigkeit. Wie kein zweiter Pitcher achtet er darauf, dass kein Batter zu nahe an der Platte steht.…

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Am Morgen danach

Uli Hoeneß hat es vermutlich auf den Punkt gebracht, als er die 0:3-Niederlage des FC St. Pauli gegen Bayern München im DFB-Pokal-Halbfinale mit der 0:3-Niederlage von Bayern in Bremen verglich: Lange gegen das gegnerische Tor angerannt und selber drei Stück eingefangen.

Wobei ich fand, dass es St.Pauli nicht so gelungen ist über einen längeren Zeitraum das Tempo hochzuhalten. Sonst wären die Bayern wirklich reif gewesen.

Bedenklich fand ich bei den Bayern das nichtexistente Zusammenspiel im Sturm, die Verfassung von Makaay und die Innenverteidigung (Ismael 1m91, Lucio 1m87), die sich bei wirklich jedem hohen Ball von Felix Luz (1m86) überspringen ließ.

St.Pauli hat ferner die ultimative Anwendung von “You’ll never walk alone'” gezeigt: nicht als Aufwärmübung vor dem Spiel, möglicherweise auch noch durch den Stadionsprecher animiert (Hallo Betzenberg!), sondern in den Schlußminuten, 0:3 hinten liegend.…

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