Zeilensport: Sepp Blatters Fall

Das Thema “Sepp Blatter” kocht weiter und als eine der besten Anlaufstellen erweist sich wieder Jens Weinreich, der gestern abend in seinem Blog nicht nur zwei Kommentare/Leitartikel veröffentlichte, sondern auch einen Vertrag von 1996 zwischen FIFA und dem Leo Kirch-Konzern über die WM 2002 und 2006 im Original veröffentlicht. Mehr auf jensweinreich.de “Milliardenverträge im Original, Korruptions-Gespenster aus Deutschland und andere FIFA-Notizen”.

Jens Weinreich verlinkt auch auf ein interessantes Interview des einstigen Pressechefs der FIFA, Guido Tognoni, der in der Schweizer Handelszeitung deutliche Worte für die FIFA und ihre Reform”bestrebungen” finde: “Drohgebärden von Blatter sind nicht ernst zu nehmen”

Der US-Journalist Grant Wahl (@GrantWahl) gab gestern der BBC ein Interview (u.a. im “Global News”-Podcast, Ausgabe 16.7.2012, MP3, zu hören).…

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Screensport am Donnerstag: could be construed as racism

Ich, Rassist? Seht her! Ich herze ihn! Und er färbt noch nicht einmal ab, der Schwatte.So ungefähr sieht die Reaktion von Sepp Blatter aus, nach dem gestern zwei TV-Interviews von Sepp Blatter vorallem in der englischsprachigen Welt für Aufregung gesorgt haben. Zeitgleich mit der Anklage der FA gegen Luis Suarez wegen mutmaßlicher rassistischer Äußerungen und polizeilicher Ermittlungen gegen John Terry, negierte Blatter, dass es im Fußball ein Rassismus-Problem gibt, und wenn es da sowas fieses gäbe, dann würde man doch alles nach dem Spiel per Handschlag unter Männern weggeräumt bekommen. Ab der 9ten Minute:

Gegenüber CNN sagte Blatter:

I would deny it. There is no racism, there is maybe one of the players towards another, he has a word or a gesture which is not the correct one, but also the one who is affected by that.

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Selbstzerfleischung der FIFA

Die Wahlen um den FIFA-Präsidenten haben gestern endgültig einen anderen Aggregatzustand angenommen. Nach dem Blatter & Vasallen Bestechungsvorwürfe gegen den Bin Hammam-Klüngel losgetreten haben, ist Bin Hammam gestern morgen von seiner Kandidatur gegen Blatter zurückgetreten. Bin Hammam-Buddy Jack Warner drohte vor seinem Auftritt vor der FIFA-“Ethik”kommission damit, bei einer Vorverurteilung einen “Tsunami” loszutreten.

Um kurz nach 18h begann die FIFA mit ihrem Generalsekretär Jerome Valcke auf einer Pressekonferenz die Entscheidung der “Ethik”kommission vorzustellen: Bin Hammam und Jack Warner wurden vorläufig suspendiert. Die FIFA würde weitere Ermittlungen in der Sache anstellen. Sepp Blatter wurde von Vorwürfen freigesprochen. Er wurde nur im Vorfeld von der geplanten Bestechung informiert, riet davon ab und hatte daher keinerlei Verpflichtung diesen Vorgang zu melden.

Klingt genauso aberwitzig wie dann gestern die Pressekonferenz ablief.…

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Zeilensport: Die Transparenz der Korruption?

Am Dienstag begann im schweizerischen Zug ein Prozeß gegen ehemalige Manager der Sportrechteagentur ISL/ISMM. Dabei geht es um Bestechung bzw. Korruption: Hat die Agentur Sportfunktionäre geschmiert um an Vermarktungs- und Fernsehrechte zu kommen? Die Rede ist von 138 Millionen Franken binnen 12 Jahre.

Juristisch gesehen dreht sich die Anklage des Betrugs und der Veruntreuung darum, ob Schmiergelder noch zu einem Zeitpunkt gezahlt wurden, wo die Sportrechteagentur eigentlich schon pleite war und ob Gelder die z.B. von TV-Anstalten für Sportrechte an die Agentur gezahlt wurden, für eigene Zwecke umgeleitet worden sind.

Für die Öffentlichkeit interessanter dürfte es sein, welche Sportfunktionäre Empfänger der Schmiergelder der ISL/ISMM waren. Wenn die Kundenliste der ISL/ISMM einigermaßen repräsentativ für die Empfänger der Schmiergelder wäre, dann Holla Waldmarie: FIFA, IOC, IAAF, FIBA, FINA, ATP.…

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