Türkei – Schweiz, das Match nach dem Spiel

Anderthalb Tage danach dominieren in den deutschsprachigen Zeitungen immer noch die Ausschreitungen bei “Türkei – Schweiz”, während es im Ausland (Frankreich, England) kein Thema mehr ist. Auffällig ist, wie vorsichtig die Qualitätszeitungen bei der Suche nach dem Auslöser sind, um dann letztendlich auf die Türken zu zeigen. In der NZZ wird anfangs mit gebotener Vorsicht kommentiert.

Man musste eine schlüssige Antwort deshalb schuldig bleiben, […] wegen der ausserordentlich dürftigen Faktenlage sowohl im Hin- als auch im Rückspiel. Auch in Istanbul blieb der Stand der Informationen über die Prügelszenen in den Katakomben einseitig (teilweise kolportierte Aussagen von Schweizer Spielern und Funktionären) und Objektivität folglich nicht gewahrt. Weil das Rad der Emotionalisierung um jeden Preis gerade in der gegenwärtigen Hochstimmung in Schwung zu halten ist, werden der hiesigen Öffentlichkeit auch heute wieder manchenorts tendenziöse und übertriebene Berichte mit kärglichem Wissensstand als Grundlage aufgetischt.

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