Screensport am Montag: wenn die Liga mit dem Zocken anfängt

Am letzten Donnerstag gab der französische staatliche Telekommunikationsdienstleister Orange bei Gesprächen mit Analysten offiziell bekannt, dass er seine IPTV-/Satelliten-Pay-TV-Kanäle verkaufen will. Gespräche über einen Verkauf werden mit Canal+ und der News Corp geführt. Canal+ wäre damit wieder Monopolist, während es für die News Corp einen Einstieg in einem schwierigen französichen TV-Markt bedeuten würden.

Mit dem Verschwinden von Orange würde zum zweiten Mal ein Versuch scheitern, neben Canal+ eine zweite Pay-TV-Plattform zu etablieren. Von dieser Monopol-Situation im Pay-TV wären diverse Sportverbände und -ligen betroffen, die ihre Rechte einem der beiden Konkurrenten zu lukrativen Preisen verkaufen konnten – allen voran die Ligue 1, die mit dem Auftauchen von Orange als Canal+-Konkurrent zu aller Erstaunen 2008 noch einmal ihre Erlöse auf 668 Mio EUR pro Jahr hochschrauben konnte.…

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Screensport am Freitag: Athletenbloggen in Vancouver 2010 (Update2)

[Update Fr 17h16: ESPN America hat nun das “Nachtprogramm” angepasst. Heute 1h MLB PIT–COL, morgen 1h MLB KC–BAL]
[Update Fr 11h17: PM von PREMIERE zu National Geographic]


Das IOC gehört zu den Organisationen, die sich mit Athletenblogs unheimlich schwer tun. Irgendwo zwischen privates Tagesbuch, Journalismus und Eigenpromotion liegend, stößt es in Bereiche vor, die das IOC bislang für “bäh” hielt, wie z.B. Berichte aus dem ansonsten journalistisch hermitisch abgeriegelten Athletendorf. Seit Athen 2004 hat es Empfehlungen und Richtlinien vom IOC und NOK/DOSB gegeben. Diese Richtlinien der Blogs von Athleten und Funktionären sind ständig im Fluß. So nimmt es nicht Wunder, dass für die Winterspiele 2010 in Vancouver wieder neue Regeln gelten, wie der kanadische Privatsender CTV meldet (via Tweet des Sportsbusiness Journal).… Weiterlesen

Screensport am Donnerstag

Um es vorwegzunehmen: da ich gesundheitlich immer noch nicht wieder auf dem Damm bin, gibt es heute kein Liveblogging von der March Madness. Mehr über die March Madness in einem anderen Blogeintrag.

Le 10 Sport

Das Rumfuhrwerken mit den Auflagenzahlen hat nichts geholfen. Trotz dem Versprühen von Erfolgsmeldungen Ende Dezember

Gestern gab es die erste Erfolgsmeldung für “Le 10 Sport”: in der ersten Dezember-Woche lag man mit im Schnitt 82.500 verkauften Exemplaren über den Schnitt von 80.000 der für Rentabilität notwendig sei (via jeanmarcmoradini.fr). Man startete schlecht in den November mit 30.000 Verkäufen am Ende der ersten Woche, konnte den November aber mit einem Gesamtschnitt von 65.000 verkauften Zeitungen abschließen

In einem Interview mit dem Figaro, zeichnet der Chef der jungen französischen Sporttageszeitung “Le 10 Sport” Michel Moulin inzwischen ein anderes Bild.…

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Screensport am Donnerstag: 668

Etwas später als gedacht, gingen gestern die TV-Rechte der französische Ligue 1 raus. Eigentlich sollte ein Teil der Rechte bereits vor einer Woche rausgehen, aber erst gestern gegen 23h, also im Windschatten des Freundschafts-Ländespiel Spanien – Frankreich, gab der Ligaverband die Vergabe für die Rechte vom Sommer 2008 bis Sommer 2012 bekannt.

Offiziell wurde kein Grund für die Verzögerung genannt, aber die Presse kolportiert dass die eingegangenen Angebote für sämtliche Pakete unterhalb der Erwartungen der Liga blieben.

Es ist nicht ganz klar ob das Glas halbvoll oder halbleer ist. Der Gesamterlös beträgt 668 Mio EUR pro Jahr. Gemessen an den Aussagen des Ligaverbandes der vor der Vergabe Summen von 750 Mio EUR aufgerufen sehen wollte, ist das eine enttäuschende Zahl.…

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Screensport am Donnerstag: und die Ligarechte gehen an…

Während in Deutschland jeden Tag eine neue Sau durch das TV-Übertragunsgrechte-Dorf gejagt wird (“Bochumer Balljunge sieht kaum noch Chancen für die Sportschau” et al), könnte es in Frankreich bereits heute zur Verkündung der neuen Rechtebesitzer für die Ligue 1 vom Sommer 2008 bis Sommer 2012 kommen.

In Deutschland hat die DFL versucht neue Interessenten anzulocken, in dem es das Programm selber produziert und kleinere Rechteinhaber quasi das komplette Programm frei Haus geliefert bekommen, ohne eine Fußballredaktion aufbauen zu müssen.

In Frankreich hat man zwei miteinander zusammenhängende Probleme: Dort gingen 2004 die Rechte für eine absurd hohe Summe (600 Mio EUR pro Jahr) an Canal+. Diese Summe war weniger mit Refinanzierung und Attraktivität zu erklären, sondern damit dass Canal+ um jeden Preis die kompletten Rechte haben wollte, um seinen Pay-TV-Konkurrenten TPS (TF1/M6) an die Wand zu nageln.…

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