Ich danke Ente

Wenn TV-Moderatoren zu überzeugen wissen, dann nicht immer mit krachend vorgetragenem Wissen oder beinharten Interviews, sondern mit leisem Insider-Witz für den Kenner. Und so bot Christian Sprenger von PREMIERE bei der Zweitliga-Berichterstattung am Samstag zu meinem persönlichen Wochenend-Highlight bei.

PREMIERE berichtete aus Essen und hatte zur Halbzeit Willi “Ente” Lippens, den legendären Rot-Weiß-Essen-Fummler der Siebziger, als Interviewgast dabei. Ein Mann der bis zur letzten Haarspitze so unglaublich relaxt und sympatisch ist, dass man ihn permanent knuddeln möchte.

Sprenger beschloß das Interview trocken mit den Worten “Ich danke Sie“, eine Reminizenz an Lippens legendärem Auftritt. Lippens bekam einst von einem Schiedsrichter die gelbe Karte mit den Worten “Ich verwarne Ihnen“. Lippens antwortete “Ich danke Sie” und bekam daraufhin wegen Schiedsrichterbeleidigung Rot gezeigt.…

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Alles neue macht die Bundesliga… nicht.

Und was haben uns die ersten sieben von neun Spielen der Spieltages 1 der 42ten Bundesliga-Saison gelehrt?

Nüscht.

Bayern gewinnt, zäher als ich es erwartet habe, beim HSV 2:0. Deutet sich da ein Schwachpunkt der Bayern an? Anfälligkeit wenn der Gegner Wadenbeißer-Mentalität zeigt und mit der gepflegten Tiefflieger-Grätsche das güldene Trikot in den Dreck zieht?

Lautern unterliegt Aufsteiger Nürnberg 1:3. Das Siechtum Lauterns kommt nicht unerwartet. Hertha bleibt also weiterhin ein Fall für die Psychologen-Couch (2:2 gegen Bochum, nach 2:0-Führung).

Freiburg und Rostock mit einem gepflegt langweiligen 0:0. Dortmund – Wolfsburg 1:2. Angesichts der Defensivprobleme des BVBs nicht wirklich eine Überraschung, aber der BVB ist drückend überlegen gewesen und hat einfach nicht die Pille über die Linie drücken können.…

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Formel Milchbubi

Für die ganz Motorsport-Süchtigen überträgt PREMIERE samstags und sonntags die Rahmenrennen der DTM, die dann auf putzige Namen wie “Polo Cup” oder “Formel BMW” hören.

Die Formel BMW ist ein von BMW weltweit aufgelegtes Förderprogramm für junge Rennsporttalente. Die Betonung liegt auf “jung”. In der “Formel Milchbubi” fahren 15-, 16jährige.

Als heuer in Oschersleben einer der Fahrer ein Leck im Motor hatte und wegen der Ölspur der Start abgebrochen werden musste, interviewte PREMIERE den armen Wurm. Er bekam kaum die Zähne auseinander, blickt wie ein ängstliches Rehlein in die Kamera und man wurde das Gefühl nicht los, dass er später zur Strafe eine Extra-Hausaufgabe aufgedrückt oder Muttis Butterbrotpakete entzogen bekommt.

Als später nach dem Start in der ersten Runde ein Italiener(?) in einer Kuve rausgekegelt wurde, stand der Kleine mit dem fliehenden Kinn rundenlang über sein Auto gebeugt und heulte wie ein Schloßhund (was ihn wiederum nicht sehr von einem Barrichello unterscheidet).…

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