Die französische Charakterfrage

Nicht nur die Deutschen kommen reichlich lädiert aus diesem Länderspiel-Wochenende, auch die Franzosen haben ihre Baguette mit reichlich Selbstzweifeln belegt, obwohl ich sie sooooooooo schlecht gegen die Schweiz nicht gesehen habe.

Ein Artikel in der L’Équipe analysiert die “Baustelle Frankreich”.

Man hat nachgezählt: 33 Spieler wurden in den 9 WM-Qualifikationsspielen eingesetzt, davon aber nur drei ohne Länderspielpraxis. 6 verschiedene Spielsysteme in verschiedenen Variationen wurden von Domenech eingesetzt: 3-5-2, 4-4-2, verschiedene Geschmacksrichtungen des 4-5-1, 4-3-3, 4-1-3-2, Zidanes Lieblingssystem 4-2-3-1

Aber so frustriert wie nach dem Unentschieden in der Schweiz, ward Domenech noch nie gesehen. Er beklagte sich über die schlecht verlaufene Vorbereitung und Rahmenbedingungen und spielte damit auf seine Spieler an: Barthez und Sagnol gesperrt, Henry und Trezeguet verletzt, Zidane, Thuram und Viera entweder komplett außer Form oder ohne Spielpraxis, Abidal und Givet konnten nicht kommen.…

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Eine Frage des Charakters

Ich möchte gar nicht großartig auf das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Türkei eingehen. Es war schlecht, es war unansehnlich und nimmt man drei der letzten vier Spiele zusammen, Niederlande, Slowakei und Türkei, so wird einem ob des Rückschritts gegenüber des Confed-Cups ganz blümerant.

Aber noch viel mehr als das Gewürge auf dem Platz, nervt der nun einsetzende Beschuß in den Medien. Und was da nicht inzwischen alles aus den Löchern gekrochen kommt. Wie fertig der Rudi Assauer inzwischen ist, belegen seine in der FR abgedruckten Aussagen:

Assauer hingegen kritisiert grundsätzlich die Anwendung amerikanischer Trainingsmethoden. Er habe nichts gegen neue Methoden, doch müssten sie “dem Fußball dienen”. Er habe seine Zweifel, ob das Übungsprogramm des Instituts “Athletes Performances” aus Tempe, Arizona, unter Leitung von Mark Verstegen dies täte.

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Zufallsqualifikation: Tunesien – Marokko 2:2

Nach der Qualifikation von Angola, Elfenbeinküste, Togo und Ghana am frühen Abend, wurde in der Partie Tunesien vs. Marokko der letzte afrikanische Teilnehmer für die WM 2006 gesucht.

Die Bedingungen waren klar abgesteckt: der Sieger ist durch, bei einem Unentschieden kommt Tunesien weiter.

Der Start der Partie war in Sachen Spektakel verheißungsvoll, denn es dauerte 142 Sekunden bis Marokko nach einem Abwehrfehler von Trabelsi in Führung ging und die Heimmannschaft das Spiel nicht mehr über die Runden schaukeln konnte.

Fortan hielt Tunesien das Tempo hoch und war drückend überlegen ohne aber ein Feuerwerk an Torchancen abzubrennen. Immerhin bekam Tunesien schnell einen Elfmeter gepfiffen (15te) nach einem mittelschweren Ausbruch an Chaos im marokkanischen Strafraum. 1:1, damit wieder Tunesien weiter. Die machten nicht den Fehler und einen Gang zurückzuschalten, sondern hielten das Tempo einigermaßen hoch.…

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Zeilensport: das Rundum-Sorglos-Paket zu den Bundesliga-TV-Rechten.

Die Welt am Sonntag bringt in ihrer heutigen Ausgabe gleich vier Artikel zu der in Kürze anstehenden Ausschreibung der TV-Rechte der Bundesliga 2006 – 2009.

Aufgeregte Suche nach der idealen Lösung im TV-Poker” – ein Überblick
Diese Heuchelei ärgert mich” – Interview mit PREMIERE-Sportchef Hans Mahr
Um was es im TV-Rechtestreit geht und was sich zur nächsten Bundesliga-Saison alles ändern könnte” – die Kernpunkte
Sponsoren stärken die ‘Sportschau‘”‘ – Die WamS befragt Sponsoren

Die Artikel bieten zwar nichts weltbewegend neues, aber einen recht kompakten Überblick über die Situation. Nimmt man solche Artikel dann auch als Indikator welche Modelle am wahrscheinlichsten sind, so zeichnet sich ab, das der anstehende Umbruch nicht so groß sein wird, wie es das donnernde Auftreten der DFL und PREMIERE anfangs drohen liessen.…

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Immer noch 4-way-race: Schweiz – Frankreich 1:1

Die Gruppe 4 bleibt bis zum letzten Spieltag adrenalinhebend. Israel gewann mit seinem handelsüblichen 2:1 gegen die Faroer Inseln, Irland gewann auf Zypern und “standesgemäß” trennen sich Schweiz und Frankreich 1:1 unentschieden, wie es die vier Großen untereinander gemacht haben (mit Ausnahme IRL–FRA).

Die Folge: alle vier Mannschaften sind noch im Rennen und immerhin die Schweiz, Irland und Frankreich haben ihr Schicksal in den Händen:
1/ Israel 18Pkt (10 Spiele)
2/ Schweiz 17 (9)
3/ Frankreich 17 (9)
4/ Irland 16 (9)

Israel hat alle Spiele gespielt, kann also von allen drei Mannschaften noch überholt werden.

Frankreich hat ein eher leichtes Heimspiel gegen Zypern vor sich, im Geiste sollten drei Punkte abgehakt sein.

Schweiz und Irland spielen auf der Insel gegeneinander.…

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