Umbruch mit Ansage in Österreich: Stronach geht raus

Die österreichischen Medien kennen aktuell nur ein Thema: der heute plötzlich bekanntgegebene Rückzug von Frank “Franky” Stronach aus der Austria Wien.

Stronach ist nicht irgendjemand. Der Austrokanadier ist so etwas wie der große Pate im österreischischen Fußball. Der 72jährige Selfmademann der u.a. mit Wettbüros u.a. in Kanada sein Geld verdient, pumpte seit 2000 unendlich viel Geld in Austria Wien rein (Schätzungen: 100 Mio EUR). Entsprechend wurde die Austria zu seinem kleinen Königreich, wo er Trainer und Manager nach Gusto entließ. Alleine: der Erfolg kehrte nie ein. Eine kümmerliche Meisterschaft, 2003. Weil Stronach auch die beliebstens Vereinsfiguren wie Prohaska unter teilweise entwürdigenden Umständen feuerte (Entlassung via PREMIERE), war Stronachs Standing bei den Fans schlecht.

Nun hat sich binnen relativ kurzer Zeit eine medienwirksame Opposition bei der Austria gebildetet, denen das autoritäre Gehabe Stronachs, seine Marionetten im Austria-Vorstand und die enge Verknüpfung der Austria mit Tocherfirmen auf Strochnachs Magna-Imperium (ist u.a.…

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Hertha BSC Berlin wieder malade?

Anscheinend kehrt das Frauenleiden bei Madame Hertha immer zurück, wenn das Thermometer auf unter Null geht. Keimten bereits im letzten März erste Berichte über eine ‘angespannte Finanzlage’ von Hertha BSC Berlin auf, legte am Wochenende der RBB nach und bislang berichteten nur Netzeitung, dpa und Berliner Morgenpost davon.

Demnach wurde bei der Hertha die “Insolvenzgefahr” nur durch das Einschreiten des Berliner Senats abgewendet. Der Senat erklärte gegenüber Jochen Esser von “Bündnis90/Die Grünen”, dass die Zahlungsverpflichtungen Herthas bzgl. des Stadions erlassen wurden, da sonst Existenz und Lizenz Herthas gefährdet seien. In diesem Zusammenhang ist die Rede von 4 Mio Mietzahlung und Baukrediten. Sollte das Schicksal der Hertha wirklich nur an 4 Mio hängen?

Nicht minder penetrant parfümiert riecht der Umstand, dass die Spieler die September-Prämien (Prämien!…

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Zeilensport: der Klinsmann-Reader

Buchcover

Gestern waren in der Sonntags-FAZ (leider nur gedruckte Ausgabe) Auszüge aus einer Klinsmann-Biographie des FAZ-Redakteurs Michael Horeni abgedruckt: “Klinsmann – Stürmer Trainer Weltmeister“, erschienen im Scherz-Verlag (ISBN 3-502-15045-1, €18,90).

Die Auszüge in der FAZ lasen sich ungleich interessanter als die Leseprobe uf den Verlagsseiten. Horeni beschrieb auf einer Zeitungsseite anhand der Planungen für das Nationalmannschafts-Lager während der WM, wie Klinsmann Entscheidungsprozeße durchführt und welche Männer im Hintergrund eine Rolle spielen.

Insofern interessant, weil die “amerikanische Seite” des Trainer Klinsmann hierzulande kaum beschrieben wird. Von seinen beiden engsten Vertrauten in den USA, Mick Hoban und Warren Mersereau, die aus der dortigen Sportmarketing-Szene kommen und mit ihm die Agentur “SoccerSolutions” betreiben, hatte ich bislang hier in Deutschland nichts gelesen.…

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HSV – MSV Duisburg 2:0

(Photos poste ich vielleicht im Laufe des Montags, vorab nur das Zeug das ich “live” geflickrt habe)

Das hat mich dann doch umgehauen: 51.000 Zuschauer zu einem normalen Bundesligaspiel gegen den Tabellenvorletzten. Soviel zum Thema “Euphorie” in Hamburg.

Kurz zum Ambiente. In der Schnackenburgallee gleich hinter der Autobahn auf den ersten Parkplatz rauf, bekam vom Leitsystem die Bezeichnung “empfohlen”. Die Parkplätze sind eher als unterirdisch zu bezeichnen, der Weitermarsch zu Fuß an der Grenze zum Zumutbaren, vorallem wenn man die Kartenpreise berücksichtigt. Es hatte den ganzen Tag genieselt. Parkplatz und Fußweg waren größtenteils nicht befestigt, ergo aufgeweicht und sahen mehr nach Motocrossveranstaltung aus. Bei der Rückfahrt saßen wir mit tausend anderen Fahrzeugen eine halbe Stunde im Stau ohne das was vorwärts ging.…

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Zeilensport: Jacquets Masterplan

Das Interview von Till Schwertfeger in der “Welt am Sonntag” mit Aimé Jacquet ist aufgrund der Kürze und der Höflichkeit von Jacquet (sozusagen der französische Hitzfeld, auch als TV-Analyst unterwegs) nicht das Allerallerallerergiebgste, aber ich finde schon die Idee des Interviews spannend: einfach mal einen Nationaltrainer fragen, wie der das gemacht hat, den Gastgeber bei der WM zu trainieren (Frankreich 1998).

Nachtrag: anscheinend kursiert das Interview bereits seit einer Woche auch in anderen Ausgaben der WELT und der Berliner Morgenpost.…

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