Brasilien – Griechenland 3:0

Da prallten Welten aufeinander und eine Halbzeit lang war es lustig anzusehen. Rehhagel und seine Griechen in altbewährter Betonmanier: hinten alles dicht machen, den ball irgendwie nach vorne dreschen, gucken dass man einen Freistoß, Eckball oder Einwurf bekommt und dann den Ball reinrüben.

So falsch war das Konzept nicht. Einer der Griechen (die schwarze Langmähne) kam bei den Standards fast jedesmal ungehindert zum Kopfball. Die Abwehrformation der Griechen ist auch nicht ganz so plump. Da gibt es während des Spiels öfters Umstellungen. Da wurde z.B. Robinho minutenlang von der schwarzen Langmähne in Deckung genommen, ehe hinten wieder alle auf Raumdeckung umschalten.

Die Brasilianer fanden nicht wirklich ein Konzept gegen die massive Deckung und litten deutlich an der fehlenden “Flügelpower” von Roberto Carlos und Cafu, die der Offensive noch mehr Optionen gegeben hätte.…

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Deutschland – Australien 4:3. Bestandsaufnahme

Das Spiel war eine Enttäuschung für mich. Ich hatte einen anderen Auftritt der deutschen Nationalmannschaft erwartet.

Nach nicht ganz einem Jahr Amtszeit von Jürgen Klinsmann und Jogi Löw zeichnet sich so etwas wie das “ideale” deutsche Spiel ab. Ein Spiel das sich vorallem über den Raum, Tempo und Aggressivität definiert. Im Idealfall wird der Ball im Mittelfeld abgeknöpft und mit schnellen Gegenzügen Druck aufgebaut. Dabei soll die gesamte Mannschaft agieren und sich ggf. zurückziehen oder nach vorne hin operieren, so dass jeder Ballträger immer drei Anspielstationen zur Verfügung hat.

„Gute Mannschaften erkennt man daran, wie viele Anspielmöglichkeiten der ballführende Spieler hat“, erklärt Joachim Löw. „In Deutschland gibt es Mannschaften, bei denen man das Spiel ohne Ball wenig ausgeprägt sieht.“ Man könnte auch sagen: Mannschaften, bei denen das Spiel ohne Ball funktioniert, heben sich positiv von der Masse ab.

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Großreinemachen beim VfB Stuttgart. Für wen?

Das Modell Wolfgang Wolf und Marek Mintal von Nürnberg nach Stuttgart kann wohl inzwischen ad acta gelegt werden.

Es überrascht wie lange der VfB für die Trainersuche braucht. Nicht angenehm für den nächsten Coach, denn unterdessen wird im Kader aufgeräumt. Kevin Kuranyi folgt – je nach Lesart – entweder dem Lockruf des Geldes oder wurde einmal zu häufig vom Stuttgarter Präsidium angepinktelt. Hakin Yakin kehrt zurück in die Schweiz und Imre Szabics geht zum 1.FC Köln.

Damit hat der VfB endgültig sich von der Magath-Ära verabschiedet. Mit Kuranyi geht die zweite (Lahm) von vier Schlüsselfiguren (Hildebrandt, Hinkel) für den damaligen Aufschwung von Bord. Es spricht nicht für die Instanzen des Vereins, das einst Konstanz angekündigt wurde, aber immer wieder Schritte getätigt worden sind, um das Fundament des von Felix Magath Aufgebauten abzureißen.…

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Strunzenglück

Sehr erhellender Artikel in der Welt über Thomas Strunz und den Managerposten beim VfL Wolfsburg.

Als einst Peter Pander nach der Panne mit der Spielberechtigung (und wg. fehlendem Standing in den ambitionierten VW-Kreisen des VfL-Aufsichtsrats) flog, suchte, laut Welt, der VfL nach einem Manager und bat die Bayern um eine Empfehlung. Nachdem reihenweise die Kandidaten, angefangen von Rolf Rüssmann über Marco Bode bis hin zu Michael Preetz absagten, kam man zum Kandidaten Thomas Strunz.

Neu war mir dass die Kandidatenauswahl pro Strunz, nun ja, von gewissen Kräften gesteuert wurde.

Was war Thomas Strunz vorher? Spielerberater im Auftrage seiner Firma “Strunz & Friends”
Wer ist die größte Kraft im Aufsichtsrat? VW.
Wer gibt die meiste Penunze? VW.
Wer ist größter Anteilseigner von VW?…

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Lex Liverpool

Heute fiel die populäre Entscheidung der UEFA: der FC Liverpool darf als Titelverteidiger in der Championsleague nächste Saison antreten, womit die bisherige “maximale 4 Championsleague-Vertreter pro Land” ausnahmsweise ausgehoben wurde.

Aber Liverpool muß zur Titelverteidigung den ganz langen weg gehen, durch sämtliche Qualifikationsrunden (beginnend in vier Wochen) und trifft in der Quali möglicherweise sogar auf den FC Everton.

Ja, das ist möglich, denn die “Lex Liverpool” hat einiges Kleingedrucktes, mitunter mit Konsequenzen für die anderen englischen Teams:

  • Kein “Länderschutz” für Liverpool (vermeidet dass Teams aus einem Land früh gegeneinander gelost werden) in der Quali und kein Länderschutz in der Gruppenphase.
  • Reduzierte TV-Einnahmen, weil der Pott durch fünf statt vier englische Vertreter geteilt wird
  • Aufteilung der TV-Einnahmen durch einen Schlüssel, bei dem Liverpool weniger als die anderen Vertreter bekommt.
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