Screensport am Dienstag

Greifen wir zwei Pet-Peeves von mir auf.

Ad 1: Ab heute höre ich auf die Olympia-Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen zu listen. Eine kleine Überprüfung hat gezeigt, dass ARD & ZDF selbst binnen 24h das Programm auf den Digitalkanälen derart umschmeißen, dass mein Zeitaufwand zum Zusammensammeln der Sendungen in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. Auch wenn ich mal wieder mit dem Verweis auf die BBC nerven muss: Abweichungen der BBC, sofern das Wetter mitspielt, null.

Konsequenz: nur noch BBC- und EUROSPORT-Olympia-Übertragungen werden gelistet, darüberhinaus auch die Uhrzeiten der Finals. Dann darf sich jeder via Zapping selbst überzeugen was ARD & ZDF wann und wie zeigen.

Am Rande bemerkt: so wie der BBC-Außenreporter heute morgen den britischen Gold-Segler hinterm Ziel auf mittelschwerer See verzweifelt hinterhergefahren und verbal abgebusselt hat, das war durchaus mit den journalistischen Tiefpunkten von ARD/ZDf gleichzusetzen.…

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Screensport am Montag

Es ging am Wochenende über die Ticker, u.a. mit der Schlagzeile “DFL will Kartellamts-Kritik offenbar ignorieren” (DWDL). Im Kleingedruckten wird dann eher die richtige Nuance angeschlagen. Laut einer Meldung des SPIEGELs erwägt die DFL das 22h-Modell weiterhin anzubieten und ggf. gegen eine Untersagung durch das Kartellamt vor Gericht zu gehen.

Damit wird das Szenario exakt wie gedacht weitergesponnen: die DFL versucht verbal alles um nach außen hin (= gegenüber den Bietern) das 22h-Modell immer noch als reelle Option zu verkaufen und den Preis für das/die andere(n) Modell(e) mit hochzutreiben. Das hat schon 2005 der ARD 60-80 Millionen Euro aus den Rippen geleiert.

Aber glaubt jemand im Ernst, dass die DFL im Sommer 2009 mit Pay-TV-Rechten in die neue Saison gehen will, die möglicherweise nur unter Vorbehalte sind?…

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Screensport am Wochenende: Wachwechsel

Moinsen. Auch heute wieder zeitlich limitiert.

An diesem Wochenende gehen Olympia und Fußball auf Kollisionskurs, dank des Saisonbeginns in der Bundesliga und der Premier League.

Bei Olympia finden an diesem Wochenende etliche “Wachwechsel” statt. Schwimmen geht, Leichathletik kommt. Rudern geht, Kanu kommt. Straßenradsport geht, Bahnrad kommt.

Nach knapp einer Woche zeigt sich Olympia als eine merkwürdig aseptische Veranstaltung. Das kann auch am Fernsehüberangebot liegen, welches ja nicht zuletzt von mir genossen (und gefordert) wird. Es gibt kaum Geschichten die über die Veranstaltungen hinausgehen. Keine magischen Momente wie vor vier Jahren Kiefer & Schüttler. Wie gesagt: ich bin mir nicht sicher ob es an Peking oder an der Zeitverschiebung liegt. Wahrscheinlich liegt es an mir.

Es sind auch bislang Skandale ausgeblieben. Drei Dopingfälle.…

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Suche nach Marcel Hacker-Nachfolger

Nach dem frühen Ausscheiden von Marcel Hacker im Einer hat sich heute ein neuer Kandidat für zukünftige Ruderwettbewerbe beworben.

Christian Seifert in der BILD, vor einem Monat am 19.7.

Seifert: […] wir brauchen steigende TV-Einnahmen.

BILD: Wieso? Es schadet doch nichts, wenn die hochbezahlten Profis auf ein paar Euro verzichten.

Seifert: Die Bundesliga steht im Wettbewerb zu den Top-Ligen in Spanien, England oder Italien. Dort gibt es wesentlich mehr Geld aus dem TV. Wenn diese Lücke noch größer wird, sinken automatisch unsere Chancen im Uefa-Cup und der Champions League. Es kann kein Fan wollen, dass die Superstars nur noch im Ausland spielen.

Christian Seifert heute in der WELT:

WELT ONLINE: Herr Seifert, freuen Sie sich auf die neue Saison?

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Screensport am Donnerstag

Relativ unspektakulär hat die DFL Übertragunsgrechte für ein “Bundesligaradio” an die Regiocast Digital GmbH vergeben, eine Unternehmensgruppe die in ganz Deutschland Anteile an Radiosendern hält und hinter der u.a. der Axel Springer-Verlag steckt. Die Unternehmensgruppe selbst ist in der Außendarstellung extrem schmallippig.

Im November 2007 und Februar 2008 waren es noch Rechte für die Audio-Verbreitung via Handy und DMB. Im Mai ist plötzlich die Verbreitung via Internet dazugekommen.

Der Sender nennt sich 90elf und ist seit gestern online. So wie sich das Radio am ersten Sendetag darstellte, muss man von einer Totgeburt reden – Günther Koch scheint leider kein glückliches Händchen bei der Wahl seiner Arbeitgeber zu haben.

Die Website ist indiskutabel, aber möglicherweise noch mit Beta-Phase entschuldbar. Ein fetter Flash-Player der einen auf interaktive Hose macht, oben, links und rechts Werbebanner.…

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