Highlight der EM Italien – Schweden

Es braucht nicht lange darüber diskutiert zu werden: es war das bislang beste Spiel der EM: Italien – Schweden, der Kontrast zum Sommerkick Dänemark-Bulgarien nachgeradezu bizarr.

Und wenn wir EM-Favoriten suchen, dann haben beide Mannschaften ihre Ansprüche darauf angemeldet. So enttäuschend das Unentschieden für Italien sein mag, sie haben richtig gut und offensiv gespielt. Es gefiel das sehr variable Mittelfeld dass sich inkl. den defensiven Mittefeldspielern, immer wieder massiv in das Angriffsspiel einschaltete. Vieri und Del Piero bekamen nun endlich was sie gegen Dänemark nicht hatten: Bälle.

Die Schweden gefielen mir noch ein Tick besser. Keine Mannschaft zeigte ein derartiges Verständnis untereinanderein Gespür für die Laufwege der Mitspieler. Das bislang beste Kombinationsspiel der EM, gepaart mit wirklich massiven Flügelläufen.

Beide Mannschaften haben über 90 Minuten Vollgas gegeben. Italienische Stürmer die nicht lange fackelten sondern aus allen Lagen schoßen, ein artistischer Treffer vom Ibrahimovic, unter Verbiegung aller menschlicher Weich- und Hartteile per Hacke/Aussenrist als Bogenlampe zwischen Vieri und Latte ins Tor versenkt.

Die Punkteteilung ist gerecht und ich hoffe die Presse und die Nachwelt wird nicht zu hart mit Trapattoni umgehen, der in der Schlußphase eben nicht hat defensiv einwechseln lassen.

Die Ergebnisse von gestern, treiben die Situation in Gruppe C auf die Spitze. Gewänne Italien und würden Schweden und Dänemark unentschieden spielen, hätten drei Mannschaften 5 Punkte. Man müsste schon die Tordifferenz oder Toranzahl heranziehen. Dabei sieht das 2:0 Dänemarks gegen sich selbst zerfleischende Bulgaren nicht mehr so vorteilhaft aus.

Nachtrag: ein 2:0-Sieg der Italiener würde reichen um bei einem dänischen Unentschieden vorbezuziehen, wg. besseren UEFA-Koeffizienten, der als sechster(!) Faktor herangezogen wird.

Mit der gezeigten Leistung, drücke ich den Schweden und den Italienern die Daumen für ein Weiterkommen. Beide zeigten die bislang “rundeste”, kompletteste Mannschaftsleistungen der EM und haben sich bei mir ganz oben auf der Favoriten-Leiter postiert.

Das Spiel war so gut, dass sogar die im Umfeld Beteiligten sich steigerten. Schau an, Jopi Kerner war derart vom Spiel gefesselt, das er gar nicht erst in Versuchung geriet allzuviele seiner Manierismen anzubringen. Dies war der mit Abstand beste Kommentar den ich von Kerner gehört habe und überaus angenehm zu hören.

Kehraus bei den Lakers

Nicht mal eine Woche hat es gebraucht, bis nach der vernichtenden Niederlage in den NBA-Finals das Konstrukt “Lakers” zusammenbricht.

Trainer Phil Jackson — Es hat sich in den letzten Monaten angedeutet, Jackson lieferte am Abend von Spiel 5 einen Fingerzeig und nun ist es offiziell: “Zen Meister” Phil Jackson wird nach fünf Jahren nicht mehr als Coach zu den Lakers zurückkehren. Ihm wurde eine andere Position innerhalb des Clubs angeboten. Jackson soll noch nicht entschieden haben, ob er diese Position annimmt. Jacksons Agent sagte gegenüber ESPN, dass er nicht erwarte das Jackson eine andere Trainerstelle annehmen werde.

Drei Namen sind derzeit im Gespräch als Nachfolger: der inzwischen vom Krebs genesene Tomjanovich (Ex-Rockets), George Karl (Ex-Sonics, Ex-Bucks, mit Loser-Image behaftet) und Henry Bibby von der Souther Cal-Uni.

Kobe Bryant — Auch das war erwartet worden: Bryant zieht eine Option und wird “Free Agent”, ist also auf dem Transfermarkt. Generell wird aber vermutet, dass er nur für einen besseren Vertrag bei den Lakers pokert, nachdem er erfolgreich Jackson und O’Neal rausgemobbt hat.

Shaq O’Neal — Eher überraschend: Shaquille O’Neal ist nach einem Interview des Managers Kupchak ausgetickt, sagte ein Treffen mit Kupchak ab und gab stattdessen eine Pressekonferenz auf der er ankündigte auch das Weite suchen zu wollen und hat um einen “Trade” gebeten, will also zu einem anderen Club transferiert werden.

Karl Malone — Ebenfalls überraschend. Malone zieht eine Option zur Vertragsauflösung und sucht sich einen neuen Verein. Angesichts seienr derzeitigen Verletzungsanfälligkeit wurde über ein Karriereende des 40jährigen spekuliert.

Gary Payton — soll ebenfalls über einen Weggang nachdenken

Derek Fisher — der Mann der desöfteren den Pfaden Phil Jacksons folgte, denkt auch über ein Vertragsende nach.

Das Management der Lakers, namentlich Mitch Kupchak, kündigte an, Bryant halten zu wollen und dem Wunsch von Shaq für einen Trade nachgeben zu wollen.

Nicht das einzige turbulente Team in der NBA. Franchise-Player Tracy McGrady von den Orlando Magic hat seinen Wunsch nach Weggang bekannt gegeben.

Die Frage ist nun, was werden zum Beispiel die Dallas Mavericks machen, angesichts dieses Angebotes auf dem Transfermarkt: O’Neal, T-Mac, Jackson.

Sturm beim BVB

Was die Netzeitung verharmlosend unter dem Titel “BVB verkauft Namensrecht am Stadion“, bringt die BVB-Seele am kochen. Es ist in der Saisonpause nach der Wiederufnahme von Sunday Oliseh bereits der zweite Fall der flagranten Lüge des BVB-Vorstandes. Entsprechend gallig ist man bei schwatzgelb.de: “Alles Lüge“.

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat der BVB bereits im Januar das Namensrecht am Westfalen-Stadion für 5 Mio Euro an einem Unternehmen namens “Assunta” verkauft, ein Tochterunternehmen der Commerzbank, die vereits bei einigen anderen Stadiondeals ihre Finger im Spiel hat. Dieses darf vier Jahre lang den Namen vermarkten und/oder ändern.

Die Geldsumme ist laut die-kirsche.com extrem niedrig. Die Allianz muss allein 6Mio EUR pro Jahr für das Stadion in München zahlen. Daher vermutet die-kirsche.com dass das Vertragskonstrukt, das bis zum 30.6. eine Rücktritts-Option vorsieht, eine Art versteckter, sechs Monate währender Kredit ist.

Die Fans sind erzürnt, da es in diesem jahr permanent Dementis oder Nelbelbomben bezüglich des Namensverkauf gab, zum Beispiel in einem Interview von Niebaum mit Schwatzgelb.de.

Das von uns geführte Interview sollte dem Präsidenten die Möglichkeit geben, die Vorwürfe in den Medien ausführlich gegenüber den Fans klarzustellen. Die Chance, die Wahrheit zu sagen war da, doch Dr. Niebaum zog es vor, die Anhänger des BVB weiter im Dunkeln zu lassen. Was wir alle nicht wussten: Zu diesem Zeitpunkt war der Deal mit Assunta bereits gelaufen. Sicher kann er – rechtlich gesehen – die Fans im Unklaren lassen, aber die Aktionäre haben ein Recht auf lückenlose Information über die Geschäftstätigkeiten der KgaA. So steht dem Vorstand nicht nur von Seiten der Fans, sondern auch von den Aktionären mächtig Ärger ins Haus.

Doch was ist jetzt das kleinere Übel? Die Fans auf jeden Fall haben die Schnauze gestrichen voll. Die Fragezeichen und die Wut bei den Fans wird immer größer und alle fragen sich:„Was kommt als nächstes, die Anleihe?“ Eine ehrliche Antwort vom Vorstand dürfen wir wohl kaum erwarten.

Bulgarien: Treten im Rotationsprinzip

Dänemark – Bulgarien 2:0

Das Spiel war anfangs mäßig, ehe es dann in der Tat so schwach wurde, wie es von Bela Rethy bereits nach nur zehn Minuten schlecht geredet wurde.

Das Spiel ruhte komplett auf den Schultern der Dänen. Die spielten leger und relaxt sich den Ball zu, ohne wirklich brandgefährlich gegen kompakte Bulgaren zu werden. Und als kurz vor der Halbzeit Tomasson die Führung erzielte, war es endgültig mit den dänischen Bemühungen vorbei.

Jegliche Kraftanstrengung vermeidend, spielte man die zweite Halbzeit Standfußball. Gewagtes Spiel, denn schnell hätten die Bulgarien ein Unentschieden rauswürgen können.

Aber nichts da. Das eigentliche Thema des Spiels waren die Bulgaren. Anfangs konnte man noch argumentieren, dass man nach dem 0:5 vorsichtig beginnen wollte. Häufig alle 11 Mann in der eigenen Hälfte. Aber mehr und mehr zeichnete es sich ab, dass es sich eher um eine Arbeitsverweigerung handeln musste.

Dänische Geschenke wurden nicht angenommen. Null, null, null Kommunikation innerhalb des Teams. Unendlich viele Bälle landeten ins Leere oder wurden aus dem eigenen Strafraum in die gegnerische Hälfte gedroschen. Nach und nach verloren auch die wenigen Spieler die sich bemühten, jegliche Lust an der Spielteilnahme.

Die Bulgaren trieben sich so immer tiefer in eine selbstgemachte Depression hinein. Als der Schiedsrichter nach knapp 70 Minuten einen Freistoß vor dem Strafraum der Dänen nicht gegeben hat (evtl. wäre auch ein Platzverweis für den foulenden, dänischen letzten Mann fällig gewesen), da war es um die Bulagren endgültig geschehen.

Im Rotationsprinzip fing man an in Gravesen reinzutreten. Nach dem vierten Foul an Gravesen in Folge und einem energischen Protest, bekam Kapitän Petrov die zweite Gelbe und durfte den Platz verlassen. Bezeichnend: sieben gelbe Karten für die Bulgaren!

Die bulgarischen Fans waren außer sich, entweder wegen dem Schiedsrichter oder der Leistung der Spieler, rüttelten an den Zäunen und warfen mit Gegenstände, die allerdings nicht auf dem Platz landeten.

Gronkjaer kurz vor Abpfiff mit einem wunderschönen Schlenzer zum 2:0 und der fleissige Ebbe Sand mit einem Lattentreffer.

Bei den Dänen fiel auf, dass sie erst mit der Hereinnahme von Gronkjaer wirkungsvoll über die Flügel spielten, was auch Ebbe Sand entgegenkommt, der bei hohen Bällen wesentlich gefährlicher wirkt, als bei flachen Pässen.

Die Leistung der bulgarischen Mannschaft war spielerisch und kämpferisch, die mit Abstand jämmerlichste der gesamten EM.

Fernsehrechte Olympia 2010 und 2012 vergeben

… und zwar europaweit (Ausnahme Italien) an die EBU, für Deutschland also an ARD und ZDF.

Die Netzeitung schreibt zwar, dass die Ausschreibung und Zuteilung an ARD und ZDF EU-rechtlich wasserdicht sein soll.

Ich habe aber da meine Zweifel ob z.B. der Passus dass ARD und ZDF Teile des TV-Rechte-Pakets an Privatsender veräussern sollen, ausreicht.

Insbesondere der Umstand dass die Internet- und Mobilfunk-Übertragungs-Rechte mit im Paket sind, sollte meines Wissens nach, rechtswidrig sein. Meiner Meinung nach, sieht das EU-Recht vor, dass dazu getrennte Ausschreibungen zu laufen haben.

PREMIERE kotzt und Kofler kündigt “Fundamental-Opposition” gegen jede Gebührenerhöhung an. Kofler, sieh zu dass du das mit den Programmzeitschriften gebacken bekommst und dein Partner “TV Digital” dir nicht unter den Händen wegkrepiert.

EM-Menü: italienischer Schweden-Happen

Die nächste skandinavische Hürde für die Trapattoni-Jungs. Spieler und Nation sollen, glaubt man Medienberichte, alle enorm von Tottis Spuckerei angeekelt und verwirrt sein.

Keine guten Vorraussetzungen für die Begegnung gegen Schweden.

Die Schweden haben sich bislang als offensivstärkstes Team vorgestellt, was ich nicht nur an der Torezahl festmache, sondern auch an dem ausgeübten Druck und der Effizienz.

Die Italiener müssen zusehen, das sie aus dem Scheintoten-Zustand wieder aufwachen, in dass sie sich gegen Dänemark befanden. Auf dem Spielfeld schienen sie nicht bei der Sache zu sein und nach dem Spiel fanden sie allerlei Zipperlein und Wehwehchen. Falsche Schuhe, rauhe Socken, nun die Spuckerei. “Determination”, Zielstrebigkeit, wird irgendwie anders definiert.

Von den Gerüchte dass Trapattoni die Offensive entdeckt habe, wissen wir inzwischen, dass sie mehr als verfrüht gewesen sind. Und stoisch wie Trap bereits bei der WM war, wird er auch aufgrund des Drucks in der italienischen Presse nichts daran ändern.

Totti wird wohl durch #18 Cassano ersetzt werden. Wahrscheinlich wird sich auch vorne die Formation ändern, weg von Totti als Alleinunterhalter, werden #7 Del Piero und #9 Vieri entweder vor Cassano oder zumindest auf gleicher Linie spielen.

Schweden entwickelte viel Druck über die Flügel, das sind #2 Panucci und #19 Zambrotta gefragt, die phasenweise gegen Dänemark nicht den sichersten Eindruck gemacht haben.

Bei einem dänischen Sieg muss Italien gewinnen, weil sonst Dänemark und Schweden am letzten Spieltag sich ein kleines Cordoba antun werden und schiedlich friedlich die Punkte teilen werden.

EM-Menü: Deutschen-Mörder

Die größten internationalen Erfolge der Dänen und der Bulgaren waren jeweils Siege über die deutsche Nationalmannschaft (’92 im EM-Finale, bzw. ’94 bei der WM).

Heute bräuchten beide einen Sieg um sich die Chance zu wahren sich wieder als Königsmörder zu betätigen.

Für die Bulgaren nützt es überhaupt nichts allenthalben eine gute Leistung bei der 0:5-Kanterniederlage bescheinigt bekommen zu haben. Bis zum Larsson-Doppel war das Spiel knapp 60Minuten lang offen. Nicht nur die Innenverteidigung wirkte indisponiert. Die Offensive muss vorallen ihre Chancen effizienter nutzen. Hallo, Herr Berbatov?

Aber kann sich die Mannschaft nach dem 0:5 wieder aufrichten?

Die Dänen haben gut gespielt, aber Italiens Tor auch nicht wirklich massiv unter Beschuß genommen. Ich möchte den Ausdruck der “verschämten Offensive” dafür prägen, die uns heuer bei der EM so häufig begegnet.

Unklar ist ob mein Lieblingsspieler, #7 Thomas Gravesen nach einer abgesessenen Gelbsperre aufgestellt wird. Trainer Olsen äusserte Zweifel, wollte die alte Aufstellung beibehalten, aber ich glaube Olsen pokert nur. Ein bißchen mehr Dampf täte dem dänischen Spiel ebenso gut, wie jemand der mal die “Eier” (O-Ton Kahn) hat, aus 30m abzuziehen.

Ansonsten werden wir heuer wieder brav Wasser trinkende Dänen sehen.

Es liegt irgendwie ein mäßig torreiches Unentschieden in der Luft.

EM-Update: Freitag, 18ter

Lahmer Nachrichtentag und eigentlich müsste man zum Auffüllen sogar die Meldung der Rückkehr der Münchner Löwen zur Grünwalder Straße reinnehmen (aber trotzdem das neue Allianz-Stadion bezahlen???)

Deutschland — Er war in Hannover, Berlin und Gladbach (ham die einen Goldesel aufgetrieben?) im Gespräch, nun wird aber Wolfsburg die neue Heimat des #14 Thomas Brdaric

England — In der Presse kamen Gerüchte über eine “Spielerrevolution” die dafür sorgte, das Trainer Eriksson vor dem Schweiz-Spiel seine “Mittelfeld-Raute” weglegte und zu einer 4er-Kette im Mittelfeld überging. Eriksson dementierte höflich aber bestimmt.

Italien — Der Verband hat die Drei-Spiele-Sperre von Totti gefressen und wird keinen Einspruch einlegen.

Russland — Wer etwas bizarre Analysen über Russlands Ausscheiden lesen möchte, der wende sich an die englische Ausgabe der Prawda, z.B. “Why Russia and its soccer team are losing” wo es um Stalinisten, Gagarin, Rotarmisten und Coca-Cola. Und das alles, versprochen, in einem einzigen Artikel!

Frankreichs blaues Auge

Frankreich – Kroatien 2:2

Frankreich macht die Sache noch einmal spannend. All die Souverinität die Frankreich phasenweise gegen England verströmte, wich einer Arroganz und “Laissez-faire”-Attitüde gegen Kroatien.

Sobald die Franzosen nicht 100% abrufen, verfallen sie in den Trott der Mittelmäßigkeit. Das Spiel wird uninspiriert und langsam vorgetragen, unterstützt von Trainer Santinis geänderter Aufstellung. Die gesamte Vierer-Abwehrkette bestand aus Innenverteidiger, nachdem #3 Lizarazu #13 Silvestre weichen musste und jener Silvestre im zweiten Spiel in Folge einen Elfmeter verschuldete, genauso wie der neu hereingekommene Altinternationale #8 Desailly den anderen Gegentreffer auf seine Kappe nehmen muss.

Wo im Mittelfeld #7 Pires das Spiel mit antrieb, sorgte nun #11 Wiltord für berechenbares Flügelspiel.

Auch wenn Frankreich vier Treffer bislang erzielte: keiner der Treffer war im eigentlichen Sinne “herausgespielt”. Zwei Freistöße, ein Elfmeter und ein verunglückter Rückpass.

Dieses Spiel hat einiges dazu beigetragen um Frankreichs Kredibilität als EM-Favorit zu ruinieren. In Frankreich dürfte jetzt die Diskussion um Desailly losgehen, aber man sich auch über Henry den Kopf zerbrechen, der seit, ich glaube letzten November, nicht mehr für die “l’equipe tricolore” getroffen hat.

Und wenn die Engländer sich auseuphorisiert haben, würde ich mir angesichts dieser Leistung von Kroatiens B-Elf, Gedanken um die Qualifikation für das Viertelfinale machen. Ob England am Montag, gegen 22h30 wirklich noch dabei ist?

Das häßliche Gesicht Englands: Wayne Rooney

England ist siegestrunken. All die Hool-Probleme sind vergessen, die nicht berauschende Leistung gegen harmloser als harmlos auftretende Schweizer, die das Spiel gegen Kroatien alles andere als einen Selbstgänger machen läßt, in den Hintergrund gerückt.

Es gibt einen neuen Volkshelden und es ist Wayne Rooney, der mit 18 Lenzen bereits so aussieht, als hätte er als alkoholisierter Hooligan alle Völkerschlachten seit Heyselstadion mitgemacht.

Es gibt auch niemanden unsympathischeren als Rooney.

Im zweiten Spiel in Folge ist er wieder haarscharf an einer roten Karte vorbeigerutscht. Diesmal sprichwörtlich. Tackling mit gestreckten Bein in den hinausstürmenden Stihl hinein, nur zwei Zentimeter am Gesicht von Stihl vorbei.

Hätte Rooney getroffen, man hätte Stihls Unterkiefer aus dem Tornetz wieder aufsammeln können. Dass es dafür nur Gelb gab, ist eine Unverschämtheit. Wenn die UEFA sich in der Lage sieht, Totti wegen Spuckens für drei Spiele zu sperren, wäre es nicht an der Zeit auch einen Wayne Rooney, nach dem Ellbogencheck gegen Frankreich, wegen dieser versuchten Körperverletzung gegen Stihl vom EM-Turnier zu verbannen? Oder muss erst Blut fliessen?