Diktatur von Format

Egal wer wann wie bei den TV-Rechten zugreift, par ordre de Mufti, die Rosette noch voller Geldscheine steckend, hat die FIFA mit ihren Partnern Phillips Hersteller von 16:9-Technologie) und Netzers Fernsehrechte-Handel Infront beschlossen die Fußball-WM 2006 nur im 16:9-Format auszustrahlen. Der Rest der Bevölkerung bekommt oben und unten cinemascope-like schwarze Streifen. “Soll den Live-Charakter hervorheben”, sagt Philips, die Hoffnung hegen 2-3 Fernseher mehr zu verhökern.

Die zugehörige Pressemeldung findet sich übrigens nicht auf der FIFA, sondern bei Philips.

Honi soit qui mal y pense.

Hat jener FIFA-Sepp-Blatter nicht vor kurzem die G14 wg. Kommerzialisierung zusammengefaltet?…

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DSF und Live-LaOla, die zweite

Zweiter Anlauf des DSFs die Internationale-Fußball-Schiene “LaOla” mit Live-Übertragungen in Schwung zu bringen (nach dem man sich anscheinend aus den Übertragungen der Primera Division nach nur einem Spieltag wieder zurückgezogen hat).

Man hat diesmal die FA-Cup-TV-Rechte gekauft und will ab Januar in jeder Runde eine Begegnung Live zeigen, inkl. Finale am 22.Mai.…

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Turkish Delight

Man mag einiges an der Begeisterungsfähigkeit der Türken grenzwertig finden, aber dass das Westfalen-Stadion innerhalb von 48Stunden ausverkauft mit 57.000 Deutschtürken und Türkendeutschen plus 3.000 Norditalienern ist, und der Verkehr soweit zusammenbricht, dass das Championsleague-Spiel Galatasaray – Juve eine Viertelstunde später angepfiffen werden muss. Donnerwetter, Respekt, ich ziehe meinen Hut.

Ich glaube ich werde sie bei der EM vermissen.…

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Nach’m Wochenende, is’ vor der Woche

Technische Probleme (Stichwort fuckin’ Schriftenverwaltung) führten dazu, dass ich nicht wirklich viel von den Spielen am Sonntag mitbekommen habe. Weder Fußball noch Football.

Zum Thema EM-Auslosung ist so ziemlich alles gesagt was es zu sagen gibt. Nach dem ganzen sonntäglichen Analysten- (müsste es eigentlich nicht “Oralysten” heißen?) Gelaber wissen wir, dass die Letten die “Titanen” (Berti Vogts würde von “Brasilianer” sprechen) des Baltikums sind. Ergo ist Deutschland krassester Außenseiter in der Gruppe.

Die Sonntagsergebnisse in der Bundesliga waren so, dass ich sagen würde: Interessant.

Wird Stevens bis Weihnachten durchkommen? Dass er sich nicht Interviews stellte, könnte mit der BamS-Homestory zu tun haben, die die BamS entgegen einer stillschweigenden Absprache mit Stevens gebracht hat (Verwandte von Stevens wurden u.a. mit “Stevens ist zu schade für Hertha” zitiert + fotographiert).…

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Reif über gelebten Marxismus

Marcel Reif, jeden Sonntag in einer Bundesliga-Kolumne im TagesspiegelLive aus dem Stadion“, schreibt diesmal zum 14ten Spieltag:

[…] In Zeiten ungebremsten Brutalo-Kapitalismus ist ausgerechnet in der deutschen Fußball-Bundesliga ein Stück gelebter Marxismus zu beobachten: Das Sein bestimmt das Bewusstsein.

Belege? Bitte schön: Mit Scheinen schafft der FC Schalke 04 ein ganz besonderes Bewusstsein, nämlich jenes, das die Gegenwart nicht zählt, sondern nur eine ungewisse Zukunft. Jedes Transferbegehren kann schließlich auch als Misstrauensvotum an die derzeitige Mannschaft gewertet werden. So spielt sie auch […] Und dass so ein Junge, wie der Bursche Hinkel, nicht dem Lockruf des Geldes erliegt, ist fast schon die nächste Ohrfeige fürs Kapital. Das Sein, nämlich Erfolg und Spaß in Stuttgart, bestimmt sein Bewusstsein.

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