Kiefer-Zeit

Was Tennis angeht, bin ich die opportunistischste Sau der Welt. Das elendige, jahrzehntelange Hochgejazze von Boris und Steffi, sowie die farblosen Nebendarsteller Michael und Anke, hat mir Tennis richtiggehend verleidet. Und so kommt es, dass ich mit den Spielern von heute eigentlich nichts anfangen kann.

Eigentlich. Es sei denn Nicolas Kiefer tritt an. Seit dieser famosen Niederlage im Olympia-Doppelfinale habe ich ihn in mein Herz geschlossen. Er hatte danach noch bei PREMIERE einen Auftritt als Co-Kommentator neben Michael Stach bei einem Nachholspiel von Hannover 96 wo er nicht minder erlabend war.

Just in diesen Minuten spielt Nicolas Kiefer wieder, in Roland Garros. Derzeit noch außerhalb des Bildschirms. EUROSPORT überträgt gerade den dritten Satz Coria – Melzer. Kiefer führt gerade in Satz 1 mit 4:1 gegen den Russen Andreev. Vielleicht wird man nach Ende der Partie rüber gehen.

Update 18h46 EUROSPORT zeigt lieber Mauresmo vs. Ivanovic, wo der erste Satz überraschend an Ivanovic ging.

Aber EUROSPORT bietet auf der Website einen richtig runden Service rund um das Turnier, mit aktuellen Ergebnisdiensten und Live-Ticker.

Kiefer gewann zwischenzeitlich den ersten Satz 6:4, musst aber nach einer 4:1-Führung noch ein 4:4 einfangen.

Update 20h07 Mauresmo ist nach Doppelfehler mit 1:2-Sätzen ausgeschieden. Mission Heimsieg mißlungen. Nun wird das Kiefer-Match übertragen.

Ein Flame geht, der andere kommt, ein dritter bleibt

Der beliebte Bert van Marwijk hat bei Borussia Dortmund seinen Vertrag vorzeitig bis Sommer 2007 verlängert und ganz Borussia freut sich ob des positiven Signals nach der Hiobsbotschaft von den um 10 Mio über dem Erwarteten liegenden Verlusten nach der Rückrunde.

Der HSV hat sich für 5,5 Mio EUR die Dienste des 22jährigen Mittelfeld-Regisseurs Rafael van der Vaart von Ajax gesichert. 5-Jahresvertrag, 2,5Mio p.a..Wie schon hier auf aas spekuliert, sieht der Mann mit der #23 wie der Nachfolger von Barbarez aus. Bis zum Saisonbeginn darf also viel spekuliert werden, wie der empfindliche Barbarez die Nachricht aufnimmt (Abendblatt).

Nun ist es vollzogen was jedermann sein Wochen spekuliert, wenn auch etwas anders als gedacht: die Wege des VfL Wolfsburgs und Trainer Erik Gerets trennen sich. Allerdings hat Gerets von sich aus den Vertrag vorzeitig aufgelöst. Das hatte in den letzten Wochen so nicht wirklich den Anschein. Es sah eher danach aus, als ob Gerets die Probleme mit Manager Strunz aussitzen wollte und der Entlassung harrte.

Ich kann mir vorstellen, das Gerets Entschluß nicht sooo freiwillig war und diese für alle Beteiligten ästhetischere Lösung auch durch monetäre Zuwendungen des Vorstands begünstigt wurde. “Erik, kündige und wir bezahlen dich noch ein Jahr lang” oder so ähnlich.

Angeblich schaut man sich Dieter Hecking/Aachen als Nachfolger an.

Auf ein Neues: Yankees – Red Sox

Heute beginnt wieder eine Drei-Spiele-Serie zwischen den New York Yankees und den Boston Red Sox. Das ist der “gute alte klasssische” Baseball: zwei gewachsene Fankulturen in Feindschaft miteinander verbunden.

Das letzte Mal traf man im April aufeinander, allerdings unter anderen Vorzeichen. Die Yankees befanden sich im tiefsten Schlamassel, auf demletzten Platz der American League East, Owner George Steinbrenner hatte diverse Wutausbrüche abgefackelt. Dann kamen der Intimfeind Boston Red Sox und wurde in der Serie 2-1 abgefrühstückt. Im April konnte in der Folge der Sturz gebremst werden und im Mai legte man insbesondere aufgrund des leichten Spielplans, der starting Pitcher und dem immer besser in Form kommenden Alex Rodriguez eine Siegesserie hin und steht nun sogar vor den Red Sox.

Die Red Sox wiederum hat es nach unten gerissen, teilweise verletzungsbedingt (Curt Schilling wird noch mehrere Monate fehlen).

Sehr gewöhnungsbedürftig: beide Traditionsklubs müssen zu sehen, wie Toronto und Baltimore an ihnen vorbeigezogen sind.

Alle drei Spiele der Serie gibt es in Deutschland zu sehen: Spiel 1 und Spiel 2 auf NASN und Spiel 3 bei PREMIERE als Sunday Night Game.

Spiel 1 – Pitcher: Johnson vs. Wakefield
NASN: Fr/Sa 1h00, Sa 19h00, So 9h30
Der teure Neueinkauf mit dem Schnodder-Schnurrbart fängt sich derzeit viel Prügel der New Yorker Blätter ein.

Spiel 2 – Pitcher: Pavano vs. Clement
NASN: So 12h30, 0h30

Spiel 3 – Pitcher: Mussina vs. Wells
PREMIERE: So/Mo 2h00
Bei seinem letzten Auftritt im Yankees-Stadium hat Wells eine entsetzliche Leistung geboten.

“11 Freunde” wollt ihr sein?

Am Mittwoch gab es vor dem Championsleague-Finale die Premierensendung des Fernsehmagazins “11 Freunde TV” von der gleichnamigen Zeitschrift.

Über lange Strecken hat mir die Sendung nicht gefallen. Sie versammelte alle Schlechtigkeit über die ansonsten gerne und häufig bei Sportfeatures im Fernsehen hergezogen wird: die sonore Stimme die man häufig auch bei den aufgejazzten Formel-1-Reportagen von RTL und PREMIERE hört, schnelle Schnitte, After-Effects-Orgien, hippe Wackelkameras, körnige Bilder und unterlegt mit zahllosen Musikschnippsel.

Die Machart der Beiträge war erschreckend einfallslos und eine Kopie von dem was man von PREMIERE in der Vorberichterstattung gewohnt ist.

Auch inhaltlich konnte die Sendung über weite Strecken nicht überzeugen: ein kurzes Stück jagte das andere, Erkenntnisgewinn gleich Null. Wenn es amüsant wurde, dann weil der Interviewte mitspielte. 30 Minuten die Kamera auf Hans Meyer zu halten, wäre allemal ergiebiger und witziger gewesen. Ansonsten das übliche Abgrasen von Spielern und Experten um ein-zwei knackige Statements zum Thema abzuholen.

Wie hat sich Peter Lohmeyer gemacht? Er ging mir anfänglich auf den Sack mit der offen zur Schau getragenen Attitüde “ich mache das jetzt mal völlig anders” und wirkte mehr wie ein Schmierendarsteller der einen Moderator spielt. Mit der Zeit gab sich das und das Interview mit Lars Ricken wurde einigermassen nett. Das Problem war eher der Ricken selber, der in der Öffentlichkeit so porentief rein ist, dagegen wirkt Patrick Lindner wie ein Gewaltverbrecher.

Braucht es “11 Freunde TV”?

Wieviel Vorbereitungszeit hatte man? 2-3 Monate? Um dann eine Sendung abzuliefern, die sich weder inhaltlich noch in der Verpackung von dem unterschied, was man auf den Sendern vor Fußballspielen serviert bekommt? Nein, dazu braucht es kein “11 Freunde TV”.

Beim nächsten Mal, wenn es denn noch einen Anlauf gibt, Schwerpunktthema setzen, längere Beiträge. Und den Lohmeyer um Gottes willen nicht alleine moderieren lassen, sondern immer einen Gast zur Seite stellen mit dem er was anstellen kann.

“11 Freunde TV” wird in den nächsten Tagen zur Genüge auf PREMIERE wiederholt.

Zwischen den Stangen: Good looking

Es ist nur noch ein Vierteljahr hin bis Saisonbeginn. Die ausklingende Fußballsaison gibt Zeit sich um verstärkt die amerikanische Variante des Fußballs zu kümmern.

Die Nicht-Story des Tages kommt aus San Francisco, von 49ers Coach Mike Nolan. Der will es nämlich den NBA-Coaches und den europäischen Fußball-Trainern nachmachen und an der Seitenlinie im feinen Zwirn auftreten. Sozusagen der Gegenentwurf zu dem versifften Kaputzenpullover von Bill Belichick.

Nolan wollte es eigentlich schon letzte Saison machen, wurde aber von der NFL zurückgepfiffen und in Schlapper-Ballonseide eingezwängt. Grund sind die bestehenden Verträge mit dem Ausrüster von Reebok und Reebok habe eben keine Anzüge im Sortiment.

Nun soll es nächsten Monat Gespräche zwischen Nolan und Reebok geben. In den “Mercury News” (Reg. erforderlich) sagt Nolan:

Guys like Andy Reid, Mike Sherman, Mike Holmgren, they all would like to wear the Tommy Bahama look, because they’re big men. I think what they’re going to try to do is open a few different lines of clothing by the head coaches, even though it’s still Reebok. And if they do that, at least they will be able to market more clothes.

And as you well know, if they market more clothes, they’ll make more money.

Most hated

Die große Story der Offseason ist Drew Rosenhaus, der sich zum vermutlich meistgehassten Mann der NFL-Szene entwickelt hat.

Rosenhaus ist Spielerberater und hat etlichen seiner Schützlinge geraten nicht an den freiwilligen und Pflicht-Trainingscamps der Vereine mitzumachen, zum Zwecke der Aufbesserung des Vertrages.

Das prominenteste Beispiel ist WR Terrell Owens von den Philadelphia Eagles. Kaum ein Jahr beim Club, in der Saison hochgelobt worden, nach der Superbowl einige unschöne Worte über seinen Quarterback verloren und nun mit der Bitte um Vertragsaufhübschung vorgeprescht.

Owens ist letztes Jahr von den 49ers zu den Eagles gekommen, bekam einen 7-Jahres-Vertrag für 49 Mio US$. Bereits damals gab es Ärger, weil Owens zwischenzeitlich auch bei den Ravens ein ganz klein bißchen unterschrieben hatte. Anyway: jedermann dachte: Owens bei den Eagles, passt wie Faust aufs Auge, weil QB Donovan McNabb so eine Anspielstation brauchte. Und genauso hat sich die Saison entwickelt: beide profitierten voneinander und wurden letztes Jahr für das beste QB-WR-Duo der Liga gehalten.

Während die Eagles noch ihre Wunden über die enttäuschende SuperBowl-Vorstellung leckten, begann Owens fröhlich mit dem Messer einzustechen, sprach von seinem Quarterback als “der Mann der im SuperBowl müde wurde” und jetzt um eine “Umstrukturierung” seines Vertrages zu bitten. Dazu muss man wissen, dass in der NFL aufgrund der Obergrenzen für Gehaltsbudgets (Salary Cap) Spielerverträge meistens so geformt werden, dass ein fettes Handgeld bezahlt wird und ansonsten die Jahresgehälter erst mit steigender Vertragslaufzeit stark anwachsen. Und bevor sie zu hoch werden, werden die Spiele von den Vereinen entlassen.

Owens schmeckt es nun nicht, dass er 2005 3,5 Mio US$ bekommen würde, während er in den Schlußjahren seines Vertrages 7 Mio p.a. bekommen würde. Und die Fans bekommen Blutrausch wenn sie einen Spieler sehen, der nach dem ersten Jahr seines 7-Jahres-Vertrages den Kontrakt nachverhandeln will.

Jetzt fragt sich jeder, wie die Eagles reagieren werden. Owens nachgeben, könnte eine Welle weiterer Nachverhandlungen nach sich ziehen und den Verein zum Spielball des Egomanen Owens machen.

Weitere Spieler unter den Fittichen von Drew Rosenhaus, von Sports Frog nur noch “Evil Incarnate” genannt, die derzeit bei ihren Vereinen Holdouts abziehen: RB Edgerin James/IND und WR Javon Walker/GB

Moin! Zypriotische Luftnummer

Der Griff des 1. FC Kölns zu einem neuen Sponsor scheint sich immer mehr zu einem spektakulären Griff ins Klo zu verwandeln. Laut “Kölner Stadtanzeiger“/sid macht der eigentliche Sponsor, die Investmentgesellschaft Satena auf der Insel Ärger. Sie hat wegen dem Sponsorvertrag dem Tourismusbüro eine Rechnung von 7,4 Mio EUR ausgestellt. Das Ministerium will aber nie eine entsprechende Zusage für so einen Deal gegeben haben und soll die Staatsanwaltschaft gegen Satena eingeschlaltet haben.

Der Vorsitzende des zypriotischen Tourismusbüros hät das Geschäft für eine Luftnummer. Der hohe Betrag würde schon deswegen keinen Sinn machen, weil der gesamte Werbeetat für Deutschland halb so hoch ist.

Sankt Florians Prinzip

Seit Anfang der Woche geht es rund um Werder Bremen recht elendig zu. Der sich abzeichnende Weggang von Valérien Ismael, ein bislang für loyal gehaltener Spieler, zu den Bayern, hat für Entrüstung, Wut und Trauer gesorgt. Gerüchteweise hört man, das Ismael dreimal so viel bei den Bayern als Salär bekommen soll, wie an der Weser.

Glaubt man kursierenden Gerüchten, ist Werder Bremen durchaus willens das Elend an seine Norddeutschen Kollegen weiterzureichen. Der Ismael-Nachfolger soll aus Hamburg, Van Buyten, oder Hannover, Per Mertesacker kommen (FR, Kicker).

Ich bin erstaunt über die Wahl von Mertesacker. Mertesacker ist zu jung um ein “Leader” zu sein, der Ismael versucht hat zu sein. Zudem würde einem Mertesackers Verpflichtung an Frank Fahrenhorst erinnern, der sich bei Werder noch nicht wirklich durchgesetzt hat.

Van Buyten hat auf Journalistenanfrage vermelden lassen, dass er ein Werder-Angebot sich anhören würde. Upps? Was führt Van Buyten im Schilde? Will er den HSV mit irgendwas unter Druck setzen? Andersherum für Werder: wie loyal wird ein Spieler sein, der binnen zwei Jahre bei drei Vereinen spielt?

Andere Namen: Ujfalusi, als Schweiger auch nicht wirklich ein “Leader”, der Schweizer Senteros, den ich bei Arsenal nicht immer souverän fand und Dian Balde von Celtic.

Es sind sehr viele junge Spieler auf der Kandidatenliste gewesen, was mich angesichts der wackeligen Werder-Abwehr und dem Weggang des Mittelfeldabräumers Ernst erstaunt. Ich hätte getippt, dass Werder eher jemanden routinierten sucht.

Eine kleine Randnotiz: Uli Hoeneß spricht in der FR davon, dass es erste Verhandlungen bereits vor dem letzten Spieltag gegeben haben soll, während Allofs am Monatg noch von nichts gewußt haben wollte. Die Ablöse scheint irgendwo zwischen 8 und 10 Mio EUR verhandelt zu werden.

Screensport: das Wochenende

Wenn die Freundin sagt “Wie? Schon wieder Formel 1?” dann weiß man, dass man es mit einem Back-to-Back-Wochenende der Formel 1 zu tun hat: eine Woche nach Monaco wird auf dem Retortenkurs an der Nürburg gefahren.

Schlimmer noch: es ist das letzte Wochenende im Mai und das heißt traditionell: Indy 500, die auch diesen Sonntag von PREMIERE übertragen werden. Wenn allerdings die Sendezeiten im TV-Guide stimmen, steigt PREMIERE um 18h45 entweder eine Dreiviertelstunde zu spät ein (Rennstart 18h00) oder zeigt das Rennen mit einer Stunde Verzögerung. Weil das Ding mit den vielen Optionen ja bekanntlich erst am nächsten Wochenende zur Verfügung steht und jetzt einfach mal so eine Option zu schalten… Wobei man überhaupt abwarten muss, was da gehen wird, denn für den Sonntag sind – je nach Wetterbericht “Isolated Thunderstorms” oder Schauer am Nachmittag vorhergesagt. Also keine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Indy 500 in einem Rutsch ausgetragen werden können.

Bereits vor 14 Tagen wurde das Qualifying ausgefahren. Im Grid stehen vorne lauter klangvolle Namen. Reihe 1: Kanaan, Sam Hornish Jr, Scott Sharp. Reihe 2: Patrick, “Spiderman” Castroneves, Franchitti. Weitere große Namen: Tomas Scheckter und Junqueire in Reihe 4, Bourdais in Reihe 5, Jacques Lazier in Reihe 9 neben Carpentier. Vegas hat Castronewes und Kanaan zu Favoriten erklärt, ich wiederum schätze Sam Hornish und Scott Sharp.

Zur normalen Formel 1-Ware. Der Quali-Modus wurde geändert: es wird nur noch am Samstag qualifiziert, ansonsten alles wie gehabt. Die freie Zeit am Sonntag vormittag wird nun mit einem etwas längeren GP2-Rennen aufgefüllt.

Der Nürburgring ist eigentlich mangels Überholmöglichkeiten eine sturzlangweilige und sehr künstlich wirkende Strecke. Immerhin hat man durch kleinere Änderungen die Veedol-Schikane inzwischen recht reizvoll gemacht.

Am Sonntag überträgt PREMIERE von 17 bis 22h Spiel 1 beider Halbfinals der BBL. Am Donnerstag sind überraschenderweise die Kölner zuhause von Gießen rausgekegelt worden, so dass es zu den Begegnungen ALBA – Frankfurt und Bamberg – Gießen kommt.

Ach ja, und Fußball…

Samstag alle Augen auf Berlin, DFB-Pokalfinale, Schalke gegen Bayern. Eine große Klappe wie die ganz Großen haben die Knappen schon, nachdem sie mehr schlecht als recht auf Platz zwei gen Bundesliga-Ziellinie gewankt sind.

Sonntag gibt es Drama aus ausländischen Ligen. PREMIERE überträgt Abstiegskampf aus Italien (15h) und Spanien (21h15)

Zu den einzelnen Tagen:
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Screensport am Donnerstag

Die Grundversorgung Sport wird heute durch Bergetappe beim Giro, Wiener Lokalderby und Spiel 5 in der BBL gewährleistet.

Donnerstag

13h30 MLB Milwaukee – Colorado, NASN

14h35 Giro, 17te Etappe, EUROSPORT live
Bergetappe

16h30 MLB ChiCubs – Houston, NASN

18h00 AUT-Bundesliga: Rapid – Austria, PREMIERE live
Lokalderby und vorletzter Spieltag in Österreich. Rapid ist als Meister durch. Bleibt nur der Kampf um Platz zwei. Der Grazer AK liegt ein Punkt vor der Austria.

20h00 BBL Frankfurt – Artland Dragons, Spiel 5, PREMIERE live
(Kommentator: Michael Körner)
Spiel 5 der Best-of-Five-Serie. Die Dragons konnten zuhause gegen die Frankfurter “erst” in der Verlängerung 79:76 gewinnen.

Neben Frankfurt tut sich auch Köln schwer, geht heute auch in ein Spiel 5 (gegen Gießen), während ALBLA und Bamberg sich mit 3-0 gegen Ludwigsburg und Oldenburg durchsetzen konnten.

20h00 MLB ChiCubs – Colorado, Spiel 1, NASN live
NASN zeigt Spiel 2 der 4er-Serie am Freitag

1h00 MLB Cleveland – Minnesota, NASN live

Fofftein! Geld oder kein Geld

Zum Vormittag ein Haufen eher monetär orientierter Meldungen:

Konfrontation

Auch wenn es phasenweise gestern anders aussah, die Championsleague ist ein am Reißbrett ersonnenes Marketingprodukt. Sozusagen der wandelnde Kompromiss zwischen UEFA die alles unter ihre Fittiche behalten möchte und G14, der Klub der großen europäischen Vereine die auf maximale Mammonausbeute aus sind.

Um die Vermarktung kümmert sich die “Team Marketing AG” aus der Schweiz. Die Marketingagentur stand immer der UEFA nahe, was der G14 nicht gefällt. Die G14 hätte gerne bereits zu 2003 eine offene Ausschreibung gehabt, natürlich mit dem schnöden Gedanken der Einnahmemaximierung.

Noch weniger dürfte es der G14 gefallen, dass “TEAM” nicht nur der UEFA nahe steht, sondern ab 1.7. teilweise (zu 20%) gehören wird. Wie die NZZ meldet, wird die UEFA dann Anteile an der Agentur übernehmen und gleichzeitig “TEAM” die Vermarktung der Championsleague bis 2012 überschreiben. Es würde mich wundern, wenn wir dazu von Rummenigge und Co. nix hören würden.

Vorprogramm

Das DSF wertet seine lukrativen Call-In- und Sexy-Clip-Sendungen durch ein attraktiveres Vorprogramm auf: man hat sich für die nächste Saison UEFAcup-Rechte gesichert und will an jedem Austragungstag minimum zwei Spiele live übertragen. ARD und ZDF sind aus finanziellen Gründen ausgestiegen.

Bapperl

Im gesamten europäischen Fußball wird man nichts peinlicheres finden, als österreichische Fußball-Spieler. Ich habe irgendwann mal nachgezählt: bis zu dreizehn Werbeflächen befinden sich auf den Trikots eines durchschnittlichen T-Mobile-Liga-Spieler. Drei auf der Brust, zwei an den Kragen, an den Schultern, Ärmeln, Hintern, Rücken und Stutzen.

Das krasse Gegenteil ist der US-Sport. Aus “puristischen” oder “ethischen” Gründen wird Trikotwerbung abgelehnt. Es hat der Frankfurt Galaxy seinerzeit viel Überzeugungskraft gekostet, die NFL davon zu überzeugen, dass das in Europa üblich sei.

Jaja, ausgerechnet der US-Sport.

Noch eine Stufe härter ist die NBA, die noch nicht einmal die Logos der Ausrüster auf die Trikots zulässt. Und genau dass könnte sich nun ändern, wie die NY Times berichtet. Entsprechende Vorschläge werden derzeit von David Stern und der NBA-Zentrale gestreut.

Kein Bapperl

Der WDR sorgte im Kölner Raum für mittelschwere Panik, weil es den neuen Trikotsponsor des 1.FC Köln hinterfragte. Verkürzt wurde ja vor Tagen gemeldet, dass die Mittelmeerinsel Zypern oder der Tourismusverband auf den Trikots werben will. Der WDR will aber nichts auf der Insel gefunden haben.

Der FC klärt via Kölner Stadtanzeiger auf: der Sponsor sein eine zypriotische Investorengruppe namens “Satena” die erst in diesen Tagen auf Zypern gegründet wird. Ein Teil des Geldes sei auf einem Treuhänderkonto überwiesen worden und der FC sieht keinen Anlaß zum Mißtrauen.

Vorsichtig formuliert: wenn mir als Freiberufler ein Kunde ankommt und einen fetten Websiteauftritt inkl. einjähriger Betreuung haben will, aber seinerseits erst in Gründung begriffen ist und zudem nicht weiß was er mit seiner Website machen will (“So ist noch nicht klar, welcher Schriftzug auf dem Trikot stehen soll. Darüber habe die Investorengruppe mit Zypern verhandelt, aber keine Einigkeit erzielt.“), dann gibt das ein verdammt großes Ping auf meinem Bullshit-Radar und sämtliche Arbeiten würden nur gegen Vorauszahlung gemacht werden.

In diesem Sinne, toitoitoi Köln, dass die Geschichte gut geht.

Massaker

Die HBL – Handballbundesliga hat Lizenzen ausgeteilt und nicht ausgeteilt. Aus der Bundesliga selber, traf es zwei ganz große Namen: TuSEM Essen und Wallau-Massenheim. Ja, TuSEM Essen ist Europapokalsieger. Und sein Großsponsor abhanden gekommen.

Damit zieht die HBL Konsequenzen aus dem laschen Vorgehen der letzten Jahre, als z.B. der HSV diverse Male ganz elendig am Rande der Zahlungsunfähigkeit torkelte. Und das ist vielleicht das Kuriose: ausgerechnet der HSV, der letztes Jahr die Lizenz aufgrund zweier Insolvenzverfahren gar nicht hätte bekommen dürfen und im Nachhinein nur mit Punktabzug abgestraft wurde, bekommt für die neue Saison nahezu anstandlos die Lizenz, muß nur regelmäßig über seine wirtschaftlichen Aktivitäten Auskunft geben.

Apropos Torkeln

So muss man die letzten Monaten der Hamburg Blue Devils in der GFL bezeichnen. Erst die chaotische Stadionsituation (Millerntorstadion-Rechnungen noch offen, Billestadion gefloppt, Stadion in Altona), dann massive interne Reibereien zwischen Management und Spielern und schließlich mal wieder drohende Insolvenz.

Die interne Reibereien wurden spätestens dann offensichtlich, als binnen kurzer Zeit ehrenamtliche Mitarbeiter der Blue Devils aufgaben und die Devils-Ikone Maximilian von Garnier von heut auf morgen sein Karriereende verkündete. Zum Training kamen kaum noch genügend Spieler, teilweise zu Lokalkonkurrenten abgewandert.

Mitte April gab Sportdirektor Florian Dannehl auf und im Gegenzug tauchte nun Maximilian von Garnier wieder beim Training auf.

Einen Monat später der Einbruch auf wirtschaftlicher Seite. Mitte Mai wurde vom Devils-Geschäftsführer Steffens mal wieder eine Devils-Insolvenz beantragt. Während Steffens noch mit Worthülsen versuchte sich Zeit zu verschaffen (“Wir haben derzeit keine liquiden Mittel, aber die Lage ist nicht dramatisch“), machte sich eine Gruppe drauf und dran Steffens von den Blue Devils rauszukegeln.

Rund um die Chefin des Seniorpartners der Blue Devils, dem NFLE-Klub Sea Devils, Kathrin Platz, sammeln sich Leute die die Blue Devils erhalten wollen und versuchen die Blue Devils-Verträge mit Steffens zu kündigen. Das Motiv der Sea-Devils ist klar: der Markt Hamburg wurde nicht zuletzt wegen des Juniorpartners Blue Devils genommen (Jugendförderung) und Steffens hat wohl bereits NFLE-Gelder in Höhe von 100.000 EUR nur zur Tilgung von Altschulden rausgeblasen.

Nun werden die Sea Devils und weitere Partner noch einmal 30.000 EUR hinzuschiessen um die Blue Devils am Leben zu erhalten und den Insolvenzplan zu erfüllen. Nach Lage der Dinge (sprich: von heute) ist bei den Blue Devils erst mal der Spielbetrieb bis Ende Juni gesichert, inkl. Stadionnutzung in Altona. Nun soll eine neue Betriebsgesellschaft aufgebaut werden, die die insolventen GmbHs ersetzen.

Keine schwarzen Vikings

Red McCombs will das NFL-Team der Minnesota Vikings verkaufen und Anfang des Jahres schien es alles auf Reggie Fowler als zukünftigen Besitzer hinauszulaufen.

Dies war anfänglich bemerkenswert weil Fowler ein Schwarzer ist und damit der erste Farbige in der Riege der NFL-Teambesitzer wäre.

Dies war dann später bemerkenswerter, weil über den Februar hindurch immer mehr Details über das nicht immer seriöse Geschäftsgebahren von Fowler ans Licht kam.

Nun ist der Verkauf der Vikings offiziell durch und abgesegnet. Allerdings nicht an Fowler, dem man schlichtweg nicht zugetraut hat, genügend Kohle zusammenzubringen, sondern an ein Konsortium angeführt von Zygmunt Wilf, einem Einkaufszentrum-König. Fowler bekommt eine gesichtswahrende Position im Konsortium.

Wilf, ein Giants-Fan, hat bereits angekündigt die Vikings in Minneapolis-St.Pauls zu belassen und ein neues Stadion zu planen.

Teambesitzer, der zwote

Auf der Konferenz der NFL-Besitzer wurde auch über Malcom Glazer und sein Aufkauf von Manchester United diskutiert. Nicht nur dass seit längerem spekuliert wird, ob Glazer sich die Tampa Bay Buccaneers und die Red Devils leisten könnte. Nun haben Fans von Manchester United die NFL angeschrieben und dabei die Verbindungen von Manchester United mit einem Spielkasino in Las Vegas zu Tage befördert. Und Glazers Verbindung via Manchester United zu einem Spielcasino, wäre ein Verstoß gegen NFL-Statuten.

Teambesitzer, der dritte

Tom Benson ist Teambesitzer der New Orleans Saints und bemüht sich seit Jahren darum, Stadt und Staat von der Notwendigkeit eines neuen Stadions zu überzeugen. Bislang vergeblich.

Nun zieht er sein vielleicht letztes Blatt in der Pokerpartie: ein angebliches schriftliches Angebot an Benson für das Team über eine Milliarde US$. Dies ist eine abnorm hohe Summe. McCombs bekommt dieses Jahr 625 Mio US$ für die Vikings und Rekordhalter war bislang Dan Snyder, der sich die Redskins 8o0 Mio US$ kosten ließ.

Benson droht: er will die Saison 2005 normal über die Bühne bringen und dann über einen Verkauf entscheiden.

Die von Benson beabsichtigten Implikationen sind klar: wenn Louisiana und New Orleans nicht eine Finanzierung für ein neues Stadion vorlegen, wird das Team verkauft. Und eine derart hohe Summe läßt sich mit Sicherheit nicht in New Orleans refinanzieren, sondern nur in einem der größten US-Märkte. Das kann nur das derzeit NFL-lose Los Angeles sein.

Randnotiz

Ferner wurde auf der Teambesitzer-Versammlung beschlossen “Horse-Collar-Tackles” zu verbieten. Meines Wissens sind das Tackles die an den Hals gehen, bzw. um den Hals greifen.

WR Jerry Rice ist wieder unter Vertrag. Von Seattle entlassen, fand er in Denver einen neuen Arbeitgeber.