Steher-Wettbewerb in Silverstone

Ich habe mir lange überlegt ob ich etwas zum gestrigen Qualifying der Formel 1 in Silverstone schreibe. Eigentlich wollte ich nix schreiben, bis gestern abend Details bekannt wurden, die das gestrige Qualifying und damit die gesamte Formel 1 zum Idiotenzirkus stempeln.

Gestern wurde wie üblich das zweigeteilte Qualifying durchgeführt: das erste Mal fahren die Fahrer eine schnellste Runde um im zweiten Qualifying an günstiger Stelle, also möglichst spät zu starten.

Doch es passierten kuriose Dinge. Mit McLaren anfangend, legten die Wagen plötzlich einen Steherwettbewerb hin. Man nahm mitten auf der rennstrecke das Tempo raus und gondelte vor sich hin. McLaren hatte eine Wettervorhersage die Regen für die zweite Hälfte des 2ten Qualifyings vorhersagte. Daher das begehren eine möglichst langsame Zeit hinzulegen, um früh im Qualifying zu starten.

Sollte dieses eintreffen, wäre es Glück im Unglück gewesen, denn beide Ferraris haben Fahrfehler hingelegt (Dreher bei Schumacher, Ausritt bei Barrichello) und keine Top-Zeit im 1ten Qualifying erzielt.

Die Rechnung aller ging aber nicht wirklich auf. Das zweite Qualifying fand trocken statt. Da aber die Bedingungen auf Rennstrecken stabil waren, war es eh schnurz, wer wann fuhr, das Qualifyingergebnis war nicht sonderlich anders sortiert als sonst auch.

Das hinterließ, gelinde gesagt, einen derben Nachgeschmack.

Zum völlig absurden Theater wurde es aber im Nachhinein von Ferrari gemacht. Man sollte meinen Ross Brawn und die Ferraristis hätten aus den Ereignissen des A1-Rings von 2-3 Jahren gelernt (Barrichello ließ sich nach Funkspruch auf der Zielgerade von Schumacher überholen).

Ron Dennis in Pressestatements verbittert, dass nicht McLaren sondern eigentlich Ferrari die eigentlichen Schmierendarsteller gewesen sind, die alles ins Rollen gebracht hätten, durch die zwei absichtlichen Fahrfehler.

Als bei Ross Brawn nachgefragt wurde, antwortete er lt. F1-Welt: “Unsere Wettervorhersage sagte Regen für die zweite Hälfte des Qualifyings voraus, weswegen wir nicht riskieren wollten als Letzte herauszufahren.

Barrichello: “Ich fuhr im ersten Qualifying in einer Kurve hinaus um eine langsamere Zeit zu erzielen

Schumacher: “Es war eine interessante Session und aus strategischen Gründen entschieden wir uns im Pre-Qualifying nicht allzu gut auszusehen

Wie schmerzfrei muß man eigentlich als Team sein, um so schnurstracks im Fettnäpchen zu baden? Wie wenig Kontakt zum zahlenden Zuschauer muss man haben, um derartig alle Sensibilitäten auszuräumen?

Tour-Tag 7: Vom Lenkerbruch, Maulfeilen und Methadon

[17h18] — Kurze Etappe morgen, 168km, Lamballe – Quimper, sehr welliges Profil mit giftigen Berg der 3ten Kategorie nach 50km mit im Schnitt 8% Steigung. Etappe vor Ruhetag, wird vermutlich von Nervösität und Ausreißversuchen geprägt sein.

[17h05]#47 Pozzato/Fassa gewinnt, #35 Flores/Euskatel und #71 Manchebo/Illes.

Die sieben Ausreißer wurden ihr eigenes hochrtouriges Ausscheidungsrennen, beim letzten Kilometer war die Gruppe auseinander gesprengt, Pozzato, Flores und Manchebo vorne, Flores musste abreißen lassen, kam aber 100Meter vor dem Ziel nochmal ans Hinterrad.

Der Anstieg zum Ziel hin, hat Zeit gekostet zirka 10 Fahrer haben abreißen lassen müssen und kommen mit 2-3 Minute Verspätung ins Ziel.

[17h03] — Das Peloton hat seine Aktivitäten eingestellt, die sieben müssten durchsein. Brochard versucht einen langen Sprint.

[17h02]Bettini im Bergtrikot, Brochard, Manchebo, Hinault.

[17h01] — T-Mobil hat die Kontrolle verloren, sie sind zu wenige. Der Vorsprung der Ausreißer wird immer größer, sieben Fahrer.

[17h00] — Eine Tempo-30-Schwelle wird zum Ausreißen benutzt, 6Fahrer können abreißen lassen. U.a. Bettini.

[16h58] — Die Fahrer müssen durch die Rauchwolken von begalischen Fackeln fahren, Das Feld extrem langgestreckt. Ausreißer, Ausreißer, Ausreißer, alle von T-Mobile eingefangen.

[16h57] — Ein Ausreißversuch nach dem anderen, das Feld wird immer länger.

[16h56] — T-Mobile kontrolliert das Feld, versuchen offensichtlich für Zabel anzuziehen. Trotz des ungünstigen Profils. Es geht jetzt bergauf. Alle im Wiegeschritt.

[16h55] — Nur noch 2 oder 3km vor dem Anstieg. Das Feld scheint nervös zu sein.

[16h54] — Jetzt lassen sie die Beine hängen und lassen sich einfangen. T-Mobile und Gerolsteiner vorne.

[16h52] — 10km vor dem Ziel gelingt es den vier Ausreißern das Peloton auf Distanz zu halten, immer noch knapp 10Sekunden.

[16h51] — Der nahende Zusammenschluß hat Begehrlichkeiten und Ausreißer-Instinkte im Hauptfeld geweckt. Einige versuchen wegzufahren.

[16h49] — T-Mobile sehr aktiv im Peloton. Das Etappenziel wird auch deswegen eine “Anti-Sprinter-Zielankunft”, weil nur die letzten 100m gerade sind.

Das Peloton macht weiter Tempo. 16 Sekunden Vorsprung.

[16h46] — Der Schluß dieser Etappe könnte für #66 Piil/CSC maßgeschneidert sein, der schon vorgestern sehr offensiv gefahren ist.

Doch das Hauptfeld zieht nun an, Der Vorsprung schmilzt auf 25 Sekunden, 15km zu fahren.

[16h44] — 30 Sekunden Vorsprung für die Ausreißer, 16km vor dem Ziel. Das Peloton pflegt immer noch ein mäßiges Tempo. Piil ist der Bestplazierte der Ausreißer, Platz 5 im Klassement, 6min58 hinter dem gelben Trikot, drei Minuten vor Armstrong.

Die Ausreißer fahren jetzt besser.

[16h41] — Die vier Ausreißer kommen nicht weg, es herrscht keine Harmonie, man fährt nicht im Kreisel. Auf den langen, schnurgeraden Straßen kann das Peloton die auf 25Sekunden weggefahrenen Ausreißer sehen.

[16h40] — 20km-Banderole, Straße trocken. US Postal hat das Tempo im Peloton brutal verlangsamt.

[16h39] — Die zweite Gruppe fällt völlig auseinander, aber ist nur noch wenige Sekunden hinter dem Peloton. Die vorderen Fahrer schließen bereits zum Peloton auf.

[16h38] — US Postal kontrolliert das Feld, hält es auf langsamen Tempo, die zweite Gruppe holt auf, die vier Ausreißer können auf 10Sekunden wegfahren.

[16h36]Petrov, Piil, Canellara und Garcia Acosta sind nun vorne. Interessant: fast alle Sprinter von Namen sind in der zweiten Gruppe, die immer noch 40Sekunden Rückstand hat. Zabel und Hondo sind im ersten Hauptfeld.

[16h33] — Die Strasse ist fast völlig trocken. Ausreißversuch von zwei Mann. Das Peloton jagt, nach einer Verzögerung, hinterher. Wie eine lange Tentakel scheint das Peloton nach den Ausreißern greifen zu wollen, während sie die 25km-Banderole durchfahren.

[16h30] — EUROSPORT zeigt gerade Videoaufnahmen eines Zuschauers vom gestrigen Crash. Ein klassischer Auffahrunfall wie auf der Autobahn. Noch 10 Sekunden später rauchen Radfahrer mit voller Kanne in die Sturzstelle rein.

Das Peloton nimmt Tempo raus. Man fährt auf breiter Front. US Postal verlangsamt um ihren Mannschaftskollegen Azevedo zurückommen zu lassen, der eine Reifenpanne hatte. Der Regen hat aufgehört. Die zweite Gruppe hängt 45Sekunden hinterher und versucht aufzufahren.

[16h27] — Eingeholt. Keine Ausreißer mehr. Vorne macht CSC Tempo.

[16h25] — Sichtkontakt zwischen dem ersten Peloton und der Spitze. Das erste Peloton hat eine Minute Vorsprung auf das zweite Peloton.

[16h22] — 31km vor dem Ziel fliegt das erste Peloton heran, drückt den Rückstand auf 30Sekunden, obwohl die Fahrt des Pelotons derzeit nicht wirklich schnell aussieht. Im ersten Peloton ist alles was Namen hat, bis auf O’Grady und Moreau.

Das Ziel wird nicht uninteressant sein. Wie gestern erwähnt, werden die letzten sechs Kilometer eine recht bittere Nummer: ein flotter Anstieg der aber nicht schnurstracks geradeauf führt, sondern immerwieder Gefälle und unterschiedliche Steigungsprozente aufweist, wie geschaffen für einen langen Antritt.

[16h17] — Der Motorrad-Reporter von FranceInter meldet schneidend kalten Wind und der Regen habe die Straßen unglaublich rutschig gemacht. Die lange Abfahrt der Bergwertung ist nun zu Ende. Der Vorsprung der Ausreißer ist unter 2Minunten. Im Hauptfeld scheint man leicht durchzuatmen.

[16h15] — Zurück zum Methadon: ein zweiter Sportarzt meldet sich. Methadon habe auch angsthemmende Wirkung und mache bei solch schwieriger Tour durchaus Sinn.

Das Hauptfeld ist auseinandergerissen. Die vorderer Gruppe ist nur noch 2min18 hinter den Ausreißern. Die zweite Hauptgruppe hat schnell abrissen lassen, knapp 20sekunden hinter dem Peloton, u.a. mit dem grünen Trikots von O’Grady

[16h13] — Der Schweizer Montgomery ist wegen eines Sturzes und Schlüselbeinbruch aufgegeben. Simoni wollte vorhin ebenfalls aufgeben, aber die gesamte Mannschaft ließ sich zurückfallen und redete auf ihn ein.

[16h12] — Der Wind nimmt zu, eisiger Regen fällt hinab. 40km vor dem Ziel. Man sieht wie das Peloton in den Lenker beißt. Das Peloton reißt auf, mit einer Hauptgruppe von 100 Fahrern vorne.

[16h11] — Der Abstand bricht rapide ein. Der Vorsprung gerade 2min59. Man fährt jetzt direkt an der Küste entlang, viele Kurven, entlang einer Küstenlinie die von Sanddünen durchbrochen wird.

Das Peloton ist enorm langgezogen.

[16h06]FranceInter hat seine Berichterstattung aufgenommen und nimmt sich als erstes den Dopingfall Brandt auf. Ein Sportmediziner klärt über Methadon auf. Dieses werde vorallem als “Entzugsmittel” bei Drogenabhängigen verwandt, habe als einzige “interessante” Nebeneffekte etwas euphorisierendes und schmerzunempfindlich machendes, aber es wäre das erste Mal dass ihm ein Fall von Methadon-Doping im Sport untergekommen wäre.

Der Vorsprung der beiden Ausreißer bei viereinhalb Minuten.

[15h55] — Nicht vieles passiert. Die beiden Ausreißer haben eine Bergwertung genommen, sind mit mehr als 6Minuten in Front. #85 Sven Montgomery/Gerolsteiner ist ausgestiegen.

[15h06] — Nachdem die beiden Ausreißer fast neun Minuten Vorsprung besaßen, hat das Feld seit einer Viertelstunde angefangen den Abstand runterzufahren und ist nur noch 7 Minuten entfernt. QuickStep und Crédit Agricole sind vorne im Hauptfeld.

[14h31] — Zwei Ausreißer: #154 Erik Dekker/Rabo und #184 Marichal/Lotto. Das Feld läßt es nach einer flotten ersten Stunde (50kmh Schnitt) nun langsamer angehen, der Vorsprung ist auf über 6Minuten angewachsen, steigt um zwei Minuten pro Viertelstunde. Noch zirka 100km zu fahren.

[13h40] — Die Meldung vom Ausfall Simonis wird zurückgezogen. Simoni ließ sich anscheinend nur behandeln und wurde inzwischen ins Feld zurückgefahren. Aber offensichtlich leidet er noch an den Folgen des gestrigen Sturzes.

In der ersten Stunde fährt das Feld einen Schnitt von fast 50kmh.

[13h18]FranceInfo meldet gerade die Aufgabe von #171 Simoni/Saeco.

[13h17] — In der ersten Dreiviertelstunde zeichnet sich eine nervöse Etappe mit zahlreichen Aureißversuchen ab

[13h12] — Und es gibt eine weitere negative Meldung: den ersten positiven Doping-Befund. #182 Brandt/Lotto wurde positiv auf Methadon getestet.

[12h57] — Die gestrige Etappe sorgt noch für viel Wirbel. Ziemlich genau beim Teufelslappen, zu Beginn des letzten Kilometers, gab es gestern einen kapitalen Crash. Inzwischen konnte der Hergang rekonstruiert werden. Der #82 Haselbacher/Gerolsteiner brach beim Schlußspurt der Lenker und riß beim Sturz quasi das halbe Feld mit. Haselbacher brach sich dabei drei Rippen und das Nasenbein. Der bei Haselbacher fahrende und mitgestürzte #181 McEwen/Lotto tickte wohl völlig aus und beschimpfte den auf der Straße liegenden Haselbacher aufs wüstete: “Anfänger“, “Arschloch” und ähnliches sollen gefallen sein. Neben eines Komplettversagens des Denkapparates konstatieren Ärzte bei McEwen eine tiefe Fleischwunde an Oberschenkel/Popo.

Weiterhin schwer angeschlagen sind vier Fahrer von Phonak: #29 Sevilla, #25 Gutierrez, #27 Pereiro und der große Armstrong-Konkurrent #21 Hamilton (er mal wieder, wäre auch zu verwunderlich gewesen, wenn er bei einer Rundfahrt sich mal nicht schwerer auf die Fresse packt).

Wieder kann man konstatieren, dass die diesjährige Tour eine Sturzorgie ist. Der gestrige Sieger Boonen versucht sich an eine Erklärung: US Postal hätte bei dieser Tour sehr früh angefangen, ihren Kapitän Armstrong vorne im Feld zu positionieren. Und nun will jedes Team das nachmachen, vorne gibt es allerdings zu wenig Platz.

Armstrong kritisiert unterdessen die Veranstalter, die nicht ein 180-Mann-Feld mit Tempo 60 in eine nur 4Meter breite Zielgerade reinrauschen lassen können.

Copa America: Day 2

Die letzten Gruppenspiele des ersten Spieltages standen in Gruppe C aus:
Brasilien – Chile 1:0
Paraguay – Costa-Rica 1:0

Die Copa hat dieses Jahr nicht den besten Ruf, was nicht nur an der chaotischen Organisation des Ausrichters Peru liegt, sondern auch daran, dass viele Mannschaften ihre Stars zuHause bzw. in der Fremde gelassen haben.

Brasilien tritt zum Beispiel ohne einen der 2002er-Weltmeister an. Der Sieg gegen Chile wurde in der Nachspielzeit von Fabiano herausgewürgt. Chile verschoß einen Elfmeter, nachdem dieser wiederholt werden musste, als Chilenen zu früh in den Strafraum reingerannt sind.

Herausgewürgt ist auch das Stichwort bei Paraguay, die erst in der 86ten Minute erfolgreich waren. Paraguay tritt mit seiner für Olympia qualifizierten U23-Mannschaft an.

Spieltag 2

Gestern trugen Gruppe A ihre zweiten Spiele aus.
Kolumbien – Bolivien 1:0
Peru – Venezuela 3:1

In einer ausgeglichenen Partie traf Perea erst in der Schlußminute für Kolumbien.

Peru ging bis tief in der 2ten Halbzeit mit 3:0 in Führung (Farfan, Solano, Acasiete), ehe die Überraschungsmannschaft der WM-Quali Venezuela zum Ehrentreffer kam.

Peru und Kolumbien sind damit für das Viertelfinale qualifiziert, machen am letzten Spieltag den Tabellenführer aus.

Venezuela und Peru machen unter sich aus, welcher der beiden Mannschaften noch Chancen hat, als einer der beiden Gruppendritten ebenfalls noch in der Copa zu bleiben.

Mehr Präsidenten als Stürmer

Zahl der Stürmer in den Startaufstellunge der Nationalmannschaft: 1
Zahl der DFB-Präsidenten: 2

Und wenn eine Satire auf das deutsche Wesen schreiben würde, man könnte es nicht besser schnitzen. Zuerst basteln wir uns eine Kommission oder Ausschuß und am Ende steht ein Kompromiss der niemanden wehtut.

Das ist das Resultat der gestrigen “Schlichtungskommission“. Weil Mayer-Vorfelder zwar unbeliebt aber machtvoll ist und Gegenkandidat Zwanziger genauso beliebt wie unbekannt und farblos ist, wurden einfach beide genommen, statt es zur einer Kampfabstimmung kommen zu lassen. Nu sind beide bis 2006 DFB-Präsidenten mit getrennten Aufgabenbereichen.

MV für Spektakel, Repräsentanz und WM, Zwanziger als “geschäftsführender Präsident” fürs Tagesgeschäft.

In Sachen Nationaltrainer läuft alles auf Otto Rehhagel hinaus, der allen Quellen zufolge, der Nummer Eins-Kandidat sein soll. Laut BILD plant der DFB dem griechischen Verband eine Million Euro Ablöse zu zahlen. Zwar soll Rehhagel Bedenkzeit erbeten haben, aber wenn es wirklich nur noch vo Rehhagel abhängt, dann ist die Sache durch.

Das Beste was man über diese Entscheidung sagen kann: Matthäus verhindert.

Wurde letzte Woche in der Frankfurter Rundschau noch versucht einen Nationaltrainer Rehhagel zu verargumentieren, nimmt die SZ die Vörgänge beim FC Bayern aus der Rehhagel-Ära zum Anlaß Stellung gegen Rehhagel zu beziehen.

Bei Rehhagels Verpflichtung sagte Franz Beckenbauer stolz, man habe den „besten Trainer Deutschlands“. Wenig später entließ er ihn, nachdem er Rehhagel zuvor in der Bild-Zeitung demontiert hatte.

Einen Fragenkatalog stellte er auf: 1. Wie hat er die Mannschaft im Griff? 2. Wie fördert er unsere Nachwuchsspieler? 3. Welche Fortschritte macht jeder einzelne Spieler? Die implizit gegebenen Antworten waren: gar nicht, gar nicht, keine. Spieler wie Klinsmann und Kahn wandten sich öffentlich gegen den Trainer, die Mannschaft war geschockt von der taktischen Rückständigkeit des Trainers […]

Chef der Entscheider ist Franz Beckenbauer, der Mann, der Rehhagel beim FC Bayern feuerte, um zu retten, was zu retten war. Sollte Rehhagel Bundestrainer werden und scheitern, dann kann niemand – am wenigsten Franz Beckenbauer – sagen, man habe nicht gewusst, für wen man sich da entscheidet und was das bedeutet.

Beschissene Situation, das. Man hofft auf ein Veto von Beckenbauer, der dann seinerseits versucht Matthäus zu installieren.

Hierauf kann man mich festnageln: wenn diese Nationalmannschaft unter Rehhagel in einem Jahr guten, angenehmen, propren Fußball spielt, werden ich in einem Jahr mich entschuldigen und Rehhagel als einer der größten Trainer aller Zeiten feiern.

Tag 6: Ausfahren

[18h01] Gesamtklassement ist draussen. Der Sturz wurde innerhalb des letzten Kilometers verlegt, es gibt keine Zeitverluste, die gestürzten Fahrer werden als “zeitgleich” mit den Sprintern gewertet.

[17h46] Gesamtklassement immer noch nicht draussen. Beim Sturz soll es #181 McEwen/Lotto und #171 Simoni/Saeco schlimm erwischt haben. #82 Haselbacher/Gerolsteiner musste am Boden behandelt werden.

Ausblick auf Etappe 7: Châteaubriand – St.Brieuc 204,5km
Eine Flachetappe die sich gut für Ausreißergruppen eignet, da man im letzten Drittel dicht an der Ärmelkanal-Küste entlang fährt. Der Wind ist direkt an der Küste bis zu 50kmh stark, im Landesinneren maximal 30kmh.

Für das Finale möglicherweise entscheidend, ist eine Steigung knapp 6km vor dem Ziel, die für Einzelgänger einen geeigneten Punkt zum Antreten bietet

[17h32] Die Reporter wechseln im Minuten-Rythmus ihre Meinung ob der Sturz vor oder hinter des Teufelslappen stattfand. Die Jury hat das Gesamtklassement noch nicht herausgegeben, scheint also selber noch beraten.

[17h29] Unklare Regelsituation, da der Sturz ziemlich genau unter dem roten Lappen des letzten Kilometers stattfand. Davon ist abhängig ob der Zeitrückstand angerechnet wird, oder nicht. Die FranceInter-Reporter sehen McEwen als Sturzverursacher.

Sie können sich nicht erinnern, dass es auf einer Tour derart viele Stürze gab.

[17h27] 1/ #103 Boonen/QuickStep, 2/ #91 O’Grady/Cofidis, 3/ #19 Zabel/T-Mobil

[17h27] Armstrong mitgestürzt. Der Sturz war knapp kurz vor dem letzten Kilometer, das könnte daher auf die Zeit angerechnet werden, der knapp 30Sekunden verliert.

[17h26] Letzter Kilometer. Sturz im Feld. Viele viele Fahrer. Nur noch 30 Fahrer vorne

[17h25] Er ist gefasst.

[17h24] Die Sprinter-Mannschaften machen Tempo, Flecha gibt sein letztes. Nur noch 10Sekunden Vorsprung bei knapp 2km

[17h22] Kurz bevor die Ausreißer gefasst werden, sprintet #44 Flecha/Fasso los. Das Hauptfeld zögert, hat gar nicht mitbekommen dass sie nicht alle Ausreißer gefasst haben.

Noch 3km. Flecha 13 Sekunden vorne.

[17h17] Von Kilometer 12 zu Kilometer 8 hat sich der Vorsprung der vier Ausreißer um 30 Sekunden auf 30 Sekunden reduziert.

[17h05] Das Peloton beschleunigt, die Sprinter-Mannschaften positionieren sich vorne im Hauptfeld.

[17h00] 25km vor Schluß sind es nur noch vier Ausreißer: Lotz, Flecha, Engoulvent und Da Cruz, knapp 1m45 vor dem Peloton.

[16h26] Ja, so wenig passiert heute… Der Vorsprung der Ausreißer wurde etwas verkürzt, knapp zweieinhalb Minuten, 50km noch zu fahren.

[15h05] Nach den letzten drei Etappen auf denen ein Feuerwerk abgefahren wurde, entwickelt sich die heutige entspannter. 196km Flachetappe. Der Stundendurchschnitt pendelt sich momentan bei 42-44km ein.

Sechs Fahrer sind ausgerissen, aber mit roundabout 4 Minuten ist es nix vorentscheidendes. Bestplazierter Fahrer bei den Ausreißern: #62 Arvesen/CSC mit 10min39 Rückstand (also knapp eine Minuter hinter Armstrong)

Ausfälle: Nach Stürzen gestern muss Abschied genommen werden von Grün-Trikot-Favorit #41 Petacchi/Fassa und Sprinter-All-Star #191 Mario Cipollini/Domina. Ersterer hat Verstauchungen an der linken Schulter, zweiterer Entzündungen im Knie.

Angeschlagen ist #9 Rubiera/US Postal, der eine offene Wunde mit sich herumschleppt. #124 Hary/Brioches ist gestern erst nach dem Zeitlimit hereingekommen.

Offiziöses: Es wurden keine gravierende Strafen ausgesprochen. Selbst das gestern von FranceInter so gescholtene US-Postal-Team bekam wegen Mißachtung der Jury-Order nur eine Geldstrafe. #152 Boogerd/Rabo bekam 5Punkte Abzug und 10 Sekunden wg. Anschiebens aufgebrummt.

Rehmer ungedopt gesperrt

Die Netzeitung meldet ein kleines juristisches Kleinod aus der Bundesliga.

Der lebendige Pylon Herthas Marco Rehmer wurde für sage und schreibe neun Spiele gesperrt! Er hat mit der Einnahme eines nicht verbotenen Medikamentes (wg. Prellungen) gegen die Mitteilungsvorschriften der Anti-Doping-Behörden verstoßen, was aufflog, als er letzte Saison gegen 1860 positiv getestet wurde.

Ein Viertel Jahr Sperre? Knackige Strafe für einen Formfehler, während munteres Blutgrätschen und Betrugsversuche in Form von Schwalben beim DFB trotz TV-Beweise sakrosankt sind.

Tag 5: Verheerende Etappe

18h11 Ankunft des Hauptfeldes, 12min26 hinter den Siegern.

Gesamtwertung:
1/ Vöckler
2/ O’Grady 3’13 dahinter
6/ Armstrong 9’35 dahinter

[18h10] Aufgaben des heutigen Tages: #161 Bradley McGee/FDJeux wg. Rückenproblemen. #209 Eddy Seigneur/RAGT ist hinter dem gestrigen Zeitlimit angekommen.

Das Team Fassa Bortolo hat zwei Minuten Strafen wg. Anschiebens und Schmeißen von Müll auf die Straße aufgebrummt bekommen. Macht nix, haben keine wesentlichen Klassement-Fahrer.

[18h03] Die morgige Etappe 6 Bonneval – Angers, über 196km, ist ähnlich wie die heutige gestrickt. Eine windanfällige Flachetappe. Die Wettervorhersage für morgen: Wind ähnlich, der Nachmittag soll aber nicht so naß wie heute werden.

[18h00] Es wird bei dieser Etappe auffällig: das Problem der späten Ankünfte. Seit Jahren wird den Tour-Veranstaltern vorgeworfen sukzessive die Etappen zeitlich immer weiter nach hinten zu legen, dichter an die PrimeTime des Fernsehens, was den gesamten Tagesrythmus der Fahrer durcheinander bringt, die es nicht gewohnt sind, erst nach 18 Uhr ins Ziel zu kommen.

Bei dem derzeitigen Rückstand, wird das Hauptfeld erst Viertel nach Sechs ins Ziel kommen.

[17h57] Die Ausreißer von Kilometer 16 sind damit durchgekommen. 1/ O’Grady, 2/ Piil, 3/Casar, 4/Vöckler, 5/Backstedt

Vöckler wird mit 10+x Minuten ins Gelbe Trikot fahren. Vöckler gilt nach Einschätzung der Reporter von FranceInter als mittelmäßiger Bergfahrer.

[17h54] Alles Kampf von Vöckler hat nichts genutzt, es wurde doch im Endspurt zu Gunsten von O’Grady entschieden. Aber Vöckler hat unheimlich viel Biß gezeigt, obwohl er so oder so, das Gelbe Trikots intus hat. Derzeit hinkt das Feld 13 Minuten hinter her.

[17h53] Alle 5 wieder zusammen. Wieder startet Vöckler durch!

[17h52] Piil und Vöckler konnten zu O’Grady aufschliessen. 1,5km vor dem Ziel. Vöckler startet wieder durch.

[17h51] O’Grady führt weiterhin, Piil und Vöckler folgen, haben die anderen hunderte Meter hinter sich gelassen.

[17h50] Erstaunlich früher Angriff von O’Grady. Piil versucht zu folgen, mit Vöckler am Hinterrad. O’Grady mit 100m Vorsprung.

[17h48] Wieder Sturz im hinteren Hauptfeld, mehr als zehn Fahrer am Boden.

[17h45] Vöckler ist sehr angriffig, 5km vor dem Ziel hat er bereits seinen dritten Ausreißversuch unternommen.

[17h39] 10km vor dem Ziel beginnt die Spitzengruppe auseinanderzufallen. Keiner will O’Grady, den Sprinter, bis ans Ziel führen. Backstedt eröffnet den Reigen an Ausreißversuchen. Der Vorsprung bei irgendwo 14Minuten.

[17h20] Wieder einer der unzähligen Stürze im Feld. Alleine in den letzten anderthalb Stunden ist es der vierte oder fünfte Sturz, mitunter auf schnurgerade Strecke, wo den Fahrern das Rad wegrutscht.

Bei diesem speziellen Sturz, hat wohl der neben dem Feld fliegende Hubschrauber verhindert, dass die Fahrer das Bremsen gehört haben und deswegen aufgefahren sind.

[17h13] Neue Regel bei der diesjährigen Tour-De-France: der Träger des Gelben Trikots darf nicht mehr irgendeine Regenjacke anziehen, sondern muss die offizielle Gelbe-Trikot-Regenjacke anziehen.

Die Spitze hat nun die 25km passiert, der Vorsprung stabilisert sich bei 15min30. Selbst wenn das Feld nun zulegt, wird Vöckler am Ende des Tages mit mehr als 10Minuten Vorsprung ins Trikot fahren.

Ich bin etwas überrascht dass US Postal dies zuläßt. Oder ist es Absicht, dass US Postal heute die Verantwortung des Gelb-Trikots los wird? Aber ist das Profil der diesjährige Tour-De-France wirklich dergestalt, dass man davon ausgehen kann, dass dem Vöckler in den drei Bergetappen oder den beiden Zeitfahren zehn Minuten abgenommen werden?

[17h04] 15min25 der Vorsprung von Casar, Sprinter O’Grady, Vöckler, Piil und Backstedt, knapp 30km vor dem Ziel.

[17h02] Es geht weiter hin und her, der Abstand vergrößert sich wieder, jetzt 15min08. Der Geschwindigkeitsschnitt der vierten Stunde der Etappe ist auf 36kmh eingebrochen.

[16h32] “Gelbe Karte” für US Postal. Bruyneel hat sich während der Etappe mehrfach geweigert den Anweisungen der Tour-Leitung Folge zu leisten und sich mit seinem Wagen einzuordnen. Die Tour-Leitung hat daher spontan beschlossen, keinerlei Nachrichten über US Postal bei “Radio Tour” zu melden, also z.B. ob es Stürze oder Pannen gibt. Meistens Hinweise für die Team-Wagen nach vorne oder hinten zu fahren um zu helfen.

Der Vorsprung der Ausreißer ist nun bei 14min55, weniger als 50km vor dem Ziel.

[16h22] Armstrong und US Postal ziehen das Tempo an. Voeckler hatte 3 Minuten Rückstand auf Armstrong und könnte im Ziel mit zehn Minuten Vorsprung das Gelbe Trikots in Empfang nehmen.

Beim Schlußstück scheint es Schweirigkeiten zu geben, da ein LKW Ladung verloren hat und die Straße verdreckt haben soll.

Vorsprung der fünf Ausreißer: 16min45

[16h18] Das Wetter wird immer heftiger, Sturmböen, Regenschauer, 13 Grad, die Radfahrer fahren gerademal 30kmh

[16h15]: Was auf dem Papier wie eine gemütliche Einfahr-Startwoche der Tour de France aussah, entwickelt sich immer mehr zur Hölle.

Heute eine unglaubliche Fahrt von fünf Außenseiter, u.a. dem franz. Meister Vöckler. Die fünf haben unter schwierigsten Bedingungen wie Regen und Windboen inzwischen 17 Minuten Vorsprung (17min20) herausgefahren, knapp 64km vor dem Ziel.

Das Hauptfeld ist sich völlig uneins, zieht mal das Tempo an, mit der Folge dass sofort diverse Fahrer hinten rausfallen.

Wie schwer die Bedingungen sind, zeigen die zahlreichen Stürze.

Tag 4: Ein kleiner Schritt für die Tour, ein großer für Armstrong

Man ist geschockt. So wie Armstrong und sein US Postal-Team die Konkurrenz gestern beim Mannschaftszeitfahren weggeblasen hat.

Das hat man nicht erwartet, zumal US Postal bereits am Vortage, nach dem Sturz von Ivan Mayo wie die Höllenhunde gefahren sind und dem spanischen Bergfahrer vier Minuten aufs Auge gedrückt haben.

Und beim gestrigen Zeitfahren haben sie die Konkurrenz um mehr als eine Minute düpiert. Und das obwohl augrund einer neuen, bizarren Regel, die Größe der Abstände beim zeitfahren nicht mehr entscheidend sind. Daher US Postal nicht eine Minute, sondern nur 20 Sekunden Vorsprung gewonnen.

Noch unverständlicher: Lance Armstrong steigt zu einem frühen Zeitpunkt ins Gelbe Trikots und übernimmt damit qua ungeschriebene Regel, die Herrschaft übers Peloton. Eine kraftaufwändige Verantwortung.

Was ist es? Ist es psychologische Kriegsführung? Armstrong der früh zeigen will wo der Hammer hängt und die Konkurrenz mutlos machen will? Oder weiß Armstrong um etwaige Schwächen in den Bergen und will sich daher früh einen Vorsprung herausfahren, ehe es in einer Woche dass erste Mal hügelig wird?

Nicht uninteressant ist das Abschneiden von Armstrongs zweitärgsten Konkurrente, Tyler Hamilton. Mit einer neu zusammengestellten und in dieser Zusammensetzung unerfahrenen Mannschaft Phonak, hat er einen starken zweiten Platz belegt. Da könnte noch was kommen…

Unterm Strich hat Ullrich bereits 55 Sekunden auf Armstrong verloren. So eng wie die beiden leistungsmäßig beieinander liegen, ist das ein Haufen Zeit.

USADA vs. IAAF

Spätestens seit heute dürfte klar sein, das im Kampf gegen Doping die US-Anti-Doping-Agentur USADA und der Leichtathletikweltverband IAAF nicht an einem Strang ziehen.

Die IAAF gab offiziell bekannt, keine Athleten sperren zu wollen, von denen keine positiven Dopingproben existieren. Damit stellt sie sich dem Vorgehen der USADA im Wege, die derzeit versucht Athleten aufgrund von Indizien des Dopings zu überführen.

Die USADA spürt dass ihr die Zeit wegrennt. Am Wochenende sind die US-Trials der Leichtathleten, die einzige Qualifikationsmöglichkeit. Daher hat sie nun vor Gericht einen Antrag gestellt, dass die geheimen und vereidigten Aussagen von Athelten vor einer Untersuchungskommission im letzten Jahr der USADA zur Verfügung gestellt werden.

Erwartet werden dort u.a. Eingeständnisse von Athleten Dopingmittel eingenommen zu haben.

Zur prominentesten Befürworterin einer Veröffentlichung dieser Aussageprotokolle hat sich Evelyn Ashford gemacht, die vielleicht letzte große Dame der US-Leichtathletik, bevor diese im Zuge eines Carl Lewis und der diversen Westküsten-Trainingsgruppen eine “New-Economy-iesierung” ohne Gleichens erlebte.

(Quelle: Mercury News)