Copa America: Day 2

In der Copa America haben die Gruppen B und C ihren zweiten Spieltag absolviert.

Gruppe B:
Mexico – Argentinien 1:0
Uruguay – Ekuador 2:1

Durch die überraschende Niederlage der Argentinier gegen Mexico, ist es die einzige Gruppe die noch vor dem letzten Spieltag sperrangelweit offen ist: Uruguay und Mexiko mit 4, Argentinien mit 3 Punkten. Am letzten Spieltag veranstalten Argentinien und Uruguay ein Shootout um einen Platz fürs Viertelfinale, obwohl der Verliere gute Chancen hat, als einer von zwei Gruppendritter sich zu qualifizieren.

Argentinien rannte einem frühen Rückstand hinterher (9te Minute, Freistoß Morales). Uruguay gewann durch ein Tor in der 79ten Minute.

Gruppe C:
Brasilien – Costa Rica 4:1
Chile – Paraguay 1:1

Brasilien fegte Costa Rica vom Feld und qualifiziert sich für das Viertelfinale, während Paraguay aus der Partie gegen Brasilien nur einen Punkt zur Qualifikation braucht.

Claudio Pizzaro/Peru hat sich eine schwere Kopfverletzung zugezogen (die Rede ist vom Schädelriß) und wird Wochen für Bayern und Peru fehlen.

Die Franzosen haben es hinter sich: Domenech

Die Franzosen haben ihre Nationaltrainer-Suche hinter sich. Eben wurde der Nachfolger von Santini bekanntgegeben: Raymond Domenech.

Die Wahl überrascht, hat noch bis zuletzt alles auf einen Dreikampf zwischen Glenn Hoddle, Jean Tigana und Laurent Blanc hingedeutet. Wobei Hoddle im Laufe des Wochenendes rausgefallen ist, weil er durchblicken ließ, das er wohl zu teuer für den französischen Verband wäre.

Domenech ist 52 Jahre alt und trainiert seit 1993 den französischen Nachwuchs und war bereits 2002 als Lemerre-Nachfolger im Gespräch.

US-Trials: Montgomery raus

Nach Marion Jones ist der zweite Sprinter im BALCO-Zwielicht draußen: Tim Montgomery wurde gestern bei den US-Ausscheidungen für Olympia nur Siebter (10,13). Allerdings, im Gegensatz zu Jones, in einem hochklassigen Feld. Der unverwüstliche Maurice Greene mit dem Tatoo “GOAT — Greatest of all time” auf dem Oberarm, siegte in 9,92.

Zweiter: Justin Gatlin 9,93, Dritter: Shawn Crawford 9,93, Vierter: Coby Miller 9,99. Neben dem Olympiasieger Montgomery schied auch der amtierende Weltmeister John Capel aus. Die ersten Drei qualifizieren sich für Olympia, der Vierte darf auf die Staffel hoffen.

Die Rückkehr des dreissigjährigen Greene ist etwas gruselig. Bereits 1997 lief er Weltrekord, hatte zuletzt zwei schwache Jahre und meldet sich nun sage und schreibe sieben Jahre nach seinem Weltrekord wieder zurück.

Für Montgomery ist jede Hoffnung auf Olympia damit verloren, da er im Gegensatz zu Marion Jones nur für die 100m gemeldet hatte. Chryste Gaines, ebenfalls in der BALCO-Affäre verwickelt, verpasste das 100m-Finale, Alvin Harrison, ein weiterer BACO-ianer kam nur mit Müh’ und Not in die nächste Runde der 400m. Michelle Collins, gegen die in Sachen BALCO gerüchteweise schwere Beweise vorliegen sollen, hat ihre Teilnahme von den Trials zurückgezogen.

Was nicht heißt dass die Trials Dopingfrei sind. Gegen Alvons Bruder Calvin Harrison wird derzeit verhandelt, ihm droht eine zweijährige Sperre nach zwei positiven Doping-Befunden.

Interessante Qualifikantin ist Tiombe Hurd im Dreisprung der Frauen. Sie gilt de-jure als blind.

Die Trials gehen noch bis zum nächsten Wochenende, leider anscheinend ohne Übertragungen in Deutschland.

BILD rolls on

Heute wird Matthäus von der BILD als Endlösung des Nationaltrainerposten nicht mehr ganz so laut propagiert. Stattdessen könnte es nun auch ein ausländischer Trainer sein.

Gestern das kruppstahlharte Gesicht von Loddar, der entschlossen von der Vision 2006 spricht, heute die wimmernden, aufgescheuchten Gesichter eines Dänen und eines Holländers, die als Pannenhelfer verpflichtet werden sollen.

Dass man als Medium noch die Traute hat, im 21ten Jahrhundert solche Kampagnen zu fahren…

Ticktackticktack…
Mal sehen was am Mittwoch mehr ist: mehr Bundestrainer-Kandidaten auf der Liste, oder mehr Wochen bis zum nächsten Freundschaftsspiel (18ter August in Wien. Der Einmarsch von Loddar?)

Es hat weiter gepaschingt

Die Saison hat noch nicht einmal angefangen, und Wolfsburgs Erik Gerets wirkt bereits so ratlos, wie zu schlimmsten Lauterer Tage, remember Ende 2003?

Nach der letztwöchigen Heimschlappe 2:3 gegen den Sechsten der Schweizer Liga FC Thun sollte alles besser werden. Die Jungs haben von Gerets das Video vorgeführt bekommen und alle gelobten mit mehr Biß zu spielen und hinten besser zu arbeiten.

Stand beim Rückspiel zur Halbzeit: 4:0 für den FC Thun. Autsch. Wie eine Kopie des Hinspiels: bei den Wolfsburgern klappte nicht viel und die Abwehr war ausnahmlos und Torwart Jentsch inklusive, noch nicht einmal Regionalliga-reif.

Endstand 4:1 für den FC Thun, der damit nächstes Wochenende beim nächsten Nordlicht antritt, dem Hamburger SV.

Auf Seiten Wolfsburg kann mit “Vorbereitungsphase” und fehlenden EM- und Copa-America-Spieler argumentiert werden. Nur sind die fehlenden Offensiv-Spieler kaum eine Entschuldigung für die Abwehrleistung und anstatt sich so abschlachten zu lassen, hätte man auf das Startrecht verzichten sollen. Oder gab ess die Eintrittskarten in Wolfsburg und Thun für lau?

Am nächstes Wochenende und exklusiv auf PREMIERE, greifen Borussia Dortmund (Genk/Belgien) und Schalke 04 (Skopje) ins UIC-Geschehen ein. Immerhin die ersten Auftritte von Ailton (falls Heynckes ihn läßt, siehe letztjährigen UICup) und Bert van Marwijk (mit Amoroso?)

Tour-Tag 8: Nass

[17h12] — Zur morgigen Etappe läßt sich nicht viel sagen, denn morgen ist Ruhetag. Zumindest für die Zuschauer.

Die Rennfahrer werden um 19Uhr in den Flieger steigen und nach Zentralfrankreich, nach Limoges fliegen.

Am Dienstag kommt eine kurze aber knackige Etappe von 160km, die sie vor die Füße des Zentralmassivs bringen wird. Theoretisch eine Flachetappe mit nur 2x Berge der 4ten Kategorie, praktisch nervenaufreibend, weil es keinen Zentimeter Strecke gibt, der wirklich flach ist. Das Profil geht zickzack.

Es wird auch in Sachen Temperaturen ein Vorgeschmack auf die restliche Woche geben, die Temperaturen steigen an, es kommt die Sonne aus den Wolken heraus. Pünktlich zu den Pyrenäen wird es langsam aber stetig gen 30 Grad und damit Jan-Ullrich-Wetter gehen.

[17h11] — Auch vier Minuten später kommen noch die letzten “Opfer” des letzten Anstieges ins Ziel reingerollt.

[17h08] — Es wurde keine Sprintankunft, dazu war das letzte Stück zu berigig, zu winkelig, es war eher etwas für die Mannen die einen Kilometer stramm hochfahren können. Es gewinnt der dänische Meister #57 Hushovd/Credit vor #46 Kim Kirchen/Fassa und #19 Zabel/T-Mobile.

Das Feld wurde auf dem letzten Kilometer enorm langgezogen, McEwen und Bettini versuchten sich an einem langen Sprint, ihnen ging aber die Puste aus, liessen sich von Kirchen überholen, der aber ebenfalls einen Tick zu früh nachließ und Hushovd vorbeiziehen lassen musste. Zabel wurde in seinem Windschatten noch dritter.

[17h05] — es geht nun leicht bergauf. Wieder Sturz hinten im Feld. Tombak von Cofidis.

Jetzt wird das Tempo angezogen, Es geht immer noch rauf. Die Straßen werden enger, kurviger. Letzter Kilometer.

[17h04] — Das Tempo wird langsamer, fast als ob jeder einen Ausriß erwartet. Die Kreisverkehre, wenn sie von zwei Seiten befahrbar sind, bieten hinreichend Gelegenheit abzuhauen.

[17h03] — Ein Kreisverkehr nach dem anderen. Das Feld schließt aber nicht auf, sondern bleibt langgestreckt. Alle Teams vorne. QuickStep, Credit Agricole. CSC.

[17h02] — Hanebüchene Abfahrt auf ein “Point rond” zu. Die Strecke ist noch breit. Das Feld nach dem Kreisverkehr in die Länge gezogen.

[17h01] — Die Strecke feucht und rutschig. Das Feld sehr breit aufgefächert, aber offensichtlich viel Tempo machen, es wird richtig in die Pedalen gedrückt.

[17h00] — Alle versuchen ihre Sprinter vorne anzuziehen, das riecht wieder nach Sturz in der Endphase, angesichts des schwierigen Schlußstückes. 4-5 Teams machen Tempo.

[16h59] — Ein Hund soll die Straße gekreuzt und den Sturz verursacht haben.

6km vor dem Ziel. T-Mobile und Cofidis machen Druck.

[16h58] — Sturz im hinteren Hauptfeld, #143 Dumoulin bleibt auf dem Boden, läßt sich behandeln.

[16h55] — Es ist vorbei, die Asureißer blicken sich permanent um. und werden jetzt eingefangen, 9km vor dem Ziel.

[16h54] — 26 Sekunden Vorsprung. Die Strecke führt in weiten Schwüngen auf Quimper zu und ab und zu kann das Hauptfeld die Ausreißer aufblitzen sehen, ehe sie wieder um die Ecke biegen.

[16h51] — Der Vorsprung schmilzt dramatisch dahin, 45Sekunden. Tempo machen die Jungs von Credit Agricole.

[16h49] — Es geht auf die letzten 12km, die Ausreißer haben nur noch 1Minute Vorsprung.

[16h35] — Das Peloton befindet sich heute ganz unter Kontrolle von Brioches La Boulangere, dem Team mit dem Gelben Trikot. Das war in den Vortagen anders, als es die Teams mit Sprinter waren, die die Abstände zu fahren.

Zum einen ist Piil nicht ungefährlich für den “Gelben” Vöckler, “nur” etwas mehr als sechs Minuten hinter ihm. Zum anderen ist die kurze, eckige Zielankunft nicht wirklich für Sprinter sondern eher Ausreißer gemacht.

Zeitabstand vor der letzten Anhöhe der Etappe: 2min40.

[16h16] — Knapp eine Stunde ist noch zu fahren, Zeit um in die heutige Etappe einzusteigen. Eine recht kurze Flachetappe (168km), deren größte Schwierigkeit, ein Berg der 3ten Kategorie, schon nach 50km kam.

Drei Ausreißer fuhren bei Kilometer 20 los, haben ihren Vorsprung bis auf über 5Minuten ausgebaut, doch das Peloton hat die Fahrer noch unter Kontrolle und den Vorsprung locker auf 2min40 geschrumpft. Ausreißer: #66 Piil/CSC, #87 Scholz/Gerolsteiner, #48 Tossato/Fassa.

Jakob Piil mal wieder, ganz der Nachfolger eines Jacky Durand, immer wieder bei Ausreißversuchen dabei. Wieso er nicht die “rote Startnummer” des kämpferischsten Fahrer bekommt, ist nicht einsichtig.

Das Rennen ist eher unangenehm: fast permanent regnend und die Fahrer mit versteinerten Gesicht.

Silverstone: Zehn von Elf

Nichts neues in dem vermutlich langweiligsten Wettbewerb der Sportverbände: Michael Schumacher fährt den zehnten Sieg im 11ten Saisonrennen ein. Und all Spannung reduzierte sich auf Rechenschieber-Aktion. Überholmanöver auf freier Strecke, trotz des schönen Kurses von Silverstone, gleich Null.

Es half auch nichts, dass Ferraris Taktik des 2 Boxen-Stops durch eine Safety-Car-Phase 18 Runden vor Schluß durchkreuzt wurde und Räikkönen sich hinter Schumacher setzen konnte. Es kam nicht zu einem direkten Duell, nicht ein Mal wurde MSC auf die Kampflinie gezwungen werden.

Was unterm Strich bleibt, ist das Comeback von McLaren-Mercedes. Das was sich in Magny-Cours andeuete, verfestigte sich in Silverstone: der MP4-19B bringt McLaren wieder aufs Podium. Marc Surer von PREMIERE schiebt die Probleme des MP4-19A nicht nur auf den Motor, der immer visuell spektakulär in die Luft flog. Der MP4-19A war sehr kompakt und sehr eng gebaut, die Aggrgate waren klein und dicht am Motor gebaut und trugen möglicherweise das ihre dazu bei, den Motor zu überanstregen. Beim 19B sei alles luftiger gebaut, was auch dem Motor zu Gute käme.

Williams ist meilenweit von der Schlagdistanz entfernt. BAR und Renault fehlt es an Konstanz um sich als Nummer Zwei hinter Ferrari zu behaupten.

Sauber hat inzwischen einen beachtlichen Vorsprung auf das Weltmeister-in-Spe-Team Toyota herausgefahren: 18 zu 8 Punkte.

Marion Jones ohne 100m

Marion Jones, Olympia-Siegerin über 100m, ist bei den US-Trials über die 100m nur Fünfte geworden und hat sich damit nicht für Olympia in Athen qualifiziert. Zumindest nicht über diese Strecke.

Die Nicht-Qualifikation ist nur mäßig überraschend. Während der gesamten Saison lief sie kein einziges Mal unter 11 Sekunden, bei den drei Rennen vor den Trials enttäuschte sie, das Halbfinale in Sacramento überstand sie nur knapp. Selbst die “alte Dame” Gail Devers rannte im Finale mit 11,11s schneller als Marion Jones (11,14s).

Es gibt verschiedene Gründe für den Leistungsabfall. Jones legte 2003 eine Babypause ein und begann 2004 mit einem neuen Trainer. Kollegen attestierten ihr einen völlig anderen Bewegungsablauf mit zu vielen unnötigen Bewegungen.

Und natürlich die BALCO-Affäre. Die viel Zeit und Nerven gekostet hat.

Siegerin über 100m wurde LaTasha Colander mit 10,97s, einer Zeit wo Böswillige behaupten werden, dass der Antidoping-Kampf inzwischen greift. Noch böswilligere werden aber feststellen, dass Colander vom gleichen Trainer Trevor Graham trainiert wird, der einst auch Jones und Tim Montgomery trainiert haben soll, als diese BALCO-Mittel eingenommen haben sollen. Sechs Athleten von Graham wurden als Doping-Sünder ertappt, drei weitere stehen momentan im Doping-Verdacht.

Otto-los

Langsam wirkt es wie “Reise nach Jerusalem“. Nach der Absage von Otto Rehhagel als deutscher Nationaltrainer, gibt es nur noch zwei Kandidaten. Der Schrecken aller: Loddar Maddäus und Guus Hiddink.

Die Situation ist inzwischen bizarr. Keiner rückt namen raus, aber jeder kennt inzwischen die fünf Namen der Findungskommission, von denen einer nach dem anderen nun aus der Liste gestrichen wurde.

Der Kicker meldet, dass es man nun wieder an Hitzfeld herantreten will, ob man sich nicht eine Interimslösung vorstellen kann, bis Hitzfeld ins Amt kommt.

Ungemach droht von der BILD-Front, die nach dem Griff ins Klo in Form des Pushens von Rehhagel, nun noch tiefer in die Kanalisation greift und Matthäus zum Erlöser schreibt, inkl. Führer-Foto.

Aus Rehhagels Sicht ist dieses Festhalten an den griechischen Stuhl sehr ehrenvoll. Aus seiner Sicht kann er nur verlieren, denn der EM-Sieg dürfte nicht zu toppen sein, eine WM-Qualifikation in der Gruppe gegen Türkei, Dänemark, Georgien und Ukraine keine Selbstgänger sein, zu mal man als EM-Champ nicht mehr warten kann, was der Gegner macht, sondern selbst initiativ werden muß.

Miami Shaq?

Kaum ist Rudy T als neuer Trainer der LA Lakers bestätigt, so scheint sich auch die Situation um Shaquille O’Neal aufzulösen:

Ein Trade zu den Miami Heat und ihrem GM Pat Reilly ist in aller Munde. O’Neals Agent bestätigte, dass der Deal unterschriftsreif ist. Miami Heat geben dafür Caron Butler, Lamar Odom, Brian Grant und einen Draft Pick ab, was sich für mich wie ein Schnäppchen für die Heats anhört.

Auch die Dallas Mavericks sollen angeblich noch bis zuletzt dran gewesen sein, allein das hohe Gehalt von Shaq war nicht ohne weiteres im Salary Cap unterzubringen.

O’Neal kennt Florida, spielte lange Zeit bei den Magics und scheint immer noch ein Haus in Orlando zu besitzen.

Der Deal wird frühestens Mittwoch bestätigt werden, da derzeit das Transferfenster ligaweit geschlossen ist.