F1-Aktionismus?

Das Medienecho auf das erste Formel-1-Wochenende dieser Saison war sowohl was die Regeln als auch das Rennen angeht, verheerend. Bis auf Ferrari habe ich von niemanden gehört, das er glücklich sei.

Nun muss man nicht viel auf die Worte vom Dampfplauderer Bernie Ecclestone geben, der den Leuten nach dem Mund redet um eine Minute später das Gegenteil zu tun.

Interessanter ist aber dass verhältnismäßig viele Fahrer und Teamchefs, vom rückgratlosen Haug einmal abgesehen, sich erbost gegenüber den neuen Regeln geäußert haben.

Und nun tauchen Gerüchte auf, wonach ASAP an den Regeln herumgeflanscht werden soll. So soll der Qualifikationsmodus möglicherweise bereits in den nächsten Rennen geändert werden, möglicherweise zu einem einzigen Samstags-Qualifying. (Quelle: f1welt.com)

Unterdessen soll bei McLaren Mercedes die Kacke richtig am dampfen sein. Ausgerechnet Kimi Räikkönen, der zum sprechen meistens in den keller geht, macht aus seiner Unzufriedenheit keinen Hehl.

Ron Dennis flog noch in der Nacht nach London und beraumte ein Meeting bei McLaren ein. Nach dem beim Dauertesten letzte Saison verreckten MP4-18 droht nun auch der MP4-19 ein Rohrkrepierer zu werden. Zumindest verbal baut McLaren dadrauf, das in zwei Wochen, in Malaysia, bei höheren Temperaturen die Michelin-Reifen bessere Performance liefern werden.

Mir nicht klar, wieso dieses McLaren helfen soll, denn BMW-Williams, BAR, Renault und Jaguar fahren allesamt ebenfalls Michelin und drohen in Sepang die Silberpfeile zu bügeln. Zudem munkelt man von einem schwachperformanten Motor (siehe auch die geringe Zahl gefahrene Runden). Sepang ist eher als Australien eine Motorenstrecke.

Pfeifft da Dennis einsam im Walde?

(Quelle: Guardian)

Lakers – Nets mit gebremstem Schaum

Heute abend, theoretisch, die Knallerpartie in der NBA, Lakers gegen Nets (21h20 PREMIERE). Die Rache der Nets für die Prügel der letzten Woche von den Lakers auf eigenem Grund?

Erst einmal muss man mal sehen wie sich der Kader beider Mannschaften aufstellt. Gestern wurde bekannt, dass sich am Freitag Kobe Bryant in den Anfangsminuten der Partie gegen die Sonics eine Schulterverletzung zuzog, die ihn bis in den April hinein (Playoff-Beginn: 17ter April), außer Schach setzt.

Zudem laboriert Jason Kidd an einer Verletzung. Es ist zwar fraglich ob er nach drei Spielen Pause heute abend zurückkkehrt. Aber es spricht mehr dafür als dagegen.

Und als Randnotiz: das Comeback von Karl Malone wurde von Montag um eine Woche verschoben.

Fraglich auch der Einsatz von Horace Grant, der eine der Faktoren waren, die letzte Woche den Lakers den Sieg bescherten. Ungewöhnlich: es war die Defense der Lakers die die Nets in der ersten Hälfte bei 30% Shooting hielt.

Überraschungs-Ei

Das Rugby-Traditions-Turnier “Six Nations” findet zwar ohne mediale Anteilnahme Deutschlands ab, aber es soll hier an dieser Stelle zumindest auf zwei fette Überraschungen vom gestrigen dritten Spieltag hingewiesen werden.

Die Schotten bleiben weiter sieglos (obwohl sie nicht von Berti Vogts trainiert werden!) und unterlagen gestern sogar in Italien 14:20, was so etwas wie nationale Höchststrafe ist.

Sensationeller ist Englands erste Niederlage in Twickenham seit 23 Spielen. Die Iren gewannen 19:13. Sie lagen 19:10 früh in der zweiten Halbzeit in Front und konnten dank einer Abwehrschlacht die Führung retten. Erste Korrespondentenberichten zufolge, soll es in Dublin stundenlange Besäufinisse gegeben haben.

Frankreich kann heute nachmittag in Wales durch einen Sieg als dann einzig ungeschlagene Mannschaft die Tabellenführung übernehmen, vor England und Irland, die jeweils 2 Siege und 1 Niederlage haben.

Abseits: von Abwehr und Sturm

ManU erspielte sich gestern einen mühsamen 2:1-Sieg im Viertelfinale des FA-Cups gegen Fulham. Das interessanteste war dabei die völlig aus den Fugen geratene Abwehr von ManU.

Porto darf am Dienstag in Old Trafford sich nicht einigeln (Hinspiel: 2:1). Wenn sie ManU unter Druck setzen, bugsieren die Roten sich die Bälle von selber rein. Die Abwehr ist völlig auseinandergebrochen und wird nur mühsam mit Ersatzspielern und Mittelfeldleuten geflickt. Auch auf der Bank ist so gut wie niemand für die Defensive da. Zu allem Überfluß hat “Abwehrchef” Roy Keane in Porto rot erhalten. Möglicherweise wird Ferguson gar nicht erst versuchen vier Spieler für hinten aufzutreiben.

Wenn ManU eine Chance hat, dann nur dank der Offensive. Nistelrooy macht die Dinger rein, der am Samstag nicht spielberechtigte Saha hat sich schnell eingefunden und Ronaldo und Giggs bringen momentan außerirdische Flanken rein.

Arsenal legte einen recht smoothen 5:1-Sieg gegen den abstiegsgefährdeten Portsmouth hin.

Juventus Turin sah in La Coruna (0:1) nicht sehr gut aus und das Spiel am Samstag gegen den Serie-A-Favoritenkiller Brescia war ein schweres Stück Arbeit. Zur Halbzeit lag man 0:2 hinten, ehe man das Spiel binnen einer Viertelstunde umbog und 3:2 gewinnen konnte, allerdings mit gütiger Hilfe des Schiedsrichter, der bei etlichen Abseits-, Elfmeter- und Foulentscheidungen eine recht einseitige Sicht der Dinge hatte.

In Frankreich haben Lyon und Monaco ihre Heimspiele gegen abstiegsgefährdete Mannschaften recht souverän mit 4:0 bzw. 3:1 gewonnen und nehmen weiterhin die Plätze 2 und 1 in der Liga ein.

Paternoster Bundesliga

Als PREMIERE-Seher ist man ja leidgeprüft, weil der Bundesliga-Fußball eher suboptimal “versendet” wird. Wo sind die Goldenen Zeit hin, als auf “KICK” um 18h30 ein Bundesliga-Spiel nach dem anderen wiederholt wurde, und man sich so die Schlagsahne-Spiele bis in die tiefe Nacht eins nach dem anderen ansehen konnte. Heute werden die Spiele erst im Laufe des Montags und Dienstags wiederholt, bar jeder Spannung da die Ergebnisse schon längst auslutschend durchdiskutiert wurden.

Stattdessen versucht man sich heute um 15h30 seine eigene Konferenz zu basteln, indem man selber zwischen seinen vier Premium-Spielen hin- und herswitcht.

So gesehen, war das Material des 23ten Spieltages allererste Güte.

Leverkusen – Bayern sah vierzig Minuten lang wie ein rassiges, intensives Fußball-Spiel aus. Ich ahnte aber dass Makaays Treffer in der 39ten Minute, den Pillen-Sensibelchen das Genick brechen würde. So kam es dann auch, Bayer fiel in der zweiten Hälfte auseinander und ich konnte mich intensiver den anderen Spielen widmen.

Bitter für Bayern: Willy Sagnol fällt wg. Bruch der Elle länger aus. So richtig mit Alternativen fpr die rechte Seite ist Bayern nicht gesegnet. Ich denke Lizarazu kann am Mittwoch auch noch nicht spielen. Den Bayern gehen die Flügelspieler aus. Halbwegs gute Kunde aus Madrid: Roberto Carlos ist für Mittwoch gesperrt und Ronaldo fällt wg. Muskelzerrung (oder war es Faserriß?) aus.

Insgesamt aber eine ordentliche und engagierte Leistung der Bayern und Ballack liess sich durch Ramelow nicht kaputttreten.

Dortmund – Stuttgart Ich denke dass das vom BVB gezeigte, den derzeit richtige Leistungsstand wiederspiegelt, und der ist schwächer als es die Nähe zur Championsleague-Quali suggerierte. Das war zwar fleissig, aber der spielerische Öffenbarungseid, wie auch die schnell pfeiffenden BVB-Fans wohl bemerkten.

Stellt sich dann natürlich weiterhin die Frage nach Trainer Matthias Sammer. Wie lange mag die Mär vom dauerverletzten Kader ihn noch schützen?

Stuttgart erspielte sich einen nie gefährdeten 2:0-Sieg. Und es war die seit Wochen spielerisch beste Leistung des VfB. Ich bin mir aber nicht sicher inwieweit das dem Umstand der schnellen Führung (Hleb, 6te) zu verdanken ist.

Da derzeit Unruhe in der Chelsea-Mannschaft aufgekommen ist (Spieler wie Petit, Bates und Duff wollen den Club verlassen), fährt der VfB nicht chancenlos nach London.

Gladbach – Hannover 96 Ich habe nicht allzuviel vom Spiel gesehen und erst gegen Ende der Partie öfters hingezappt. Ich hatte den Eindruck einer recht verhaltenen Vorstellung von H96, die erst in der Schlußphase gefährlich vor dem Gladbacher Tor aufgekommen sind, allerdings mit recht stupiden und leicht berechenbaren Angriffen.

Natürlich drehen sich nun die Fragen um die Zukunft von Ralf Rangnick. An dieser Stelle darf dann auch Mal der Drang von Rangnick nach Clubs mit schwierigem Umfeld hinterfragt werden: VfB, H96 und demnächst in ihrem Theater Hertha BSC. Sowohl beim VfB als auch bei H96 ist er nicht zuletzt am Umfeld gescheitert. Richtige Erfolge erzielte er eigentlich nur in der Heimeligkeit von Ulm.

Mir ist es deshalb ein Rätsel wie Hertha, nach dem gescheiterten Experiment “spröder” Stevens, nun einen nicht minder “un-medialen” Trainer nehmen kann. Und was den fachlich kompetenten Rangnick zu Hertha und einer Großstadt mit allen ihren medialen Problemen hinzieht. Ist es der Wunsch nach Designerbrillen?

Lautern – Frankfurt Das war das beste Spiel vom Samstag. Um Floskel-Speak einzusetzen, ein “Sechs-Punkte-Spiel” bei dem “Gras gefressen” wurde.

Die Frankfurter waren für mich in der Hinrunde die Anti-Fußballer überhaupt. In der Winterpause allerdings hat Coach Willi Reimann da einiges hingezaubert. Aus einer Beton-Abwehr heraus, wird nun ein sehr ansehnliches Kurzpaß-Spiel serviert. Schon sehr nett anzusehen, wie in den letzten Wochen Frankfurt und Rostock die spielerische Latte für potentielle Abstiegsmannschaften höher gelegt haben., also nicht nur das klassische Konzept “Über den Kampf ins Spiel kommen”.

Am anderen Ende der Skala steht dann eine Mannschaft wie Kaiserslautern, die spielerisch sehr limitiert ist. Unter Kurtthe human Betonmisch-machine” Jara ist man bestrebt erst mal die Reihen hinten zu schliessen. Da wird dann in der Schlußphase, beim Spielstand von 0:0 auf eigenem Platz auch mal gerne ein Angreifer gegen einen Abwehrspieler ausgewechselt.

Lauterns einziges Mittel, ist die “brute force”-Methode. Irgendwie die Bälle nach vorne dreschen, hinterhersetzen, die gegnerische Abwehr unter Druck setzen und im Dom von Speyer für einen Fehler beten und auf ein Tor hoffen.

Genau so ist das Dusel-Tor von Malz in der Nachspielzeit erzielt worden. Drescher “drischt” (Harhar) den Ball nach vorne, der zwei Stationen weiter wie auch immer hoch in den Strafraum reinsegelt und auf dem Schlappen von Malz landet.

Noch ein Wort zu Tim Wiese. Der Lauterer Torhüter ist ein Kotzbrocken ersten Ranges, aber was der Mann seit Wochen für 100%ige aus dem Gehäuse holt, ist unglaublich. Momentan (leider Gottes) der wohl beste deutsche Torhüter.

Melbo(u)ring

Ich habe es nach der Quali befürchtet, und so ist es gekommen: der Saisonauftrakt der Formel 1 in Melbourne war sensationell… langweilig.

Es zeigte sich, dass nahezu alle im Qualifying konserativ gefahren sind, und daher die Startreihenfolge fast identisch mit dem Zieleinlauf war. Nahezu alle sind gleichzeitig zum Tanken gekommen, mit Ausnahme des einzigen übrig gebliebenen McLaren von Coulthard, der auf zwei Stopps ging. Aber rechnet man die ausgefallenen Fahrzeuge raus, hat Coulthard mit dieser Strategie exakt null Plätze gewonnen…

Die Enttäuschungen lassen sich recht klar benennen, und da wäre in erster Linie McLaren-Mercedes zu benennen. Gab es vor dem Auftakt noch Unsicherheit ob die Probleme der letzten Tests Bluff oder Realität sind, ist man nun schlauer.

McLaren fuhr im Laufe des ganzen Rennwochenendes die wenigsten Runden, pegelte den Motor recht stark runter, hatte nie die Performance um oben mithalten zu können und sorgte für den ersten technischen Ausfall des Rennens.

Das lange Gesicht von Räikkönnen und seine ungewohnte Geschwätzigkeit lassen ahnen, dass die Probleme tiefgreifender Natur sind, die vermutlich sich nicht auch eben mal schnellk bis Malaysia beheben lassen. Größere Änderungen können die Teams erst nach Ankunft in Europa wieder durchführen, womit McLaren dann die ersten drei Rennen quasi kampflos aufgibt.

Das zweite enttäuschende Team des Rennens, ist für mich Toyota, die im Rennen einzig einen Jordan hinter sich halten konnten. Man ist Lichtjahre von Teams wie Jaguar oder BAR oder Sauber entfernt gewesen. Erste Ursachen sieht man am fehlenden Grip, was möglicherweise auf das Chassis zurückzuführen ist.

Auch die mit gewaltigen Vorschußlorbeeren gestarteten BMW-Williams stellten zumindest an diesem Wochenende ein Flop dar. Einen Teil kann man auf die kühlen Temperaturen und Michelin-Gummis zurückführen, womit dann in den nächsten zwei Rennen in Malaysia und Bahrain mit einem besseren Auftreten gerechnet werden kann.

Aber die Resultate zeigen, dass Renault möglicherweise vorbeigezogen ist und BAR auf Schlagweite herangekommen ist.

Da sind dann auch beide Piloten gefragt. Montoya verbaselkte einen besseren Platz durch Fahrfehler sowie zwei Patzern seines Teams beim Reifenwechsel. Aber selbst dass, hätte vermutlich nicht gereicht um Alonso zu halten!

Fragwürdig auch die Leistung von Ralf Schumacher. Wenn man seine Zeiten während des Rennens im Zeitenmonitor von Formula1.com betrachtete, so fiel auf, dass er im Rennen bei freier Fahrt zu wenig pushte, teilweise zwei Sekunden langsamer als Alonso fuhr.

Womit wir bei den positiven Überraschungen wären. Die Eindrücke aus dem Training und Qualifying verfestigten sich: BAR und Renault sind zu Mitspielern um die Plätze im Team-Championat geworden.

Wobei auffiel, dass Trulli, aus was für Gründen, hinterherhinkte (beim Rennen sollen es Probleme am Diffusor gewesen sein), schon das ganze Wochenende, und Button im 1:1-Duell keinen Mann hinter sich halten konnte.

Beängstigend der gute Start beider Renaults. Es gab Spekulationen wie das Regelwerk “halbautomatische” Startautomatik zulassen würden. Möglicherweise hat Renault und der trickreiche Model-Stecher Briatore eine Lücke gefunden. Man erinnere sich an den Briatore zu Schumachers Beneton-Zeiten…

Ach ja, dann gab es Ferrari. Nimmt man den Wunsch nach einer spannenden, umkämpften Saison als Maßstab, dann ist die Art und Weise wie Ferrari das ganze Wochenende dominierte, eine herbe Enttäuschung die Erinnerungen an schlimmste Saison2002-Zeiten aufkommen lassen.

Das war eine Demontage, eine schallende Ohrfeige, made by Ferrari.

So konservativ die Änderungen am F2004 ausgefallen sein mag, so rätselhaft der Anteil der Bridgestone-Reifen sein mag, unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass man die Runden eine Sekunde schneller als im Vorjahr gefahren ist, und das gesamte Rennen, trotz Bummelzugtempo in der Schlußphase, zehn Minuten schneller absolvierte. Die schnellste Runde war drei Sekunden schneller als 2003.

Wenn den Ferraris nicht beizeiten die Motoren um die Ohren fliegen, ist die Entscheidung um den Weltmeistertitel bereits gefallen. Und für alle für die Motorensport mehr ist, als Ende Oktober eine WM-Kappe beim “Kamps” zu kaufen, beginnen sieben lange Monate der Einöde.

Qualifying Australien2004

Live-Berichterstattung der beiden Qualiyfing-Sessions. Das Reglement ist identisch mit letzter Saison, nur das die Qualifikation nicht an zwei Tagen stattfindet, sondern beide Läufe binnen zwei Stunden durchgezogen werden, getrennt von zwei Minuten.

Und dann spielt natürlich die Ein-Motoren-Regel eine Rolle. Wessen Motor abfackelt, muss sich im Rennen zehn Plätze weiter hinten einordnen.

Und: wer im 1ten Qualifying crasht, muss sich im Rennen hinten einordnen, ohne Chance dieses im im 2ten Qualifying auszubügeln (zumindest so wie ich es verstehe)

Erkenntnis des bisherigen Trainings: man ahnt nun woher die Zeitabstände der Teams zu Ferrari kommen könnten: zahlreiche Teams haben anscheinend die Motoren-Drehzahl beschnitten und werden für die Qualifikation und das Rennen mehrere hundert Umdrehungen mehr spendieren.

Frage vor dem Qualifying: die besten Fahrer haben mehr als eine Stunde Zeit zwischen beiden Qualifyings. Kann es sein, dass man die Reduzierung der Drehzahlen sogar für das ersten Qualifying beibehält? Denn: so sauber die Strecke bereits nach dem ersten Qualifying sein wird, ist es wurscht ob man Minuten später in der zweiten Qualifikation als zehnter oder als letzter startet…

All das sind Folgen des neuen perversen F1-Reglements, zu dem Michael Noir Trawniczek von der f1welt.com einen treffenden Kommentar geschrieben hat.

4h03 — Hmm. Anscheinend sieht es bei einem Crash oder Ausfall so aus, dass man im ersten Qualifying die Möglichkeit hat, für die zweite Qualifikation ins Ersatzauto zu steigen. Mit der Konsequenz beim Rennstart zehn Plätze Strafe aufgedrückt zu bekommen.

4h08 — Täusche ich mich, oder ist die PREMIERE-Bildqualität so schlecht wie noch nie? Wenn ich mir die MPEG-Artefakte im Cockpitkanal angucke, scheint man momentan der F1 nicht sehr viel Übertragungs-Bandbreite zu spendieren.

4h10 — Was plant Ferrari? Barrichello wird sogar von Button überholt. Soviel Sprit drin?

4h18Sato/BAR mit permanent nervösem Heck.

4h19 — Entgegen sonstiger Gewohnheiten fährt Toyota mit Da Matta mit schwerem Tank rum, wo sie doch letzte Saison auf schnelle Qualifikation setzten, indem sie nur mit Luft herumfuhren.

4h21MSC trotz Riesenbolzen in der letzten Kurvenkombination mit Bestzeit (-0.291). Sogar der letzte Sektor war der zweitbeste. Ganz so schwer wie Barrichello scheint er nicht unterwegs gewesen zu sein. Obwohl die 7 Zehntel spiegelten den Abstand während des Trainings wieder…

4h27 — Sogar das Qualifying haben die neuen Regeln kastriert. Da die Piloten nach ihrem ersten Qualifikationslauf sich mit den Ingenieuren zusammensetzen müssen um die finale Strategie für den zweiten Lauf zu besprechen, bekommt PREMIERE in den Pausen nach jedem 5ten Fahrer, keine Interviews…

4h30 — Man ahnt nicht im entferntesten wie ell oder schwach die Fahrer sind, oder wie voll die Tanks sind, da zwischen den beiden Qualifyings auf- oder abgetankt werden kann. Man kann versuchen aus der Leichtigkeit mit der die Fahrer um die Kurven biegen, zu erraten wer voll und wer leicht fährt.

Mein Eindruck: Panis und Webber haben sich ihre Abstände nicht durch volle Tanks eingefahren…

4h39Alonso/REN hat eine stilistisch saubere Fahrt abgeliefert. Das Auto lag unheimlich ruhig, in den Kurven kaum ein Nachlenken nötig, nur ausgangs der Kurve, beim Beschleunigen, was weniger gegen das Chassis und Abstimmung spricht, sondern mehr gegen die Traktionskontrolle.

Montoya zaubert einen fabulösen letzten Abschnitt hin und holt sich damit den ersten Platz.

4h53 — Die Minardis hinken dem restlichen Feld katastrophal hinterher. Bruni steht 5.6s hinter Montoya und 1.7s hinter dem 18ten. Baumgartner 7.3s hinter Montoya und 3.4s hinter dem 18ten.

Auch der Jordan fährt sich wie Gülle. Was Eddie Jordan und Paul Stoddart noch motiviert an solcher einer Karnevalsveranstaltung teilzunehmen, bleibt mir ein Rätsel, zumal seit Jahren nicht eine einzige Regeländerung zu ihren Gunsten stattgefunden hat.

4h56 — Auffällig viele Fahrer haben in der Quali und im Training große Schwierigkeiten mit der ersten Kurvenkombination, “Alan Jones” gehabt. Rauschten aus der Start/Ziel-Gerade mit zu hoher Geschwindigkeit rein. Das wird im Rennen, vorallem beim Start, für einige Ausflüge sorgen.

4h59 — Erster Ausfall des Wochenendes: die Karre vvon Bruni/Minardi springt nicht an. Damit rutscht er vom potentiellen Platz 19 auf Platz 20. Wohl verschmerzbar. Im Gegenteil: dafür können sie bis Sonntag mittag an seiner Karre herumschrauben.

5h04Pantano/Jordan ist für mich ein Kandidat der randvoll gefahren ist.

5h06 — Au Weia. Man hat für das 2te Qualifying die Zeitabstände zwischen den einzelnen Runs verkürzt. Folge: die Fahrer fahren auf ihre Vorgänger auf. In Melbourne noch einigermassen erträglich, aber bei so einer Strecke wie Hungaroring? Dumb, dumb, dumb!

5h08 — Entweder liegt auch der Jordan von Heidfeld wie Mist auf der Straße, oder Heidfeld hat den Tank bis auf den letzten Tropfen gefüllt. Was der Gladbacher am Lenkrad kurbeln musste, ging ja gar nicht.

5h15 — Zweiter Ausfall: Klien/Jaguar fliegt in der Aufwärmrunde ab und fährt danach in die Boxen rein. Wird also als Letzter starten.

5h17 — Dritter Ausfall: Bei Panis/Toyota
springt der Motor nicht an. Nun wir er als Letzter morgen ins Rennen gehen.

5h18Klien erklärt seinen Ausfall durch ein Versagen der Hydraulik, Ausfall der Servolenkung, Schaltung etc…, daher sein Ausritt.

5h25 — Kamikaze-Sato/BAR sorgt mit seiner unruhigen Fahrt für Thrill. Sehr wackelig. aber dennoch deutet sich an, dass die Bestzeiten bei Tests von BAR nicht von Ungefähr kamen. Und 0.4s Vorsprung vor Trulli ist recht stark.

Da Matta ist mit dem viertletzten Platz der Gefahrenen unter aller Würde plaziert.

5h33 — Brachiale Zeit von Barrichello: 1:24.482 ist Lichtjahre vor der Konkurrenz. Und wie smooth war die Fahrt!

5h38 — Für mich die erste große Überraschung, vorbehaltlich des Tankinhaltes: Button/BAR liegt 7/10 vor dem schnellsten Renault. Schon das ganze Wochenende verstanden es die Renaults nicht zu überzeugen.

5h45 — Versteinerte Gesichter bei McLaren. Fastausflug von Coulthard, der aber ansonsten eine ähnliche Zeit wie Räikkonnen gefahren ist: eben nicht schneller als Platz 6, 7.

5h47 — Ebenfalls ein Griff ins Klo: Ralf Schumacher, 1.443s hinter Barrichello, Platz 6 vorläufig. Unruhige Fahrt die aber nicht ach zuviel Gewicht aussah.

5h51Michael Schumacher mit einer guten, aber hart umkämpften Fahrt. Nicht rund, optimierungsfähig. Aber es ist die Pole. Montoya mit einer runden, aber seltsam kraftlosen Fahrt, die ihn hinter Barrichello plazierte.

Der Vorsprung von Ferrari vor dem Rest der Welt, 0.55s vor Montoya und Button, ist erschreckend, zumal die Bridgestone-Reifen angedeutet haben, auch im Rennen dauerhaft gut zu sein.

Rätsel gibt das Hinterherhinken von Ralf Schumacher auf, 1 Sekunde hinter den Teamkollegen. McLaren auf den Plätzen 10 und 12: sie waren vor zwei Jahren aufgrund ihres großen Tanks die Spezialisten für Long Runs… Ob sich das aber in einem Zeitalter auszahlt, an denen die Boxenstopps beschelunigt wurden (z.B. Heraufsetzung des Tempolimits, Begradigung der Boxeneinfahrt). Toyota: indiskutabel.

Ich habe nicht unbedingt den Eindruck, das morgen früh ein ganz spannendes Rennen ansteht…

Caspers Theater

Das Führungsduo Albert Caspers und Manager Andreas Rettig galten als sowas wie der Versuch dem 1.FC Köln Seriösität überzustülpen. Die um sich greifende Langeweile des “Karnevalsverein” war nur so lange erträglich wie auch “Erfolg” da war.

Der bleibt jetzt aus, also holt man sich einen Faschingsprinzen vergangener Tage. Die heilige Zweieinigkeit Boulevard und Wolfgang Overath haben sich erfolgreich an die Macht putschen können. Nach stetig wachsenden Druck, musste Caspers klein nachgeben und wird nach einer Übergangsfrist seinen Präsidentenstuhl für den “Partner des Präsidiums” (offizieller Titel Overraths seit Donnerstag Abend) Overrath räumen.

Wo jetzt im speziellen die Kompetenzen von “Sensemannes des Präsidiums” (offizieller Titel) Overrath außerhalb des “Handauflegens” in Beckenbauer’scher Manier sind, hat bislang noch keiner richtig erklären können. Die Statements der Kölner Führung, inkl. “Würger des Präsidiums” Overrath sind genauso substanzlos wie ein Kölsch.

Mit Overrath wird nicht nur Caspers rausgekegelt, sondern auch Manager Rettig zum Frühstücksdirektor degradiert. Man beachte dieses Interview in der Samstags-Ausgabe der “Frankfurter Rundschau”. So hört sich jemand an, dem unter der Woche das Genick gebrochen wurde und der bis zur Regelung der Abfindung auf der Bühne noch den singenden Eintänzer abgeben muss.

Schalke rostfrei

Ein Außenbandriss am Knie sorgt für eine mehrwöchige Pause von Frank Rost. Das lässt die eigenen Spieler aufatmen, müssen sie nicht befürchten plötzlich vom eigenen Mann angegangen zu werden. Kein Abgrätschen, kein Herumgeschubse, die Fronten zwischen Freund und Feind werden eingehalten. Und auch die gegnerischen Stürmer werden es zu schätzen wissen, nicht plötzlich Kopfnüssen ausgesetzt zu sein.

Was haben eigentlich die letzten 2 Jahre Schalke aus Rost für einen Typ gemacht?

Noch ist nicht ganz klar wer sein Ersatz wird, Ünlü, der feuchte Traum jedes Scrabble-Spielers oder Heimeroth.

PREMIERE und der Kick von Morgen

PREMIERE-Obermufti Georg Kofler hat in einem Interview in der Samstags-Ausgabe der FR Statements bzgl. Fußball und PREMIERE gebracht.

PREMIERE und die Bundesliga: erstmals sagt es PREMIERE ganz offen, die Geschichte mit dem Freitag ist kein Hirngespinst, sondern Rahmenbedingung seines Angebotes. Das abgegebene Angebot sieht vor, dass die beiden Sonntags-Spiele nächste Saison wieder auf den Freitag, 20h30 rutschen, mit einigen, festzulegenden Ausnahmen für UEFAcup-Teilnehmer. Im Free-TV dürfte am Freitag nicht vor 23h30 berichtet werden.

PREMIERE und die WM2006: Man hat bei Infront und Günter Netzer ein Angebot für die exklusive Übertragung von 20-30 WM-Spielen gemacht.

[Update:]

Die FAZ hat bereits am Mittwoch in ihrer Ausgabe geschrieben, dass die Verträge zwischen der Deutschen Fußball Liga und PREMIERE und DSF unterschriftsreif wären.

Das angestrebte Modell wäre:
– 1 Freitagsspiel (20h30), 7 Samstagsspiele, 1 Sonntagsspiel (17h30)
– Das DSF bekommt als Ausgleich die Erlaubnis eines der drei Freitags-Zweitliga-Spiele live zu übertragen.

Der Vertrag soll für die nächsten beiden Spielzeiten gültig sein. Die Entscheidung soll ebenso noch im März fallen, wie die Entscheidung ob die Bilder von den Spielen von der DFL selber produziert werden.

Als Randnotiz: gerüchteweise strebt PREMIERE die von der SZ kolportierte Preiserhöhung bereits zum April an. Die Preiserhöhung würde bis auf das “PREMIERE-Komplett”-Paket alle Preise um 5 Euro erhöhen und auch Bestandskunden treffen. Diese würden im Gegenzug drei Monate lang ein außerordentliches Kündigungsrecht eingeräumt bekommen. (Quelle: Zeitschrift ‘Digitalfernsehen’)