Vom freien Training

Gerade hat auf PREMIERE die Wiederholung des 1ten + 2ten freien Trainings angefangen. Ich versuche mal “live” meine Eindrücke zu schildern. Updates hier in diesem Beitrag…

55:25/I — Abbruch im 1ten Training, weil Massa/Sauber an ungünstiger Stelle liegengeblieben ist, möglicherweise eher Elektrik als Motor.

Neues On-Air-Design, vermutlich F1-weit, nicht nur auf PREMIERE. Wurde zwar auch Zeit, nachdem das alte Free-TV-Design nun auch schon zirka eine Dekade alt ist.

Das neue kommt sehr klein und in Anthrazit, Grau, Schwarz und Weiß daher. Die Grafikkästen sind Asbach-Uralt-Bevel-Effekten versehen… Schäbig. Aber mal sehen wie Tabellen u.ä. angezeigt werden…

48:25/I — Das On-Air-Design wirkt bei den Rundenzeiten sehr kleinteilig, die Bevel-Kanten sorgen für Unruhe. Beurk!

In den ersten Minuten zeigt sich das erwartete Bild: kaum was los. Es fahren nur die “dritten” Fahrer der unteren sechs Teams, so denn sie welche haben (Sauber hat keinen nach Australien mitgenommen) und es fahren die Fahrer, die Australien nicht kennen, z.B. Jordans Pantano.

44:14/I — Die Jordans sehen arg nackt drauf. Sieht nicht so aus, als hätte man alle Werbeflächen verhökern können.

33:39/IChristian Klien/Jaguar nuckelt demonstrativ am Jaguar-Stand an seiner Red-Bull-Dose mit langem Strohhalm. Das österreichische Zuckergesöff ist Hauptsponsor von Klien. Nachdem Red Bull seine Pläne für ein Team-USA erstmal auf Eis gelegt hat, hat man den Landsmann in die F1 gedrückt.

Unterdessen fährt Michael Schumacher auf Anhieb eine Bestzeit, die zweieinhalb Sekunden unter der des Zweitplazierten, Alonso liegt. Barrichellos erste Fahrt floppt, 4 Sekunden hinter MSC, in der 2ten Runde 0,7s hinter MSC.

24:01/I — Auch Montoya bleibt mehr als 2Sekunden hinter MSC.

Probleme bei McLaren. Coulthard ist wg. Getriebeprobleme noch draussen gewesen, bei Räikkönen wird nach der “Installation Lap” an seinem zu engen Sitz gebastelt.

2:51/I — Ein langer Stint von Barrichello läßt erahnen, dass heuer auch Bridgestone Reifen gebacken haben, die wie letztes Jahr Michelin, eihe Leistungsmaximum nach 6-10 Runden erst erreicht haben.

Die beiden Ferraris sind den Rest des Feldes weggefahren (1:25.1). Zirka 2Sekunden dahinter die beiden Renaults, 2,5s dahinter die beiden BMWs. Coulthard hat sich zwischen die beiden Renaults geschoben. Button hinter den beiden BMWs.

49:53/II — Wesentlich mehr ist von Beginn an im 2ten Qualifying los. Fast alle draussen. Viele scheinen noch von der Ferrari-Zeit geschockt zu sein, und niemand kann eine Erklärung für dne Vorsprung anbieten.

Kamikaze-Sato, wie könnte es anders sein, produziert wieder einen Abflug.

43:25Timo Glock, dritter Mann bei Jordan, bleibt stehen. Bas Leinders hat übrigens überraschenderweise keine Fahrerlaubnis, die sog. “Superlizenz” bekommen, weswegen Minardi heuer keinen Testfahrer aufbieten kann.

Alonso kommt an die Schumacher-Zeit heran, unter eine Sekunde. Aber, nach einigen Runden in denen Schumacher die Reifen ordentlich durchwalkt, kann er seine Zeit auf 1:24.718 runterschrauben, 8 Zehntel schneller als im 1ten Training.

28:05/II — Bei der F1 ist mit Sicherheit sogar das Pinkeln reglementiert. Aber eine vernünftige Anbringung der Startnummer haben sie immer noch nicht gebacken bekommen. Immer noch müssen die Fahrzeuge die Startnummer nur einmal, und zwar auf der Schnauze haben. Von der Seite oder von hinten gibt es keine Chance die Fahrzeuge bzw. Fahrer zu erkennen.

Die Abstände einiger Testfahrer sind recht massiv. Fahren die teilweise nur mit vollen Tanks? Glock und Wirdheim hinken den “echten” Fahrern Sekunden hinterher.

Die Michelin-Reifen zeigen heuer recht schnell “Graining” an, also das abrubbeln der “klebenden” Schicht.

Sport-TV im März 1

Das Wochenende dprfte auch schlagzeilenmäßig völlig in der Hand der Formel 1 sein, nicht zuletzt dank des mühevollen Abstrampelns der BILD-Zeitung mit Zicken, Amuletten u.ä. einen F1-Hype zu generieren. Wobei aufffällig häufig “Goldkettschen-Ralf” im Mittelpunkt des BILD-Geseieres ist.

Formel 1, Rennen am Sonntag, 4h00 auf RTL + PREMIERE, sowie in Zillionen anderen Wiederholungen auf Tele5, n-tv und DSF.

Einen Leckerschmecker gibt es allerdings bereits heute Nacht durch die NBA:
San Antonio Spurs – Dallas Mavericks, PREMIERE, Fr/Sa: 2h00

Beide Mannschaften sind gerade ein halbes Spiel voneinander getrennt auf den Plätzen 3 und 4 im Westen. Ein Sieg von Dallas würde also reichen um an San Antonio vorbeizuziehen. Es ist das 4te Aufeinandertreffen in dieser Saison. Zwei wurden von Dallas knapp mit 3Punkten gewonnen, das dritte Match klar gewonnen. Mit einem Auswärtssieg könnten die Mavs gar einen “Sweep” machen.

Die Spurs werden ohne ihren verletzten MVP-Kandidaten Tim Duncan spielen, während bei Dallas Steve Nash nach Magengrippe wieder zurückkommt.

Rein statistisch scheinen Nowitzki, Jamison und Walker etwas von der Rolle zu sein, während Finley seinen achten Frühling erlebt.

Und am Sonntag gibt es gleich das nächste Highlight:
LA Lakers – New Jersey Nets, PREMIERE, So., 21h30. Das Spiel steht im Zeichen der Rache, denn das zweitbeste Team wurde letzte Woche von den Lakers im eigenen Haus mit einer 17Punkte-Niederlage sonderngleichen düpiert.

Die Lakers haben sie sich gefangen, aber spielen immer noch inkonstant. An einem Abend lassen sie sich vom B-Team der Kings schlagen, an dem anderen hauen sie in New Jersey die Nets weg, als gäbe es keinen Morgen.

Bryant ist, wenn nicht gerade wieder Verhandlung ist, ebenso wie Shaq ins Team zurückgekehrt. Und sogar Malone soll mit leichten Trainingsübungen wieder angefangen haben.

Im englischen Fußball wird an diesem Wochenende wieder “Playoff” gekickt, dank Viertelfinale im FA-Cup
ManU – Fulham, Sa, 13h25, DSF live und Portsmouth – Arsenal, Sa, 19h00, DSF live

Fulham ist ein Team aus dem Mittelfeld und ManU muss sein Team umformieren, dank verletzter Abwehr und für den FA-cup nicht spielberechtigten Stürmer Saha. Schlimmer: Fulham fügte ManU die bislang einzige Heimniederlage dieser Saison zu, 3:1 im letzten Oktober. Am letzten Samstag trennte man sich in Fulham immerhin 1:1.

Arsenal ist Cup-Erfahren, mit drei Finalteilnahmen in den letzten drei Jahren. Portsmouth “nur” ein Team aus dem unteren Tabellendrittel…

In Italien gibt es am Sonntag eine fulminante Partie:
AS Rom – Inter Mailand, So, 20h30 PREMIERE. nach der überraschenden Niederlage gegen Brescia, muss Inter Mailand das Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten eigentlich gewinnen um Anschluß an die Europacup-Plätze zu halten.

War noch was? Ach ja, Bundesliga

Werder sollte am Sonntag gegen 1860 ein leicht nach Hause zu schaukelndes Spiel haben, während dahinter die Verfolger sich abstrampeln müssen um ihre Anwärterschaft auf Championsleague- und UEFAcup-Plätze zu wahren: Leverkusen – Bayern, Dortmund – Stuttgart.

Darüberhinaus wird es “unten” interessant, teilweise mit direkten Duellen, den berüchtigten ‘Sechs-Punkte-Spiele’: Lautern – Frankfurt und Rangnicks möglicherweise letztem Spiel vor der Auswechselung mit Friedhelm Funkel Gladbach – Hannover 96. Hertha – Bochum.

Und sonst?

EUROSPORT würdigt am Wochenende die Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften mit ausführlicher Berichterstattung am Nachmittag und Vorabend, die ARD schaltet ab und zu auch mal rein.

DSF goes Digital

Das DSF hat heute von der Bayrischen Landeszentrale für neue Medien die Zulassung für einen Digitalkanal bekommen.

Schwerpunkt des Kanals soll “redaktionelle und Live-Sportberichterstattung” sein, was sich für mich nach “DSF minus Takeshis Castle und Sexy Clips” anhört.

Es ist ein Pay-TV-Kanal, welches aber wohl nicht ins PREMIERE-Paket eingespeist wird, sondern gegen einen zusätzlichen Obolus von den jeweiligen Kabelnetzbetreibern bestellt werden können wird.

F1 2004 Vorschau: Die Teams

Die ganzen Eindrücke aus den Wintertests sind Muster ohne Wert. Zu unterschiedlich die Bedingungen, zu undurchsichtig die Rahmenbedingungen (voller Tank? leerer Tank?).

Betreiben wir also Kaffeesatzleserei:

Ferrari
Erstaunlich wenig ist von der Scuderia zu hören. Viele sehen den “neuen” F2004 als konservative Neuauflage des F2003 an. Angesichts des neuen Motoren-Reglements und der Wichtigkeit eines regelmäßigen Ankommens für die Punktwertung, scheint aber eine Konzentration auf die Motorenperformance nicht die schlechteste Idee zu sein.

Gerüchteweise soll Ferrari mit Gewichtsproblemen zu kämpfen haben und deshalb in einer “Last-minute”-Aktion den Auspuff ausgetauscht habe.

Nichts neues von der Fahrer-Besetzung. Barichello dampftplaudert mal wieder, dass er ex aequo mit Schumacher d.Ä. und wird wohl binnen drei Rennen auf Normalmaß, also 1m72, reduziert werden.

Michael Schumacher und mangelnde Motivation? Come on. Im Gegenteil. Nun hat er wieder was zu beißen, nun hat er Gegner auf gleicher Augenhöhe.

BMW
Unisono sagen die meisten Experten: BMW ist reif für den Weltmeistertitel. Da könnte was dran sein, denn bereits letztes Jahr hatte man ein sehr zuverlässiges Paket (wenigste Ausfälle aller Teams).

Es gibt aber ein Problem, und das sind die Fahrer. Noch nicht einmal dass möglicherweise sogar beide gerade ihre letzte Saison bei den Weiß-Blaue absolvieren. Zumindest Montoya wird damit keine Probleme haben. Sondern eher, dass beide fahrerisch gleichauf sind (wenn auch mit unterschiedlichen Stärken) und sich die Punkte gegenseitig wegnehmen könnten.

Inwieweit die unsichere Zukunft auf das Gemüt des launischen Ralf Schumachers und seinen Fähigkeiten zum Einstellen des Autos gehen, wird die Saison zeigen.

Meist beachtestes Detail am neuen FW-26 ist die neue Schnauze. Die Aufhängung des Vorderflügels schließt bündig mit den Seiten der Schnauze ab und ist dadurch weiter auseinander als gewohnt. Es scheint als wäre ich der Einzige, der das neue Design gut findet.

McLaren-Mercedes
Entweder ziehen McLaren und Mercedes eine Poker-Show sondergleichen ab, oder man ist wirklich noch nicht für die Saison bereit. Nach guten anfänglichen Testergebnissen, scheint es nun Probleme mit der Zuverlässigkeit und/oder der Einstellung des Fahrzeuges zu geben.

Räikkönen sieht in Interviews entspannter aus als zuvor und das mag nicht nur mit der inzwischen verschwundenen Akne zusammenhängen. Letzte Saison hat er auch fahrerisch gezeigt, dass er nicht nur ein schneller Fahrer ist, sondern auch mit Messer zwischen den Zähnen fahren kann.

Vom Auslaufmodell Coulthard erwarte ich keine weiteren Überraschungen außerhalb des neuen Haarschnittes. Schlimm genug.

Renault
Renault hat letztes Jahr bereits das schnellste Chassis gehabt und kommt nun mit einem komplett überarbeiteten Motor, der in den Tests verdammt schnell gewesen ist. Aber so stark wie der Motor überarbeitet ist, stehen dicke Fragezeichen hinter der Standfestigkeit, die, s.o., dieses Jahr eine nicht unwichtige Rolle spielen wird.

Mit Alonso hat man einen Fahrer der alles niederbügeln kann, der mir aber, nicht zuletzt aufgrund seines Verhalten von Interlagos letztes Jahr, unheimlich ist. Ich halte ihn immer noch für ein potentiellen Todesfahrer.

Bei Jarno Trulli habe ich immer das Gefühl dass er unter Wert geschlagen wird. Wer weiß, vielleicht überrascht er dieses Jahr.

BAR Honda
Die “Tabak-Japaner” sind bei Tests mitunter mit Fabel-Rundenzeiten aufgefallen, weswegen einige glauben, dass sie in die Phalanx der “Großen Vier” stoßen könnten. BAR habe ich persönlich aber, neben Jaguar und Toyota aber immer im Verdacht auf Spektakel und Schlagzeilen aus zu sein, um gegenüber dem Mutterkonzern und Sponsoren zumindest zeitweise im guten Licht zu stehen.

Die villeneuve-lose Fahrerzusammenstellung kann mich auch nicht überzeugen. Für Jenson Button ist es eine “do-or-die”-Saison. Wenn er insbesondere im Vergleich zu- Crash-König Sato nicht klar dominiert, wird er nie mehr den Ruf des ewigen Talentes loswerden.

Sauber
Für Sauber spricht die Tatsache dass sie inzwischen mit noch aktuellerem Material von Ferrari ausgerüstet werden, wie es bislang bei den beiden Partnern der Brauch war.

Trotzdem glaube ich nicht an ein gutes Jahr, da der Windkanal wohl zu spät fertig wurde, um entscheidend mit seinen Testergebnissen in das jetzige Chassis einfliessen zu können.

Die beiden Fahrer sind spannend. Beide Fahrer stehen im Ruf sich in Warteschleife für ein etwaiges Ferrari-Engagement zu befinden. Fisichella hat letztes Jahr viele begeistert, soweit es der Jordan zuließ. Massa haut öfters mal exzellente Runden raus, neigt aber zu Kamikaze-Aktionen. Nach einem Jahr Pause, kann der brasilianische Zwerg nun Läuterung zeigen.

Jaguar Racing
Jaguar kämpft gegen ein zusammengestrichenes Budget von Mutterhaus Ford. Also auch hier die Vermutung das man versucht in den Tests und Freitags-Trainings viel Boohay zu veranstalten. Und so kann keiner richtig orten wie stark Jaguar eigentlich ist. Das offensichtlich nachlassende Interesse von Ford läßt aber nichts Gutes ahnen.

Interessant sind aber die Fahrer. Der sympatische Mark Webber dürfte der derzeit begehrteste Fahrer sein und dürfte wohl auch von Williams als Montoya-Ersatz ins Visier genommen worden sein.

Mit Christian Klien kommt ein junger Österreicher zum Einsatz, von dem die einen (Jacques Schulz) sagen, er wäre nur wegen seiner “Mitgift”, sprich Sponsorengelder, ins Team gekommen, von dem aber Österreicher sagen, es wäre das heißeste Talent seit Erfindung des Aufrechten Gangs.

Toyota
Großes Rätselraten. Toyota geht seine dritte F1-Saison wie die anderen an: mit einer Gleichmut die von Souverinät zeugen soll. Ob dahinter aber substantielle Verbesserungen stecken, ist nicht zu ersehen. Für meinen Geschmack war der Schritt letztes Jahr arg klein ausgefallen.

Immerhin hat man mit Mike Gascoyne einen renommierten Entwickler verpflichten können. Aber selbst die Fahrerzusammenstellung Panis, da Matta sieht so aus, als wäre man nur an Tests und nicht an Racing interessiert.

Jordan
Jordan torkelt immer mehr der Pleite entgegen und das Gewürge mit der Fahrerverplfichtung war so abschreckend, das jeder seriöse Fahrer eigentlich davon hätte Abstand nehmen sollen.

Nick Heidfeld frisst in der Nut lieber Fliegen und der italienische Nobody Pantano hat in Sachen mitgebrachtem Geldsäckchen Verstappen ausgebotet.

Wo das Geld knapp ist, kann nicht getestet werden, kann der Windkanal nicht so eingesetzt werden wie es gehen sollte. Den Sturz eines Teams ins Nichts, kann man bei Minardi beobachten. Daher steht zu erwarten, dss sich Jordan immer mehr an die Performance von Minardi ranrobben wird.

Minardi
Minardi hat die wenigsten Testkilometer gefahren. Mit dem Ungarn Baumgartner und dem Italiener Bruni hat man wieder Talente verpflichtet, die Sponsoren mitbrachten.

Zumindest Bruni wird einiges Können und eine Zukunft in der F1 vorhergesagt.

F1 2004 Vorschau: Die Regeln

Es hat sich bei den Piloten nicht soviel getan, daher düfte der spektakulärste Faktor für größere veränderungen in dieser Saison die neuen Regeln sein. Und dort wird alles in den Schatten gestellt von der neuen Ein-Motoren-Regel.

Ein Motor pro Wochenende

Es darf für jeden Piloten pro Rennwochenende nur noch ein Motor eingesetzt werden. Wechselt der Fahrer ins Ersatzfahrzeug, muß der Motor ebenfalls aus- und ins Ersatzfahrzeug eingebaut werden. Für jeden neuen Motor den der Fahrer im Laufe des Rennwochenendes einsetzt, wird er für das Rennen um 10 Startplätze nach hinten strafversetzt.

Erlaubt sind nur Reparaturen an der “Oberfläche” des Motores.

Hintergrund ist die mit der geringeren Anzahl der eingesetzten Motoren verbundene Kostenreduzierung, was den kleinen Teams entgegenkommen soll. Andere argumentieren aber, dass das Hochzüchten der Motoren für die längere Standfestigkeit für eine Kostensteigerung verantwortlich ist. Der nächste Schritt ist für 2005 vorgesehen, wenn die Motoren gar 2 Rennwochenenden durchhalten sollen.

Die neue Regel hat zwei Konsequenzen für die Rennen. Zum einen werden die Teams die Rennwochenende sehr “konservativ” angehen. Das heißt dass der fürs Testen vorgesehene Freitag eine sturzlangweilige Veranstaltung wird. Und vermutlich wird auch das erste Qualifying, da die beiden Qualifikationszeiten nicht zusammenaddiert werden, von den Fahrern nicht mit Volldampf bewältigt werden.

Die letztes Jahr neu eingeführte Punkteverteilung belohnte bereits die Fahrer die vielleicht nicht viele Rennen gewannen, aber regelmäßig ankamen. Die neue Motorenregelung geht einen Schritt weiter in diese Richtung.

Man wird abwarten müssen, ob die neue Regel die Fahrer kastriert, weil sie häufig mit “angezogener Handbremse” fahren, oder ob sie für ein kunterbunt gemischtes Startfeld sorgen, weil irgendwelchen Highflyern der Motor im Training um die Ohren geflogen ist und sie sich hinter de Minardis einordnen müssen.

Qualifying

Wieder einmal wurde am Qualifying-Modus geschraubt und keiner weiß warum es eigentlich ausgerechnet diese Änderungen gab. Ich kenne keinen der im Vorfelde für so ein Modell eintrat.

Beide Qualifikationsläufe finden am Samstag ab 14h statt, direkt hintereinander. Dabei dient der erste Lauf nur für die Plazierung im 2ten Lauf, sprich: der Schnellste darf zuletzt starten. Diejenigen die im 1ten Lauf ausfallen, starten im Rennen von hinten. Der erste Lauf wird nach der Reihenfolge des letzten Rennens gestartet. Der Sieger zuerst.

Zwischen den Qualifyings darf an den Autos gearbeitet werden, nach dem 2ten Lauf wird der Bolide in den Parc Fermé gerollt.

Ich bin gespannt was bei angekündigtem schlechten Wetter passiert, ob wie beim 1ten Qualifying ein Schleichen um die Wette beobachten werden, weil jeder die 2te Qualifikation vor — sage wir — 15h30 fahren möchte, bevor der Regen einsetzt.

Ich wage die Prognose: dieser Qualifying-Modus wird nach der Saison wird verändert werden.

Der Freitag

Der Freitag ist durch das entfallene Qualifying völlig entwertet worden. Das einzig spannende: die Teams müssen sich im Laufe des Freitages für ihre Reifen entscheiden. Bis Samstag, 9h, muss die Entscheidung eingereicht sein. Für den Freitag selber sind nur 3 Reifensätze erlaubt.

Die hinteren sechs Teams haben das Recht ein drittes Fahrzeug zum Testen einzusetzen. Was den Kostenreduzierungsmaßnahmen Hohn spricht… Und so richtig wertvolle Erkenntnisse auch nicht bringt, da nur unerfahrene Fahrer im dritte Wagen eingesetzt werden dürfen (dürfen 2002 und 2003 nicht mehr als 6 GrandPrixs gefahren sein).

Elektronische Fahrhilfen

Verboten wurde die “Launch Control“, also die Startautomatik. Hingegen nahm die FIA Abstand von einem Verbot der Traktions-Kontrolle, da diese angeblich nicht kontrollierbar und damit durchsetzbar wäre. Die Traktions-Kontrolle darf aber erst bei Geschwindigkeit über 100kmh einsetzen.

Tempo-Limit

In den Boxen wird nun die Max-Geschwindigkeit auf 100kmh (vorher: 80kmh) erhöht. Damit sind Tankstopps schneller absolvierbar, der Trend könnte also zur 3- oder 4-Stopp-Strategie gehen, was nicht unbedingt der Übersicht und Spannung auf der Strecke dient…

In Sonderfällen, z.B. Monaco, kann die Höchstgeschwindigkeit immer noch herabgesetzt werden.

Alles in allem scheinen die Verantwortlichen beim beschluß der neuen regeln von allen guten Geistern verlassen worden zu sein. Das ist keine stringente Reform, die angesichts des Kostendrucks nötig wäre, sondern ein Herumlavieren zwischen radikalen reformen und den Interessen der großen Automobilhersteller.

Homerun für Doping

Seit Wochen kommen die Einschläge näher und heute wurde die bislang mächtigste Salve abgefeuert, und die könnten treffen. Einer Zeitung ist es gelungen sich aus anonymen Quellen die Abnehmer der Doping-Mittel des BALCO-Netzwerkes bestätigen zu lassen.

Und die Namen sind groß.

Und der Zeitpunkt ist “günstig”. In einem Monat beginnt die Baseball-Saison, Baseball ist wegen der gerade beginnenden “Spring Training” genannten Vorbereitung und einiger spektakulärer Transfers in aller Munde.

Es ist mehrere Monate her, da wurden Dopingfahner in den USA fündig und hoben das bislang größte Doping-Netzwerk aus: Die BALCO (Bay Area Laboratory Co-operative) in San Francisco.

Die BALCO ist ein sportmedizinisches Institut das Blut von Sportlern untersucht und ihnen anhand der Ergebnisse eine Diät von Nahrungsergänzungsmitteln verschreibt. Die BALCO besitzt eine renommierte Kundenliste, u.a. Marion Jones, die 100m-Sprinterin, Tim Montgomery, Sprinter, Dwight Chambers, Hürden, Barry Bonds, Baseball-Rekordmann, Bill Romanowski, NFL-Bösewicht etc…

Und die BALCO steht im Verdacht das neue Steroid THG — Tetrahydrogestrinon — produziert zu haben. Nach einem anonymen Tipp durch einen Athleten gelang es der US-AntiDoping-Behörden im Zusammenspiel mit den Finanzbehörden BALCO auszuheben und anzuklagen.

Der Gschäftsführer von BALCO ist Victor Conte, der sich immer wieder im Dunstkreis von Doping-Skandalen befand, z.B. der Ernährungsberater des gedopten Kugelstoß-Weltmeisters CJ Hunter (Ex-Ehemann von Marion Jones).

Wie erwartet: in der doping-resistenten US-Öffentlichkeit die den Umgang mit deformierten Männerkörpern in Wrestling, Baseball und Football gewohnt ist, wo der Stiernacken eine normale, im College antrainierte Körpereigenschaft ist, sorgte es nur leise Schlagzeilen. Zwar wurden auch Männer im Dunstkreis von US-Sportgrößen gefasst, aber nicht aufregendes, keine Big Names.

Der “SF Gate” hat versucht heraus zu bekommen, wer eigentlich Abnehmer innerhalb des Netzwerkes gewesen ist. Und sie hat recht fette Namen bestätigt bekommen: Barry Bonds, der derzeit beste Baseball-Schlagmann, Jason Giambi und Gary Sheffield von den Yankees, Benito Santiago und zwei weitere Baseballer. Dazu gesellt sich Bill Romanowski, der Linebacker bei den Broncos und Raiders, der in der NFL bereits mehrfach wegen Doping-Vergehen bestraft worden ist.

Barry Bonds wird neben der Einnahme von Steroide darüber hinaus auch beschuldigt Wachstumshormone gekauft zu haben, die in den USA verschreibungspflichtig sind. Bonds soll auch in der legendären 2001er-Saison gedopt gewesen sein, als er den Homerun-Rekord schlug.

Die Zeitung erklärt ausdrücklich, dass sie die Athleten nicht beschuldigen das Doping eingenommen zu haben, sondern gekauft zu haben. Desweiteren schlüsselt die Zeitung diverse Verbindungen und Kontakte auf, die eigentlich keinen anderen Schluß zulassen, als dass die namentlich erwähnten Athleten bewusst sich über Mittelsmänner an BALCO gewandt haben.

Die Athleten können darüberhinaus in Erklärungsnöten kommen, weil einige, namentlich Giambi und Bonds, letzte Woche explizit via Rechtsanwälte die Einnahme von verbotenen Mitteln leugnen haben lassen.

Statements der Anwälte gegenüber der SF Gate, lassen aber erkennen, das man langsam auf die Verteidigungslinie einschwenkt “man habe nicht gewusst was man da genommen habe”…

Bobby Valentine, langjähriger Coach der Mets, kritisiert in der NYTimes die Hypokrisie der Liga: “If the league is going to bring the hammer down on this, they better admit they made a huge mistake. When I was a manager, there was no advice given to the players, and you never heard of an owner coming down to the clubhouse and saying, `I heard you are taking steroids; you could have a heart attack at 55.’ “

Murdoch gegen ESPN

Zwar gibt es in den USA Zillionen von Sportsendern, aber es gibt nur eine relevante Sportsenderkette: ESPN. Man hat eine loyale Zuseherschaft, hat seine Programme mit ESPN2 und ESPN Classics ausgebaut. Auch wenn die Konzernmutter, der Disney-Konzern, derzeit auf wackeligen Beinen steht, ESPN ist wirtschaftlich grundsolide und unangefochten.

Vor Jahren wurde ein Angriff von Rupert Murdoch und seinem Sportkanal FOX Sports Net abgewehrt. FOX versuchte mit frisch gekauften Baseballrechten und von ESPN weggekauften Moderatoren ESPN Konkurrenz zu machen.

Das Konzept ging nicht auf und FOX Sports Net zog die Notbremse und veränderte sein Konzept. Stattdessen konzentrierte es sich auf den Vertrieb von lokalen Sportereignissen. Sehern der Baseball, Basketball und Eishockey-Übertragungen wird aufgefallen sein wieviele Teams sich von FOX Sports Net übertragen lassen.

Gerüchteweise mehren sich die Anzeichen das FOX Sports Net wieder aggressiver gegen ESPN agieren wird. Nicht zuletzt weil auch dieser Focus auf lokalen Sport inzwischen gefährdet ist, weil viele Teams in den “großen” TV-Märkten anfangen ihre Übertragungen durch eigene Sender zu vermarkten.

Schlüssel zum Angriff auf ESPN wird dabei NFL-Football sein. Murdoch besitzt in seinem Portfolio inzwischen DirectTV, ein Satelliten-PayTV-Paket der exklusiv das NFL-“Sunday Ticket” vertreibt. Dieses “Sunday-Ticket” ist die einzige Chance für NFL-Fans sich frei zu entscheiden welches Spiel sie sehen wollen (über Antenne/Kabel entscheiden die regionalen Anbieter von CBS und FOX welches Spiel zu sehen ist).

Murdoch soll angeblich an einem Deal arbeiten, nach der Direct-TV auf seine Exklusiv-Rechte verzichten würde und der NFL gestatten würde, das “Sunday-Ticket” auch an Kabelnetze zu verkaufen. Im Gegenzug würde Murdoch in den NFL-eigenen Fernsehsender “NFL Network” einsteigen und nach und nach in einen normalen Sportkanal umwandeln.

TVSport Kalender

Heute morgen habe ich einen TVSport Kalender online gestellt. Dort trage ich (rein subjektiv natürlich) hauptsächlich Sportereignisse aus den Bereichen Internationaler Fussball, NFL, NBA ein. Dies bedeutet, das die meisten Einträge sich auf PREMIERE Live-Übertragungen beziehen (DSF und Eurosport kommen aber auch vor). Wiederholungen o.ä. finden sich nicht im Kalender wieder.

Update: Abonnieren kann man den Kalender hier. Er liegt im .ics-Format (IETF 2445) vor und kann u.a. mit Apple’s iCal, Mozilla Calendar und dem KOrganizer betrieben werden.

F1 2004 Vorschau: Die Strecken

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag geht es mit den ersten freien Trainings los, mit der Formel1-Saison 2004.

Die größten Veränderungen werden dieses Jahr, neben der neuen Ein-Motor-Regel, die beiden neuen in den Rennkalender aufgenommenen Strecken sein. Damit möchte der F1-Zirkus neue Märkte erobern, Märkte in sie auch ihre Hauptsponsoren aus der Tabakindustrie ungehemmt präsentieren können.

Die Zukunft wird zeigen, ob es der F1 gelingt ein Interesse in Ländern ohne Rennsport-Tradition aufkeimen zu lassen, oder ob auch die neuen Strecken in Bahrain und China genauso steril nach Sakrotan riechen, wie Malaysia. Insbesondere was Bahrain anget, habe ich meine Zweifel.

Wie gewohnt startet die Saison in Fernost, in Australien und Malaysia. Die letzte Station vor Europa ist am ersten April-Wochenende nicht mehr Brasilien, sondern die neue Strecke in Manama, der Grand Prix von Bahrain.

Über den Kurs von Bahrain ist, insbesondere im Vergleich zu Shanghai, auffällig wenig geredet worden. Insgesamt 5,5km lang, sieht es als Strecke auf dem Papier recht uninteressant aus. Sie ist zwar auch, unverkennbar, von “Haarnadel”-Tilke entworfen worden, aber mehr im Gestus von Magny-Vours und Sepang als von Shanghai. Allerdings soll es Streckenteile geben, die ein Gefälle und eine Steigung von 5% aufweisen.

Die Start/Ziel ist gleichzeitig die längste Gerade der Strecke und knapp 1km lang.

Ein nicht uninteressanter Faktor könnten die äußeren Bedingungen werden, sprich: Hitze und Sand/Staub.

Ab Mitte April bleibt man für einige Monate in Europa. San Marino, Spanien, Monaco und Nürburgring. Österreich ist weggefallen und der Grand Prix von Kanada wurde mit Indianapolis “zusammengebundlet”. Dadurch kollidiert nicht mehr Monaco, sondern der Nürburgring mit den Indy 500

Der Juni steht im Zeichen der beiden nordamerikanischen Rennen. Zuerst Kanada und eine Woche später, drei Wochen nach den Indy500, fährt die F1 auf dem Brickyard.

Nach vielem Hin und Her ist der Grand Prix von Frankreich doch im Rennkalender geblieben und läutet mit Silverstone und Hockenheim ein europäisches Dreierpack ein, welches komplett im Juli durchgezogen wird (3 Rennen in 21 Tagen).

Danach stehen drei Wochen Sommerpause an.

Am zweiten August-Wochenende geht es mit Ungarn wieder los, zwei Wochen später wird die Rückkehr von Spa-Franchorchamps gefeiert. Wie im letzten Jahr, ist der Grand Prix von Monza am zweiten September-Wochenende, der letzte europäische Termin.

Es folgt ein Abstecher in den Osten. Der Grand Prix von China feiert Ende September auf dem Shanghai Circuit sein Debüt.

Shanghai Circuit

Auch die Rennstrecke von Shanghai gehört zu den aus dem Nichts gestampften Parcours, designt von Hermann “Haarnadel” Tielke u.a. mit Beratung von Marc Surer. Die f1welt.com hat einen sehr detaillierten Bericht über die Strecke.

Die Strecke hat das Zeug dazu Tilkes Meisterstück zu werden. Alles dabei: schnelle Kurven, langsame Kurven und lange Gerade. An ihrem schnellsten Punkt, am Ende der1,1km langen Geraden vor der Haarnadelkurve T14, wird mit Höchstgeschwindigkeiten von 330kmh gerechnet. Am Ende vor Start/Ziel sind es immerhin auch noch über 300kmh.

Sehr viel Arbeit wurde in die Kurven gelegt, die diesmal nicht wie in Magny-Cours oder Sepang schlichte Haarnadelkurven sind, sondern clevere, sich veräderne Kurven-Radien haben.

So bürgt das immer enger werdenden Kurvengeschlängel nach der Start/Ziel (T1-T4) für hübsches Gerangel nach dem Start und etliche Ausritte.

Die Haarnadel T6 wird gefolgt von einer schnellen Kurvenkombination die mit 265kmh gefahren werden kann, so dass T6 sich zum Beschleunigungsduell eignet.

Vor der langen Geraden gibt es dann nochmal eine dieser “Kurvenschnecken”-Kombis (T11-T13, langsamster Punkt: T11, 90kmh), diesmal mit einem immer weiter werdenden Radius, ideal zum Herausbeschleunigen auf die langen Gerade, die von einer brachialen Haarnadel beendet wird (T14, 90kmh).

Theoretisch muß man sagen: alles richtig gemacht, Herr Tielke. Nun müssen sich noch die Fahrer dranhalten und nicht auf suspekte Ideen kommen, wie unter Gelb starten um die ersten Kurven zu bewältigen o.ä.

Danach steht Suzuka an. Der Grand Prix von Japan hat seinen Status als Finale verloren. Den hat der Grand Prix von Brasilien bekommen. Sehr viel mehr Gründe als ein etwaiger Weltmeister Montoya, gibt es nicht um diesem immer schlecht organisierten Grand Prix derart zu würdigen.

Mannschaftsdienlich

Da ist möglicherweise, ohne das davonin der deutschen Fußballwelt Notiz genommen wurde, eine große Fußballer-Karriere zuende gegangen. Andreas Möller sprach gestern beim Management von Eintracht Frankfurt vor und bat um Vertragsauflösung.

In den letzten Tagen war der leise schwelende Konflikt um die Nicht-Berücksichtung von Andreas Möller eskaliert, als sein gefürchteter Manager, “der schwarze Abt” Klaus Gerster (erfolgreich als Manager in Frankfurt und Offenbach gescheitert) am letzten Mittwoch in der SportBILD losholzte und auf Trainer Willi Reimann los ging.

Reimann wartete geschickt bis ihm am Samstag ein PREMIERE-Mikro vor dem Spiel hingehalten wurde und keilte mit an und für sich justiziablen Ausdrücken zurück.

Nur Möller sagte nix. Und beschloß am Montag dass es für alle Seiten besser wäre den vertrag aufzulösen. Ein Abschied mit Stil und von seiner Seite aus ohne großes Tamtam. Das ehrt ihn.

Ein letzter Auftritt zwischem unfähigem Manager und verbohrten Trainer.

(Quelle: FR)